Tokyo Grand Guignol

    • Tokyo Grand Guignol



      Produktionsland: Japan
      Produktion: Hiroei Ishihara
      Erscheinungsjahr: 2015
      Regie: Nicolas Alberny, François Gaillard, Gilles Landucci, Yann Moreau
      Drehbuch: Nicolas Alberny, Maki Hisatomi, Gilles Landucci, Yann Moreau, Guilhem Sendras
      Kamera: Nicolas Alberny, François Gaillard, Yann Moreau, Nima Rafighi
      Schnitt: Nicolas Alberny, François Gaillard, Gilles Landucci, Thomas Lebascle, Yann Moreau
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 115 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Megumi Nasuno, Haruka Yamamoto, Naoki Ishida, Takaharu Kurihara, Nobuhiro Ohkawauchi, Takeshi Tanaka
      Jigoroh, Ayumi Tomiyama, Kanami Ikoi, Mina Chung, Makoto Takagi, Masaki Kurusu


      Inhalt:

      Willkommen in Tokio.Eine Stadt, in welcher alles möglich ist.Wo ein Mann in einer Zeitschleife gefangen ist und einen mörderischen Ausweg findet. Das Spiegelbild einer Frau ein dämonisches Eigenleben entwickelt und für Angst und Terror sorgt.Sich eine Dämonenjägerin dem denkbar merkwürdigsten Verehrer, einem Schattendämon, gegenübersieht.Und wo ein Wewolf die Straßen des Vergnügungsviertels Shibuja unsicher macht - Sex, Gewalt und Blutvergießen inklusive.


      Trailer:




      Österreich Mediabook: 09.06.2017


      Kritik:

      Der nächste Schocker aus dem Hause Shock Entertainment der das Asiakino in seiner rohen Form aufzeigt, wo Gorehounds auf ihre Kosten kommen. Die 4 unterschiedlichen Geschichten schwanken allerdings in ihrer Qualität.

      In der 1.Geschichte wird ein Killer glaubhaft vorgestellt, warum er so handelt. Der Elektrosound dudelt dabei treibend. So gibt es einige harte Kehlenschlitzer, die auch gerne mal mit der Bierflasche verübt werden und auch die Handlung liefert frische Ideen. Diese sind zwar typisch für Asia ziemlich fantasievoll, wenn der Killer zahlreiche Opfer meucheln muss, um dadurch in die Vergangenheit reisen zu können und seine verstorbene Frau damit wieder zu bekommen, es bleibt aber gut verständlich.

      Die 2.Geschichte ist von der Handlung her dürftig. Es geht lediglich um eine Frau, die sich von was Geisterhaften verfolgt fühlt. Das es dieser Murks in das Gesamtpaket geschafft hat, zeigt sich am Ende, wenn Schlitzerattacken plötzlich heftig ausfallen.

      Die 3.Geschichte ist dann noch etwas schlechter, es geht um ein meuchlerisches Schattenwesen, Death Note lässt dabei grüßen. Guter letzt ist die Handlung zu sperrig und überhaupt nicht brutal.

      Die letzte Handlung ist dann wieder so gut wie die 1.Geschichte hier. Es geht um eine Hundestatur wo ein sitzen gelassener Casanova an der Statur den Hass an seine Freundin reinritzen muss, die Statur rächt sich dann und verwandelt den Typ in eine Werwolf, der dann in einen Puff seine wölfischen Gelüste freien lauf lassen will. Die Liebesstory dabei versteht man zwar nicht so wirklich, dafür können Pimmelmaneffekte und ein heftiger Nasensplatter überzeugend in diesem Sado Bordello auftrumpfen.

      Wertung:
      Geschichte 1+4 7 von 10
      Geschichte 2 5 von 10
      Geschichte 3 3 von 10

      Gesamt:
      [film]5[/film]
    • Hmmm... Hbe noch bis vor kurzem überlegt mir den Film zu bestellen. Aber irgendwie lasse ich es nach dieser Kritik wohl doch besser...
      Kein Smartphone und Facebook Account aber trotzdem glücklich!

    • Vier französische Horrorregisseure gestalten unter dem ehemaligen japanischen Schauspieler und inzwischen Produzenten Hiroei Ishihara einen unterhaltsamen Episodenfilm. Bei allen Episoden steht neben dem Horrorelement vorwiegend die Liebe bzw. die nächtliche Liebeserklärung an Tokyo und ein eigener farbiger Grundton im Mittelpunkt. Die meisten Episoden wurden in der Guerillatechnik gefilmt, was vorwiegend das Gefühl vermittelt, sich wirklich an den schönen düsteren Schauplätzen und dem Geschehen der Handlungen wiederzufinden.

      1. Endless Love - Yann Moreau
      Ein Mann leiht sich bei der Yakuza Geld für die Krebsbehandlung seiner Frau. Kurz darauf stirbt die Frau und ihr Ehemann ist in einer Zeitschlaufe gefangen. Um in der Zeit zurückzureisen muss er Menschen töten. Sein Ziel er will erneut seine Frau treffen....die ist jedoch bereist 26 Tage tot!

      Tolle Story im Stil von Täglich grüsst das Murmeltier, aber eben mit harten Action Kills, die teils herrlich Over the Top sind und durchaus unterhalten. Leider ist die erste Episode relativ schnell zu Ende und hätte absolut das Potential für einen Spielfilm. Endless Love bildet einen der Höhepunkt dieses Episodenhorrors. Wer einmal etwas düsterere und klaustrophobisch urbane Tokyo Sets sehen möchte, bekommt hier eine herrlich Kameraführung durch das nächtliche Tokyo. Beeinflusst wurde Moreau von Michael Mann`s Manhunter 1986 oder Nicolas Winding Refn`s Only God Forgive 2013. In der Tat erkennt man hier eine gewisse visuelle Bildsprache wieder. Die Episode ist rasant, bedrückend und weist einen soliden vorwiegend handgemachten Splatter Faktor auf, aber auch hier steht die Liebesgeschichte im Fokus, ohne jedoch kitschig daherzukommen. Stark!!
      [film]8[/film]

      2. Treason - Francois Gaillard
      Der Blackaria Regisseur orientiert sich hier bei Mario Bava`s Telephone einem Episodenfilm aus dem Jahre 1963. Die Story handelt von einer Frau (wunderschön - Megumi Nasuto) die von einem nächtlichen Telefonterror zur Verzweiflung getrieben wird. Vielleicht weniger urbaner als Endless Love, dafür entwickeln die 27 Minuten den grössten surrealen Anteil des Films. Ebenso besitzt die Episode den wohl besten Gore Effekt - kann sich sehen lassen, da alles handgemacht! Wer es etwas anspruchsvoller mag und mehr abseits des konventionellen und rationalen mag, wird hier bedient.
      [film]7[/film]

      3. Shadow Hunter - Gilles Landucci
      Hier wird dem Anime Regisseur Yoshiaki Kawajiri gehuldigt. So könnte auch die schüchterne Hauptfigur die im Schatten verschwinden kann und von einer Art Geisterjägerin verfolgt wird, von ihm stammen. Für mach ist Shadow Hunter die schwächste Episode, da hier eher schlecht getrickst wurde und mir die Schattengestalt in Form eines Butho Tänzer eher unfreiwillig komisch erschien als gruselig. Der Film verfällt zurück zu dem üblich technisch umgesetzten Japan Fantasy Ghost Horror Muster, der dringend eine Neuorientierung bedürfte. Hier wurde mir eindeutig zu viel romantisiert und hinzu kommt, dass die Episode ohne Härtegrad auskommt - keine handgemachten SFX!
      [film]3[/film]

      4. Gooooood Boy - Nicolas Alberny
      Handelt von dem legendären Hund Hachiko und die Treue die er seinem Herrchen bescherte. Ein Mann vergeht sich an dessen Denkmal und wird von seinem animalischen Trieb beeinflusst. Bald schon landet er in Tokyos Rotlicht Milieu. Die Episode ist herrlich abgefahren und eine weiteres Schmuckstück von Tokyo Grand Guignol. Er bedient sich einer witzigen S/M Szene und zeigt auch einige blanke asiatische Schönheiten - soll schon was heissen, da gerade die Japaner eine eigene Auffassung von Nacktszenen in Filmen haben. Pervers und visuell attraktiv verfügt auch diese Episode über die schöne Ausdruckskraft des Gesamtpaketes. Nicolas Alberny`s Episode ist sicherlich der aufwendigste und mutigste Film dieses Werkes, da die Kills stark inszeniert wurden und auch recht splatterig gestaltet wurden. Auch die Bordell Optik und die Perversionen machen Laune und sorgen für einen würdigen Abschluss dieses wunderbaren japanischen Episodenhorrors - Wuff, Wuff!

      [film]9[/film]

      Was erwartet den Zuschauer? Vier vorwiegend anmutige und kunstvolle aufgewendete Horrorfolgen, die dem längst überholbedürftigen Japan Horror, neues Blut in die Venen pumpt. Mit einem kleinem Budget, erreicht man hier die maximalste, kreativste und abwechslungsreichste Ausschöpfung. Für Freunde des gepflegten Japan Horror ist das ein Muss. Auch wenn für einmal auf ausufernde Blutfontänen und allzu schräge Ideen verzichtet wurde, kann der Episodenhorror punkten. Da gerade dies attraktive Eigenständigkeit des Tokyo by Night zu Grund liegt und eine düstere urbane Stimmung als Hintergrund nutzt um Geschichten über die Liebe zu erzählen.

      [film]8[/film]
    • Da sind wir auch einer Meinung, trotz der unterschiedlichen Endbewertung, aber das spielt keine Rolle. Episode 3 mit dem "Fantasy Ghost Horror" passt überhaupt nicht hier rein und das schmälert meinen Eindruck zu sehr, weil mich ein Film nicht groß langweilen sollte.
    • @Dr. Doom
      Bei Episodenfilmen hat es immer den einen oder anderen Rohrkrepierer drunter. Ich kann das auch ganz gut ausblenden, wenn die restlichen Folgen was taugen!! Story 1 und 4 fand ich sehr gelungen - da lass ich mich von so einem Mumpitz wie Shadow Hunter nicht das Gesamtpacket versauen. Die Folgen sind etwas vom Besten aus dieser Ecke, was ich in den letzten Jahren gesichtet habe.....aber das ist ja auch nicht allzu schwierig. Gerade Gooooood Boy, fand ich dermassen schräg und amüsant, dass ich mich an diesen Schattenjäger Gurke auch nicht mehr zwingend erinnern will. Aber evtl. hat mich auch nur diese misslungen Death Noten Atmo gestört.
    • zult schrieb:

      Death Noten Atmo

      Gibt es sicher Leute die das gut finden, bin ich aber kein Fan von.
    • Hier ist es ratsam die Episoden einzeln zu betrachten, zunächst ist anzumerken das es sich jeweils um eine Liebesgeschichte handelt.

      1. Endless Love: Die Kamerafahrten sind furios und die Splatter Szenen sind gut umgesetzt und geben gleich einen Wow-Effekt und machen Hoffnung auf mehr. Die Story ist wie von Zult und Doom schon beschrieben echt stark, was tut man nicht alles für die große Liebe, man geht über alles und lotet die Grenzen bis zum äußersten aus. 8 von 10 Punkten.

      2. Treason: Wer hat sich im oder nach dem Suff, nicht auch schon einmal vor sein eigenem Spiegelbild erschreckt, ich glaube fast jeder. Nur steckt hier ein diabolisch grinsender Dämon auf der anderen Seite und versucht dich zu verführen. 7 von 10 Punkten.

      3. Shadow Hunter: Schlussendlich erfährt man hier am wenigsten davon, was an den Geistern so schlimm sein soll, denn jedes Mal wenn es gefährlich wird kommt einem die Geisterjägerin zuvor und killt die Geister. Hier hat man sich stark an die Totengeister aus anderen Filmen wie Ju-On (weiße Haut) gehalten. Der Vergleich mit den Butho-Tänzern, der schon angebracht wurde passt hier wohl am besten. 5 von 10 Punkten.

      4. Goooooood Boy: Die Statue von Hachiko verwandelt ein Mann in einem Werwolf, sehr schöne Idee und genial umgesetzt. Gepaart mit SM-Spielchen baut man hier eine gewitzte Prostituierte ein, die schnell versteht, wie man mit den Jungen Mann umgehen muss, dieser treulos wie ein Hund verliebt sich unsterblich in sein Frauchen und will nicht mehr ohne sie sein, selbst als Werwolf ist er sie hoffnungslos verfallen. 8 von 10 Punkten.

      Fazit: Alle Episoden haben mir gut gefallen und so unterschiedlich sie sind, zeigen sie die künstlerische Freiheit der jeweiligen Regisseure. Eine Liebeserklärung eines jeden an die Stadt Tokyo und deren Facetten und Filmkunst.
      Das ist der Weg unsichtbar zu sein. Werde einfach ein Teil der Nacht.
      Ziehe mit dem Wind und die Schatten. Tue was du tun musst, frei vom jeden Gefühl,
      so dass keine Seele es fühlt und kein Herz es hört.