Alternativer Titel: La Sorella di Ursula
Produktionsland: Italien
Produktion: Armando Bertuccioli, Francesco Bertuccioli
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Enzo Milioni
Drehbuch: Enzo Milioni
Kamera: Vittorio Bernini
Schnitt: Francesco Bertuccioli
Musik: Mimi Uva
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: Ungeprüft
Darsteller: Barbara Magnolfi
Stefania D'Amario, Vanni Materassi, Marc Porel, Anna Zinnemann, Antiniska Nemour, Yvonne Harlow, Giancarlo Zanetti, Alice Gherardi, Roberto De Ruggeriis, Danila Trebbi
Produktionsland: Italien
Produktion: Armando Bertuccioli, Francesco Bertuccioli
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Enzo Milioni
Drehbuch: Enzo Milioni
Kamera: Vittorio Bernini
Schnitt: Francesco Bertuccioli
Musik: Mimi Uva
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: Ungeprüft
Darsteller: Barbara Magnolfi
Stefania D'Amario, Vanni Materassi, Marc Porel, Anna Zinnemann, Antiniska Nemour, Yvonne Harlow, Giancarlo Zanetti, Alice Gherardi, Roberto De Ruggeriis, Danila Trebbi
Die Schwestern Ursula und Dagmar sind zur Erholung in ein kleines Fischerdorf gereist. Ursula, die ihren verstorbenen Vater immer noch vergöttert, wird von Visionen geplagt. Diese konfrontieren sie mit Morden, die kurze Zeit später zur grausamen Realität werden. Als in Dagmar ein Interesse für den Schönling Filippo geweckt wird, fällt Ursula in weitere Depressionen. Sie hält Filippo, der ein ernsthaftes Drogenproblem hat, für den unbekannten Mörder. Die Situation zwischen den ungleichen Schwestern eskaliert und …
LA SORELLA DI URSULA ist eine der ganz wenigen Filmregiearbeiten von Enzo Milioni und zugleich ein Giallo, der in der Spätphase des Genres entstand. Der Film, der seit kurzen die Firmierung DIE TODESBUCHT trägt, wird innerhalb der Fanszene eher zwiespältig aufgenommen. LA SORELLA DI URSULA wird gern ein gewisser „Leerlauf“ vorgeworfen.
Natürlich zeigt sich der Streifen als ein nicht stereotypischer Giallo, aber wenn das ein ausschlaggebender Punkt sein soll, dann wäre die Filmwelt eine rein banale. Andersartigkeiten stärken die Gesamtheit eines Genres. Sie werfen den Konsumenten aus dem „Schema F“ und bringen ihn dazu, ein Genre mit anderen Augen zu betrachten. Milioni macht das (meiner bescheidenen Ansicht nach) recht ordentlich. Die „Durststrecken“ werden durch eine „ansprechende“ Fotografie von Requisiten und Locations (nicht nur überbrückt, sondern eher) bereichert. Bildtechnisch wird hier eine große Palette an guten Einstellungen geboten. Von der bereits angesprochenen „schönen“ Fotografie bis hin zum Sleaze. Was man dem Film ankreiden kann, sind seine teils haarsträubenden Wendungen und die Identitätsauflösung… ich höre lieber auf, da ich sonst zu viel verrate.
Die Magnolfi ist als Ursula (nicht nur optisch) ganz große klasse. Ihr finaler Auftritt ließ mir kalte Schauer über die Haut laufen. In diesem Kontext muss ich die Straßburger in den höchsten Tönen loben, da sie eine brillante Synchronisation hinlegt, die (fast authentisch) am Gefühlleben der Ursula teilhaben lässt. Marc Porel ist als Nassauer und „Junkie“ Filippo (der zur 1970er Modekleidung noch schicke Converse-Treter trägt) ebenfalls eine Bank.
Die Hobbydetektive sollten sich den Film nicht anschauen, da ihr Fazit auf zahlreiche Logiklöcher hinauslaufen wird, und so etwas mag ich (besonders) bei einem Film wie LA SORELLA DI URSULA (der eigentlich kein munteres Mörderratespiel beinhaltet) nicht lesen bzw. hören. Wer den Film noch nicht kennen sollte, der möge auf eine vorherige Ansicht des (deutschen) Trailers verzichten, denn selbst dieser könnte ihm die (eh sehr einfache) Lösung verraten.
Fazit: Schöne Bilder, eine sehr gute Musik, nicht sonderlich spannend, aber unter dem Strich ein sehr interessanter (aber, das sollten jetzt wirklich alle geschnallt haben, kein reiner Giallo) Film mit einer starken (und sehr charismatischen) Barbara Magnolfi.
Dem X-Rated-Label möge mit DIE TODESBUCHT viel Erfolg beschieden sein, denn das hat die hochwertige Auswertung dieses Films mehr als verdient.