Keine guten Horrorfilme mehr?

    • Oder schon ein Cineast, der sich schon seit Ewigkeiten nur mit Filme (gleich welcher Art) intensiv beschäftigt (Fachwissen vorausgesetzt).
    • Horrorfilme, die nach 2000 produziert wurden und meiner Meinung nach gut sind:

      28 Days Later
      28 Weeks Later
      Amer
      American Psycho
      Big Bad Wolves (mehr Thriller)
      Borderland
      Camp Evil
      Carlton Mine - Schacht der Verdammten
      Chopper
      Deathwatch
      Der Tod weint rote Tränen
      Dom Zly (nur in Polen erhältlich)
      Masks
      Series 7 - Bist du bereit?
      Sleepless
      The Awakening
      The Conspiracy (nur in GB erhältlich)
      "Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz
    • Ich sehe das Hauptproblem hauptsächlich darin, dass es einfach schon alles gegeben hat. Es wiederholt sich einfach immer und immer wieder und man muss auch sagen, dass es z.B. in den 70er Jahren deutlich einfacher war, etwas damalig neues zu erschaffen bzw. auszuprobieren. Es gibt auch keine Grenzen mehr, die man noch ausloten könnte.

      Allerdings bezieht sich das auch auf alles andere, nicht nur auf Horrorfilme. Wobei der Horrorfilm eigentlich noch am meisten Spielraum und Möglichkeiten bietet. Trotzdem: Es ist schon alles mal da gewesen, das ist meiner Meinung nach die ganze Problematik.

      Und die letzten richtigen Granaten wie Serbian Film oder die großen Franzosen sind jetzt auch schon 10-17 Jahre alt. Es gibt hier und da ganz passable neue Filme, aber an und für sich ist es das im großen und ganzen gewesen.
    • Es wiederholt sich weil die meisten Filmemacher ihre Streifen der heutigen Norm anpassen bzw. nach dem Willen mancher Studios gehen (müssen) und oftmals viel zu hohe Wertungen abkriegen.
      Bedeutet, mehr Kontext auf steigende Brutalität während richtige Spannung in Form einer durchdachten Geschichte auf Strecke bleibt. Filme wie Don't Breathe oder der Serbe, sind goldene Ausnahmen.

      Es wird zukünftlich bestimmt die ein oder andere Überraschung auf uns zukommen, jene allerdings rar gesät.
      Ich selbst habe dem Horrorgenre längst nahezu komplett den Rücken zugekehrt und mich dem Independent/Drama Bereich zugewandt, eigentlich schon immer, dort gibts weitaus mehr Perlen zu entdecken weil sie abseits des Mainstreams liegen
      und rein vom Inhaltlichen her enorm konstant wie Filmisch sind, und dadurch sehr oft mit großer Wucht mehr nachhaltig bleibenden Eindruck hinterlassen als es die heutigen Horrorschmonzetten jemals könnten.
    • Black_Cobra schrieb:

      und rein vom Inhaltlichen her enorm konstant wie Filmisch sind, und dadurch sehr oft mit großer Wucht mehr nachhaltig bleibenden Eindruck hinterlassen als es die heutigen Horrorschmonzetten jemals könnten
      da gebe ich Dir völlig recht, denn im Bereich Independent-Drama gehen die Filme teilweise richtig an die Psyche und Substanz. Filme von Gaspar Noé, Susanne Bier oder Marian Dora haben auch eine ganz andere Dimension, das hat ja mit normaler Horror-Unterhaltung nichts zu tun.

      Daher finde ich, kann man allein Genre-technisch schon nicht vergleichen. Ein Horrorfilm kann ja gar nicht die Härte eines Dramas erreichen. Serbian Film ist auch mehr Drama als Horror, aber er ist durchaus auch ein psychologischer Horrorfilm. Natürlich ein absoluter Ausnahme-Film.


      Black_Cobra schrieb:

      Ich selbst habe dem Horrorgenre längst nahezu komplett den Rücken zugekehrt
      hm... das finde ich sehr traurig und sehr schade. Ich könnte ohne Horror nicht leben, ich schätze, das wird sich auch nie ändern. Wobei ich sehr gut ohne neue Filme leben könnte. Mir wäre es tatsächlich egal, ob weiter Filme produziert werden oder nicht. Auf den einen oder anderen "ganz guten" hier und da mal ab und zu könnte ich auch noch verzichten. Da bin ich filmtechnisch wohl echt in den 80er/90er Jahre hängen geblieben, besonders was Horror und Action angeht.
    • Drama kann Horror sein, wenn man ihn auf Grund bestimmter Thematik als solches empfindet. Allein der Gedanke an "Das Leben meiner Tochter", kommt dem Genre Horror sehr nah.
      Grade auf Grund seines Inhalts, wirkt ein quasi mit gespreizten Beinen ans Bett gefesselter, wie ein Tier gehaltener Junge als "Organspender" zusammen mit der wuchtigen Musik, trotz der wenigen Sekunden, mehr sitzend als im Horrorfilm.
      Allein dieser Moment schafft mehr als Horrorfilme in 90+ Min. versuchen zu erreichen, wenn überhaupt. Drama ist Leben, Leben ist der wahre Horror.

      Was einem heute zum Großteil als Horror verkauft wird, empfinde ich als Beleidigung. Er dient nur noch dem Konsum als weniger dessen was den Begriff einmal ausmachte, nämlich richtige Verbreitung
      von Angst & Schrecken. Dann besteht die Möglichkeit die Wucht eines Dramas zu erreichen, zumindest wenn der Horror sitzt & nachhaltig wirkt.

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    • Black_Cobra schrieb:

      Drama ist Leben, Leben ist der wahre Horror
      dem ist nichts hinzuzufügen.

      Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass es Horrorfilme gibt.

      Ich sehe mir auch gerne anspruchsvolle Filme und Dramen an, dennoch kommt es auch auf die Stimmung bei mir drauf an. Nicht immer möchte ich mich mit schweren Themen befassen. Manchmal will ich einfach wieder 12 Jahre alt sein und seh mir mit einem Becher Eiscreme Jason- oder Zombiefilme im Marathon an. Beides hat seinen Reiz für mich. So gut wie immer schlafe ich mit einem normalen Slasher-Film, oft auch Ittenbach ein.

      Mit einem harten/schweren Film könnte ich das nicht.
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      So gut wie immer schlafe ich mit einem normalen Slasher-Film, oft auch Ittenbach ein.
      Mit einem harten/schweren Film könnte ich das nicht.
      Vorhandenes, ärgerliches Problem ist, ich schlafe unter jedlicher Art, meist während des Films ein, und wenn er noch so spannend ist.
      Im ersten Moment noch mitgefiebert, im nächsten weggepennt.

      Nachhaltig wirkende haben glücklicherweise keinen Einfluß, also ich schlafe in der Nacht wie immer. Der Körper legt im wahrsten Sinne den Hebel um.
      Wenn du mit deinem Körper so im Einklang bist, dir Gedanken zu machen aber nicht explizit an dich ranzulassen, funktioniert sowas tadellos. Selbst mit Felsbrocken in der Magengegend :0:

      Klassiker des Horrorgenres werden natürlich immer geschätzt bleiben, wobei in der Richtung kaum noch welche heimisch vorhanden sind.
      Bei mir haben sie leider den Reiz komplett verloren, darunter auch Jason, mein einstiger Held, obwohl er Statusmäßig immer was besonderes bleiben wird!
      Es kann lieber ne leicht lockere Komödie laufen, verlangt nicht viel ab, man bekommt was zu lachen und hat Spaß. Der Satz könnte gut auf 90% jedlichen Horrorslashers zutreffen :0:
      nur die fallen halt unter Stangenware, wie soll man das erklären, die Zeit um sowas anzusehen ist halt vorbei. Filme wie Brainscan, Stepfather, Rhea M., Don't Breathe, Morituris usw., sind so Sachen da stimmt einfach so viel,
      um sich nicht von abzuwenden, weil sie inhaltlich genug Stoff bieten ohne als 08/15 durchzugehen.

      Der "typische" Horrorfilm, hat keine Chance mehr. Er wird konusmiert und vergessen. WIR reden heute über Klassiker aus überwigend 70er/80, aber werden spätere Generationen über selbiges aus unserer Zeit reden? Eher bedingt...
      Der Grund imo ist nicht weil schon alles thematisch bereits vorhanden war, sondern weils einfach am gescheiten leider fehlenden Drehbuch wie mieser Inszenierung liegt.
    • Black_Cobra schrieb:

      WIR reden heute über Klassiker aus überwigend 70er/80, aber werden spätere Generationen über selbiges aus unserer Zeit reden?
      Das ist eine sehr gute und interessante Frage. Ich sehe es so: Die Klassiker, über die wir reden, waren vor 30 Jahren keine Klassiker und ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, als es hieß "Freddy Krüger/Jason ist pervers und total krank, Dracula und Frankenstein, DASS sind echte Klassiker". Oder auch "unfassbar, diese modernen Filme, die zeigen da Blut was soll den dass".

      Die Sehgewohnheiten ändern sich, aber was sich nicht ändert ist die Tatsache -und da gebe ich Dir absolut Recht- dass Menschen immer Filme mögen werden, die gut geschrieben und gemacht sind.

      Man muss aber auch ehrlich zugeben, dass viele Filme von damals auch nicht unbedingt super toll geschrieben und gemacht waren, obwohl sie Klassiker sind. Es gab auch damals schon sehr viel "Schrott".


      Black_Cobra schrieb:

      Der Grund imo ist nicht weil schon alles thematisch bereits vorhanden war
      Ich denke schon und finde den Aspekt auch sehr wichtig, auch wenn es eventuell nicht der einzige Faktor ist. Denn man muss schon sagen -gerade und besonders im Horrorbereich- war es damals doch sehr viel leichter, etwas neues zu wagen, ganz einfach weil es damals einfach noch nicht gab. Besonders leicht war es auch damalige Tabus zu brechen und alleine deswegen schon berühmt zu werden.

      Heutzutage war jedes Szenario schon zig-fach da, man hat alles irgendwie schon mal gesehen und Tabus gibt es gleich gar keine mehr. Natürlich kann man auch eine alte Story gut erzählen, dass streite ich auch gar nicht ab. Dennoch finde ich, dass es heutzutage sicher um einiges schwerer ist, als es damals der Fall war.

      Denken wir mal 20 oder am besten 40 Jahre weiter - was werden da für Filme laufen? Werden überhaupt noch Filme laufen bzw. produziert... Sehr schwierig, irgendwann ist halt einfach auch mal Schluss.

      Aber lassen wir uns mal überraschen. Eventuell gibt es in den nächsten 10 Jahren ja doch mal wieder was Gutes. Im Mainstream-Bereich seh ich allerdings rabenschwarz und die Saw-Reihe ist jetzt auch schon sehr lange her und ansonsten gibts noch Eli Roth für die Kinderabteilung. Ich sehe das wirklich sehr gelassen, denn selbst wenn es kein einzigen neuen Film mehr geben würde, gäbe es für immer die guten Klassiker, wo man weis, was man hat.
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Die Klassiker, über die wir reden, waren vor 30 Jahren keine Klassiker
      Vollkommen richtig. Erst mit den Jahren erlangten sie mit Recht den Status.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Man muss aber auch ehrlich zugeben, dass viele Filme von damals auch nicht unbedingt super toll geschrieben und gemacht waren, obwohl sie Klassiker sind. Es gab auch damals schon sehr viel "Schrott".
      Sie haben den heutigen nur eins voraus was sie meiner Ansicht nach, mit zu Klassikern macht, sie bestechen durch Leichtfertigkeit, ihnen geht keine Pseudo-Härte unter Verlust von Atmosphäre voraus.
      Oftmals blickt "sowas" wie eine Geschichte durch, sie sind handwerklich sauber inszeniert, man merkt öfters die Liebe zum Detail. Man musste quasi etwas leisten, während heutige vermehrt auf Härte setzen, dabei geht jedlich filmischer Aspekt verloren.
      Ansehen, vergessen. Das sowas anders gehen kann zeigte Don't Breathe, ein klug durchdachter, immens spannender Film und jenes aus neuerlicher Zeit. Es steht vollkommen außer Frage das unsere Lieblinge von einst keine Oscar-Anwärter sind,
      aber sie waren spannend und bestachen durch weniger Abziehbilder als die heutigen. Sie alle hatten im Grunde diesen einzigartigen Flair, das geht den späteren ab, mehr als den früheren. Die Alten besaßen Hand & Fuß, während die Neuen ne ganze Faust versuchen und dabei zum kleinen Finger abrangieren.

      Wenn jemand es schafft, ähnlich Carpenter, eine Hommage mit eigenen Ideen zu vermischen, dabei auf Drehbuch wie inhaltliche Inszenierung zu setzen, dann könnte sehr gut die Möglichkeit bestehen selbst heute was zu reißen und ein Film herzustellen, welcher auch nachhaltig was is.

      Vermutlich werden sie in 40 Jahren nur noch im Stream laufen, es wird neue im Film benutzte Technik geben um alles noch realer wirken zu lassen während filmische Liebe auf Strecke bleibt.
    • Es gibt aber heutzutage keine Regisseure wie Carpenter mehr bzw. werden Filme heute fast ausschließlich nur aus Kommerz-Gründen produziert. Es wird auf den Cent genau kalkuliert und somit werden auch die kreativen Möglichkeiten eingeschränkt. Das mag vielleicht auch zu Frust führen bei manchen Regisseuren.

      Auf mich wirken moderne Produktionen auch überwiegend seelenlos und "hingerotzt". Wir befinden uns auch in einer Zeit, in der Filme, solang sie halbwegs gut sind, extrem gehypt werden. Du hast Recht, früher mussten die Regisseure und Filmschaffenden noch etwas leisten um Anerkennung zu erfahren.

      Filmtechnisch leben wir im Moment in sehr armseligen Zeiten, die besten Jahre sind meiner Ansicht nach schon lange vorbei und es wird auch nicht mehr besser werden. Es hat aber auch eine positive Seite, denn da die besten Filme bereits gedreht wurden, können wir immer wieder auf sie zurückgreifen.
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Es gibt aber heutzutage keine Regisseure wie Carpenter mehr
      Doch, das denk ich schon, nur lässt man ihnen kaum richtigen Entfaltungsraum weil für die Studios bereits im Vorfeld feststeht wie er auszusehen hat um ihn vermarkten zu können.
      Filme als Konsum, weniger als Film. Nehmen wir wieder Don't Breathe als Beispiel :3: Paar Jugendliche Einbrecher und ein Blinder, im gleichen Haus, toll, und das auf Hochspannung in Filmlänge? Das hätte auch ein Carpenter
      nicht besser hinbekommen. Good Neighbor ist ein ähnliches Kaliber wenn man sich auf ihn einlassen kann.

      Möglicherweise brauchen wir diesen ganzen Schrott einfach, um die wenigen, jedoch immer wieder herausragenden Perlen doppelt und dreifach wertzuschätzen :254:
    • Also ich kehre immer erst mal vor der eigenen Tür^^.
      Ich meine für mich persönlich das sich meine Warnehmung auch geändert hat.
      Wenn ich heute mal die früheren Horrorfilme sehe, das ist ja fasst zum Fremdschämen was ich früher mal ganz ordentlich fand.
      Freddy, Jason, Michael oder Pinhead lassen wir mal außen vor. Die sind unantastbar^^.

      Eine andere Möglichkeit ist, das es so ziemlich alles schon einmal in einer Form gab.
      Auch bei der Filmproduktion kann man das Rad nicht neu erfinden, rund und rollen muss es, alles was dann kommt ist nur Kosmetik.
      DAs macht es schwierig, dreht einer was in Anlehnung an einen alten Film, heisst es "Abklatsch", geht er neue Wege, fliegt es ihm auch um die Ohren.
      Ich glaube auch die Filmemacher haben es heute schwerer, Geld regiert die Welt und die künstlerische Freiheit bleibt auf der Strecke.

      Manch einer unserer Lieblingsfilme bzw ganz großer Film des Horrorgenres wäre nicht so eingeschlagen, wenn der Filmemacher zu sehr an Budget
      und Social Mediapräsenz nachgedacht hätte^^.
      Allerdings kann mit der Heutigen wiederrum Sachen verfilmt werden die eigentlich vorher nicht so machbar gewesen wären bzw einfach Scheisse ausgesehen hätten.

      Trotzdem kommt immer mal wieder ein Knaller raus finde ich, wir sind halt Reizüberflutet und nehmen das garnicht mehr so war.
      Wie ich schon oft erwähnte bin ich ein Remake Fan, da ich auch alte Klassiker im neuen Gewand sehr schätze.
      Persönlich oute ich mich als Fan von dem Evil Dead Remake, oder zb Spit on your Grave.

      Auch zum Beispiel gab es immer mal eine Perle von Horrorfilm die wie ein Schlag in die Magengrube waren, wie z.b Eden Lake.

      FAZIT:
      So ganz schwarz sehe ich die Szene nicht.
      Vielleicht ist einfach nur unsere Messlatte höher.
      Früher spuhlte man auf krieseligen VHS, V200 oder Betamax Systemen rum. Zig fach kopierte Versionen die immer etwas schlechter wurden.
      Trotzdem hat man es gefeiert^^. Wenn ich heute an meinen ertsen Tanz der Teufel videoabend denke,..ohwei^^.
      Wenn es heute kein 4K ist oder die Tonspur versetzt reicht es mir manchmal schon das ich abschalten würde^^.
    • Eden Lake empfand ich als ansehbar, aber als Schlag in die Magengrube eher weniger, mich ließ der ziemlich kalt.
      Da saß das Ende von Martyrs deutlich intensiver. Aber ein jeder hat nun mal seine Auffassungsgabe^^
    • Ja, in den 00er Jahren kamen schon einige Granaten und es war auch allgemein eine sehr interessante Entwicklung im Horrorgenre.

      Das Terror-Genre wurde neu belebt, eben durch High Tension, Inside, Martyrs und Frontier(s), Eden Lake, Wolf Creek, alles starke Titel. Auch Serbian Film ist ein ganz großer Name dieser Zeit. Ich bin mir sicher, dass sie in 10-20 Jahren alle als Klassiker gelten werden.

      Dazu kam noch, dass Splatter im Mainstream durch die Saw und Hostel-Filme etabliert wurden. Diese Filme waren bei den Kids sehr beliebt und kultig so wie es bei den Kids vor 25 Jahren bei Scream und seinen Abklatschen war. Das Folterfilm-Genre war zwar nicht geboren, weil es das bereits schon in den 80ern gab, doch es wurde das meistgeschauteste Horror-Genre in der Zeit, so wie damals der Slasherfilm.

      Ebenso in den Nullern wurde auch im Experimental- und Undergroundbereich zugelangt: Die Vomit-Gore-Reihe hat viele Anhänger und Marian Dora kam mit Debris Documentar, Cannibal, Melancholie der Engel und Agatis.

      Absolut bemerkenswert zu dieser Zeit ging es auch im Independent/Drama-Bereich zu: Gaspar Noé, Susanne Bier oder ganz besonders auch das dänische Kino mit Filmen wie die Pusher-Reihe, Bleeder, Adams Äpfel etc...

      Wir sehen also, die Nuller-Jahre waren durchaus als positiv und interessant zu betrachten. Bergab, so richtig bergab ging es eigentlich nur im normalen Mainstream-Kino. Der Action-Film ist komplett tot, das was einem heute angeboten wird ist beschämend. Ansonsten scheinen nur kindische Super-Helden-Computer-Filme zu laufen.

      Nun leben wir ja aktuell 2020. Von 2000 bis 2010 ist sehr viel passiert. Doch was ist die letzten 10 Jahre passiert? Man kann doch nicht wirklich was drüber erzählen, gibt es Besonderheiten zwischen 2010 und 2020? mir fällt leider nicht EIN fucking Titel ein, der irgendwie interessant oder besonders wäre.
    • Fairerweise muss man schon anmerken das selbst die Thematik Einbrecher/Blindes Opfer nicht neu erfunden wurde, trotzdem lebte der Film von einer imensen Spannung welche besonders zu der Zeit kaum noch i-wo vorhanden gewesen ist.
      Was richtig neues werden wir wohl nicht mehr kriegen aber die ein oder andere Perle entdecken, zumindest um auf hohem Niveau unterhalten zu werden.

      Hauptsache sie sind gut.

      BTW: Frontier(s) war für mich damals bereits ein Klassiker :254:
    • Der Horrorfilm steckt in der Krise. Das letzte gute Jahr war 2014 und das ist schon sechs Jahre her. Außerdem ist Covid-19 der wahrgewordene Horrorfilm schlechthin.
    • Vermutlich auch weil die US Filmwirtschaft in der Krise steckt und nur auf sichere Investments setzt.
      Riesenbudgets für Horrorfilme gibt da keiner aus, zuviel Angst vor Kassenflopps.

      Wieweit die Streaming Dienste hier noch wachsen und das Kino verdrängen bleibt abzuwarten.
      Ich persönlich war z.b nie ein Sammler von Tapes oder Scheiben, somit ging dieser Markt völlig an mir vorbei.

      Hoffnung machen andere Länder und ihre Produktionen.
      Frankreich bringt ja immer mal ein richtiges Brett raus.
      Aus Asien kommt auch richtig gutes Zeug. Die Asiaten setzen sogar im Mainstream / Blockbusterbereich ein Paar Ausrufezeichen.
      Bei Filmen wie "Wandering Earth" sieht man, das sie Geld und die Möglichkeit für so etwas haben.
    • Desmodus schrieb:

      Außerdem ist Covid-19 der wahrgewordene Horrorfilm schlechthin.
      Und das wird neue Horrorfilme erzeugen, die dann auch mal wieder besser sind als in den letzten 10 Jahren.


      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Der Action-Film ist komplett tot, das was einem heute angeboten wird ist beschämend. Ansonsten scheinen nur kindische Super-Helden-Computer-Filme zu laufen.

      Da sieht es auch für mich um einiges übler aus. Da bin ich mit neue B-Horrorfilme immer noch um einiges besser bedient, auch wenn es zumeist nur Stangenwahre ist. Bei den Horrorfilmen der letzten 10 Jahre ist
      Kidnapped noch zu erwähnen, aber auch 2010, Den Don't Breathe fand ich besseren Durchschnitt. Im Mainstream werden sicher Tucker and Dale vs Evil sowie das Maniac & ES Remake genant, aber das ist auch alles nichts neues und für mich daher keine Klassiker später, zumal die alle für mich was zu modern mainstreamiges haben wo ich mich auch mal bei Langweilen kann. Es waren noch eher etwas runtergemachte Filme im Horrorbereich die ich sehr gut fand, wie Ghostland, Brightburn, Mad Circus, The Collection, Life, I See You, Von der bösen Art & Clown, natürlich auch keine Klassiker dabei, die man später so nennen könnte.
    • BlairWith hat die unheimlichsten Horrorfilme ermittelt. Die Ergebnisse sieht Ihr hier unten im verlinkten Bild.

      Auf Platz 1 landete Sinister.
      Auf Platz 2 landete Insidious.
      Auf Platz 3 landete The Conjuring.
      ...
      Auf Platz 6 landete It Follows.
      ...
      Auf Platz 8 landete The Babadook.
      Auf Platz 9 landete The Descent.
      ...
      Auf Platz 19 landete Es.
      ...
      Auf Platz 35 landete Audition.

      blairwitch.de/wp-content/uploa…0/10/science-of-scare.jpg
    • Bis auf den genialen "The Descent" tatsächlich eine Horrorliste.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • An sich finde ich die Liste nicht schlecht. Erschreckt hat mich keiner von denen, aber sonst wüsste ich nicht, was man in solch eine Liste packen sollte.
      "Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz
    • Bis auf Descent, belangloser Kram.
    • It Follows und Audition sind auch ziemlich gut, passen jedoch weniger zu den anderen. Aber in der Liste geht es ja scheinbar nicht um Qualität, sondern bei welchem der Puls beim Schauen am höchsten ist.
      "Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz
    • It Follows verfügt über ein richtig guten Score, konnte mich sonst leider absolut nicht packen.
      Audition nur bruchstückhaft gesehen.
    • Ich finde die Liste recht gut.

      Davon ab und zur Frage des Threads: Ich sehe das tatsächlich nicht so . Natürlich sind die Pfade im Horrorgenre weitestgehend platt getrampelt, aber der letzte Halloween z.B. war sehr gut. Escape Room war gut, Two Heads Creek ist ein sehr gute Horror-Comedy Film und The Furies mochte ich auch.


      Es muss nicht jeder Film ein Klassiker sein, aber jede Zeit hat seine Art von Horrorfilmen. Die Fluch/Geisterwelle, die wir vor einigen Jahren hatten, ging mir aber auch mächtig aufn Keks,
    • Escape Room oder auch The Furies sind ja z.B. normale Horrorfilme, dass in der Liste von Blairwitch ist bis auf The Descent für mich modern gehypter Kindergruselkram, für 14 jährige ausgelegt. Bei mir wäre der Puls bei Messung jedenfalls eingeschlafen. rofl Das ES Remake war ja noch ganz ok, aber warum Platz 19 dann, ist nicht so ganz so in der Hypeblase dieses kommischen Gruselzeugs liegend? Der Film dürfte im Horrorbereich doch den meisten Umsatz die letzten Jahre generiert haben? Ich kan solch eine Liste nicht ernst nehmen, wenn selbst dieser Film auf Platz 19 rumgurkt, da wurden nur Teenager getestet die sich gegenseitig überdreht haben, sobald ein Schreckmoment kam. xD
    • Sinister und Insidious mögen auf ein jungens Publikum abzielen, aber ich mag beide Filme. Ich hätte sie nicht soweit oben platziert, aber dennoch...

      The Conjuring ist eine meiner Lieblings Horrorfilmreihen der letzten 10 Jahre. Ich bin eigentlich nicht der größte Freund solcher Filme, aber bei Conjuring macht man vieles richtig.
    • . . . mir fällt in diesem thread auch auf das es eigentlich genau wie im regulärem leben ist, es entwickelt sich alles weiter !
      nehmt ihr ALLE einfach mal euch selbst als vergleich und stellt euch vor wie ihr einen film in sagen wir einfach mal im alter von 18 j. "geliebt" habt und dann schaut ihn euch mal 20 jahre später an ! die möglichkeit das ihr den film nicht nur mehr an eure individuelle nummer 1 postiert ist zum maximalen anteil so sicher wie das amen in der kirche. es KANN aber definitiv sogar so sein das man diesen film plötzlich auf einmal richtig S****SSE findet !!
      (zumindest ging es mir oft so) !

      fazit : JEDE generation hat ihre eigene entwicklung und da spielen temporäre meinungen in der zukunft oft keine rolle mehr !!!
    • Also, finde die ersten 3 Plätze sehr gut, (Wobei finde" Insidious" läßt zm Ende hin nach.) weiß aber nicht ob ich "Sinister" bei "unheimlichsten Horrorfilme" auf Platz 1 wählen würde.
    • BlairWitch hat die unheimlichesten Horrorfilme gelistet, nicht die brutalsten oder slasher-artigsten. Ich finde die Liste ist nicht schlecht. Die Familienmorde in Sinister sind verdammt gruselig. Nach It Follows konnte ich einige Tage lang nicht ruhig schlafen und The Babadook hat das innovativste Gruselmonster der letzten Jahre.
    • Dead by Dawn schrieb:

      . . . mir fällt in diesem thread auch auf das es eigentlich genau wie im regulärem leben ist, es entwickelt sich alles weiter !
      nehmt ihr ALLE einfach mal euch selbst als vergleich und stellt euch vor wie ihr einen film in sagen wir einfach mal im alter von 18 j. "geliebt" habt und dann schaut ihn euch mal 20 jahre später an ! die möglichkeit das ihr den film nicht nur mehr an eure individuelle nummer 1 postiert ist zum maximalen anteil so sicher wie das amen in der kirche. es KANN aber definitiv sogar so sein das man diesen film plötzlich auf einmal richtig S****SSE findet !!
      (zumindest ging es mir oft so) !

      fazit : JEDE generation hat ihre eigene entwicklung und da spielen temporäre meinungen in der zukunft oft keine rolle mehr !!!

      Wenn einem die heutige Weiterentwicklung in keinster Weise zusagt, oder wenige Ausnahmen für gut befindet (mehr auch nicht), spielt der Zeitabstand bzw. eigene Entwicklung gar keine Rolle. Filme die ich als Knirps oder später im jugendlichen Alter
      ins Herz geschlossen habe, sind heute wie meine Babys, auf welche ich NULL KOMMA NULL kommen lasse (überholte Filme sind nicht zwangsläufig schlechter, ganz im Gegenteil!), in gut 20 Jahren (allgemeiner) Forenaktivität stets verteidigt habe wie genug einstecken durfte weil einige Stammuser trotz vorgegebener Regeln, absolute Narrenfreiheit bekamen und den Wert, weniger auf sachliche Unterhaltung, geschweige denn Toleranz legten! Klar sind mittlerweile genug Streifen rausgeflogen wo ich heute denke, wie konntest dir früher sowas geben, das hat jedoch nix mit dem Film an sich zu tun sondern geht viel mehr auf Grund, veränderter Sehgewohnheiten zurück. Wobei es durchaus den Unterschied macht ob halt "nur" gut befunden, oder als Favorit Forever einsortiert. Selbst die entfernten empfinde ich den heutigen zum Großteil um ein Vielfaches überlegener, nur wenigen gelingt ein wenn überhaupt, respektables heranreichen.

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    • Desmodus schrieb:

      Nach It Follows konnte ich einige Tage lang nicht ruhig schlafen
      Du weist aber schon, dass der eine FSK 12 hat. lolp
    • Dr.Doom schrieb:

      Du weist aber schon, dass der eine FSK 12 hat. lolp
      Und?
    • Wirklich gruseln tun mich eh keine Horrorfilme mehr. Da reicht es mir, wenn sie eine beklemmende Atmosphäre haben, von mir aus auch ein paar gekonnt eingesetzte Jumpscares. Der "gruseligste" Horrorfilme der letzten Jahre dürfte für mich "Savageland" sein, weil er es schafft, eine sehr bedrohliche und beklemmende Stimmung aufzubauen. "Hell House LLC" ist auch ein sehr guter Vertreter der heutigen Geister-Welle im Found Footage-Stil. "Noroi - The Curse" ist auch sehr stark.
      Allgemein finde ich, dass wenn man in den richtigen Nischen sucht, sich das Horror-Genre auch zum Teil nicht nur verschlechtert hat. Filmemacher haben heute mehr Möglichkeiten ihre Vision auf die Leinwand zu bringen, wovon man vor vierzig Jahren nur geträumt hätte. Und die höhere Zugänglichkeit zu Film-Equipment gibt auch Amateuren mit guten Ideen aber keinem Budget mehr Chancen, ihre Ideen zu visualisieren. Natürlich kommt dabei auch viel Schund bei heraus, weshalb es heutzutage verhältnismäßig auch mehr objektiv schlechte Filme gibt, allerdings war das Horror-Genre auch vor 1990 schon durch zahlreiche Schrottfilme geplagt.
      "Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz
    • Eine finnische Studie: welt.de/kmpkt/article218879222…-Zeiten-laut-Studien.html
      Als Ergebnis kamen The Devil's Backbone (2001) und Sinister (2012) raus.
    • Horror wird niemals aussterben, keine Sorge.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Riesengorilla schrieb:

      Horror wird niemals aussterben
      Das nicht, aber:


      Mbwun schrieb:

      sowieso schwächelnde Horrorsparte
      Dies ist halt besonders in Deutschland der Fall, wo das Horrorgenre weitaus nicht so beliebt ist wie in den meisten anderen Ländern. Trotzdem sehe ich es eher positiv, denn das hat sich die letzten 10, 20 Jahre schon recht zu Gunsten des Horrorgenres bei uns entwickelt - es gibt mehr Fans als in den 80er/90er.

      Da muss man schon auch die Saw-Reihe nennen, welchen richtigen Splatter so richtig in den Mainstream gebracht hat. (Ja, ich weis, Hostel gabs auch, aber Eli Roth zählt nicht).

      Während die 90er zu soft waren, kamen die 00er schon sehr hart. Insgesamt sehe ich die ganze Entwicklung eher positiv als negativ, wobei die Richtung in die es die letzten Jahre geht ist ziemlich ungewiss. Problem ist halt, was will man heute noch bringen.

      Die Geschichte des Horrorfilms ist hochinteressant, und gerade Klassiker wie Hellraiser dürfen a) nicht in Vergessenheit geraten und b) nicht so dargestellt werden, wie es bei Tele5 der Fall war.

      Die nächsten 20 Jahre werden vermutlich spannend werden zu beobachten. Aber ob da noch viel Gutes kommen wird ist äußerst fraglich.
    • Ja, gut, wir Deutschen sind aber zum Glück auch nicht das Maß aller Dinge. Die deutsche TV- und Fernsehlandschaft ist so dermaßen verkorkst, da ist nicht mehr viel zu retten. Wenn man bedenkt, dass einige der frühesten Filme des Horrorgenres aus dem deutschsprachigen Raum kommen...wie tief sind wir gefallen.
      Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann ist sowieso fast alles schonmal in der einen oder anderen Form dagewesen. Es gibt eben nur etwas mehr als eine Handvoll archetypische Plots. Aber es geht ja auch darum, wie die Geschichte erzählt wird. Und da können zunehmend auch andere Länder punkten, z.B. kommt viel Gutes oder Anschaubares ja auch aus Asien oder Skandinavien. Ich sehs daher auch nicht unbedingt finster.
      Ich würd mir wünschen, dass auch andere Teile der Erde langsam mal mit an den bluverschmierten Tisch kommen.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs