Originaltitel: La Lupa mannara
Produktionsland: Italien
Produktion: Diego Alchimede, Mickey Zide
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Rino Di Silvestro
Drehbuch: Rino Di Silvestro, Howard Ross
Kamera: Mario Capriotti, Dennis Kull
Schnitt: Alys Chalmers, Angelo Curi
Spezialeffekte: -
Budget: -
Musik: Coriolano Gori, Susan Nicoletti
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Annik Borel, Frederick Stafford, Tino Carraro, Andrea Scotti, Elio Zamuto, Ollie Reynolds, Karen Carter, Tom Karnowski, Linda Harmon, William Emmerson, Howard Wells, Gloria Beverly, Tom Moore, Lesley Bates, Donald Wilson, Dagmar Lassander
Inhalt:
Als Kind wurde Daniela Opfer einer Vergewaltigung. Sie lebt seitdem zurückgezogen in der Villa ihres Vaters und hat ein gespaltenes Verhältnis zum anderen Geschlecht. Beim Herumstöbern findet sie zufällig Bilder ihrer Ahnin, die als Werwolf von den Bauern verbrannt wurde. Von nun an beginnt sich ihr Bewusstsein zu spalten und ihre Phobie vor Männern kehrt sich ins Gegenteil um. In den Vollmondnächten wird Daniela zu einer mordenden Bestie.
Trailer:
Meinung:
Eine nackige Frau zappelt besessen in dem brennenden Satanskreis umher, bis sie zum Werwolf mutieren darf. „Werewolf Woman“ war geboren, wer nun aber einen typischen Genrevertreter der Marke „American Werewolf“ oder „Das Tier“ erwartet, der dürfte sicherlich enttäuscht werden, denn Verwandlungsszenen oder überhaupt einen richtigen Werwolf, gibt es hier nicht zu Gesicht, bestenfalls eine trashige Katzenbemalung gibt es zu sehen.
Der Sexploitation-Fan wird hingegen angesprochen, denn es werden stetig nackte Frauen offenbart, wobei auch die Mumu zum Vorschein kommen darf. Zumal „Werewolf Woman“ in den Sexszenen, sich zur Mörderbestie verwandeln wird.
Zwischendrin gibt es Obszönitäten anhand von Beschimpfungen, wo die Werwölfin plötzlich wie eine Besessene erscheint. Gefesselt an einem Bett im Krankenhaus, erinnert diese lange Szene an „Der Exorzist“. Wobei anhand der schweinischen Ausdrücke und bösartigen, aggressiven Spielweise der Wölfin, diesbezüglich auch den großen Vorreiter in nicht viel nach steht. Noch mehr Sexploitation Szenen wird es vor allem im Finale geben. Dort dringen 3 Raufbolde in ein Haus ein, schlagen und vergewaltigen die Dame dort derb. Diese Szenerie erinnert stark an den Film „Ich spuck auf dein Grab“. Ein paar richtige Faustkeilereien schließen sich dem an, wo es auch ordentlich blutig zur Sache geht.
Die liebliche, instrumentale Sounduntermalung passt bestens zum Geschehen und Zeitgeist der 70er. Dies sorgt somit für sehr entspannende Momente, die auch in romantischen Knutschszenen am berauschenden Meeresstrand münden können. Die Bissszenen des Werwolfs werden ordentlich in Szene gesetzt, wo aggressiv zu Werke gegangen wird und blutige, vernarbte Hälse gibt es dann anschließend auch zu Gesicht. Die Beleuchtung des Nächtens geht vollkommen in Ordnung, so dass man das meiste auch sieht.
Einige Häuser sehen von Innen her zwar etwas eingestaubt aus, wohingegen die Natur ansprechend ausgefallen darf und auch die Häuser sehen von außen her, sogar malerisch schön aus. Die Darsteller sind im starken 70er Look gehalten, wo die Frauen groß und hübsch erscheinen, die ausgefallenen Sonnen-Brillen sind auch ein Spiegelbild dieses Jahrzehnts. Lediglich die Tonqualität ist bei den Männern nicht mehr die Beste und auch etwas eingestaubt, wo man hier aber drüber hinwegsehen kann. Die Morde sind sehr gut verteilt und die Frauen werden höllische Schreie von sich geben. Von der Kamera gibt es direkt auf die entsetzten Gesichter ein paar nahe Zooms.
„Werewolf Woman“ ist ein vielschichtiger Film, mit Anleihen aus „Ich spuck auf dein Grab“ und „Der Exorzist“, dies wird im Mantel des trashigen Werwolffilms präsentiert.