
Produktionsland: Großbritannien, USA
Produktion: Stuart Cornfeld, Jonathan Sanger, Mel Brooks
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: David Lynch
Drehbuch: Sir Frederick Treves & Ashley Montagu (Buch), Christopher De Vore, Eric Bergren, David Lynch
Kamera: Freddie Francis
Schnitt: Anne V. Coates
Spezialeffekte: Graham Longhurst, Neil Corbould, Paul Corbould, Martin Gutteridge, Garth Inns
Budget: ca. 5.000.000 $
Musik: John Morris
Länge: ca. 118 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Anthony Hopkins, John Hurt, Anne Bancroft, John Gielgud, Wendy Hiller, Freddie Jones, Michael Elphick, Hannah Gordon, Helen Ryan, John Standing, Dexter Fletcher, Lesley Dunlop
Inhalt:
Seit seiner Kindheit ist John Merrick furchtbar entstellt. Als „Elefantenmensch“ wird er auf Jahrmärkten vorgeführt und von seinem sadistischen „Besitzer“ gequält, bis ihn schließlich der Arzt Frederick Treves entdeckt und ihm Hilfe anbietet. John Merrick soll endlich wie ein Mensch leben.
Trailer:
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Blu-Ray: 18.09.2010
Kritik:
Nach dem von Hollywood verschmähten, etwas konfus gekürzten Kultfilm „Eraserhead“, wo die Produzenten Gelder eingefroren hatten und der Film dann nicht so fertig gestellt wurde, wie Lynch es gerne hätte, da einige Szenen wie ein blutendes Hähnchen, diesen Produzenten zu krankes Material lieferte. Somit durfte David Lynch mit „Der Elefantenmensch“ einen neuen Versuch starten. Dieser Film wird auch komplett in schwarz/weiß ablaufen. Die Faszination geht zunächst von einem schwer atmenden Mann aus, der mit Kleidung verhüllt ist und einen gewissen Ekel ausstrahlt. Wie sich herausstellt, ist er auch völlig entstellt mit massiven Beulen im Gesicht und auf dem Kopf.
Die flüsternde, beängstigende, düstere Sounduntermalung gibt es wie bei „Eraserhead“ streckenweise auch hier zu erleben. Der Elefantenmann ist anhand der Entstelltheit eine gruselige Erscheinung, wird aber im weiteren Verlauf einen sehr lieben Charakter zum Vorschein bringen.
Einzig dem Horrorfilm dienlich sind die Folterspiele, welche der Elefantenmann über sich hinweggehen lassen muss, wie das einsperren unter angriffslustige Paviane oder das zwingen zu einem Kuss und das festhalten und abfüllen mit Alkohol. Dass die Trunkenbolde und der Dresseur einfach so laut aufbrausend in das Krankenhaus eindringen können und den Elefantenmenschen quälen dürfen, ohne das jemand vom Personal etwas mitbekommt, ist schon etwas fragwürdig. Ok, der Hausmeister war eingeweiht, aber scheinbar hat dieses Krankenhaus kein Personal des Nächtens, was den lauten Krach hätte mitbekommen können. Dies soll aber eher nur eine Randnotiz sein, die nur etwas unstimmig geraten ist
Es gibt noch mehr entstellte Personen, wie Siamesische Zwillinge oder ein übergroßer Mensch, die im Zirkus arbeiten, aber nicht groß zur Show gestellt werden. Eingestaubt ist der Film nicht, er bietet aber auch keine Hochspannung, so dass man vollkommen gefesselt an der Klotze klebt, somit die sehr guten Bewertungen wohl auch etwas zu hoch gegriffen sind, aber auch nur einen Tick. Als Filmliebhaber sollte er jedenfalls gesehen werden. Wenn der Elefantenmann ernsthaft als „Romeo“ bezeichnet wird, dann ist dies schon ziemlich abgefahren. Die im zwischendrin aufgezeigten Traumvisionen des Elefantenmanns sind zudem am atmosphärischsten und zeigt dass sehr viel böses Blut in David Lynch fließen muss, was er in stock düsteren Visionen eines Filmes ausleben durfte, der ansonsten aber auch einen Tick zu lieb geworden ist, mit Ausnahme des Überfalls auf den Elefantenmann.
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