Wenn die Gondeln Trauer tragen

    • Wenn die Gondeln Trauer tragen



      Originaltitel: Don't Look Now
      Produktionsland: Italien, Großbritannien
      Produktion: Peter Katz
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Nicolas Roeg
      Drehbuch: Allan Scott, Chris Bryant
      Kamera: Anthony B. Richmond
      Schnitt: Graeme Clifford
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 1.500.000 $
      Musik: Pino Donaggio
      Länge: ca. 105 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:
      Julie Christie: Laura Baxter
      Donald Sutherland: John Baxter
      Hilary Mason: Heather
      Clelia Matania: Wendy
      Massimo Serato: Bischof

      Die Tochter von John Baxter und seiner Frau Laura ertrinkt in einem Teich. Um sich von dem Schicksalsschlag abzuwenden fährt das Ehepaar nach Venedig. Dort praktiziert John einen Job als Leiter einer Kirchenestaurierung. John und Laura lernen in einem Restaurant zwei Schwestern kennen, die behaupten in Verbindung , der kürzlich verunglückten Tochter des Ehepaars, zu stehen...

      Mit Sicherheit einer der ganz großen Klassiker des stillen Horrorkinos. Nicolas Roeg gelingt es die psychische Stimmung der Hauptdarsteller glaubhaft zu vermitteln. Der Film ist eine Gradwanderung zwischen Hoffnung, Imagination und brutaler Realität, die in einen tiefen Sakasmus mündet.

      Trailer:
    • Absolut grandioser Film. Müsste ich mal wieder sehen. Ein Film, in den ich mich in einer Review absolut vertiefen würd.
    • Ich werde ihn mir bei gelegenheit auch mal wieder ansehen. In diesem
      Film kann man einiges immer wieder neu entdecken.
    • Ein wirklich grandioser Film. Lange nicht mehr gesehen, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat er die schönste Liebesszene der ganzen Filmgeschichte. Sinnlich, erotisch, einfach sooo schön!!!
      Muss ich mir unbedingt mal wieder anschauen!!
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Gleich am Anfang ein tragischer Moment, die kleine Tochter bricht ins Eis eines Tümpels ein und ertrinkt. Zumindest wird es angedeutet, gezeigt wird davon nichts so richtig. Hiervon wissen die Eltern noch nichts, aber eine böse Vorahnung macht sich beim Vater breit, als ein Missgeschick passiert und etwas Blut anhand eines Mikroskops erscheint, wie auch immer dieses zustande kommt, jene Materie unter dem Mikroskops eine kunstvolle Form annimmt, dazu mit kirchlichen Hintergrundbild. Ziemlich abstrakt das Ganze.

      Es gibt Bootsfahrten durch Venedig zu sehen, wo die Häuser auch runtergekommen ausschauen. Kirchen werden im Innenbereich als Schauplatz herhalten, wo viele brennende Kerzen erscheinen.
      Eine mysteriöse blinde Frau mit weißen Augäpfeln wird dann bis zum Schluss die einzig mysteriöse Erscheinung bleiben. Die mit ihrer Kompanien den Eindruck von bösen Hexen machen.
      Langweilig wird der Film dann nach etwa 60 Minuten, da absolut nichts passieren möchte und der Mann nur seine Frau sucht, die wohl den Hexen verfallen sein könnte. Leider findet auch dies nicht statt, sie ist nur plötzlich verreist ohne noch mal bescheid zu geben, wieso und weshalb die Frau nicht von sich hören lässt erfährt man nicht (da die Telefonleitung gestört ist) und der Mann kann nicht mehr abwarten, er hat sich in Venedig hingegen verrückt gesucht, was schon ein sehr komisches Verhalten ist.

      Zum Glück wird einige male die Bimmel beim Hotelier geläutet, um diesen zu rufen, ansonsten würde der Schlaf einem beim betrachten übermannen.
      Es heißt somit ewig warten bis zur finalen Auflösung, die hier noch den Film etwas retten könnte. Leute, wenn diese dann erscheint, weiß man ganz sicher, einen übelst schlechten Film beigewohnt zu haben, wo lange Zeit die Hoffnung bestand, dass er besser wäre. Diese Auflösung ist so verkackt und verwuselt worden, mit wirren Sequenzen, wie sie nicht mal Fulci zu seinen letzteren Schandwerken drauf hatte. Ein totales Desaster ist diese billige Auflösung, wo nach dem Filmbeginn ewig drauf gewartet werden musste.

