Final Hour



    • Originaltitel: Sidste Time
      Produktionsland: Dänemark
      Produktion: Karen Bentzon, Regner Grasten
      Erscheinungsjahr: 1995
      Regie: Martin Schmidt
      Drehbuch: Dennis Jürgensen
      Kamera: Peter Roos
      Schnitt: Thomas Krag, Molly Marlene Stensgaard
      Spezialeffekte: Kristoffer Bentzon
      Budget: -
      Musik: Frans Bak
      Länge: ca. 78 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Lene Laub Oksen, Mette Bratlann, Tomas Villum Jensen, Karl Bille, Rikke Louise Andersson, Laura Drasbæk, Ken Vedsegaard, Peter Jorde, Thomas Bo Larsen, Mari-Anne Jespersen, Stig Hoffmeyer, Tom McEwan

      Inhalt:

      Sieben Gymnasiasten sind an einem Freitagnachmittag zu einem Treffen in der Schule bestellt worden. Niemand weiß warum. Plötzlich fallen die Türen des Klassenzimmers zu und die Schüler sind eingesperrt. Sie entdecken schließlich die Leiche eine Lehrers, der auf brutale Weise ermordet wurde. Panik bricht unter den Jugendlichen aus. Verzweifelt versuchen sie, ihrem "Gefägnis" zu entkommen. Doch bereits der erste Versuch, Hilfe herbeizuholen, endet tödlich. Immer dran am grausamen Spektakel ist Fernsehmoderator Mickey Holm mit den Kameras seiner Rality-TV-Show "Final Hour". Die sendet jede Katastrophe live, koste es, was es wolle. Für den Rest der Schüler wird die Situation immer bedrohlicher. Per TV verfolgen auch die Eingesperrten die Live-Übertragung aus der Schule. Wer hat die bestialischen Morde begangen ?

      Trailer:


      Deutsche DVD Fassung (Mediabook): 11.03.2021


      Kritik:

      Die Kulisse in den bläulich ausgeleuchteten Klassenzimmern ist ganz ansprechend und dienlich für einen Horrorfilm, zumindest was solche Räume als Hintergrund hergeben können, wie ausgestopfte Tiere oder anatomische Lehrmittel. Die Teenager verhalten sich recht Pubertär und Horror-Geschichten werden auch erzählt. Zunächst macht der Film also nicht viel falsch. Ein Racheakt mit der Folge eines ermordeten Lehrers wird in den Raum geworfen und anschließend wird überraschenderweise nicht groß auf diesen drauf eingegangen, sondern das Fernsehen mit dieser von den Teens erzählten Geschichte ebenfalls an jenem Ort gelockt. Hallo? Da geht der Irrsinn schon mal los. Die Teens sind zumindest plötzlich in der Schule eingesperrt und es wird per Live-Übertragung außerhalb der Schule ins Fernsehen ausgestrahlt. Nun wird ein Teen nach dem anderen ins Gras beißen dürfen. Die Polizei ist nicht zu knapp auch schnell anwesend, genau so wie zahlreiche Schaulustige, dies alles nach bereits 15 Minuten. Diese Tatsache, dass nicht nur die Live-Berichterstattung, sondern auch die Polizei und Schaulustige vor der Schule sind, machen diesen Final Hour von der Story her völlig irrsinnig. Es wird ebenfalls sehr früh von der Reporterin angefragt, wieso das Fernsehteam nicht schon in der Schule drin ist. Als Begründung wird bekannt gegeben, dass die Polizei es nicht zulässt, die ihrerseits sich auch nur vor der Schule befinden und mit ruhigem Schritt, sowie geballten Händen zum Rücken sehr gemütlich agieren, da drinnen nur jemand mordet. Die Polizei macht den Eindruck von Nachtwächtern in Uniform, die sich gerade auf ruhigem Kontrollgang befinden. So derb blöd hat wohl noch nie die Polizei in einen Film agiert. Es ist nicht zu erklären, warum nicht nur die Polizei während des ganzen Filmes nicht in der Lage ist, klapperig wirkende Holztüren einzutreten oder auszuhebeln, oder es mal versuchen, sondern die Teenager selber auch an den verschlossenen Türen völlig scheitern gedenken. Zwar wird sich der Film wohl nicht für sehr ernst nehmen, wenn die TV-Reportagen dann Gäste einladen, die vollkommen überzogen Schauspielern, wo immerhin drüber geschmunzelt werden kann, aber als Komödie/Trash geht das Werk sicher nicht durch. Gesellschaftskritik ist durchaus auszumachen, wenn hier die Berichterstattung von Medien in Grunde genommen auf die Schippe genommen wird, allerdings hätte es viel glaubhafter und provozierender werden können, wenn die Story nicht so arg dämlich geworden wäre. Der Gorehound wird überhaupt nicht angesprochen, denn bis auf eine etwas blutige Szenen anhand eines Gesichtsabdrucks von der heißen Herdplatte, gibt es sonst fast schon überraschenderweise nichts mehr zu sehen, wie mal einen gescheiten Mord.

      „Final Hour“ wird auch als dänische Genre-perle bezeichnet und die Kritiken sind gar nicht mal so schlecht. Geschrieben wurde unter anderem auch, dass die Fernsehbilder alle manipuliert worden sind und die Schüler auf den Hof geschaut haben, wo niemand anwesend war. Dazu habe ich folgendes zu sagen: Die Polizei stand vor dem Hof und lies niemanden herein, somit konnten die Schüler auch niemanden auf dem Hof sehen.

      Noch sehr eigenartig finde ich, dass vom Rettungsdienst die Leichen aus der Schule raus transportiert wurden, zumindest im Hintergrund ein paar mal zu sehen, wo die Polizei auch nur absperrt, statt die Schule auch mal zu durchsuchen, wie ein Sondereinsatzkommando. Der Reporter überredet den ebenfalls anwesenden Hausmeister mit Bestechungsgeld, seinen Generalschlüssel herauszurücken, somit dieser Reporter einen Hintereingang nutzen kann und das Filmteam mit ihm dann im letzten Drittel auch mal kurz in die Schule rein darf. Wobei dann gemeint wird, dass man sich beeilen muss, da die Polizei schon draußen steht und wartet. rofl Also ist hier definitiv nichts von dem Fernsehteam manipuliert wurden, was den Einsatz der arg dumm agierenden Polizei anging. Die eingesperrten Teens sind zwar typische Opfermasse, aber die restlichen Darsteller agieren auch teils ganz schön eingebildet und selbstverliebt, wie der Reporter oder die abfeiernde TV Moderatorin, einfach nur peinlich. Der Finale Showdown zeigt dann sehr fantasievolles auf, wo es wohl von bereits Verstorbenen ein Déjà-vu gegeben haben muss, die Erklärung ist jedenfalls der größte Witz, kann aber bei mir nicht mehr viel Kaputt machen, da die Story schon bis dahin vollkommen verhauen wurde.

      Für den Horrorfan, der bei Ernsthaftigkeit auch gerne mal nachdenkt, ist dieser „Final Hour“ nicht zu empfehlen, sogar die deutschen Slasher der Marke „Schools Out“ wären noch die bessere Wahl.

      [film]3[/film]
    • "Final Hour" war damals zu der Zeit der zweite,sehr gute Horror - Thriller aus Dänemark, der bei uns Aufsehen erregte. Für einige Leute mag der Film etwas verwirrend wirken, da das Ende auch Spielraum für die eigene Fantasie lässt. Aber wenn man den Film aufmerksam verfolgt und auf die Kleinigkeiten achtet, dann gibt es gar nicht so viele Interpretationsmöglichkeiten.

      Wie dem aber auch sei, der Film hat auf jeden Fall einen extrem straff gespannten Spannungsbogen, der sich auch den ganzen Film über konstant hochhalten kann. Der Zuschauer wird von den Geschehnissen gefangengenommen und gefesselt. Die starke Faszination, die von der Geschichte ausgeht, sorgt dafür, das hier erst gar keine Langeweile aufkommt und der Betrachter richtiggehend mitfiebert.

      Aber das absolut prägendste bei diesem Film ist die sensationell dichte Atmosphäre, die eine ungeheure Bedrohlichkeit ausstrahlt und sehr dicht gehalten ist. Man versucht sich automatisch in die Lage der Protagonisten hineinzuversetzen und leidet mit ihnen mit. Die Darsteller sind sehr solide und spielen ihre Parts allesamt durchaus überzeugend.

      Insgesamt gesehen ist "Final Hour" ein wirklich sehr spannender, atmosphärisch dichter Horrorthriller, der einem teilweise Rätsel aufgibt und Spielraum für eigene Interpretationen lässt. Ein gelungenes Horror- Vergnügen, das sich anzusehen sich durchaus lohnt.




      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Dänemark, ein kleines Land mit grossen aber kaum beachteten Filmen. So auch Final Hour welcher wirklich schlau insziniert wurde und stets mit Spannung und dichter, wahnsinns dichter Atmo zu gefallen wusste und das Ende völlig überraschend daher kam.

      Gutes muss nicht immer aus Amiland kommen!!

      Bei uns erschien Final Hour nur geschnitten aber für was, gibts die DK-DVD ;) Wobei man fairerweise erwähnen muss, das der Schnitt völlig belanglos und unerklärlich aber keinesfalls zu entschuldigen ist.

      [film]9[/film]
    • Den guten Meinungen hier möchte ich mich gerne anschließen, ein leider viel zu unbekannter aber sehenswerter Film.

      [film]9[/film]
    • Neuauflage (Ungekürzt?) von Endless Classics im Vertrieb der SchröderMedia auf DVD am ca. 21.03.2021
    • Trailer eingefügt, und es gibt Infos zur neusten DVD-Veröffentlichung!

      Jene entspricht tatsächlich der ungekürzten Version, nur leider wird die Musik am Ende des Films zu früh abgeblendet.
    • Bereits veröffentlicht, das auf 111 Stück limitierte Mediabook (DVD)
      von (wie vermutet) WMM



      Enthält noch eine zusätzliche DVD mit weiteren Bonusfilm.