Produktionsland: Deutschland, Großbritannien, USA
Produktion: Marcel Walz, Manoush, Thomas Buresch
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marcel Walz
Drehbuch: Marcel Walz
Kamera: Daniel Flügger, Christopher Kilcullen, Stephen Kilcullen, Andreas Pape, Marcel Walz
Schnitt: Daniel Flügger
Spezialeffekte: Marc Rohnstock
Budget: ca. -
Musik: Michael Donner
Länge: ca. 76 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Nadin Lucia Brehm, Debbie Rochon, Brandon Slagle, Manoush, Keith Collins, Zoe Hunter, Martin Hentschel, Ron Braunstein, Robert Gordon Spencer, Geraldine Winters, Wolfgang Meyer, Megan Sacco, Francis Cooper, Stephen Kilcullen, Annika Strauß, Susan Adriensen, Antonio Tomahawk
Trailer:
Hier die ersten BILDER von "AVANTGARDE" der im SOMMER auf DVD erscheinen wird!
Das junge Model Aléx lebt in Deutschland, doch ihre Modelkarriere will nicht wie gewünscht in die Gänge kommen. Aber dies soll sich mit dem Casting für die provozierende Designerin DONNA SCIAVELLI ändern. Nun hält sie ein Ticket nach New York in ihren Händen und somit ein Ticket in eine Welt aus Glamour und Fabelhaftigkeit!
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten angekommen wird sie in die Model- Clique aufgenommen und verspricht sich ein Leben aus Reichtum und Anerkennung. In den Fängen der Models und ihrer Herrin Donna taucht Aléx in eine Obskure Welt aus Drogen, Eitelkeit und Größenwahn ein. Was ist besser auf dem Laufsteg? PELZ oder MENSCHLICHE KÖRPERTEILE?
DVD Fassung: April 2011
Kritik von Dr.Doom:
Zu Beginn gibt es gleich einen stimmigen Elektrosound auf die Ohren und Bilder von New York samt Freiheitsstatur werden in schöner Aufnahme von oben herab eingefangen. Wir tauchen nun in die abgehobene Modewelt ab. Nach einer ersten ganz amüsanten Vorstellung auf einem Laufsteg, so wird dann von den Models nun viel gezickt und Heidi Klum als Primus oft erwähnt. Nach 30 Minuten meist Langeweile wird plötzlich kurz gefoltert, was harmlos wirkt und auch die Kulisse gibt hierbei nichts her, wenn es an Konturen in den langweiligen Räumen fehlt. Die Geschichte wird dann im späteren Verlauf noch ein klein wenig interessanter, wenn das junge Model in der Zwickmühle steckt und entdeckt, in eine sadistische Mördergruppe ihren Platz gefunden zu haben. Alles andere als zu begreifen ist, wenn das schüchterne Model plötzlich zur Meuchlerin wird, da schlägt man schon mal aufgrund der Unglaubwürdigkeit die Hände vor dem Gesicht zusammen. Später gibt es dann einen Racheakt. Was man hier vor allem nicht zeigt ist Ironie, Provokation und Humor, so kann die Geschichte nicht fesseln und die Schattenseiten der Modelbranche gibt es nur auf Sparflamme, dafür wirkt das Ganze zu unglaubwürdig und nicht tiefgründig.
Was Ittenbach mit Chain Reaction durchaus gekonnt vormachte und sich durch mehr Professionalität auf gutem amerikanischen B-Movie Niveau befand, auch wenn Ittenbach dafür kein noch größeres Publikum fand, so gelingt Walz dies bei weitem nicht, da Avantgarde so belanglos ist, dass es kein Publikum ansprechen kann. Gute Schauspielleistungen und schräge Outfits reichen nicht aus. Zumindest passt der stimmige Elektrosound von Michael Donner hier gut zu den Bildern, was aber das Gesamtkonzept nicht verschönen kann.
Die deutsche Synchronisierung ist zudem auf Pornoniveau. Dafür können die sympathischen Darsteller allerdings nichts, die ihre Rollen gut spielen und um die es mir hier auch irgendwo leid tut. Insbesondere Nadin Lucia Brehm spielt die Hauptrolle sehr natürlich. Wie abgehobene Models schaut hier keiner aus, zumindest vom Outfit und der Schminke her eher trashig und überzeichnet wie Comicfiguren, somit man sie nicht ernst nehmen kann, was vielleicht auch nicht derart gewollt ist. Walz ist zumindest definitiv aus dem Amateurgenre hinausgewachsen, wo Schnaas, Taubert oder Rose davon weit entfernt sind oder es auch gar nicht anders wollen. Das Problem: Wo findet man hierfür das Publikum? Die Gorehounds, Folterknechte oder Amateurfans werden wie schon bei Popular - wer beliebt sein will muss leiden jedenfalls verschreckt.
Walz muss aufpassen, dass er die Kurve bekommt, denn die Szene wird für seine Werke Tortura und La Petite Mort nicht ewig dankbar sein und sein aktuell 2.Platz hinter Ittenbach wackelt, wenn er diesen Weg weiterfährt.