      Mit einem Fulci und Argento kann das Fernsehfilmchen definitiv nicht mal ansatzweise mithalten, da es keine spannenden Mordszenen gibt und auch keine echte Bedrohung. Nur allein eine Vorherseherin, die lange Zeit noch mystisch wirkt reicht nicht aus. Jene Hoffnung sie könnten etwas Böses mit sich bringen, am Ende aber auch zerplatzen.

      -----------------

      (Review bearbeitet: 31.06.2010)



      SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER


      Die Frau gelangt auf die Fähre und wird sich von ihrem Mann dort verabschieden um anschließend nach London zu fliegen, wegen einem Unfall. Der Mann soll später hinterher kommen. Sie verspricht dann noch anzurufen. Einige Zeit später meint der Mann seine Frau mit den 2 älteren wie Hexen wirkende Frauen zusammen auf eine Fähre vorbeifahren zu sehen, was ziemlich schnell geht. Er ist sich sogar sehr sicher, dass es seine Frau ist, es kommen bei ihm keinerlei Zweifel auf, trotz der Kopfbedeckung dieser (seiner) jungen Frau. In einen richtigen Bann gezogen wurde seine Frau ja nie bei den „Hexen“, woher nimmt er also an und ist sich so sicher, dass es seine Frau sein musste die er auf der Fähre sah? Der Hammer ist jetzt, dass der Mann doch sofort tatsächlich zu einen Kommissar geht um seine Frau suchen lassen, sogar Phantomzeichnungen werden angefertigt, die übrigens beide vollkommen unterschiedlich ausschauen und keine Ähnlichkeiten mit seiner Frau erkennen lassen. Der Kommissar meint zu den Phantomzeichnungen auch, dass sie aussehen wie Tote. Recht hat er und so sieht keine ernsthafte Phantomzeichnung aus, gemalt von einem Künstler. Nun erzählt der Mann dem Kommissar von den alten Frauen, dass sie ihn unheimlich waren, er hält es aber auch nicht für so wichtig. Na was denn bitte schön, was faselst du da den Kommissar ins Ohr und auf was willst du hin aus? Der Kommissar wird misstrauisch.

      Meine persönliche Rückblende nun mal kurz. Die Frau meinte doch sie rufe ihren Mann an, na bitte, es gibt doch ein Telefon wo man nach London mal anrufen kann und das gibt es auch in Venedig (was man auch sieht) und somit kann man sich erkundigen, ob die Frau gut in London angekommen ist, wo sie ja auch tatsächlich war. Nein, der Mann ist sich seiner Sache anhand eines kurzen Moments (die Frau war mit Kopftuch noch umhüllt, was zuvor nie bei ihr zu sehen war!) so sicher, dass er nicht drauf gekommen ist, mal das Telefon zu benutzen, lieber schaltet er einen Kommissar ein, der Ermitteln soll.

      Nun erfahren wir im Gespräch mit dem Kommissar, das der Mann am Flughafen angerufen hat um sich zu erkundigen, dort hieß es der Flieger sei ausgebucht gewesen. Es spricht also dafür, dass die Frau auch mit an Board war. Anschließend geht der Mann wieder darauf ein, dass er seine Frau auf der Fähre mit den 2 alten Damen gesehen haben will, man ist der Stur!
      In seiner grenzenlosen Dummheit wird der Mann anschließend Gassen von Venedig nach seiner Frau absuchen, dabei fällt ihm eine kleine Person auf, mit roten Klamotten, die nur kurz zu sehen ist und sich schnell versteckt. Was nun folgt ist eine kurze Vision des Mannes, der plötzlich sein ganz am Anfang vom Film durch ein Unglück verstorbenes Kind in dieser kurzen Erscheinung irgendwie wiedererkennt, nur weil es auch rote Kleidung hatte, die aber auch noch etwas anders aussah.
      Ein weiterer Höhepunkt ist, dass vom Kommissar nach dem Gespräch mit dem Mann sofort jemand beauftragt wird, den Mann dann zu folgen, der sich auch als „Mordkommission“ dann schnell zu erkennen gibt. Was für eine überflüssige Szene, denn sie hat anschließend überhaupt keine Verwendung mehr. Nun plötzlich sehen wir doch endlich tatsächlich wie der Mann nach London telefoniert und seine Frau erreicht, er ist sehr verdutzt, dass sie doch in London ist und kann es gar nicht so recht glauben. Es folgt ein Wörtlich „Heute früh ist die Leitung zusammengebrochen oder so was“, ein wirklich geistreicher Dialoge. Dieser erklärt aber ein wenig, wieso es zuvor nicht zu einem Anruf von der Frau oder dem Mann gekommen ist. Wenigstens ein aufzeigen dass ein Telefonat aufgrund von Leitungsprobleme aber auch stattgefunden hat, hätte hier schnell etwas mehr Klarheit bringen können. Natürlich ist damit noch nicht geklärt, wieso der Mann schon einen Kommissar deswegen sofort anheuern muss, statt erst mal wenigstens ein oder zwei Tag abzuwarten, zumindest vom halbwegs logischen her.
      Die Frau ist also wieder schnurstracks in Venedig, schaut auch erst mal beim Kommissar vorbei, warum auch immer. Dort wird sie mit der Phantomzeichnung konfrontiert, wo die Frau auch meint, dass diese ihr nicht sehr ähnlich kommt. Festzuhalten bleibt hiermit also, der Zeichner ist ein Hochstapler, aber niemand der ernsthaft Phantombilder zeichnen kann.
      Das nun abdrehen der blinden, älteren Frau ist so nichts unpassendes, sie kann ja übernatürliche Wahrnehmungen haben, für irgendwas müssen die alten Frauen ja auch gut sein und es soll schließlich ein falsche Fährte gelegt werden, dass man meint die alten Frauen seien Hexe, dass geht absolut in Ordnung, auch wenn es verwirren kann, was so gewollt ist. Somit gewinnt der Film nach 94 Minuten mal an Nervenkitzel. Die nun auftauchende Frau wird auch noch von der Blinden erneut gewarnt Venedig zu verlassen, wieso wird im Film aber nie geklärt, es soll damit wohl auch nur eine falsche Fährte gelegt werden, ziemlich grenzwertig find ich, denn die Glaubwürdigkeit dieser alten Frau steht somit stark auf der Kippe, ob ihre Visionen denn immer eintreffen. Zu guter letzt taucht wieder die in total umhüllte, in Rot gekleidete Person auf, sie ist klein und der Mann nimmt nun wieder an es könnte ja doch seine Tochter sein, ohne Gesicht oder Haare von dieser gesehen zu haben. Warum auch immer, die Tochter ist doch ertrunken und schließlich hat er doch seiner Frau mit Erfolg ausgeredet, dass die Tochter noch übernatürlich da sein könnte. Der Mann ist so dumm, dass er der nun flüchtenden Person schnell folgt bis sie in einer abgelegenen Gasse mit den Rücken zum Mann stehen bleibt, der Mann schmunzelt plötzlich, wohl in der Hoffnung, seine Tochter sei es. Diese kleine Person dreht sich um, metzelt den Mann nieder, denn so viel Dummheit muss schließlich bestraft werden. Bekannt war auch, dass ein Mörder in der Gegend sein Unwesen treibt, als einziges Mord-Highlight bis dahin, diente dafür eine aus dem Wasser gezogene Leiche. Nun gibt es mit dem angedeuteten Schnitt in den Hals (wo etwas Blut zu sehen ist) noch die ganzen Rückblicke in der Schnellzusammenfassung, was man evtl. vor seinem Tot so noch mal kurz Revue passieren könnte und der Film ist zu Ende erzählt.


      Fazit:

      Der zuvor sehr gefasste Mann wirkte auf mich ab Mitte des Filmes aus unerklärlichen Gründen wie auf Droge gesetzt oder Paranoia schiebend, was aber nicht zu den abgeklärten und nicht an übersinnlichen glaubenden Charakter in der ersten Filmhälfte passt, wo er noch meint, dass seine Frau von den alten Damen Abstand nehmen solle, da sie nur wirres Zeug reden, womit er ja auch recht hatte. Es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass dem Mann irgendwas von seinem gefassten Charakter abbringen könnte, außer dass der meint seine Frau gesehen zu haben, wo sie nicht sein sollte.

      Für mich war der ganze Ablauf einfach viel zu Dumm und somit hab ich auch meist keine Lust auf so was dann genauer drauf einzugehen, nur wenn ich hinterfragt werde, dann gerne mal.

      Meine Bewertung für die Story ist die niedrigste, denn gerade in den 60er/70er Jahren sind die Storys sehr durchdacht gewesen, solche Fehltritte wie hier sieht man zu dieser Zeit sehr selten. Wer auf richtige Ermittlungen oder Mordszenen setzt, wird nicht bedient werden, Humor gab es nur einen mit 2 unterschiedlichen Strümpfen einer der älteren Frauen. Nervenkitzel gibt es erst nach 94 Minuten und dass dann ganz flott bis zum Ende hin. Was den Film auszeichnet, ist weniger das hier mausgrau präsentierte Venedig, anhand der Gebäude, dass hat man mittlerweile schon viel schöner in Erinnerung, wie sogar bei qualitativen Totalschrott eines „Der weiße Hai von Venedig“. Punkten kann er bei mir lediglich mit seinen eingefangenen Momenten, wie einige Mal plötzlich weg-flatternde Tauben und ein paar ansprechende Kameraschwenks, dazu dann noch die Bootsfahrten durch das spiegelnde Wasser. Von den Charakteren war die Hauptrolle des Mannes ein Totalaussetzer, was den ganzen Ablauf völlig runter-reißt. Der Darsteller als Kommissar wirkte auch noch sehr unsympathisch, der Rest vom Cast ist hingegen gut besetzt.

      (2. Review eingefügt: 31.06.2010)

      Edit: nach 3. Sichtung aufwertung von 3 auf 5.
    • Original von Samazone
      Ein wirklich grandioser Film. Lange nicht mehr gesehen, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat er die schönste Liebesszene der ganzen Filmgeschichte. Sinnlich, erotisch, einfach sooo schön!!!
      Muss ich mir unbedingt mal wieder anschauen!!


      Wo waren bei dem Film Liebesszenen und Erotik oder ist dies hier ein anderer Film? lolp
    • Hast du den Film gekauft und möchtest du ihn jetzt loswerden?
    • Den Film mit Werken von Argento oder gar Fulci zu vergleichen, halte ich schon einmal für vollkommen abwegig, ihn dann aber noch als fernseh-Filmchen zu bezeichnen, ist schon eine Frechheit :0:

      Der Film ist ganz eindeutig ein grandioses Stück Filmgeschichte, das eventuell nicht jeden geschmack trifft, weswegen aber noch lange kein Grund besteht, ihn deswegen völlig zu Unrecht und vollkommen unbegründet niederzumachen. lolp
      Big Brother is watching you
    • Mir hat er nicht gefallen, kann die guten Kritiken nicht nachvollziehen. Mit liegen solche alten Thriller wohl auch nicht.
    • Original von Dr.Doom
      Mir hat er nicht gefallen, kann die guten Kritiken nicht nachvollziehen. Mit liegen solche alten Thriller wohl auch nicht.



      Das ist ja auch in Ordnung, finde nur den Vergleich ziemlich daneben und die bezeichnung "Fernseh-Filmchen" ziemlich abwertend, das hat wenig mit Geschmack zu tun.
      Big Brother is watching you
    • Original von sid.vicious
      Hast du den Film gekauft und möchtest du ihn jetzt loswerden?


      Zum Glück nur ausgeliehen, mich wundert es auch nicht das er schon einige male bei privaten Fernsehsendern ungeschnitten bei uns lief.
    • Original von Dr.Doom
      Original von sid.vicious
      Hast du den Film gekauft und möchtest du ihn jetzt loswerden?


      Zum Glück nur ausgeliehen, mich wundert es auch nicht das er schon einige male bei privaten Fernsehsendern ungeschnitten bei uns lief.


      Da gibt es auch Nichts zu schneiden lol
    • Was Sid schon schrieb ist wahr - das gesicht des Zwerges, ich erinnere mich grade wieder! Man darf nicht vergessen das ich vielleicht 9,10 Jahre alt war als ich ihn zum ersten mal, das hat mich wirklich nicht mehr losgelassen, nicht nur diese Szene, sondern der ganze Film. Ist schon etwas besonders seltenes wenn man sich bis heute davon angesprochen fühlt, diese düstere Atmosphäre ist ganz schwer zu vergessen, man meint das Atmen viele einem schwer... Grosser Thriller! [film]9[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von Dr.Doom
      Original von Samazone
      Ein wirklich grandioser Film. Lange nicht mehr gesehen, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat er die schönste Liebesszene der ganzen Filmgeschichte. Sinnlich, erotisch, einfach sooo schön!!!
      Muss ich mir unbedingt mal wieder anschauen!!


      Wo waren bei dem Film Liebesszenen und Erotik oder ist dies hier ein anderer Film? lolp


      Wenn ich mich richtig erinnere, es ist schon so lange her, dann gibt es eine Szene im Hotelzimmer, wo sich beide lieben.Die ist einfach wunderschön gemacht.

      Ich muss mir den noch mal anschauen. Der Film hatte mich sehr berührt, da ich zurgleichen Zeit in Venedig war und dort die Atmosphäre des Filmes sich auf mich übertrug. Alle Kirchen hatten etwas Geheimnisvolles und ich erwartete sekündlich Donald oder die älteren Schwestern um die Ecke kommen. :0:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
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    • Wenn die Gondeln Trauer tragen
      (Don't Look Now)
      mit Donald Sutherland, Julie Christie, Hilary Mason, Clelia Matania, Massimo Serato, Renato Scarpa, Giorgio Trestino, Leopoldo Trieste, David Tree, Ann Rye, Nicholas Salter, Sharon Williams, Bruno Cattaneo, Adelina Poerio
      Regie: Nicolas Roeg
      Drehbuch: Daphne Du Maurier / Allan Scott
      Kamera: Anthony B. Richmond
      Musik: Pino Donaggio
      FSK 16
      Großbritannien / Italien / 1973

      Nachdem die geliebte Tochter in einem Teich ihres englischen Landsitzes ertrank, kommen John und Laura Baxter (Donald Sutherland & Julie Christie) nach Venedig. Hier passieren mysteriöse Dinge. Der Geist des toten Kindes scheint auf die Erde zurückgekehrt, um die Eltern vor den tödlichen Gefahren der Lagunenstadt zu warnen. Laura gerät ganz in den Bann dieser unheimlichen Visionen. Was geschieht aber, wenn John die warnenden Signale aus dem Reich der Toten ignoriert? Kann das Paar sich noch länger den drohenden Folgen entziehen, in welche es durch die Voraussagen der geheimnisvollen, blinden Hellseherin verstrickt wurde?


      Wenn man von Mystery / Thrillern mit leichtem Horror-Einschlg spricht, dann kann man an diesem subtilen Meisterwerk von Nicolas Roeg kaum vorbei, denn kann man diesen Film wohl ohne Übertreibung zu den besten Vertretern seiner Sparte zählen. Hier liegt einmal wieder ein Paradebeispiel dafür vor, das man selbst mit einem äusserst geringen Budget (geschätzte 1.500.000 $) eine maximale Wirkung erzielen kann. Aus heutiger Sicht mag dieses Werk auf viele eventuell einen etwas angestaubten Eindruck hinterlassen und auch die eher sehr ruhige Erzählweise der Geschichte mag nicht mit jedem Geschmack konform gehen, doch ist es doch insbesondere der gewählte Erzähl-Stil, der dem Geschehen ein so hohes Maß an Intensität verleiht und den Zuschauer förmlich in seinen Bann zieht. Der dabei entstehende Horror ist vollkommen unblutig und von der subtilen Art, so das trotz der Tatsache, das im Prinzip gar nicht so viel geschieht, ein äusserst angespanntes Seh-Verhalten beim Betrachter entsteht.

      In der Hauptsache wird man fast ganzzeitig mit den beiden Hauptcharakteren John und Laura konfrontiert, die durch einen tragischen Unfall ihre kleine Tochter verloren haben. Die beiden anderen, für die Geschichte besonders wichtigen Figuren sind 2 skurrile Schwestern, von denen die eine blind ist und anscheinend über "Das zweite Gesicht" verfügt. Vor allem Laura ist den Prophezeiungen dieser Frau besonders zugänglich, die ihr und ihrem Mann dringend rät, Venedig so schnell wie möglich zu verlassen, um einer Katastrophe zu entgehen, die insbesondere John betrifft. Mehr kann und darf man über den Inhalt einfach nicht verraten, um die Spannung nicht schon vor der Sichtung des Filmes zu nehmen.

      Doch prinzipiell ist es eigentlich vollkommen egal, wieviel man über den Inhalt weiss, denn selbst nach mehrmaligem Anschauen verliert dieses Meisterwerk des Mystery / Thrillers rein gar nichts von seiner Faszination, die auch nach mittlerweile 37 Jahren immer noch vorhanden ist, da es sich hier wirklich um einen zeitlosen Klassiker handelt. Dazu tragen schon allein die erstklassigen darstellerischen Leistungen bei, die sich einem hier offenbaren, wobei insbesondere D. Sutherland und J. Christie herausragen, die der Geschichte durch ihr authentisches und überzeugendes Schauspiel ganz unweigerlich ihren Stempel aufdrücken. Doch ist es längst nicht nur das Schauspiel, das diesen Klassiker so absolut sehenswert macht, auch die sich entfaltende Atmosphäre ist als absolutes Highlight anzusehen. Mit der Zeit verdichtet sich die Grundstimmung immer mehr, die aufkommende Bedrohlichkeit der Geschehnisse tritt immer mehr in den Vordergrund und das Szenario nimmt immer mehr unheimliche und mysteriöse Elemente an, denen man sich als Zuschauer nicht erwehren kann. Immer mehr versinkt man selbst in den geheimnisumwobenen Geschehnissen, die sich einem präsentieren und kann auch eine phasenweise auftretende Gänsehaut nicht unterdrücken.

