Caligula

    • Hab heute die UK BD geschaut und muss sagen ich bin begeistert. Hätte nicht gedacht, dass der Film mir gefällt aber ich war doch verzaubert von McDowells Darstellung des Caligula. Viel Härte, einige Erotische Momente und tolle Schauspieler, was will man mehr? ;) Ich bin froh diesen Film endlich gesehen zu haben. Richtig toller Film.
    • oh ok, Logge mag ihn, also bin ich mir jetzt auch endlich sicher :0:

      der Film interessiert mich schon seit Wochen brennend :6:
    • Produktionsland: Italien / USA
      Produktion: Bob Guccione / Franco Rossellini
      Erscheinungsjahr: 1979
      Regie: Tinto Brass / Bob Guccione
      Drehbuch: Gore Vidal
      Kamera: Silvano Ippoliti
      Schnitt: Nino Baragli
      Spezialeffekte: Franco Celli / Marcello Coccia
      Budget: ca. 17.500.000 $
      Musik: Bruno Nicolai / Renzo Rossellini
      Länge: ca. 155 Minuten
      Freigabe: Ungeprüft (geschnittene Fassung von EuroVideo - SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklich)
      Darsteller: Malcolm McDowell, Teresa Ann Savoy, Guido Mannari, John Gielgud, Peter O'Toole, Giancarlo Bandessi, Bruno Brive, Adriana Asti, Leopoldo Trieste, Paolo Bonacelli, John Steiner, Mirella D'Angelo, Helen Mirren, Rick Parets, Paula Mitchell




      Der an Syphilis erkrankte Kaiser Tiberius weiß das er dem Tode nahe ist und will das Caligula seine Nachfolge antritt. Caligula ist nun dort wo er hin wollte, an der Spitze der Macht. Dieses bewegt ihn sein wahres Gesicht zu zeigen und Rom in dessen wohl härteste Tyrannei zu stürzen.

      Nach einigen, mit dem Morgennebel angereicherten Bildern von Caligula und dessen Schwester Drusilla präsentiert der Film die Anfangscredits mit einer einzigartigen und phantastischen Musik. Sergei Prokofjews göttliche Klänge von „Romeo und Julia“. Eine Melodie die aus meiner Sicht jederzeit als ein Vorbote des Bösen funktioniert. Nicht ohne Grund wurden diese Klänge auch von der norwegischen Black Metal Band „Satyricon“ als Einleitung zu deren Song „Mother North“ verwendet. Prokofjews Klänge haben einfach etwas Besonderes und sind in ihrer Einzigartigkeit (es bezieht sich auf die Einzigartigkeit) denen eines Igor Strawinski gleichzusetzen.

      Im Stile eines Prokofjew-Balletts geht es zwar nicht in Tintos Film los, allerdings führt man sich schon in die Welt des Theaters entführt. Die Dialoge zwischen Tiberius und Caligula sind stets bissig und lassen den herrschenden Hass und das Misstrauen fühlen. Des weiteren werden gerade in der Anfangsphase einige berückende und schon fast anwidernde Bilder gezeigt.

      „Es gibt mich seit der Morgendämmerung der Menschheit und es wird mich weitergeben, bis der letzte Stern vom Himmel gefallen ist. Ich bediene mich zwar des Körpers und der Seele des Gaius Caligula, also bin ich Mensch und bin doch kein Mensch. Deshalb kann ich nur eins sein: Ein Gott.“ (Caligula)

      Intrigen, Hass, Erniedrigungen und Gewalt herrschen in Rom sowie ein ausschweifendes sexuelles Leben. Eine Hemmschwelle ist unter den meisten der Anwesenden nicht zu finden.


      In schauspielerischer Hinsicht gibt Malcolm McDowell eine großartige Darbietung. Malcolm verkörpert den Psychopathen, so wie man es von ihm erwartet und vor allem so wie man es aus „Clockwork Orange“ kennt. Wo ich bei Malcolm angelangt bin, so möchte ich auch noch auf seine hervorragende Darbietung in Lindsay Andersons leider recht unbekannten Film „If…“ hinweisen.

      „Es riecht hier nach Tod, aber nach wessen?“ (Caligula)

      Weiterhin sollte man auch die Leistung vom „arabischen Lawrence“ Peter O'Toole nicht unterbewerten. Peter hat zwar wenig Spielzeit, holt in dieser allerdings eine ganze Menge raus. Teresa Ann Savoy macht als Drusilla einen ordentlichen Eindruck, lässt allerdings eine gewisse Fiesheit vermissen, dazu wirkt sie einfach zu brav. Für den ein oder anderen Lacher sorgt Giancarlo Badessi in der Rolle von Claudius. Giancarlo sollte dem Fan des europäischen Kinos zumindest ein klein wenig bekannt sein, da er u. a. auch Kurzauftritte in Damianis Meisterwerk „Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“ und in Dallamanos „Der Tod trägt schwarzes Leder“ hatte.

      Der Aufstieg und Fall eines Tyrannen lässt sich kurzweilig verfolgen, da es dem Film nicht an Unterhaltung mangelt. Dieser ist zwischen Intrigen, Hass und Perversion angesiedelt und kommt so seinen Aufsehenserregenden Absichten nach.

      Fazit: Die etwas andere Art der Geschichtsstunde weiß zum größten Teil zu gefallen, dessen folgende Imitate wie z. B. das von Bruno Mattei erzeugten jedoch das klare Gegenteil.

      7,5/10
    • Als um die Weihnachtszeit nur Müll im Fernsehen lief,war dieses Bild und wortgewaltige Meisterwerk eine hervorragende Alternative.Ich habe mir diesen Streifen gleich zweimal angeschaut,beim zweiten mal mit einem Kumpel und der schwatzt jetzt noch davon.Der gesamte Film ist ein Monumentalepos sondersgleichen,obwohl wie ich finde er sich auch an manchen Stellen hier und da ein wenig hinzieht.Was bestimmt nicht nur mir gefallen hat,waren die Erotik bzw.Hardcore Szenen,die wie ich finde sehr experimentell in Szene gesetzt wurden,besonderst bei den Szenen die nur musikalisch und ohne Dialog untermalt wurden.Aber auch Hauptakteur Malcom McDowell spielt seinen Part einfach nur brilliant,wobei man aber natürlich auch nicht die anderen Darsteller vergessen sollte,die ebenfalls auf sehr hohem Level agieren.Alles in allem muss ich sagen,das Caligula eine weitere große Bereicherung in meiner noch recht spärlichen Kontrovers/Skandalfilmsammlung ist,auch wenn er nicht ganz an die Klasse von Die 120 Tage von Sodom herranreicht.

      [film]8[/film] Punkte
    • Werde ich mir heute Abend ansehen :0:
      „Du bist nicht Dein Job! Du bist nicht das Geld auf Deinem Konto! Nicht das Auto, das Du fährst! Nicht der Inhalt Deiner Brieftasche! Und nicht Deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt.“ Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Wow was für ein Film. Und was für eine krude Mischung aus Drama, Historienfilm und Porno. Das ganze besetzt mit einer ganzen Reihe von erstklassigen Schauspielern. Heutzutage wo ein Nippel und ein "Fuck" zuviel für ein R-Rating reichen kann man sich sowas gar nicht mehr vorstellen.
      Sandalenfilm meets Salo meets Ilsa. So einen Film hab ich noch nicht gesehen, aber mir hats gefallen.

      [film]8[/film]

      Kurzer Nachtrag: Ich gab gelesen, dass die veröffentlichte Version des Filmes wohl mitnichten der vom Regisseur geplanten entspricht, sondern es wohl zu umfangreichen Änderungen gekommen ist. Tinto Brass hat wohl sogar darauf bestanden, deshalb nicht als Regisseur in den Credits genannt zu werden. Das finde ich sehr schade, würde sehr gerne mal den ursprünglichen Director's Cut sehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bonzaimann ()

    • Im Lager des Penthouse-Magazins, kam überraschend das als verschollen geglaubte Original-Negativ zum Vorschein!
      Dazu hat man 96 Stunden (!!!) an Material entdeckt.

      Autor/Filmemacher Thomas Negovan und Regisseur E. Elias Merhige arbeiten derzeit an einer neuen Schnittfassung mit Bezeichung "Caligula MMXX", welche auf Grundbasis des Drehbuchs von Gore Vidal beruht was so nah wie möglich
      Tinto Brass' eigentlicher Vorstellung entsprechen soll.

      Für jene Fassung ist im Herbst 2020 ein begrenzter US Kinostart geplant.
    • Cool, hoffentlich erhält der auch bei uns ein Kino-Release. Da würde ich sofort reingehen, eine Version die sich näher an der eigentlichen Vision des Regisseurs orientiert, hätte auf jeden Fall seinen Reiz.
    • Neue Erkenntnisse ;

      Alexander Tuschinski schrieb:


      Hallo, hier ist Alexander Tuschinski. 2016 hatte ich das Rohmaterial von
      Caligula ausfindig gemacht, und 2018 wurde von Penthouse angekündigt,
      dass ich demnächst eine Fassung des Films rekonstruieren würde, die
      Tinto Brass' Rohschnitt nach seinen Plänen und in seinem Stil vollendet.
      Auf youtube kann man meinen Film "Mission: Caligula" dazu sehen.[...]


      An dieser heute angekündigten Fassung von "Caligula" bin ich nicht
      beteiligt, und sie wird nicht die "Originalfassung" rekonstruieren[...].
      Anscheinend wird dies eine komplett neue
      Fassung, die sich an keiner früheren oder früher geplanten orientiert.
      Diese neue Fassung rekonstruiert nicht Stil/Absichten von Regisseur
      Tinto Brass, sondern orientiert sich am Originaldrehbuch von Gore Vidal
      (laut öffentlicher Kommentare von Thomas Negovan, der diese Fassung
      betreut). Man könnte daher wahrscheinlich eher sagen "Thomas Negovan und
      Regisseur E. Elias Merhige interpretieren das Rohmaterial von Caligula
      neu auf Basis des Drehbuchs von Gore Vidal".

      2018 gab es dazu eine Meldung hier auf Schnittberichte zur
      Wiederentdeckung des Archivs und man sieht viele Bilder dazu in meinem
      Dokumentarfilm, wenn jemand einmal einen Blick darauf werfen mag.

      So oder so bin ich da echt mal gespannt was bei rauskommt.
      Zwar fiel Caligula bei mir durch aber seine Entstehungsgeschichte und zig Fassungen ist schon i-wie Wahnsinn :0:
    • Habs auch schon gelesen. Das Projekt finde ich auch so interessant.
      Wäre toll wenn es auch bei uns ins Kino kommt, würde ich mir sehr gerne auf der großen Leinwand ansehen.
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &