...denn sie wissen nicht, was sie tun

    • ...denn sie wissen nicht, was sie tun



      Originaltitel: Rebel Without a Cause
      Produktionsland: USA
      Produktion: David Weisbart
      Erscheinungsjahr: 1955
      Regie: Nicholas Ray
      Drehbuch: Stewart Stern, Nicholas Ray
      Kamera: Ernest Haller
      Schnitt: William H. Ziegler, James Moore
      Budget: ca. 1.500.000$
      Spezialeffekte: -
      Musik: Leonard Rosenman
      Länge: ca. 110 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: James Dean, Natalie Wood, Sal Mineo, Jim Backus, Ann Doran, Corey Allen, William Hopper, Rochelle Hudson, Dennis Hopper, Edward Platt, Steffi Sidney, Marietta Canty



      Inhalt:

      Ein Tag und eine Nacht voller Zerstörung entscheiden über das Schicksaleiner Gruppe junger Leute. Im Mittelpunkt steht Jim Stark, der sich seinen Weg bahnt in der Auseinandersetzung mit dem schwächlichen Vater und auf der Suche ist nach Anerkennung in einer neuen Stadt. Doch was sich in "Mutproben" und Gewalttätigkeiten äußert ist letztlich nur der verzweifelte Schrei nach Liebe.


      Trailer:



      Kritik:

      Denn sie wissen nicht was sie tun... schon der Titel verrät, dass es sich um ein Jugendrebellenfilm handeln muss. Nein nicht nur ein Jugendrebellenfilm, sondern die Mutter aller Filme dieses Genre, dass vor allem mit den rebellischen 70er Jahren dann richtig populär geworden ist und das Spiegelbild der jungen, aufmüpfigen Gesellschaft zeigt. Allerdings die Kids der Nachkriegszeit suchten sich ebenfalls ihr aufmüpfiges Vorbild und diesen Part übernahm James Dean und nicht etwa wie Heute oft behauptet mit dem altbackenen Schmonsenz Jenseits von Eden. Entdeckt wurde hier auch kein geringerer als Dennis Hopper, bekannt aus Muss-Man-Gesehen-Haben Filme wie Blue Velvet, Out of the Blue, Apocalypse Now oder Easy Rider und natürlich TCM 2.

      Es mag etwas überzogen sein das Dean sobald er in die Schulklasse kommt, sofort diesen Mutproben Aufnahmeritualen unterzogen wird. Immerhin kommt der Film dadurch schnell in fahrt und er nimmt im Finale noch eine völlig andere Genre-Wendung, die zur damaligen Zeit revolutionär war und der Film mündet damit in einem psychisch gestörten Amoklauf. Eine Vorlage oder die Mutter aller Jugendrebellenfilme ist „...denn sie wissen nicht, was sie tun“, aber nicht nur das, sondern Sal Mineo (Flucht vom Planet der Affen) als Plato, darf man als den ersten ernst zu nehmenden Psychopathen-Mörder der Filmgeschichte sehen, noch bevor es Hitchcock's Psycho gab und das Genre erst entstanden ist. Das liegt auch an der glaubhaften Spielweise und das die Außenseiterrolle sehr ersichtlich erklärt ist, wo man sich als Betrachter schnell rein fühlen kann, dass man in einer starken Jugendgruppe ausgeschlossen wird, so wird Plato selbst im Film an sich am Rand geschoben und bekommt im Finale dann seinen großen Auftritt. Auf Grund dessen hinterlässt der Charakter Plato am Ende eigentlich noch den bleibenderen Eindruck als Dean in der aufmüpfigen Jugendnummer. Der Film liefert wohl auch die Vorlage für The Fast and the Furious Heute, denn ein aufmüpfiges Autorennen um Leben und Tod ist hier auch zu sehen. Es gibt zudem eine Veranschaulichung wenn Männer zu vernünftige Waschweber werden, um eine Familie hochzuziehen. In einem Videobeitrag der Schule wird wohl auf die Angst der 50er Jugend vor dem Schwarzen Loch hingewiesen, was am Anfang des Trailers auch zu sehen ist.

      Aufgrund des Filmalters wirkt einiges unfreiwillig komisch, wie der ernst gemeinte Hinweisen das in der Schule irgend ein Symbol auf dem Boden nicht betreten werden soll, worum sich Heute wohl keiner mehr scheren würde. Was hier an Jugendrebellentum durchgehen soll, dass war wahrscheinlich schon seit den 70ern etwas überholt, aber halt auch nicht alles, gerade das erwähnte Finale, eine Taschenmesserkämpferei oder das Autorennen wirken Heute noch.

      Wenn Dean nicht bei einem Verkehrsunfall nicht lange nach Filmdreh und vor der Filmpremiere verstorben wäre, dann wäre er evtl. nicht zu einer 50er Hollywoodlegende aufgestiegen, aber seine Karriere war erst am starten, man weis halt nie wie sich das entwickelt hätte, Brandon Lee oder Heath Ledger können davon ja auch ein Lied singen, für ein Filmsymbol kann so ein junges Ableben sogar förderlich sein.

      „Plato my Friend, the Killer“ hätte als Titel für diesen sehenswerten Rebel Without a Cause wohl noch besser gepasst.

      [film]7[/film]
    • Der unverstandene Einzelgänger, den James Dean in diesem Film verkörpert, offeriert(e) dem Publikum das Identifikationspotential, was ihn (James Dean) schlussendlich zur Ikone reifen ließ und einhergehend den Kult um seine Person ins Gigantische wachsen ließ. Die Wirkung, die REBEL WITHOUT A CAUSE ausübte, konnte meines Erachtens, den nach der gleichen Formel konstruierten EAST OF EDEN noch übertreffen.

      Sehr geiler Film!