Produktionsland: USA
Produktion: Chris Lebenzon, Joe Roth, Peter M. Tobyansen, Jennifer Todd, Suzanne Todd, Richard D. Zanuck
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Lewis Carroll (Buch), Linda Woolverton
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Chris Lebenzon
Spezialeffekte: SPI, CafeFX
Budget: ca. 200.000.000 $
Musik: Danny Elfman
Länge: ca. 108 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Mia Wasikowska, Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Crispin Glover, Anne Hathaway, Stephen Fry, Christopher Lee, Michael Sheen, Alan Rickman, Matt Lucas, Timothy Spall, Barbara Windsor
Inhalt:
Für die 19-jährige Alice Kingsley hält das Leben eine Überraschung bereit: Während einer viktorianischen Gartenfeier, die zu ihren Ehren ausgerichtet wird, erhält sie einen Heiratsantrag von Hamish, dem wohlhabenden, aber langweiligen Sohn von Lord und Lady Ascot. Alice flieht und bleibt der Gesellschaft eine Antwort schuldig. Sie folgt einem sonderbaren weißen Kaninchen, das mit einer Weste bekleidet ist und eine Taschenuhr bei sich trägt.
Das Kaninchen läuft über eine Wiese und verschwindet dann in einem Loch im Boden. Ebenso plötzlich wird auch Alice in das Loch hineingezogen und fällt durch eine eigenartige, traumähnliche Passage, bis sie schließlich in einem runden Raum mit vielen Türen landet. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten, die eine Flasche mit der Aufschrift "Trink mich" und einen Kuchen, der mit den Worten "Iss mich" verziert ist, beinhalten, schafft es Alice mit Hilfe der schrumpfenden Wirkung des Tranks und der vergrößernden Wirkung des Kuchens, eine der Türen zu öffnen und hindurchzugehen. Sie betritt eine zauberhafte Welt, die bei ihren Bewohnern unter dem Namen Unterland bekannt ist.
Dort trifft sie auf eine bunte Mischung von Charakteren: von der verwegenen Schlafmaus zu dem völlig verrückten Hutmacher, von der Grinsekatze zu der Wasserpfeife rauchenden Raupe Absalom, von der gruseligen Weißen Königin zu ihrer gehässigen und launischen älteren Schwester und Herrscherin von Unterland, der Herzkönigin.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 04.03.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 22.07.2010 (Verleih: 22.07.2010)
Meinung:
„Alice im Wunderland“ zählt sicherlich zu den Blockbuster-Highlights des Jahres 2010, wobei eine Verfilmung hier sicherlich nicht so einfach war, denn die Trickfilm-Vorlage ist nicht gerade von einer schlüssigen Story getragen, sondern eher von einer abgedrehten Traumwelt. Ein Vergleich mit „Die unendliche Geschichte“ kann diese Tim Burton Verfilmungen leider nicht standhalten, was ich aber auch nicht erwartet habe.
Die Darsteller sind im Schnitt überzeugend, nur unsere Alice, gespielt von der schnuckeligen „Hühnerbrust“ Mia Wasikowska (Rogue - Im falschen Revier), sie wirkt zu blass und auch viel zu weich. Wie das Mädel überhaupt plötzlich in solch eine große Hauptrolle schlüpfen konnte?
Aaaaah da ist ja schon der plüschig weiße Hase, mit der tickenden Uhr und unsere 20 jährige Alice stiefelt diesem Langohr auch schon hinterher, mit dem Hintergrund, einer von ihr nicht gewollten Hochzeit zu entkommen. Schon beginnt der Film an die Trickfilme zu erinnern.
„Sie ist die falsche Alice.“
„Gib ihr eine Chance.“
Atem raubend sind zunächst die bunte Kulisse und vor allem die lustig animierten Figuren in der Wunderwelt (Unterwelt).
Nur leider stimmt im Verlauf bei Leibe nicht mehr alles, wie es Anfangs noch den Eindruck macht, denn der Film baut vor allem von der CGI-Optik her im Verlauf ganz schön ab, so sehr, dass im letzten Drittel der Film schon richtig überholt ausschaut, wie soll das erst in 10 Jahren wirken? Die Finale Schlacht schaut aus, wie von einem älteren PC Spiel entwendet, dabei fehlte auch das Leben im Hintergrund. Den Vergleich mit „Herr der Ringe“ konnte bei den Kämpfen nicht mal ansatzweise Konkurrenz gemacht werden, richtig enttäuschend sind die Kampfszenen, welche auch sehr zurückhaltend und zu wenig präsentiert werden.
Natürlich sind die Charaktere und ist die Story ziemlich verrückt, das kennt man vom Zeichentrickfilm auch, der eine mag es oder dem anderen kommt es zu abgedreht und sinnfrei rüber. Ich mochte es durchaus, aber der Film hat mich trotzdem nicht überzeugen können.
Im späteren Verlauf ist mir die Geschichte nur noch runtergekurbelt vorgekommen, ohne richtig in diese Welt abtauchen zu können und Dramatik bleibt gänzlich auf der Strecke.
Total Misslungen ist noch die Sounduntermalung, unglaublich was Hollywood uns auch weiterhin aktuell präsentiert. Völlig ohne Dramatik und Feeling dämmert diese orchestrale Geschmacklosigkeit stetig unpassend und schwankend daher. Dies erinnert meistens an die typisch aktuelle Einheitsplatte, die scheinbar von Blockbuster zu Blockbuster immer wieder weitergereicht wird. Gerade bei der Thematik mit einem „Alice in Wunderland“, fällt im Gegensatz zu einem Thriller oder Actionfilm dieser Sound nun doppelt schlecht auf, da er rein gar nicht zum Geschehen passt.
Ein guter Film ist Alice im Wunderland mit Sicherheit nicht, aber die abgedrehten Charaktere und meist Klasse Figuren unterhalten insoweit, dass man den Film mindestens als bedeutungsloses Mittelmaß Einstuffen muss. Lieber den Zeichentrickfilm anschauen, der streckenweise selbigen Story-Ablauf bereithält, da hat man am Ende sicher mehr davon. Als negativen Schlusspunkt gibt es im Abspann noch einen nervigen aktuellen Soundtrack von Avril Lavigne auf die Ohren, die bekanntlich als angepasstes Modepüppchen versoffen ist.