Axolotl Overkill

    • Axolotl Overkill




      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Oliver Berben, Martin Moszkowicz, Hanneke Van der Tas, Martin Moszkowicz
      Erscheinungsjahr: 2017
      Regie: Helene Hegemann
      Drehbuch: Helene Hegemann
      Kamera: Manuel Dacosse
      Schnitt: Bettina Böhler
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Jasna Fritzi Bauer , Arly Jover , Mavie Hörbiger , Laura Tonke , Julius Feldmeier , Tom Lass , Sabine Vitua

      Inhalt:

      Mit 16 Jahren ist Mifti schon ganz schön abgebrüht: Sie lebt mit ihren älteren Geschwistern allein in einer Berliner Altbauwohnung, die Mutter ist gestorben, der Vater kümmert sich lieber um seine jüngere Geliebte. Mifti driftet ziellos durchs Berliner Nachtleben, lässt sich auf Affären ein, zieht mit einer erfolglosen Schauspielerin um die Häuser. Dann sieht sie Alice wieder, eine französische Jetsetterin und Edeldealerin, mit der sie zwei Jahre zuvor eine heiße Affäre hatte - und die sie immer noch nicht loslässt.

      Trailer:


      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 07.12.2017
    • Von Ghettofaust und Justin Biber Fans driftet der Berliner Film plötzlich ins dunkle Underground Kino ab.

      So viel hat sich nicht geändert, faule Teenager die lieber in den Tagen hineinleben und nicht aus dem Bett kommen wollen, enorme Probleme in ihrer Entwicklungshase bekommen und zwischen sexueller Wollust, Partystimmung und Drogenrausch im Heim, auf der Straße, am Bahnhof oder der Bußhaltestelle landen. Eine starke junge Hauptdarstellerin mit Jasna Fritzi Bauer trägt den Film gut bis zum Schluss, ohne ihre Top Performance sehe es schon recht düster um das Gesamtwerk aus. Die scheinbar ziellose Handlung ist Stilwerk und fand ich überhaupt nicht langweilig, es symbolisiert die ziellose Jugend, wie in einigen Kritiken gelesen keine Langeweile, aus dem Grund das im Gegensatz zum Kritikerfreund Victoria es sympathische Darsteller gibt und nicht nur richtungsloses Gedöns von irgend welchen Spaken, auch wenn hier ebenfalls wie oft in deutschen Dramen, manches vom gelispelt schnellen Gequatsche her nicht immer ganz zu verstehen ist, was aber auch noch kein Problem wäre, da es nicht zu oft vorkommt.

      Die erwachsenen Charaktere sind nicht durchdacht, handeln nicht alle glaubwürdig, von einer Direktorin erwartet man nicht, dass sie das Schulmädchen plötzlich mit Wasser gespritzt und sich drauf einen erfreut wie frech das war, dass ist vollkommen dämlich, wie auch die komische Mutterrolle und davon gibt es einiges so im Film, dass schon auf den Gehirnwindungen zwirbelt und rotiert, da einige erwachsenen Charaktere zu Hip sein wollen, was einfach nicht gut rüber kommt. Das spielen mit IPod und Internet wird zum Glück nur in der Anfangsphase des Films zelebriert, wo er auch seine meiste Schwäche zeigt und somit ein reinkommen ins richtige Geschehen manchen bereits früh verwehrt wird, wie allein der Justin Bieber Spruch der Mutter schon ziemlich „Undark“ ist dann beim Abdriften in den Drogenrausch und den sexuellen Stimulierungen befindet man sich plötzlich in einem ganz anderen atmosphärischen Raum wieder, was auch mit Pädophilie und wollüstigen Lesbengebeisse pervers (angedeutet) ausartet. Freche Sprüche gibt es einige, wodurch der Film trotz seiner schwäche beim Charakterverhalten authentisch ist, so wie von der Straße aufgesogen. Am besten empfand ich die dunklen und verstörenden, meist elektronischen Musikeinlagen in den Discotheken oder Traumsequenzen, diese visuelle Aufmachung ist wirklich stark und lohnt dann doch den Film gesehen zu haben.

      Es ist nicht jedes Coming of Age eine Christiane F., es atmet aber den Geist dessen. Ein etwas missratener Film mit 6 Bergsteigerfrösche aus Nicaragua! Am besten mit einer Bong zu genießen, breit genug ist er.

      [film]6[/film]
      [pilz]8[/pilz]