      So kann man letztendlich zu der Erkenntnis gelangen, das mit den minimalsten Mitteln eine maximale Wirkung erzielt wurde, die auch noch lange nach dem Ende des Films nachwirkt und einen nicht so schnell wieder freigibt. Ständig lässt man das Szenario immer wieder vor seinem geistigen Auge vorüberziehen und sucht nach weiteren Anhaltspunkten und Kleinigkeiten, die man vielleicht übersehen hat und die einem noch eine andere Sichtweise auf die Ereignisse bieten, um diese auch anders interpretieren zu können. So beschäftigt einen die Geschichte auch noch sehr nachhaltig, was meiner Meinung nach immer das größte Kompliment ist, das man einem Film machen kann, ist es doch praktisch die Garantie dafür, das man ihn nicht das letzte Mal gesehen hat.


      Fazit:


      "Wenn die Gondeln Trauer tragen" ist ein absolut brillanter Mystery / Thriller, dem subtile Horror-Elemente und dramatische Züge beigefügt wurden, so das insgesamt eine nahezu perfekte Kombination entstanden ist, die ihre beabsichtigte Wirkung auf den Zuschauer nicht verfehlt. Trotz seines Alters von nun fast schon 40 Jahren ist der Film dabei immer wieder sehenswert und garantiert ein intensives und auch unheimliches Film-Erlebnis, das man nicht so schnell vergessen wird.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Habe ich gerade bei IOFF gefunden. Mir glaubt hier ja keiner!!!

      ioff.de/archive/index.php/t-316393.html

      Lest mal den Kommentar von Spector!! Ich wusste doch, da war etwas, was ich total erotisch fand!!
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Samazone ()

    • Der Film erscheint am 16.09.2010 in der Arthaus Collection, mit einigen anderen Klassikern.
    • Dieser "doofe Fernsehfilm" in der Arthaus Collection? Wie hat der denn das verdient? Der ist ja nichtmal von Fulci oder Argento... :5:
    • :16:

      Ich glaub, dass ich auch mit keinem der Filme in dieser Collection wirklich etwas anfangen kann. lolp
    • Original von Dr.Doom
      :16:

      Ich glaub, dass ich auch mit keinem der Filme in dieser Collection wirklich etwas anfangen kann. lolp


      Was ist mit Nosferatu mit Kinski?
    • Original von Dr.Doom
      Der Film erscheint am 16.09.2010 in der Arthaus Collection, mit einigen anderen Klassikern.

      arthaus.de/arthaus_collection_klassiker_ii-gesamtedition


      Also bitte... lol
      Adel verplichtet mit Alec Guiness
      Der dritte Mann
      Katzenmenschen
      Peeping Tom

      sind Filme mit denen ich sehr wohl was anfangen kann.
    • Ist es Einbildung, ist es etwas Übernatürliches, jedenfalls ist es mysteriös, denn allein in den Anfangsszenen offenbart Roegs Film seine unheimliche Intensität, die sich über das komplette Geschehen verbreitet, denn kurz vor dem Moment, als Mr. Baxters Tochter ertrinken soll, hat dieser in Form eines Bildes eine gewisse Vorahnung. Übernatürliche Vorahnungen durchstrecken sich über die komplette Laufzeit, sowie die Tatsache, das Bilder wie eben dieses am Anfang symbolisch dazu stehen, dass eben solches nochmal passieren werden.

      Das Ehepaar nahezu erschüttert in ihrem Leid, ziehen sie nach Venedig, die Frau Medikamentenabhängig um den Tod der Tochter zu überwinden, der Mann sucht seinen Frieden in der Restauration alter Kirchen. Roeg geht gemächlich vor, nahezu kompositatorisch, um den modrigen Glanz und Schmutz Venedigs in Einklang der verqueren Sitaution des Paares zu bringen. Wie auch immer der vorgeht, linear ist es nicht, denn die Erzählweise ist allzu verschachtelt, während man durch gewisse Details immer wieder auf falsche Fährten geschickt wird. Ehrlich gesagt passiert nicht viel, und dennoch reicht es, um nachhaltig Eindruck zu hinterlassen.

      Zentrum ist wohl das Einspornen der merkwürdigen zwei Schwester, wobei eine davon, eine Blinde das sogenannte zweite Gesicht besitzt und meint, sie habe die tote Tochter mit ihrem roten Regenmantel mitten des Ehepaars im Restaurant sitzen sehen. Mr. Baxter tut diese Behauptung als Hokus Pokus ab, während Mrs Baxter auf die beiden eingeht. Und dennoch kann sich der Mann der ganze Tragödie nicht entgehen, verfällt er unbewusst dem Wahnsinn und der Paranoia, hat auch er bald Visionen von der toten Tochter, die er scheinbar durch die dunklen Gassen von Venedig glaubt zu laufen sieht. Wie auch immer man es dreht, wo auch immer man die Lösung sucht, wo auch immer die beiden Frauen von dem Schicksal der beiden wussten, wieso auch immer machen die Einwohner Venedigs den Anschein, als wüssten sie Alles, man kann und sollte es Alles nicht in Zusammenhang bringen, reisst das absolut spannungspochende Finale alles raus.

      Ein Zitat zu Anfang symbolisiert den ganzen Film, den "Nichts ist wie es scheint". Der Film verdreht und verschachtelt, und dennoch ist die Lösung ganz einfach, gehen wir einfach bloss auf eine Irrfahrt von zusammengesponnenen Vermutungen und überschwänglichen Visionen, falschgedeutet, die unsere Protagonisten in den Wahnsinn treibt. Und dennoch, je weiter man darüber sinniert, muss man sich eingestehen, dass es dem Film nachhaltig gelinkt, nach neuen Wegen zu suchen. Ist der Mann doch übernatürlich veranlagt, schliesslich zeigt dies doch die Anfangsszene aus.

      Doch wenn ein Film so nachhaltig wirkt, dann ist dies Horror pur, von subtiler Art, denn Gore gibt es nur zuletzt. Man muss ihn nicht verstehen, vielleicht sollte man es auch nicht, und dennoch ist es so einfach...aber es bleibt wie gesagt: Nichts ist, wie es scheint, man steigert sich nur rein.

      Schlichtweg ein mysteriöses, beklemmend kunstvoll gefilmtes Meisterwerk voller morbider Grundstimmung, einer wunderschönen Depression, die sich zuspitzt und ihren Höhepunkt findet. Hat das Alles denn irgendwie mit dem Anderen zu tun oder sind hier alle irgendwie integiert? Man kann es immer neu entdecken, doch scheinbar weiss nur der Zwerg die Antwort.

      [film]9[/film]
    • Der Beginn ist sicherlich auch übersinnlich, dies war für mich aber noch soweit zu erklären und hat mir auch gefallen und dass es durchaus so etwas wie Vorahnungen geben kann, würde ich nicht als zu weit hergeholt sehen, natürlich hier etwas überspitzt dargestellt. Ansonsten hatte der Vater keine übersinnlichen Fähigkeiten, zumindest so wie er sich anschließend gegenüber seiner etwas verwirrten Frau verhalten hat, nämlich sehr bodenständig. Nur in Venedig später, ist er dann plötzlich wie aus heiterem Himmel abgedreht. lol
    • Original von Dr.Doom
      Der Beginn ist sicherlich auch übersinnlich, dies war für mich aber noch soweit zu erklären und hat mir auch gefallen und dass es durchaus so etwas wie Vorahnungen geben kann, würde ich nicht als zu weit hergeholt sehen, natürlich hier etwas überspitzt dargestellt. Ansonsten hatte der Vater keine übersinnlichen Fähigkeiten, zumindest so wie er sich anschließend gegenüber seiner etwas verwirrten Frau verhalten hat, nämlich sehr bodenständig. Nur in Venedig später, ist er dann plötzlich wie aus heiterem Himmel abgedreht. lol
      ....Angst kriege vor Dooms Visonen.... :221: lol
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • @fun

      Es überrascht mich kaum, dass dir der Film zusagt.

      :6:
    • Original von sid.vicious
      @fun

      Es überrascht mich kaum, dass dir der Film zusagt.

      :6:


      Hehe, der Film ist einfach nur surrealistische Meisterkunst.
    • :170: :170: :170: :170: :170: :170:

      wollte den schon so lange mal sehen, dann kam er letzte nacht im free tv und ich trottel schlafe ein

      :267: :31: :267: :31: :267: :31:

      meine arbeit wirkt sich negativ auf meine freizeit und meinen filmkonsum aus
      :173: :234:


      EDIT:
      hab den bei youtube gefunden
      youtube.com/watch?v=syQgzHhJaPU

      ist der lizenzfrei?
      muss dann zwar wieder ewig laden weil inet über handy und usb auf laptop, zusätzlich mit grottigem empfang, braucht halt mal 2 std für nen film... aber ich denke/hoffe das ist es wert...
    • Haha wie geil!!!
      Ich bin auch nach dem Vorspann eingeschlafen... 45 Minuten später wache ich kurz auf lol
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Das kann auch mit dem Film zu tun haben, dass ihr eingeschlafen seit. Gondeln ist sicher kein Film für eine Spätvorstellung. Bis auf das Ende ist der Film nicht schockierend oder richtig fesselnd.
    • Original von Dr.Doom:

      Das kann auch mit dem Film zu tun haben, dass ihr eingeschlafen seit. Gondeln ist sicher kein Film für eine Spätvorstellung. Bis auf das Ende ist der Film nicht schockierend oder richtig fesselnd.


      Der Film ist sehr entspannend. Ich sehe immer gern auf den Bildschirm. Einschlafen könnte ich nicht, weil die Bilder einfach herrlich sind.
    • Habe den Film vor vielen Jahren mal gesehen und er war echt nicht schlecht.
      Er hatte eine sehr pessimistische Atmo, war gruselig und unglaublich toll gespielt.

      Ich habe ihn aber als sehr depressiv in Erinnerung, auf jeden Fall wollte ich den so schnell nicht wiedersehen.

      Aber da es schon über 20 Jahre her sind wird es vielleicht mal wieder Zeit ! :0:
    • Ach Gott, ist ja ewig her, dass ich den Film im TV gesehen habe. Irgendwie war ich über das Ende empört... lolp
      Sollte ich mir noch mal reinziehen... :268:
      ***************************************************************
    • Vor 1-2 Jahren das erste und bis dato einzige mal gesichtet.
      Ich habe mich am Ende fast eingeschissen. lol
      Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!
    • Den habe ich vor über 30 Jahren im Fernsehen gesehen,also fast noch als Kind da hat er mir nicht so besondest gefallen.Ich wollte ihn zwar all die Jahre nochmal anschauen,zumal er ja auch in der Glotze rauf und runter lief,bin aber irgendwie immer wieder davon abgekommen.Vieleicht werde ich das in nächster Zeit noch nachholen.
    • ein sehr leiser film der trotzdem ohne viel action versteht einen an die flimmerkiste zu binden und gut unterhält !!!


      "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück."

      _______________________

      In Gedenken an unseren Freund thor72, der am 5.3.2014 viel zu jung verstarb.

      Elantra, Hotte99, Three Finger, Skyr0se, Anyu, bossbitchOla, Samazone, Skilla, Nezyrael, Harry Warden, GrinsenderKürbis, Logge1002, Slayer, Dr.Gore, tom bomb, TripleSix, Fun, Skeletor, turborotz, Dr.Doom, Burns, Ghostface, Fulci1978, killercroc, Wassilis, Mbwun, Midnight, Early Grace
      _______________________

    • Original von thor72:

      ein sehr leiser film der trotzdem ohne viel action versteht einen an die flimmerkiste zu binden und gut unterhält !!!



      Wer den Film und dessen Art zu schätzen weiß, dem sei auch Maurizio Lucidis Todesengel empfohlen.
    • hab ich noch nie was von gehört .. aber werde den insofern ich den irgendwoher bekomme mal vor die brust nehmen lolp ist notiert


      "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück."

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      In Gedenken an unseren Freund thor72, der am 5.3.2014 viel zu jung verstarb.

      Elantra, Hotte99, Three Finger, Skyr0se, Anyu, bossbitchOla, Samazone, Skilla, Nezyrael, Harry Warden, GrinsenderKürbis, Logge1002, Slayer, Dr.Gore, tom bomb, TripleSix, Fun, Skeletor, turborotz, Dr.Doom, Burns, Ghostface, Fulci1978, killercroc, Wassilis, Mbwun, Midnight, Early Grace
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    • Original von thor72:

      hab ich noch nie was von gehört .. aber werde den insofern ich den irgendwoher bekomme mal vor die brust nehmen lolp ist notiert


      Der Todesengel
    • Ob der Film an meinen hohen Erwartungen gescheitert ist, kann ich nicht mehr sagen. Abgesehen vom wunderbar eingefangenen Venedig, welches mit seinen Brücken, Gassen und Kanälen an ein Labyrinth erinnert und durchaus auch als Metapher für die Seele des Protagonisten gesehen werden kann, ist die Geschichte langweilig und Donald Sutherland passt überhaupt nicht in die Hauptrolle. Lediglich das Ende wirkt noch ein wenig nach. Ich war jedenfalls enttäuscht.
      What fools these Mortals be!
    • Das ist wieder einer der Filme der mich vor ca.30 Jahren begeistert hat und heute überhaupt nicht mehr reizt :5: