Mein Leben als Zucchini

    • Mein Leben als Zucchini



      Originaltitel: Ma vie de Courgette
      Produktionsland: Frankreich, Schweiz
      Produktion: Marc Bonny, Armelle Glorennec, Pauline Gygax, Max Karli, Kate Merkt, Michel Merkt
      Erscheinungsjahr: 2016
      Regie: Claude Barras
      Drehbuch: Gilles Paris (Roman), Céline Sciamma
      Kamera: David Toutevoix
      Schnitt: Valentin Rotelli
      Budget: ca. 7.000.000€
      Spezialeffekte: -
      Musik: Sophie Hunger
      Länge: ca. 66 Minuten
      Freigabe: FSK o.A.
      Darsteller: -



      Inhalt:

      Courgette, zu Deutsch Zucchini, ist der außergewöhnliche Spitzname eines kleinen, neunjährigen Jungen, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter in einem Heim aufwächst. Hier lernt er andere Kinder kennen, die ebenfalls aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen. Mit ihnen zusammen versucht er, sein Leben in richtige Bahnen zu lenken und erfährt, was Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen bedeuten.


      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 16.02.2017
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 25.08.2017


      Kritik:

      Die Figuren sehen zwar aus wie 20 Jahre Hasch geraucht, aber sie verhalten sich mit viel Wärme, also genau das Gegenteil von heutige Mainstream-Zeichtentrickfilme im Blockbusterhimmel die innerlich stark überdreht sind und äußerlich kitschig ausschauen, die damit das Gehirn schädigen. Kitschig ist „Mein Leben als Zucchini“ übrigens nie, sondern eine Mischung aus depressiv, herzlich und immer wieder mit Witz aufgelockert. Die deutsche Synchro ist nicht so gut, klingt etwas zu arg nach Kinder, so sehr ist diese Animation aber nicht für Kinder gedacht, zumindest nicht aus pädagogischer Sicht, dass merkt man schon an einige Dialog die klar auf die sexistisch-pubertäre Ebene gleiten, dabei frag ich mich, warum es keine Altersbeschränkung gibt. Emotional ist der Film zunächst etwas schwierig zu greifen. Woran das liegt? Es wird immer wieder drauf eingegangen das die Kinder keine Eltern haben oder diese z.B. sexuelle Übergriffe begangen haben, während man andere Kinder mit ihren sorgenvollen Eltern sieht, dabei lässt der Film Freiraum wo kurz nicht dabei gesprochen wird um das auf den Zuschauer wirken zu lassen, was Emotionen erzeugen soll. Für mich etwas schwierig in den ansonsten sehr lockeren Film, allerdings ist das Ende tatsächlich sehr emotional mit dem Wiedersehschmerz. Wer das nicht von einem Heim, aber vielleicht von Jugendlagern her noch kennt und positive Erfahrung gesammelt hat als Kind, bei dem wird sich was rühren und wenn einem das Ende serviert wird und nur die Brieffreundschaft zusammen halten soll, was einen großen Film ausmacht, wenn man mit seinen Charakteren mitgefühlt hat und sie nicht loslassen will. Der Ablauf ist idyllisch, die Winterlandschaft passt gerade noch so zur Premiere im Februar, was zu Beginn eher etwas karg daherkommt, erweist sich plötzlich als ansprechend und sehr unterhaltsam auf kurzer Spielzeit.

      „Ich möchte ein Eisbär sein, im kalten Polar....“

      [film]8[/film]

      Filmsound: