The Limehouse Golem

    • The Limehouse Golem



      Produktionsland: GB
      Produktion: Elizabeth Karlsen, Stephen Woolley und Joanna Laurie
      Erscheinungsjahr: 2017
      Regie: Juan Carlos Medina
      Drehbuch: Jane Goldman
      Kamera: Simon Dennis
      Schnitt: Justin Krish
      Budget: ca. -
      Spezialeffekte: Ian Rowley
      Musik: Johan Söderqvist
      Länge: ca. 110 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:

      Olivia Cooke als Elizabeth Cree
      Amelia Crouch als junge Elizabeth
      Bill Nighy als Inspector John Kildare
      Douglas Booth als Dan Leno
      Adam Brown als Mr. Gerrard
      Daniel Mays als George Flood
      Morgan Watkins als George Gissing
      Clive Brunt als Charlie

      Handlung:

      Eine ungewöhnliche Mordserie versetzt die Menschen in Angst, sie befürchten das eine alte Legende zu Leben erwecjkt wurde, der "Golem".



      Kinostart in Deutschland: 31.08.2017
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 30.12.2017
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
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    • Der jüdische Aberglaube um dem Golem hatten wir seit dem expressionistischen Film nicht mehr. Mal was "Neues", wie ich finde.
    • Oh oh dass wird dem Volke Israel nicht gefallen. Den Golem als das Böse darstelllen zu lassen.
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Kommt er von den reanimierten Hammer Horror Studios?
    • Ist leider kein Hammer. Die sind im neuen Jahrtausend noch etwas zurückhaltend. Übrigens gibt es keine Hammer Studios, sondern nur die Firma Hammer.
    • spooky schrieb:

      Übrigens gibt es keine Hammer Studios, sondern nur die Firma Hammer.
      Hammer bleibt Hammer! :5:
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • The Limehouse Golem (2016)



      Regie: Juan Carlos Medina

      Produktion: Elisabeth Karlsen, Stephen Woolley, Joanna Laurie, GB 2016

      Mit: Bill Nighy, Olivia Cooke, Douglas Booth, Daniel Mays, Sam Reid, María Valverde, Henry Goodman, Morgan Watkins, Eddie Marsan


      Handlung:

      Im Londoner Distrikt Limehouse ereignet sich 1880 eine brutale Mordserie. Die verängstigte Bevölkerung glaubt angesichts der auffallenden Grausamkeit der Taten, in diesen die Handschrift des Golems, einer Schauergestalt aus der jüdischen Mythologie, zu erkennen. Inspektor John Kildare wird mit dem Fall betraut und versucht parallel dazu die Schauspielerin Lissy vor dem Galgen zu bewahren. Ihr droht das Todesurteil, da sie im Verdacht steht, ihren Gatten John Cree vergiftet zu haben, den Kildare wiederum für den Golem hält. Dabei wird der Ermittler mehr und mehr in eine Geschichte voller Abgründe verstrickt…

      Anmerkungen:

      „The Limehouse Golem“ ist ein in viktorianischer Zeit angesiedelter britischer Thriller mit Gothic-Horror-Elementen. Der Film ist sehr klassisch und stilvoll inszeniert und erinnert stark an „Jack The Ripper“. Obwohl die Geschichte einen eher gemächlichen als temporeichen Charakter besitzt, wird ein konsequenter Spannungsbogen beibehalten. Die Frage, wer der Golem nun wirklich ist, spannt den Zuseher wirkungsvoll auf die Folter, auch wenn dieses Rätsel nicht unbedingt unlösbar ist. Gewisse Längen schleichen sich hie und da ein, was aber nicht weiter schlimm und der Sorgfältigkeit von Inszenierung und Story anzulasten ist. Die Auflösung ist irgendwie überraschend, irgendwie auch nicht, weil der Kreis der Verdächtigen recht eng und überschaubar ist. Da der Golem nachgewiesenermaßen an einem bestimmten Tag in einer öffentlichen Bibliothek seine Taten mit eigener Handschrift dokumentierte, wird recht früh eine handfeste Fährte gelegt. Ziemlich skurril erscheint dabei, Karl Marx im Kreise der Verdächtigen vorzufinden.

      Bilder eines unheimlichen London wechseln immer wieder mit Szenen in einer Music-Hall ab, die als Unterhaltungseinrichtung der damaligen Zeit eine zentrale Bedeutung innehat und die sich als heisses Pflaster für die Lösung des Falles entpuppt. Der von Douglas Booth (geb.1993) dargestellte legendäre Music-Hall-Star Dan Leno ist neben dem bereits erwähnten Karl Marx ein weiterer Verdächtiger, bei dem es sich um eine damals real existierende, und neben den fiktiven Charakteren eingebundene, Person handelt. Nachdem der Hauptverdächtige bereits in's Jenseits befördert wurde, werden die grausamen Taten des Golems im Rückblick gezeigt. Die Neigung des Unholds, seine Verbrechen sowohl zu dokumentieren als auch mit philosophischen Sprüchen zu garnieren, die an den Stätten der Blutbäder zu lesen sind, lässt auf einen perversen Charakter mit egomanischem Überlegenheitsgefühl schliessen, was etwas an den 1995 erschienenen Film "Seven" erinnert.

      Olivia Cooke (geb.1993) ist als sympathischer Bühnenstar stimmig besetzt und man möchte sich nicht vorstellen, ihren Lebensweg am Galgen enden zu sehen. Mit ihrem nun toten Gatten, dem Dramatiker John Cree, führte sie eine leidenschaftslose Beziehung, in der das Liebesleben eine Farce war, was nicht zuletzt an der abartigen Form mütterlicher Zuwendung lag, die ihr als Kind entgegengebracht wurde. Ihre von Frustration zerfressene bessere Hälfte betrügt sie bald mit der niederträchtigen und ihm hörigen Aveline. Tritt Cree zu Beginn noch als Gentleman in Erscheinung, lässt er bald dunklere Seiten anklingen, was ihn als Sympathieträger disqualifiziert, dafür aber als vermeintlichen Golem gerade recht kommen lässt. Das Ganze wäre jedoch kein guter Grusel-Krimi, würde da nicht noch ein rettender Twist durch die Hintertüre kommen. Ein Sammelsurium aus Neid, Missgunst, Gewalt und Grausamkeit eskaliert in einen düsteren Abgrund, der den Ermittler schlussendlich völlig vor den Kopf stößt.


      Fazit:

      Als recht atmosphärisches, im viktorianischen London angesiedeltes, Stück Schauer-Romantik ist „The Limehouse Golem“ zwar kein Überflieger, garantiert aber von düsterer Spannung geprägte 100 Filmminuten. Auf der Habenseite befindet sich neben der sorgfältigen Erzählweise ein sehr stimmungsvolles und sattes London-Setting. Zart besaitete Gemüter seien allerdings davor gewarnt, dass sie hier um einige recht blutige Szenen nicht herumkommen.

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