Keine guten Horrorfilme mehr?

    • Schöner Beitrag, kann ich nur beipflichten.


      Riesengorilla schrieb:

      dermaßen verkorkst, da ist nicht mehr viel zu retten
      ja, leider nicht nur in der TV/Filmlandschaft. Richtig, da ist nicht mehr viel zu retten.

      Allerdings haben wir Marian Dora. Und im Splatterbereich Olaf Ittenbach. Jörg Buttgereit ist halt so eine Sache, aber gerade Marian Dora ist international ein großer Name (natürlich auf den Underground und Experimentalbereich bezogen).

      Verstecken brauchen wir uns jetzt auch nicht unbedingt, und man muss auch ganz klar die finanzielle Situation sehen - während in anderen Ländern es eine Filmförderung gibt, gibt es hier nur Kohle für Filme, die ab 12 sind und eine linkspolitische Aussage enthalten müssen. Es gibt hier keine Förderung für Horrorfilme, schon gar nicht wenn es dann ab 18 ist oder schwierige Botschaften enthält.

      Also den finanziellen Aspekt muss man schon auch mal miteinbeziehen, denn meistens ist es den Filmen eher zuträglich, wenn mehr Budget verwendet werden kann. Nicht jeder (eigentlich keiner) kann wie Marian Dora Meisterwerke für 2000 Euro drehen.

      Aber so normale, höher budgetierte Horrorfilme, wie z.B. aus den USA wird es hier nicht geben.
    • Linkspolitisch? Okay....das driftet mir zu sehr in eine Diskussion ab, die ich hier nicht führen möchte.

      Wobei ich dir allerdings absolut zustimme ist die bornierte Art, wie hierzulande Dinge entschieden werden. Dass auch Werke, die nicht für die ganze Familie geeignet sind und auch mal dahin gehen, wo es wehtut, Kunst sind und gefördert gehören, das geht in den betonschädeligen Kopf des deutschen Amtsschimmels nicht rein. Da sehe ich eher eine konservativ-zensurfreudige politische Einflussnahme.
      Und das sag ich, obwohl ich selbst eine gewisse Schwierigkeit mir Filmen wie A Serbian Movie oder Martyrs habe...aber nur, weil sie mir selbst nicht behagen, ists immer noch Kunst und bildet etwas für den Menschen Relevantes ab.

      Meine Güte, hierzulande wird ja auch schon ein unglaubliches Theater gemacht, wenn der "Tatort" mal etwas heftiger ist. Was soll man da auch erwarten.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Actionfilme, in denen der Held maskulin gezeichnet ist und die Frau keine Rolle spielt oder gar Selbstjustiz stattfindet werden als rechtsextrem und faschistoid eingestuft - ebenfalls Zombie-Filme, weil auf die Zombies geschossen wird. Sie bekommen deshalb in Deutschland keine Förderung, weil es politisch nicht erwünscht ist. Das finde ich nicht in Ordnung, wenn immer nur gewisse Filme Gelder erhalten, andere aber keinerlei Chance haben. Wollte ich nur mal Anmerken.


      Riesengorilla schrieb:

      Schwierigkeit mir Filmen wie A Serbian Movie oder Martyrs habe
      das dürften wohl die meisten Menschen haben, aber das ist der Tatsache geschuldet, dass die Meisten eben Filme (verständlicherweise) rein zur Unterhaltung ansehen und keinen Bock auf schwere Kost haben. Deshalb werden Viele auch gar nicht erst in solche Sphären eintauchen (wollen).

      Mir gefällt auch so Manches nicht, wo andere total super finden (Vomit Gore). Ist halt schade, dass nicht alle einsehen wollen, dass ein Film Kunst ist und es auch nicht jedem Recht machen soll und vor allem muss.

      Serbian Film ist ein hervorragendes Beispiel. Er ist bis in den Mainstream vorgedrungen mit einem gewissen Ruf, so dass Genre-Fremde rein aus Neugier den sich angesehen haben, meistens im Internet uncut und natürlich dementsprechend schockiert waren. Selbst schuld. Und wenn ich als deutscher Mainstream immer nur zensierte Kacke serviert bekomme (die Meisten wissen das noch nicht mal), dann wirkt ein Serbian Film halt dann gleich doppelt so hart.
    • Ich persönlich sehe bei solchen Filmen für mich wenig Mehrwert, aber das kann für andere Menschen ganz anders sein. Insofern bin ich trotzdem dafür, das Ganze nach wie vor als Kunst zu betrachten, die auch eine Förderung wert ist.

      Leider haben wir in Deutschland ja medientechnisch ein ziemlich gestörtes Verhältnis zur fiktiven Gewalt - ähnlich wie die Amis mit nackten Tatsachen - was sich immer noch niederschlägt.

      Durch diese (selbst-)Zensur wurde der Verstand aller Filmschaffenden hierzulande so dermaßen eingeengt, dass es jetzt auch nicht mehr so einfach möglich ist, daraus auszubrechen.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Horror/Grusel/Mystery wiederholen sich zu oft. Es fehlt an Ideen und Mut und das seit den letzten Jahren nach 2015. Mein Filmgeschmack ist ohnehin breit gefächert, so dass ich auch blind geworden bin. Mich reizt dieses Gerne nicht mehr so sehr, dass ich deshalb andere Filmgenre vernachlässige.
      Es kommt auch auf die Vermarktung an. Filmtrailer sprechen mich nicht mehr an. Kritiken müssen vorab existieren, um überhaupt Interesse erzeugt werden zu können. Das Sehverhalten hat sich mit Streaming & Co auch verändert. Covidmania erledigt den Rest.