Nathalie: Escape from Hell

    • Nathalie: Escape from Hell

      Produktionsland: Frankreich
      Produktion: Marius Lesoeur
      Erscheinungsjahr: 1978
      Regie: Alain Payet
      Kamera: Alain Hardy
      Musik: Daniel White
      Länge: ca. 103 Min.
      Darsteller: Jacqueline Laurent, Patrizia Gori, Jack Taylor, Jacques Marbeuf, Rudy Lenoir, Rod Baron, Claudine Beccarie, Alban Ceray, Richard Allan, Pamela Stanford





      Eine Gruppe von französischen Partisanen überfällt, in der Nähe eines kleinen Dorfs, einen Nazitrupp. Dabei wird der General verletzt. Nathalie, die sich, gemeinsam mit einem alten Mann, in einem der Häuser aufhält, fühlt sich dazu verpflichtet dem General zu helfen. Als ein Partisan das Haus betritt, kommt es zu einem Blutbad. Nathalie wird von den Nazis gefangen genommen und in ein Camp gebracht. Dort wird gefoltert und …

      Nazi(s)ploitation aus der Schmiede der Eurocine. Wie „Folterzug der geschändeten Frauen“ und „Elsa Fräulein SS“, Sadiconazista der gemäßigten Sorte. Demnach lang nicht so geschmacklos und menschenverachtend, wie es die Italiener praktizierten. Das hat den Nachteil, dass man während der ersten Hälfte mit einem, teilweise dilettantisch inszenierten Schnarcher zu kämpfen hat. Die englische Synchronisation kann zumindest mit Zitaten wie „Dirty Schwein“ für etwas Belebung sorgen. Die zweite Hälfte wird (auch wenn ich wahrscheinlich der Einzige bin, der das so sieht) deutlich besser.

      Im Fascholager schwingt Fräulein Helga Hortz (ausgesprochen: Frau Horst), in Lackstiefel und ein Lack-Corsage gehüllt, die Peitsche. Helga, Greta, Elsa, Ilsa, all diese schönen Namen lassen bereits die sadistischen Anlagen ihrer Trägerinnen erkennen. Helga Hortz macht da keine Ausnahme. Sie schwingt die Peitsche und nutzt den Glimmstängel für besondere Brandmarkungen an ihren Opfern. In Helgas Folterkeller hängt übrigens auch Brigitte Lahaie (natürlich nackt) an der Kette.

      Die Folterszenen werden nicht deutlich ausgespielt. Irgendwie haben die sich Franzosen (mit ihren Nazi-Vehikeln) niemals Das getraut, was die Italiener mit Wonne praktizierten. NATHALIE – ESCAPE FROM HELL konzentriert sich mehr drauf, möglichst viele nackte Frauenbrüste und SS Uniformen zu zeigen. Deshalb geht das Teil auch eher Schmuddelsex, und nicht als harter Naziploiter durch.

      Die Musik erinnert mich etwas an die Klänge aus ZOMBIE LAKE. Kein Wunder, denn beide Scores haben denselben Komponisten. Dessen Name bzw. Pseudonym wird den Eurocine- und Jess Franco-Filmkonsumenten definitiv geläufig sein. Arbeitete dieser Tondichter eigentlich auch unter den Pseudonymen Jean-Bernard Raiteux und Jean-Michel Lorgere?

      Fazit: Wenn man den Acker von Nazi(s)ploitation ergründen will, dann kommt man auch nicht an diesem Vehikel vorbei. Unter dem Strich, ein noch akzeptabler Genrevertreter.