Produktionsland: Italien
Produktion: Cesare Canevari
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Cesare Canevari
Drehbuch: Cesare Canevari, Antonio Lucarella
Kamera: Claudio Catozzo
Schnitt: Enzo Monachesi
Musik: Alberto Baldan Bembo
Länge: ca. 90 Min.
Darsteller: Adriano Micantoni, Daniela Poggi, Maristella Greco, Fulvio Ricciardi, Antiniska Nemour, Caterina Barbero, Domenico Serengai, Vittorio Joderi, Pietro Bosco, Pietro Vial, Renato Paracchi, Maria Grazia Cisera
Produktion: Cesare Canevari
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Cesare Canevari
Drehbuch: Cesare Canevari, Antonio Lucarella
Kamera: Claudio Catozzo
Schnitt: Enzo Monachesi
Musik: Alberto Baldan Bembo
Länge: ca. 90 Min.
Darsteller: Adriano Micantoni, Daniela Poggi, Maristella Greco, Fulvio Ricciardi, Antiniska Nemour, Caterina Barbero, Domenico Serengai, Vittorio Joderi, Pietro Bosco, Pietro Vial, Renato Paracchi, Maria Grazia Cisera
Der ehemalige SS Lagerkommandant Conrad von Starker, kehrt an den Ort zurück, an dem er Folter, Erniedrigung und Mord praktizierte (und praktizieren ließ). Er trifft sich mit einer blonden Frau namens Lisa, die einst Insassin in diesem Konzentrationslager war, und zugleich Von Starkers Geliebte ist. Der Weg durch die KZ-Ruinen lässt Erinnerungen aufkommen. Wie kam es zu der Beziehung? Was beabsichtigt Lisa? Ist Von Starker ihr hörig?
Cesare Canevari ist es mit seinen Werken wie BLACK MAGIC und WILLKOMMEN IN DER HÖLLE gelungen - bei mir zumindest - einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Alles sehr kunstvoll, teils abgedreht und irgendwie trotzdem mitten ins Fressbrett. GESTAPOS LAST ORGY macht keine Ausnahme und kann sich vom belanglosen Fascho-Genre-Kompott absetzen. Das soll nicht heißen, dass der Film weniger geschmacklos ist, als seine stereotypischen Nebenbuhler. GESTAPOS LAST ORGY überschreitet die Grenzen, allerdings auf eine sehr drastische Weise. Der Film unterscheidet sich klar vom üblichen Nazi(s)ploitation-Output, da er seine Charaktere nicht zu Karikaturen werden lässt. Von einer Überspitzung ist hier wenig zu spüren, der Film geht sehr ernsthaft und mit einer schockierenden Wirkung zu Werke. Einige Szenen sind äußerst widerwärtig. Ein Abenddinner, bei dem Menschenfleisch gegessen - und eine jüdische Bedienste verbrannt wird. Auf die perfiden Grundgedanken mag ich nicht näher eingehen. Es ist äußerst heftig.
GESTAPOS LAST ORGY bietet einige Situationen, bei denen sich das Essen vom Vortag im Magen bemerkbar macht. Kleine Anleihen in Richtung DIE 120 TAGE VON SODOM sind nicht von der Hand zu weisen. Diverse Fotos, die Conrad von Starker vorführt, haben die Grenzen des „guten“ Geschmacks weit überschritten. Doch wer die erste Hälfte des Films „überlebt“ hat, der wird innerhalb der folgenden Spielzeit eine zweite (Liliana Cavanis NACHTPORTIER lässt grüßen) Filmrichtung erkennen. Themen wie Hörigkeit, Unterwerfung, Liebe und Rache werden zu wichtigen Bestandteilen.
Wer sich den Film ansehen will, der muss wissen, dass er sich auf harten Tobak einlässt. Die Überspitzung der Nazicharaktere bleibt aus, das ist ein entscheidender Grund dafür, warum dieser Film die empfindlichen Stellen seiner Zuschauer trifft.