Herbert



    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Thomas Kral, Undine Filter, Anatol Nitschke
      Erscheinungsjahr: 2015
      Regie: Thomas Stuber
      Drehbuch: Thomas Stuber, Clemens Meyer, nach einer Vorlage von Paul Salisbury
      Kamera: Peter Matjasko
      Schnitt: Philipp Thomas
      Budget: ca. 1.700.000 Mio Euro
      Stunts: Armin Sauer
      Musik: Bert Wrede, Robert Seidel
      Länge: ca. 109 Minuten
      Freigabe: FSK 12

      Darsteller:

      Peter Kurth: Herbert
      Lina Wendel: Marlene
      Edin Hasanovic: Eddy
      Lena Lauzemis: Sandra
      Lola Liefers: Ronja
      Reiner Schöne: Specht
      Kristin Suckow: Janine

      Handlung:

      Der ehemalige ostdeutsche Profiboxer Herbert verdient seinen Lebensunterhalt als Schuldeneintreiber und Türsteher. Nebenbei trainiert er den aufstrebenden Boxer Eddy.
      Als Herbert Muskelkrämpfe bekommt, versucht er diese zunächst zu überspielen, doch schließlich wird ihm ein tödlicher Muskelschwund, ALS, diagnostiziert. Nun muss er lernen mit Einschränkungen, Krämpfen und einem Rollstuhl zu leben, während sein altes Umfeld keinen Bedarf mehr für ihn hat.
      Auch sein Schützling Eddy findet einen neuen Trainer.
      Auf seinem Weg begleitet ihn seine Freundin Marlene.
      Jahrelang war ihm seine Arbeit wichtiger als seine Familie gewesen.
      Nun versucht er seine Tochter Sandra und seine Enkelin Ronja kennenzulernen und sich auszusöhnen.





      Deutsche DVD Fassung: 07.10.2016
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Herbert ist das Langspielfilmdebüt des deutschen Regisseurs Thomas Stuber.
      Das Drehbuch verfasste Stuber gemeinsam mit dem Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer.
      Der Spielfilm ist eine Milieu- und Charakterstudie um einen Geldeintreiber und ehemaligen Boxer, der nach der Diagnose einer tödlichen Muskelschwundkrankheit versucht, sich mit seiner Tochter zu versöhnen.
      Unter dem internationalen Titel A Heavy Heart feierte der Film seine Premiere am 12. September 2015 auf dem Toronto International Film Festival.

      Der Film wurde von Departures Film produziert und entstand in Koproduktion mit deutschfilm, dem Mitteldeutschen Rundfunk, ARTE und dem Hessischen Rundfunk.
      Herbert wurde gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Deutschen Filmförderfonds, dem Beauftragten für Kultur und Medien, dem Kuratorium junger deutscher Film sowie der Filmförderungsanstalt.

      Herbert ist der erste abendfüllende Spielfilm von Thomas Stuber.
      Der Film stellt nach dem Kurzfilm Von Hunden und Pferden Stubers zweite Zusammenarbeit mit Departures Film dar.
      Wie in Stubers vorherigen Arbeiten Von Hunden und Pferden und Teenage Angst war Peter Matjasko verantwortlich für die Kamera.
      Das Drehbuch schrieb Stuber gemeinsam mit dem Leipziger Autor Clemens Meyer, der bereits die zugrunde liegende Kurzgeschichte für Von Hunden und Pferden schrieb.

      Der Film wurde im Frühjahr 2014 in 35 Tagen in Leipzig und Halle gedreht.
      Peter Kurth arbeitete für die Rolle 16 Kilo Muskelmasse auf und hungerte diese während der Dreharbeiten ab, um Herberts Verfall darzustellen.

      Der Film wurde daher in chronologischer Reihenfolge gefilmt.
      Das Schauspiel von Kurth startet stark physisch und wird immer mehr eingeschränkt, bis es sich nahezu auf das Gesicht beschränkt, als Herbert auch die Stimme verliert, beschränkt sich das Schauspiel komplett auf seine Augen.

      Der Regisseur Thomas Stuber sieht in dem Film einen umgekehrten Boxfilm. Im klassischen amerikanischen Boxfilm habe man einen jungen Kerl aus dem Nichts, der hart arbeite, seinen Weg zum Triumph kämpfe und Anerkennung und Glück gewinne.
      Herbert sei hingegen ein Film über den Verfall eines einst großen Boxers.

      Wild Bunch/Senator Film brachte Herbert im Frühjahr 2016 bundesweit in die deutschen Kinos. Picture Tree International übernimmt den weltweiten Vertrieb.
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    • Per se - absolut gelungen.
      Dennoch finde ich einiges was mir nicht so zusagt.
      Zumindest einuige der Nebendarsteller sind schlecht besetzt, auch finde ich die Umsetzung schlicht gesagt zu deutsch.
      So ziemlich jedes Klischee wird mitgenommen.
      Was aber nichts am dramatischen Inhalt ändert, und die klasse Leistung von Peter Kurth schmälern sollte.
      Zum nachdenken ist jedenfalls etwas übrig geblieben.
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    • Einfühlsam wird Herbert vorgestellt, der eigentlich eine raue Schale hat, mit Tattoos und bullig bewaffnet, aber auch mal vor dem Aquarium sitzend und dort mit den Fingern die Fische nach gehend, zeigt er seine weiche Seite. Darauf geht der Film auch ein und es wird eine Charaktertiefe zu ihm erzeugt. Die ALS Krankheit wird so aufgezeigt, wie sie einen tatsächlich treffen kann und zwar oft erst durch starke Krämpfe, bevor dann irgendwann einen der ganze Körper entgleitet. Der massive Betrug im Boxsport wird zudem zu Beginn angerissen. Herbert wird von Peter Kurth authentisch gespielt samt Nackszenen, einzig seine Sprache schon zu Beginn des Films war für mich nicht immer so ganz zu verstehen, später der ALS Krankheit verschuldet. Der Film beschäftigt sich intensiv mit der ALS Krankheit und wie diese sich in der Regel auswirkt, dies überträgt sich dann auf die Psyche des Zuschauers, was tief berührt. Er setzt sich mit der Krankeit auseinander und ist keine Komödie wie die Alzheimerverfilmungen Sein letztes Rennen & Honig im Kopf zuletzt, die mehr auf Klamauk ausgelegt sind, wobei besonders ersterer trotzdem tief berühren kann.

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