
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Marian Dora, Frank Oliver
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Marian Dora
Drehbuch: Marian Dora
Kamera: Marian Dora
Schnitt: Marian Dora
Spezialeffekte: -
Budget: -
Musik: Ghazi Barakat, Victor Brandl, Alexander Hacke, J.G. Thirlwell, Brandl Victor
Länge: ca. 90 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Carsten Frank, Victor Brandl, Tobias Sickert, Joachim Sigl, Carina Palmer, Bernd Widmann, L. Dora, Manoush
Inhalt:
Ein "Mann" ist auf der Suche nach perversen Abenteuern. Er sucht sich diverse Männerbekanntschaften. Doch als diese beim Treffen die Gründe des "Mannes" erfahren, flüchten sie panikartig. Der "Mann" gibt nicht auf und sucht im Internet, gibt Anzeigen auf und liest welche. Per Internet und Mailkontakt stösst er auf "das Fleisch". Beide treffen sich und beide wissen, was passieren wird! Nach einer Nacht wird klar: "Das Fleisch" will sterben, "der Mann" will ihn fressen.
Trailer:
Mediabook (inkl- Blu-Ray): 26.06.2020
Kritik:
Nach dem ich einer der wenigen bin, der mit dem Rohtenburg von Martin Weisz absolut grauenhaftes erleben durfte, der diese Grauenhaftigkeit somit auch durchstanden hat, ohne wirklich die kommerzielle Ausschlachtung des realen Themas dabei zu beachten, so war ich sehr gespannt auf "Cannibal". Dies war wohl auch der größte Knackpunkt anhand der im Schnitt miesen Kritiken auf breiter Front. Der Film an sich ist mit Sicherheit sehr harte Kost. Zudem war es eine teils deutsche Produktion, die so real und brutal schon lange nicht mehr aus unserem Land das Licht erblickte.
Mit hohen Erwartungen bin ich somit an „Cannibal – Aus dem Tagebuch des Kannibalen“ herangegangen, der ebenfalls die Rotenburg Geschichte verfilmte, ohne direkt einen Bezug auf die beteiligten Personen für sich in Anspruch zu nehmen. Die Kritiken sind zu „Cannibal“ jedenfalls im Gegensatz zu dem „Rohtenburg“ in Deutschland sehr unterschiedlich.
Durchweg werden vor allem die Bilder sprechen und die Dialoge sind meist eher unterschwellig, es wird also wenig geredet und eine Kranke Atmosphäre darf sich aufbauen, wo jemand zum Kannibalismus findet oder besser gesagt dannach sucht. Insbesondere wird das Internet dafür genutzt, wo gut mitgelesen werden kann, was so an makaberen Texten gerade geschrieben werden.
Die zunehmend dichter werdende Atmosphäre, begleitet von Rauchschwaden, laut tickende Uhren, düstere Sounduntermalung und schier stehende Luft ist einmalig geraten, dies vor allem in der Wohnung des Kannibalen, wo auch mit der Kamera sehr viele Nahaufnahmen sehr ansprechend geworden sind, mit einem dauerhaften Ekelfaktor unterlegt. Dazu wird viel auf Schattenbilder gesetzt. Wenn in den künstlich geformten Penis köstlich gebissen wird, ist für den Mainstreamjünger höchste Alarmstufe nicht doch noch schnell vom nun rollende Zug abzuspringen. Das nun folgende ist zum absoluten Abeckeln bestens dienlich. Vom Ansatz her könnte „Cannibal“ mit „Nektomantik“ verglichen werden, vom Ekelfaktor her nehmen sich beide nicht viel, anhand vom abgetrennten Geschlechtsteil, dem Liebkosen im reichlichen Schmutz und vor allem anhand der kranken, dichten Atmosphäre.
Liebkosungen und Sexszenen zwischen den Männern gibt es in verdreckten Räumen zu erleben mit einbrechende Lichtstrahlen und etwas Pferdewiehern im Hintergrund untermalt, so etwas hab ich noch nie ähnlich krank gesehen,
Die Szene wo der Pullermann abgeschnitten wird, erregt den Wunsch, dass sie schnell wieder vorbei gehen möge, so eklig und realistisch krank sieht diese Szene aus, samt dem Geschreie des freiwilligen Opfers. Mit Sicherheit ist „Cannibal“ mit den Ekelspitzen noch etwas widerlicher als Rohtenburg, wenn gleich die 2 Hauptdarsteller Carsten Frank (Andreas Bethmann's Angel of Death 2) und Victor Brandl hier weniger gefordert werden, als die Darsteller in Rohtenburg. Manoush ist dem Amateurfreund sicher auch ein Begriff. Die Bildsprache wird hier mehr Platz eingeräumt und auch die Story ist etwas einfacher gestrickt, wo bei Rohtenburg eine weile im Internet nach dem freiwilligen Opfer gesucht werden musste, mit ein paar Misserfolge diesbezüglich, so spitzt sich bei „Cannibal“ alles auf die grauenhafte Haupthandlungsszene hin, mit weniger Eindrücke der eigentlichen Geschehnisse, wenn gleich beide Filme dann im Mittelteil fast gleich ablaufen. So gesehen sind beide Film für mich auch in etwa gleich gut oder schlecht, wie auch immer, mit allerdings leichtem Vorteil für „Rohtenburg“, so wie die US Kritiken und Bewertung (wie imbd.com) es auch wiedergeben.
„Cannibal – Aus dem Tagebuch des Kannibalen“ ist einer der ekligste Film überhaupt, beim Betrachter wird der psychische Druck enorm groß und Brechreiz darf sich von der Magengrube bis in die Kehle breitmachen dürfen. Für den Mainstreamjünger ist der Film absolut nicht geeignet und er wird auch noch lange Zeit ein großer Dorn für die Zensuren bleiben.
![[film]9[/film]](https://www.nightmare-horrormovies.de/wcf/images/smilies/smiley265.png)