Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr

    • Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr

      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Horst Hächler
      Erscheinungsjahr: 1976
      Regie: Alfred Vohrer
      Drehbuch: Werner P. Zibaso
      Kamera: Fritz Baader, Ernst W. Kalinke
      Schnitt: Ingeborg Taschner
      Musik: Pierre Duclos
      Länge: ca. 87 Min.
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Monique van de Ven, Harald Leipnitz, Helga Anders, Reiner Schöne, Brigitte Mira, Dirk Dautzenberg, Alf Marholm, Walter Buschhoff, Herbert Tiede, John O'Connor, Dirk Galuba, Dan van Husen






      Die Edelprostituierte, Anita Drögemöller, entdeckt in ihrem Bad die Leiche des Zuhälters Lotzki. Hauptkommissar Langensiepen übernimmt den Fall. Dieser findet in Anitas „Wohnung“ eine Überwachungsanlage. Die gutbetuchten Gäste wurden gefilmt um den Herrschaften anschließend eine Rechnung, für die Vermeidung eines Skandals, zu präsentieren. Langensiepens Ermittlungsarbeit gestaltet sich als äußerst schwierig, da er Anweisungen von höchster Stelle zu beachten hat.

      „Allta! Allett Verbrecha in datt Ruhrpott.“

      Alfred Vohrer inszenierte mit ANITA DRÖGEMÖLLER UND DIE RUHE AN DER RUHR einen durchaus unterhaltsamen Film. Was, mir zumindest, gewaltig auf die Eier geht, ist eine „Synchronisation“ die „auf Teufel komm´ raus“ nach Ruhrpott klingen soll. Dabei wird gewaltig übertrieben und wirklich jede wörtliche „Pottkreation“ eingebaut. Was man der guten Monique van de Ven so alles in den Mund gelegt hat, erinnert an die „Pannemann-Offensive“ der Kumpel-Filme. Es bedarf einige Zeit, bis man diesen Zustand akzeptiert hat. Na ja, Harald Leipnitz bleibt zumindest von dieser Sprachvergewaltigung verschont.

      „Es geht hier um die Ruhe an der Ruhr.“

      Genau, und deshalb müssen wir auch alle den Ball flach halten um die bessere Gesellschaft nicht in die Bredouille zu bringen. Die Story um eine Nutte der High Society ist an den Fall Victoria Lynn Morgan (besser bekannt als Vicki Morgan) angelehnt, zumindest ist das meine Vermutung. Aus dieser Grundkonstellation hätte man deutlich mehr rausholen können. Monique van de Ven darf man keinen Vorwurf machen, sie spielt gut, was kann die Frau dafür das man ihr dieses unsagbar blöde Gesülze in den Mund legte? Helga (Anders) hat leider nur einen kleinen Auftritt, Dan (van Husen) ist ein (wie immer) sympathischer Strolch, und Harald (Leipnitz) agiert mit gewohnter Souveränität. In den Nebenrollen tauchen viele bekannte Bratzen auf, welche man (Hä? Was?) dem Cast entnehmen kann.

      „Einma inne Gosse, imma inne Gosse.“

      Fazit: Langen, Schwatten und wie man se im Pott so nannte… etwas weniger Kumpelgeschwafel wäre sinnvoll gewesen. So bleibt unter dem Strich ein Film, mit dem ich mich (ab und an) ein wenig schwer tue.