House Harker - Vampirjäger wider Willen

    • House Harker - Vampirjäger wider Willen



      Originaltitel: I Had A Bloody Good Time At House Harker
      Produktionsland: USA
      Produktion: Milena Ferreira , Noel Caroll und Nathan Lorch
      Erscheinungsjahr: 2016
      Regie: Clayton Cogswell
      Drehbuch: Derek Haugen, Clayton Cogswell und Noel Carroll
      Kamera: Max Margolin
      Schnitt: Clayton Cogswell und Spencer Jones
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: -
      Musik: Tim Sloan
      Länge: ca. 77 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:

      Derek Haugen
      Whitney Moore
      Jacob Givens
      Noel Carroll
      Arlan Godthaab
      Nathan Lorch
      Talya Carroll

      Handlung:

      Die Familie Harker lebt immer noch von dem Ruf ihres Urahnen als Vampirjäger.
      Die Zeiten werden aber härter und es muss wieder was passieren damit ihre Exitenz gesichert wird, also mieten sie sich einem Schauspieler der einen Vampir mimen soll, und sie so die Stadt vor dem Untergang retten können.
      Dumm nur das zeitgleich ein echter Blutsauger auftaucht.



      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 26.04.2018 (Verleih: 26.04.2018)
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
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    • House Harker - Vampirjäger wider Willen
      (I Had a Bloody Good Time at House Harker)
      mit Derek Haugen, Jacob Givens, Noel Carroll, Whitney Moore, Arlan Godthaab, Nathan Lorch, Talya Carroll, Megan O'Neil, Peter Story, Nate Lane, Milena Ferreira
      Regie: Clayton Cogswell
      Drehbuch: Clayton Cogswell / Noel Carroll / Derek Haugen
      Kamera: Max Margolin
      Musik: Tim Sloan
      FSK 16
      USA / 2016

      Die Brüder Charlie und Gerry Harker sind Nachkommen des legendären Vampirjägers Jonathan Harker. Doch ihr Glaube an die Familiengeschichte rund um die Jagd auf Vampire macht sie in der heutigen Zeit nicht zu Helden, sondern zum Gespött der Stadt. Aus finanzieller Not heraus und dank eines ungewollten und recht kuriosen Todesfalls schmieden die Brüder gemeinsam mit ihrem nicht minder schrägen Freund Ned einen genialen Plan: Die erfolgreiche Jagd auf einen Vampir soll mit Hilfe eines Schauspielers öffentlich im Haus Harker inszeniert werden! Dumm nur, dass eben dieser Schauspieler auf einen echten Vampir trifft und dieser schließlich statt des Schauspielers bei den Harkers eintrifft...


      Das man auch mit verhältnismäßig wenig Geld einen äußerst unterhaltsamen Film auf die Beine stellen kann wurde schon oft genug unter Beweis gestellt. Mit "House Harker - Vampirjäger wider Willen" liegt ein weiteres Paradebeispiel für diese Behauptung vor, denn das diesem Erstlingswerk von Clayton Cogswell ein ziemlich niedriges Budget zu Grunde liegt merkt man an allen Ecken und Enden. Das ist aber keinesfalls als negativ zu bewerten, da gerade dieser Aspekt den Liebreiz und Charm des vorliegenden Filmes zusätzlich hervorhebt. Die Geschichte an sich ist völlig hanebüchen und beinhaltet jede Menge Gags, von denen allerdings nicht alle zünden können. Das macht bei der vorhandenen Vielzahl jedoch nicht wirklich viel aus, denn während der gerade einmal gut 73 Minuten Nettolaufzeit reihen sich die skurrilen Momente dermaßen dicht aneinander, das man ihnen unmöglich entkommen kann. Zwar gestaltet sich der Humor an manchen Stellen ein wenig flach, um dann aber kurz danach gleich wieder mit herrlicher Situationskomik aufzuwarten. Ebenso verhält es sich mit dem vorhandenen Wortwitz, denn sämtliche Dialoge sprühen nur so vor dem Bemühen, den Zuschauer durchgehend bei Laune zu halten. Zugegebenermaßen gelingt das nicht komplett, aber in der Summe gesehen überwiegen die komischen Momente von denen man kaum genug bekommen kann. Dabei kommt es selbstverständlich auch auf die persönlichen Vorlieben an, denn "House Harker - Vampirjäger wider Willen" kommt vollkommen überzogen daher, was sich in erster Linie auch im Schauspiel der Protagonisten sehr stark niederschlägt. Und an dieser Stelle ist man dann auch bei einem der in meinen Augen absoluten Höhepunkte angelangt, da ganz besonders die drei Hauptdarsteller der Geschichte ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken. Meiner Meinung nach ist Derek Haugen in der Rolle von Ned an dieser Stelle besonders zu erwähnen, erinnert der gute Mann in Sachen Mimik und Gestik doch stellenweise an den guten Simon Pegg, was dem Betrachter in etlichen Situationen unzählige Schmunzler ins Gesicht zaubert.

      Aber auch alle anderen Charaktere liefern ordentlich ab, wobei man den Akteuren durchgehend die Spielfreude anmerkt. Alle hinterlassen einen sympathischen Eindruck und die völlig trottelige Interpretation der jeweiligen Charaktere passt perfekt zu dem trashigen Eindruck, den diese Low Budget Produktion hinterlässt. Es handelt sich dabei um wirklich gelungenen und extrem unterhaltsamen Trash, dem das Herzblut und Engagement der Macher förmlich aus jeder einzelnen Pore tropft. Gleichzeitig entwickelt das Szenario einen herrlichen 80er Jahre Charme, was dem Ganzen dann noch einmal zusätzliche Pluspunkte einbringt. Gestaltet sich die erste Filmhälfte noch relativ unblutig, so soll sich das im späteren Verlauf vollkommen ändern. Ganz besonders im letzten Drittel geht es dann ordentlich zur Sache, was den von Haus aus schon guten Spaßfaktor noch einmal zusätzlich nach oben schießt. In dieser Phase der Erzählung wird man dann auch mit Szenen konfrontiert, die an Absurdität kaum noch zu überbieten sind. Natürlich dürfen bei einem Film dieser Art auch diverse Anspielungen auf andere Filme nicht fehlen und so werden beispielsweise Werke wie "Der Exorzist" oder auch die neumodische "Twillight-Saga" liebevoll durch den Kakao gezogen.

      Das alles zusammen genommen ergibt eine in allen Belangen extrem turbulente Geschichte, in der einem der trashige Anstrich regelrecht ins Gesicht springt. Gleichzeitig entbehren sogar offensichtliche Logiklöcher eines gewissen Charmes, wobei an dieser Stelle insbesondere die letzten Minuten des Filmes genannt sein sollen. Denn obwohl es zu keiner Zeit geschneit hat sind die Schauplätze wie aus dem nichts auf einmal mit einer dicken Schneeschicht überzogen und man fragt sich unwillkürlich, wie das überhaupt passiert sein kann. Ist im Prinzip aber auch vollkommen egal, denn irgendwie passt diese schräge Momentaufnahme ganz wunderbar in das gewonnene Gesamtbild. Am Ende kann man eigentlich nur hoffen das "House Harker - Vampirjäger wider Willen" gut bei den Leuten ankommt, denn angeblich soll aus dem Ganzen bei einem gewissen Erfolg sogar eine Trilogie werden. Bei solch einem unterhaltsamen und schrägen Spektakel wäre dagegen sicherlich nichts einzuwenden, denn Freunde der skurrilen Horrorkomödien kommen hier voll auf ihre Kosten.

      Einmal mehr hat OFDB Filmworks das Gespür für den besondern Film an den Tag gelegt und präsentiert so eine weitere gelungene Veröffentlichung. Dieser Film macht einfach nur Spaß und besticht dabei in erster Linie durch einige Unzulänglichkeiten, die dem Gesamtbild unglaublich viel Charme und Liebreiz verleihen. Was man ansonsten höchstwahrscheinlich negativ beanstanden würde, offenbart sich in der vorliegenden Produktion als absolute Stärke und sorgt so für eine äußerst stimmige Inszenierung. Die einzelnen Zutaten wurden gut miteinander vermischt, so das "House Harker - Vampirjäger wider Willen" definitiv einen der schrägsten beiträge der letzten Zeit darstellen dürfte.


      Fazit:


      Insgesamt gesehen wurde hier aus eher bescheidenen Mitteln das Maximale heraus geholt. Das Ergebnis ist ein sehr unterhaltsames Filmchen, das mit sympathischen Charakteren, blutigen Passagen und einem wahren Sammelsurium aus Absurditäten aufwartet. Auch wenn sicherlich nicht jeder diese Meinung teilt, mir persönlich hat dieses Werk mehr als gut gefallen und man kann nur hoffen, das es hoffentlich wirklich zu einer Trilogie kommt.


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