Torrente 2 - Mission Marbella

    • Torrente 2 - Mission Marbella




      Produktionsland: Spanien
      Produktion: Andrés Vicente Gómez, Juan Dakas, Santiago Segura
      Erscheinungsjahr: 2001
      Regie: Santiago Segura
      Drehbuch: Santiago Segura
      Kamera: Guillermo Granillo
      Schnitt: Fidel Collados
      Spezialeffekte: Juan Ramon Molina
      Budget: ca. ?
      Musik: Roque Banos
      Länge: ca. 94 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Santiago Segura, Gabino Diego, Tony Leblanc, Jose Luis Moreno, Ines Sastre, Arturo Valls, Juanito Navarro, Eloi Yebra, Rosanna Walls, Carolina Bona, Paloma Cela, Jose Luis Lopez Vazquez, Jose Maria Rubio, Jose Antonio Calvo, Ignaccio Charrabe


      Durch die alleinige Überführung einer Bande von Triaden ist José Luis Torrente nicht nur zu Ruhm und Ehren, sondern auch zu einer Menge Geld gekommen und geniesst sein Leben bei Sex, Drugs & Rock n Roll. Doch als er beim Roulette alles auf eine Zahl setzt und verliert, ist es vorbei mit dem Luxusleben. Da er jetzt wieder selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen muss, gründet Torrente zusammen mit dem drogensüchtigen Cuco eine Detektei. Doch die Katze lässt das mausen nicht, und so geraten Cuco und Torrente schon bald in den Clinch mit Oberboss Spinelli. Zu seinem Leidwesen muss Torrente feststellen, dass Spinelli einen ganz besonderen Bezug zu seiner Familie hat, die den neugeborenen P.I. ganz schön ins schwitzen bringt. Schlimmer noch aber ist die Tatsache, dass Spinelli zwei Raketen auf Marbella gerichtet hat und eine Lösegeldforderung in Millionenhöhe stellt. Und Torrente ist in der Pflicht, das Geld aufzutreiben...






      Dieser zweite Teil der Torrente-Reihe steht seinem genialen Vorgänger wirklich in nichts nach, denn auch hier geht es wieder so absurd und skurril zur Sache, das eigentlich kein Auge trocken bleiben dürfte. Auch hier ist Santiago Segura nicht nur in der Hauptrolle zu bewundern, sondern zeichnet gleichzeitig für die Regie und das Drehbuch verantwortlich. Dabei ist es ihm vortrefflich gelungen, nahtlos an den Vorgänger anzuknüpfen und dem Zuschauer so wieder eine köstliche Komödie zu präsentieren, die vor Witz und absurder Situationskomik nur so übersprüht. Im Gegensatz zu Teil 1 ist Torrentes äussere Erscheinung nicht mehr so schmierig und schmuddelig, jedenfalls ist das noch am Anfang des Films der Fall, als er mit dem aus Teil 1 erbeuteten Geld nur so um sich schmeisst. Dieser Zustand ist allerdings sehr schnell vorbei, da er beim Roulette sein ganzes Geld verliertund von den paar Peseten, die ihm noch geblieben sind, eine Privat-Detektei eröffnet. Allein diese Tatsache ist bei seinen nicht vorhandenen kriminallistischen Fähigkeiten einer Farce gleichzusetzen, sorgt aber für jede Menge Spaß und bereitet dem Zuschauer ein weiteres Highlight auf dem Komödien-Sektor, das man nicht so schnell vergessen wird.

      Natürlich bekommt man es hier mit jeder Menge neuer Charaktere zu tun, die denen aus dem ersten Teil in keinster Weise nachstehen und teilweise sogar noch absurder wirken. Als bestes beispiel kann man Cuco (Gabino Diego) anführen, der als eine Art Partner von Torrente auftritt. Neben einem offensichtlichen Problem mit Drogen überzeugt diese Figur noch zusätzlich durch nicht vorhandene Intelligenz und ein extrem schräges Aussehen. Allein bei seinem Anblick kann man sich das Lachen nicht verkneifen, doch insbesondere seine Verhaltensweisen sind es, die man kaum in Worte fassen kann, denn das muss man einfach selbst gesehen haben. Die Situationen, in die unsere beiden Anti-Helden und ihre Freunde hier geraten, bergen wieder einmal eine skurrile Situationskomik, wie sie besser nicht sein könnte. Streckenweise wird hier sogar der humorige Anteil des ersten Films noch übertroffen, obwohl das sicherlich nicht ganz leicht war.

      Und man mag es kaum für möglich halten, aber die beiden Hauptdarsteller ergänten sich hier auf ihre ganz eigene Art und Weise nahezu perfekt und können so auch immer wieder die brenzligsten Situationen überstehen und von denen gibt es nicht gerade wenig. Es mag aber sicher auch keinen verwundern, das insbesondere Torrente zum Ende des Films sogar als Held gefeiert wird und sogar wieder in den Polizeidienst aufgenommen wird, ohne das er eigentlich selbst weiss, wie es dazu gekommen ist. Bis es jedoch soweit ist, wird der Zuschauer mit Gags, jeder Menge Wortwitz und den absurdesten Geschehnissen überhäuft und erlebt wieder einmal Ermittlerarbeit der ganz besonderen Art. Wenn es im Normalfall immer heisst: "Die Polizei, dein Freund und Helfer", dann wünscht man sich schon fast zwangsläufig, das einem nie die Hilfe von Torrente angedeihen wird, da dabei einfach nichts Positives bei rauskommen kann.

      So bekommt man hier einen weiteren vollkommen überzogenen Komödien-Spaß aus Spanien serviert, der sicher nicht jeden Geschmack treffen wird, da nicht alle auf diese Art von Humor anspringen. Wer jedoch etwas damit anfangen kann, wird sich vor lachen nicht mehr halten können und jede Menge Spaß haben. Ich fühlte mich jederzeit bestens unterhalten und konnte streckenweise kaum an mich halten, denn das hier gezeigte, völlig schräge Gesamtbild ist so wunderbar und charmant gezeichnet worden, das man vor allem die absurden Charaktere liebgewinnen muss.


      Fazit:


      "Torrente - Mission Marbella" ist ein herrlicher Spaß, der seinem Vorgänger in keinster Weise nachsteht und wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis stellt, das die Spanier es wirklich drauf haben, teilweise grotesken Humor brillant in Szene zu setzen. Ich persönlich kann mir kaum vorstellen, das es Leute gibt, die hierbei nicht lachen können, aber so etwas soll es ja auch geben. Auf jeden fall aber kann man diesen Film allen empfehlen, die eine stark überzogene Art von Humor zu schätzen wissen, denn für diese Leute gibt es hier ein lachsalven-Spektakel der besonderen Art zu sehen, das auch nach mehrmaligem Anschauen zu keiner Zeit langweilig wird.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch /Spanisch DD 5.1
      Bild: 1,79:1 (16:9)
      Laufzeit: 94 Minuten
      Extras: Trailer, Making Of, Fotogalerie


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Der schmierige, dickwanstige Torrente ist wieder da. Gleich am Anfang fahren wir mit ihm durch die Gassen des Urlaubsgebietes Marbella und dort herrscht Chaos, überall Schlägereien und Raub, wo das Auge auch hinschaut, klar Torrente ist ein Streifenpolizist der seine Arbeit nicht so ganz ernst nimmt.
      Torrente und sicherlich auch die Macher des Filmes erweisen sich nun noch offensichtlicher als Fußballfans, vor allem Athletico Madrid wird stark umjubelt, dass man sogar denken könnte, der Verein währe Sponsor hiervon. Torrente geht es sichtbar schlechter als zuvor, auch wenn die Story keinen Zusammenhang zum Erstling aufweist. Des Dickwanstes Wohnung ist nun noch dreckiger, er wird stark dem Alkohol verfallen sein, zumindest kurzweilig, aber dass hat ihn trotzdem nicht aus dem Konzept gebracht, wen gleich der Bezug zum Vorgänger halt nicht vorhanden ist. Vorgestellt werden bis auf Torrente nun komplett neue Charaktere. Einen Vater hat er auch wieder, der nun kein Gangsterboss ist, sondern im Rollstuhl sitzt und Pflegebedürftig sein darf. Nebenher wird er Tagsüber von Torrente noch an den Straßenrand geschoben um ein paar Münzen einzunehmen.
      An Rassismus gibt es wieder einiges zu sehen. Die Fortsetzung kann ansonsten nicht mit dem Erstling mithalten. Zum einen wirken die Charaktere nicht mehr sonderlich sympathisch, wenn gleich genug Abgedrehtheit präsentiert wird, aber nur vom Optisch her. Vom überspitzten Schauspieltalent und dem Humor im Dialog her, wirkt das Ganze nun recht flach. Die Sounduntermalung ist gelegentlich sehr laut und aufdringlich. Die coolen Stuntszenen sind komplett verschwunden, dafür gibt es einiges an Gewehrsgeknalle, aber nicht mit Humor verbunden, sondern nur so dahingerotzt. Wiederverwendet wurde das Schwul sein unter den Charakteren, mit gleich nachgespielten Szenen vom Erstling, wie auch der Penner, welcher die Hinweise bei der Ermittlung gibt, alles nur 2 Nummern kleiner. Torente sein erster Schützling ist dümmer als zuvor, schon zu dumm in meinen Augen, da er ohne große Überredungskraft eine Nutte bezahlt, ohne was geliefert bekommen zu haben, außer mal kurz die nackten Brüste zu sehen. Die im späteren Verlauf auftauchenden Techno-Kinder, welche sich Torente anschließen sind hingen zu blass und gar arbeitsgeil und dies in dem Alter, somit können die Charaktere bei weitem nicht so überzeugen wie beim Erstling, selbst Torente wirkt nun teils sogar nervig mit seinem Gelabere. Richtig derb schlecht ist diesmal die Story, welche zunächst kaum zu erkennen ist. Lediglich der Kampf von Torente und seine Kinderbande gegen den Franzosen gibt es zu sehen, alles ziemlich flach geraten. Richtige Auseinandersetzungen damit verbundener ulkiger Abläufe sind sogar verschwunden. James Bond wird öfter im Dialog gehuldigt, auch wenn es nicht wirklich her passt. Getanzt wird in Technoschuppen, wo Torrente seine Partymusik auflegen gedenkt, wobei diese auch nicht besser ist, obwohl sie wohl Stimmungsvoll erklingen sollte. Die Nebencharaktere sind einfach zu normal, gar verbohrt ausgefallen, wo nicht mal jemand im Restaurant ein paar Karateübungen durchführen kann, ohne was zu beschädigen oder behindern, trotzdem wird gleich heftig gemeckert deswegen und dies in einer Komödie, somit ist die Unbeschwertheit des Erstling nicht mehr zu erkennen. Die teils zu offensichtliche Komik zündet nur so, dass man sie an einer Hand abzählen kann.
      Lediglich die dreckigere Kulisse ist zwar anders, wobei nun Marbella als Schauplatz herhällt und weniger Madrid, etwas überraschend also das gerade hier die Kulisse grauer ist, aber nicht viel schlechter als das Urlaubsgebiet vom Erstling. Ansonsten ist es eine unnötige, flache Fortsetzung geworden. Teil 3 soll laut US Kritiken noch schlechter sein, sollte er veröffentlicht werden, werd ich ihn mir sparen.

      [film]4[/film]