Der Löwe von Babylon

    • Der Löwe von Babylon

      Produktionsland: Deutschland, Spanien
      Produktion: Heinz Neubert, Jesús Sáiz
      Erscheinungsjahr:
      Regie: Johannes Kai, Ramón Torrado
      Drehbuch: Ramón Torrado
      Kamera: Ricardo Torres
      Schnitt: Gaby Peñalba, Claus von Boro
      Musik: Ulrich Sommerlatte
      Länge: ca. 95 Min.
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Helmuth Schneider, Georg Thomalla, Theo Lingen, Fernando Sancho, Rafael Luis Calvo, Mara Cruz, Pilar Cansino, Pedro Giménez, Barta Barri, José Manuel Martín, Xan das Bolas, Francisco Montalvo





      Hadschi Halef Omar und Kara Ben Nemsi kommen einem Beamten auf die Schliche, der sich mit Drogen- und Waffenschmuggel bereichert. Die angeblichen Kinder des Bösewichts, sind in Wirklichkeit die Sprösslinge des Polizeihauptmanns Dosorza. Kara und Hatschi sollen für klare Verhältnisse sorgen. Film ab!

      Nachdem ich mir kürzlich den Schnarcher DURCH DIE WÜSTE angetan habe, folgte gestern die Sichtung der sechsten Karl May-Verfilmung, DER LÖWE VON BABYLON. Man merkt, dass wir uns so langsam in Richtung Horst Wendlandt und Atze Brauner bewegen. DER LÖWE VON BABYLON wartet mit vielen bunten Farben auf. Wirklich schön anzusehen. Die Musik hat einen hohen Wiedererkennungswert, und die Charaktere sind nicht so langweilig wie es bei DURCH DIE WÜSTE der Fall ist. Das soll nicht bedeuten, dass mir die Figuren besonders zusagen. Regisseur Johannes Kai hat nämlich einige Situationen parat, die mir auf die Nerven gehen. Anstatt die Spannung zum Höhepunkt zu treiben, setzt der Film vielmehr auf schlechte Scherze. Georg Thomalla (Hadschi Halef Omar) ist dafür absolut prädestiniert. Unterstützung bekommt er von einem noch schlimmeren Theo Lingen als Sir David Lindsay. Kein Wunder das beide Protagonisten später dafür bestraft wurden. Diese Strafe war sehr, sehr hart, denn sie mussten innerhalb der „Lümmel“-Filme mit Uschi Glas zusammenarbeiten.

      Aufgrund der deutsch-spanischen Zusammenarbeit treffen wir in „Babylon“ übrigens bekannte IW-Gesichter wie Ángel Álvarez (Barbesitzer, Corbucci-Django), José Riesgo (ABRECHNUNG IN VERACRUZ, SEINE KUGELN PFEIFFEN DAS TODESLIED) sowie Fernando Sancho und Rafael Luis Calvo. Der Hauptakteur, die Heimatfilmikone Helmuth Schneider, macht als Kara Ben Nemsi einen ordentlich Eindruck. Vom draufgängerischen Lex Barker ist er aber noch ganz weit entfernt.

      Fazit: DER LÖWE VON BABYLON verfügt durchaus über gute Ansätze. Diese verrennen sich allerdings immer wieder in blöden Scherzen. Nostalgiker können gern reinschauen, alle anderen sollten bei den Wendlandts und Brauners bleiben.