Filmclub BALI präsentiert: "Schleimwerker"
Filme mit fiesem Ausfluss-Nacht
Um es mit dem berühmten Hagener Raucher, Trinker und Philosophen Klaus Konzlowski zu sagen: „Aussem Schleim kommt allet und innen Schleim geht allet widda zurück!“
So isset! Auch aus dem Kintopp ist der Schleim nicht wegzudenken. Glitschige Glibberbatzen bevölkern seit eh und je die Leinwände. Bereits Anno 1958 servierte Irvin S. Yeaworth jr. uns mit THE BLOB einen wandelnden Wackelpudding aus dem Weltall, der wider Erwarten vier Millionen Dollar an den Kinokassen einspielte und den damals 28jährigen Hauptdarsteller Steve McQueen über Nacht zum Star machte.
30 Jahre später, 1988, inszenierte Chuck Russel (u.a. NIGHTMARE 3 – FREDDY KRUEGER LEBT, 1987) ein Remake, welches auch den zweiten Filmbeitrag unserer Schleim-Nacht darstellt. Im Part von McQueen sehen wir einen halbstarken Kevin Dillon mit Lederjoppe und Vokuhila-Matte, das flotte Drehbuch stammt aus der Feder von Frank Darabont, der später mit Filmen wie THE GREEN MILE (1999), DER NEBEL (2007) oder der TV-Serie THE WALKING DEAD (2010-heute) für Furore sorgte. Der eigentliche Superstar des Films sind aber die saftigen Spezialeffekte aus der Werkstatt von Tony Gardner, der auch bei CABAL – DIE BRUT DER NACHT, DARKMAN oder ARMEE DER FINSTERNIS im Latex-Bottich rührte.
„Wer’s spannend und gerne etwas derber mag und mit Schnodder-Ekel kein Problem hat, der kann mit dem Blob absolut nix falsch machen.“
--- Hudson auf Filmflausen.de
Zuvor präsentieren wir jedoch den ersten Film der Glibber-Nacht, bei dem der Schleim ganz woanders herkommt, nämlich aus sämtlichen Körperöffnungen seiner Protagonisten, denn sie ist…
MAGDALENA - VOM TEUFEL BESESSEN
Als im Jahr 1973 Linda Blair dem wackeren Pater Merrin eine Kelle Erbsensuppe mitten in die Visage göbelte und ihre Säfte mit einem Kruzifix zum Brodeln brachte, bewog dieser kassenträchtige Umstand unzählige – vor allem europäische – Exploitation-Regisseure, ins gleiche Horn zu tuten. Nämlich ins Teufelshorn! William Friedkins Welterfolg DER EXORZIST folgte eine Schwemme (hust!) an Derivaten und Plagiaten aus dem Mittelmeerraum, wie etwa DER EXORZIST UND DIE KINDHEXE („La Endemoniada“, 1974) vom REITENDE LEICHEN-Schöpfer Amando de Ossorio, EXORZISMO („Le notti di Satana“, 1974) von Juan Bosch, VOM SATAN GEZEUGT („Chi sei?“, 1974), DAS OMEN DES BÖSEN („L’Ossessa“, 1975) oder Alberto de Martinos sehr gelungener SCHWARZE MESSE DER DÄMONEN („L’Antichristo“, 1974).
Unser schlabbriges Besessenen-Drama stammt ebenfalls aus dem Jahr 1974, kommt jedoch überraschenderweise aus Deutschland. Als Regisseur zeichnet SCHULMÄDCHEN REPORT-Veteran Walter Boos verantwortlich, der später auch noch mit Meisterwerken wie DAS WIRTSHAUS DER SÜNDIGEN TÖCHTER (1978) und DREI SCHWEDINNEN AUF DER REEPERBAHN (1980) für Schmierabrieb im Höschen sorgte. Für MAGDALENA (von dem Boos behauptete, er habe das Drehbuch geschrieben, ohne je vom EXORZIST gehört zu haben!) beschritt er ganz ähnlich schlüpfrige Pfade: Hemmungslos verquirlt er die in den 70ern populäre Teufelsaustreiber-Thematik mit feuchtfröhlicher Ferkelei. Sex und Satanismus – das geht immer! Lesbenexzesse, schäumende Mäuler, feuchte Fruchtkörbe, psychedelische Tapetenmuster, bestialisch behaarte Schambereiche – und Elisabeth Volkmann! Was will man eigentlich noch mehr? Ach ja: Rudolf Schündler, der im Original-EXORZIST den Hausdiener mimte, darf hier den Pfaffen geben. „Und wenn Gaststar Sascha Hehn von der Besessenen nach versuchter Vergewaltigung der Arm gebrochen wird, während im Radio Blasmusik läuft, dann hat sich der Film schon für Trashfans gelohnt.“ (Filmflausen.de)
„Die Bundesrepublik dieses Films ist ein graubrauner Albtraum aus abblätterndem Putz, Schimmelbefall, gefährlichen Schlaglöchern und gescheiterten Existenzen, daran ändern auch ein paar Silikontitten nichts.“
--- Oliver Nöding auf Remember it for later.de
Der Film ist in Deutschland nur als VHS-Kassette erschienen, die 35mm-Kopie gilt als verschollen – wir zeigen eine exklusive Sonderfassung!
facebook.com/events/1745102979102948/
Wer nicht lesen will, Pelle erklärt ett.