Tiger Girl



    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Ines Schiller, Golo Schultz, Jakob Lass, Martin Moszkowicz, Oliver Berben
      Erscheinungsjahr: 2017
      Regie: Jakob Lass
      Drehbuch: Jakob Lass, Eva-Maria Reimer, Ines Schiller, Hannah Schopf, Nico Woche
      Kamera: Timon Schäppi
      Schnitt: Adrienne Hudson, Gesa Jäger
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Golo Schultz
      Länge: ca. 91 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Ella Rumpf, Maria-Victoria Dragus, Enno Trebs, Orce Feldschau, Benjamin Lutzke, Franz Rogowski, Ulrik Bruchholz, Lana Cooper, Robert Gwisdek, Robert Maaser, Joshua Grothe, Eskindir Tesfay

      Inhalt:

      Vanilla, eifrig und konform, würde gerne Gutes tun und landet beim Sicherheitsdienst. Sie prallt auf Tiger Girl: trickreich, unberechenbar, ohne Angst. Brave Bürger, gefährliche Gangster, marode Menschlichkeit. Ein Molotov Cocktail aus der Bierdose.


      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 06.04.2017
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 05.10.2017



      Kritik:

      Security wie sie nicht sein sollte?
      Die Party is On! Scheiße drauf, R E V O L U T I O N. ^^

      Harley Quien aka Maria-Victoria Dragus is her, and fickt the tiger in the Fresse... :146:

      So ungefähr die grobe Filmbeschreibung des Ablaufs. Tonprobleme bei einigem Gesprochenem inbegriffen, eigentlich schon typisch für deutsche Filme wird mitunter ganz schön genuschelt, man versteht nicht alle Abläufe dadurch, da die Besetzung manchmal nuschelt oder halt nicht richtig aufgenommen wird, es liegt aber nicht an den Darstellern, so viel ist klar. Manchmal kam es mir aber auch so vor, dass in einigen Szenen sich die Dialoge spontan ausgedacht wurden, wie im assihaften Scheißleben auf der Straße, so wirkt es jedenfalls und genau das gibt dem Film seine Authentizität wirklich bekloppte rebellische Jugendliche zu sehen. Besonders Maria-Victoria Dragus (24 Wochen) mit ihrem frechen und chaotischen Gelache ist richtig stark besetzt, stiehlt dem Tiger Girl, gespielt von „Cannibalica“ Ella Rumpf (bekannt kürzlich aus dem kontroversen Film Raw), ob gewollt oder nicht, die aufmüpfige Rolle. Rumpf macht das authentisch, wird aber von Victoria ersichtlich getoppt, das man erst denkt, Victoria sei Tiger Girl. Das macht den Film aber wiederum besonders, ein derart vertauschtes Rollenspiel zu sehen, im Bezug auf dem Filmtitel.

      Hier trifft eine Underground Bestbesetzung an Darsteller, wie auch der hervorragend agierende Ausbilder (verdammt lustig!), auf ein nicht perfekt durchdachtes Drehbuch, dazu gleich mehr. Die Westernmusik bis angepisster Punkpop der Marke Tic Tac Toe machen richtig Stimmung. Unschuldige Bürger auf der Straße eins in die Fresse hauen oder sie abzuziehen, wird glaubhaft und hart serviert. Die linksautonome Szene wird hier nicht glorifiziert wie im deutschen Mainstream, sondern brutal aufgezeigt wie sie es treibt.

      Wenn sich Mädels in die Fresse hauen, das hat für das männliche Publikum doch immer etwas amüsantes oder erotisches, wenn es zumindest nicht zickig oder gestellt, sondern glaubhaft wirkt wie hier. Das soll jetzt nichts schlechtes sein Linksautonome so zu zeigen, ein FUCK an die Gesellschaft, sich Verordnung und Vorschriften zu widersetzen, wirkt schön rebellisch und jugendlich als Filmbeitrag. Wobei ich nicht weis ob die deutsche Jugend noch so tickt wie hier zu sehen, vielleicht nicht mehr großflächig, aber in Berlin gibt es bestimmt noch genug solcher Ecken.

      Was mir fehlt ist ein Erklärungsgrund, warum Vanilla aka Victoria immer radikaler und unkontrollierter wird, mehr noch als die radikale Linke Gruppe der sie sich anschließt, obwohl sie zu Beginn noch schüchtern und lieb ist, meist ist diese Zustandsveränderung mit Drogenkonsum und Unwohlsein zu erklären, davon hier aber nichts zu sehen. Das ist ein derber Fehler des Drehbuchs, diese eine Erklärung mit Drogenmissbrauch hätte gereicht um es glaubhaft und nicht unerklärlich überspitzt wirken zu lassen, das Thema Drogen kommt sogar vor wie es sich gehört, aber nur am Rande als Dealer. Es erklärt sich somit nicht das Charakterverhalten von Vanilla, die davon nichts nimmt.

      Tiger Girl ist roh und kantig, so mag ich Filme. Ich kann den alles andere als perfekten Drehbuchverschnitt nicht schlechter bewerten, er hat eine so unglaubliche Aura anhand des Straßenlebens, es wirkt einfach nur cool. Übrigens genau das Gegenteil des von Mainstream-Kritikern damals ziemlich gefeierten, ereignisarmen Victoria Straßenficks.

      Lass uns irgendwas machen.. Bääähmmm, irgendwas geiles halt.
      [film]7[/film]


      PS.: Das lächerliche Eis am Schnuller zusehen im Trailer, wurde nur für den Trailer eingefügt, nackte Tatsachen gibt es hier auch.