Mondo Cannibale

    • Mondo Cannibale



      Originaltitel: Il Paese del sesso Selvaggio
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Giorgio Carlo Rossi, Ovidio G. Assonitis
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Umberto Lenzi
      Drehbuch: Francesco Barilli, Massimo D'Avak
      Kamera: Riccardo Pallottini
      Schnitt: Eugenio Alabiso
      Budget: -
      Musik: Daniele Patucchi
      Länge: ca. 89 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Ivan Rassimov, Me Me Lai, Pratitsak Singhara, Sullalewan Suxantat, Ong Ard, Prapas Chindang, Pipop Pupinyo, Tuan Tevan, Chit, Choi, Song Suanhad, Pairach Thaipradt, Luciano Martino u.a.




      Inhalt:

      Auf der Flucht vor dem Gesetz versteckt sich John Bradley im Jungle und gerät in die Gefangenschaft eines kriegerischen Stammes von Cannibalen.


      Trailer:
      -

      Meinung:

      In Bangkok tötet ein Reporter einen Mann in Notwehr und flieht anschließend in den Dschungel zwischen Burma und Thailand, wo er nun von Eingeborenen gefangen genommen wird, die ihn Aufgrund seines Taucheranzuges für einen Fischmenschen halten.
      Bei diesem Stamm gibt es eine hübsche Häuptlingstochter, die ein wichtiges Wort mit redet und scheinbar auch einen Blick auf den Neuankömmling geworfen hat, woraus sich eine Liebesgeschichte entwickeln sollte. Die Kannibalen sind allerdings auch nicht weit. Wie wird es nun weitergehen mit dem Reporter? Zurück in die zivilisierte Welt um sich zu stellen oder wird er ums Überleben kämpfen im Jungle. Hat er überhaupt eine Chance?
      Der Regisseur Umberto Lenzi hat mit diesem Film den Grundstein für das Kannibalen Genre gelegt, auch wenn die Kannibalen nur eine Randerscheinung bleiben.
      Mondo Cannibale ist daher eher als Abenteuerfilm zu sehen, in so etwa spielt sich die Story auch ab und erinnert etwas Old Shatterhand und Winnetou.
      Zwar gibt es nur wenige kannibalistische Szenarios zu sehen, dennoch ist der Film für das Mainstream Publikum nicht geeignet, dafür sorgen die ganzen Tiersnuffszenen, wobei auch mir ganz schlecht wurde.
      Die Atmosphäre ist ansprechend, der Spannungsbogen kann nicht ganz aufrecht erhalten werden, die ein oder andere Länge ist vorhanden.
      Die schauspielerischen Leistungen, wie die von Blondschopf Ivan Rassimov sind durchweck zufrieden stellend, auch die Eingeborenen sind überzeugend dargestellt. Der Sound ist dagegen ziemlich leise und etwas langweilig.

      [film]6[/film]
    • RE: Mondo Cannibale

      kann das nur wiedergeben was der doc geschrieben hat. das ende gefällt mir nicht, auch nerven die kannibalismus szenen, da immer gleich. trotzdem gut. 6!/10
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Das ist der einzige Kannibalenfilm den ich noch nie gesehen habe.
      Alterius non sit, qui suus esse potest.

    • Der englische Journalistin ist im thailändischen Dschungel unterwegs, um Landschaftsaufnahmen zu machen. Als sein Begleiter von einem einheimischen Stamm umgebracht wird, wird Bradley von diesen gefangen genommen, versklavt und gefoltert. Doch als er flüchten will, tötet er einen Stammesangehörigen und nimmt nach einem grausamen Ritual seinen Platz ein. Langsam aber sicher wird er im Stamm angesehen und wird auch bald von der schönen Mamaya als Ehemann ausgewählt. Doch bald darauf wird der Stamm von Kannibalen überfallen und seine Frau verfällt einer tödlichen Krankheit.

      Mondo Cannibale, der geistige erste Kannibalenfilm überhaupt, von Umberto Lenzi (Grossangriff der Zombies) inszeniert, ist fälschlicherweise eigentlich gar kein wirklicher Kannibalenfilm. Der Alternativtitel, "The Man from Deep River", wie er auch im Vorspann eingeblendet wird, eignet sich so gesehen viel besser für dieses Dschungelabenteuer, indem ein Mann am eigenen Leib die Grausamkeiten und fremdartigen Rituale eines einheimischen Stammes erfahren muss. Dass dieses Volk kein Kannibalenvolk ist sollte an dieser Stelle ersteinmal von wichtigen Belangen sein, nicht destotrotz ist das Volk mindestens genauso primitiv wie jene menschenfressenden Thaidschungelvolks. Und so muss das eben der seltsame, fremde und weisse Bradley am eigenen Leib erfahren. Von den Stammesmitgliedern als Fischmensch, da Taucheranzug, angesehen wird er für unmenschliche Arbeiten missbraucht und gestritzt, später von der schönen Mamaya als Sklave degradiert. Als leibeigener Sklave steht er jedoch im Schutze dieser und ist sogesehen nicht den Gräultaten der gewalt und Folterbereiten Männern ausgesetzt. Die Folterungen sind indes wirklich beklemmend anzusehen, da prasseln wahrlich Welten aufeinander, wie der zivilisierte Bradley mit Unverständnis solchen Ritualen unterzogen wird. Ob wie Vieh im Käfig gehalten, gefesselt auf einem Tisch tagelang unter prallender Sonne oder als minderwertiger Sklave ausgepeitscht. Bradley versteht seine Welt nicht mehr und das sieht man an eigenem Leib, denn die Darstellung von Ivan Rassimov als gepeinigter Journalstin ist einfach bloss gut, nicht zuletzt sorgen seine Gedankenerzählungen im dokumentarischen Stil für wohlige Authenzität. Erst dann, als er eine englischsprechende Frau im Stamm kennenlernt, glaubt er wieder daran, hier nicht für ewig verkümmern zu müssen. Als dokumentarisch könnte man auch letztenendes die ganze Inszenierung ansehen, Lenzis Kamerafahrten durch den Dschungel, durch das Dorf mit all seinen Bauten, Häusern und dem arbeitenen Volk und deren Tiere, unterlegt mit einem wunderschönem Hippiescore, vermitteln schon das wohlige Gefühl von Urlaubsstimmung. Und ansonsten verträumt der Film mit exzellenten Kulissen, bastelt eine Fassade von unbeschwerten Leben zusammen, authentisch wirkt das alles ohnehin, unlogisch ist da bloss, dass Bradley in die Sippschaft aufgenommen wird, als er flüchtet und einen der Männer tötet. Wäre er nicht geflüchtet, wäre er nämlich noch Sklave und der Mann wäre am Leben. Doch durch dessen Tötung wird ja quasi ein Platz im Stamm frei. Doch das sollte sogesehen die einzige Logiklücke in diesem Film darstellen, danach verläuft sich der Film nur allzusehr in einen personenbezogenen Romantikfilm, denn nachdem er durch ein Aufnahmeritual ins Volk aufgenommen und akzeptiert wird, heiratet er die schöne Mamaya. Und der Begriff Schön ist für diese Frau noch untertrieben, zumindest wurde ich bei ihrer Sichtung sofort neidisch. Die Entwicklung ihrer Ehe, das Verhältnis der beiden, ist dabei fast schon utopisch schön. Irgendwann lernt sie sich mit verständigen zu können, alles scheint perfekt, bis sie erkrankt. Ihr Kind wird geboren, doch ihr Ende scheint schon nah. Alles sehr dramatisch das Ganze, man ist fast schon gewillt zu weinen, so ergreifend ist das Verhältnis der beiden, dass so plötzlich mit einem Paukenschlag enden soll. Wirklich dramatisch sind die Kannibalenszenen hierbei nicht, im Endeffekt bekommt man eigentlich nur 5 Minuten zu Gesicht, in denen ein Stammesangehöriger zerfleischt wird. Das ist dabei selten explizit, auch wenn man einen blutigen Arm zu Gesichte bekommt, an dem rumgeknabbert wird. Doch das hat der Film irgendwo gar nicht nötig, aber nötig hatte er wahrscheinlich, aber leider, die sinnlosen und grausamen Tiersnuffszenen, die zwar für verweitere Authenzität sorgen, aber einfach bloss wütend machen. Dieses Unterfangen, wird man leider noch in unzähligen weiteren Kannibalenfilmen bewundern. Mondo Cannibale ist weit davon entfernt schmuddelig oder billig rüberzukommen, die Inszenierung ist traumhaft, fast schon zu schön, insgesamt ist Mondo Cannibale doch eher ein Abenteuerfilm mit dramatischer Lovestory ungleicher Menschen. Kannibalen gibt es indes wirklich nur allerhöchstens 5 Minuten zu sehen.

      Fazit:
      Mondo Cannibale gilt zurecht als Meilenstein, mehr oder weniger aber eher durch seine perfekte und authentisch atmosphärische Inszenierung. Der Cocktail aus Horror, Urlaubsromantik, Folterfilm, Abenteuer und Drama gelingt ihm dabei wirklich gut, und wirkt dabei allzu verträumt. Wer hier Kannibalengeschmodder a la Cannibal Ferox oder Holocaust erwartet, ist hier leider falsch. Von diesem schundigen Niveau ist dieser Film meilenweit entfernt. Zum Glück.

      87%
    • Hab ich mir erst gestern Nacht wieder gegeben, und richtig, die Kannibalen-Thematik scheint hier nur am Rande zu erscheinen. Viel mehr ist es m.E. nach ein Abenteuerfilm und will auch wohl so gesehen werden. Allerdings ist es schon merkwürdig, dass bestimmte Szenen wieder in Lebendig gefressen auftauchen. Hatte Lenzi keine Lust, die noch einmal zu drehen? Naja, egal.
      Jedenfalls ist der Film unterhaltsam durch schöne exotische Aufnahmen und einer nett aussehenden Hauptdarstellerin. Ivan Rassimov spielt auch wieder ordentlich, alles in allem gut für 6,5 von 10 Points. Als Abenteuerfilm empfehlenswert.
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    • "Mondo Cannibale" ist der Startschuss einer Reihe von Kannibalen-Filme aus Italien. Der Streifen ist mit 1972 relativ früh erschienen, wenn man bedenkt, dass Ruggero Deodatos Werk erst ein paar Jahre später erschien. Auch wenn die Story noch weiter von den harten Klassikern des Kannibalen-Genres entfernt ist, eher ein Abenteuerfilm, aber dennoch absolut gelungen wie ich finde. Ich finde man sollte diesen frühen Streifen einzeln betrachten und nicht mit den anderen Werken vergleichen, sonst wird man u.U. enttäuscht sein. Zusammen mit der Fortsetzung und "Die Weisse Göttin der Kannibalen" (1977) Streifen deren Gewalt mehr in den Hintergrund rückt und eher abenteuerfilmartig daherkommen, aber mir waren gerade diese Vertreter besonders recht. [film]9[/film]

      BTW: wenn ich mich nicht vertue tauchen Szenen von "Mondo Cannibale" auch in "Die Weisse Göttin der Kannibalen" auf (die Tiersnuff-Szene mit dem Krokodil).
    • Also wenn ich den Trailer so sehe, will ich auch so eine Art von Brautwerbung haben lol
      Irgendwie locht mich der Film, vor allem, da ich nie wirklich Kannibalenfilme gesehen habe.
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.


    • Umberto Lenzi´s Mondo Cannibale ist ganz klar mehr Abenteuerfilm als Horror bez. Gorestreifen.
      Hier steht noch ganz klar die Story im Vordergrund und nicht die Gore bez. Splatterelemente. Zwar bekommt man auch ein, zwei Fressszenen präsentiert (die ja bekannter Weise in späteren Kannibalen Werken von Lenzi erneut auftauchen, so kann man auch Geld sparen) diese stehen aber ganz klar nicht im Vordergrund, sondern runden nur denn Gesamteindruck des Films ab. Für reine Gorehounds ist der Film definitiv nichts.

      Viel intensiver ist die Geschichte wie sich der Reporter mit zunehmender Gefangenschaft immer mehr dem Ur-Volk anpasst, sich verliebt (ist glaube ich die Häuptlingstochter) und sogar gar nicht mehr in die Zivilisation zurück will. Das Ganze funktioniert so gut weil Ivan Rassimov (Reporter) und Me Me Lay (Häuptlingstochter) in ihren Rollen überzeugen und gut zusammen harmonieren.
      Das der Film außerdem funktioniert liegt an denn sehr schönen Naturaufnahmen bez. Kulissen, die dem Zuschauer die perfekte Dschungel Atmosphäre vermitteln.

      Was man aber einmal mehr ankreiden muss (ist eben bei diesem Genre fast üblich) sind die doch sehr häufig eingebauten Tiertötungen, die ich einfach nicht gut heißen kann und will. Wer dies nicht sehen kann sollte sich es gut überlegen sich diesen oder andere Kannibalenfilme anzusehen. Aber die Regisseure haben ja ihre Quittung dafür bekommen.

      Ruhiger, gut erzählter Kannibalenfilm, mit ein paar Goreeinlagen und guten Schauspielern, wem das Genre zusagt sollte sich diesen Ur-Kannibalenfilm unbedingt einmal anschauen.

      Ich vergebe gute

      [film]6[/film]
      Zensur Ist Für´n A......!!

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    • Original von Slayer:

      Aber die Regisseure haben ja ihre Quittung dafür bekommen.




      Und wie sah die aus ?
    • Original von Harry Warden:

      Original von Slayer:

      Aber die Regisseure haben ja ihre Quittung dafür bekommen.




      Und wie sah die aus ?


      Ich hab mal gelesen, das sie sich wegen diverser Szenen vor Gericht verantworten mussten und sogar strafen dafür kassiert haben. Frag mich jetzt aber nicht welche, hab versucht denn Artikel im Netz zu finden ist mir aber noch nicht gelungen, wenn ich ihn aber noch finden sollte stelle ich ihn dir gerne zur Verfügung.
      Ach ja, auf der DVD befindet sich eine Texttafel des Regisseurs und dort wird das gleiche aufgeführt das er aufgrund der Tiersnuffszenen vor Gericht stand, aber nicht welche Strafe er kassiert hat.
      Zensur Ist Für´n A......!!

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    • Eigendlich hatte ich bei diesem Machwerk qualitativ weniger erwartet,aber der Film hat mich dann doch recht positiv überrascht.Was mir an diesen Filmen generell gefällt,ist der Abenteuercharakter den diese Weke irgendwie immer so ein wenig versprühen,was aber widerum auch manchmal zu belächeln ist.Was mir persönlich nicht so gefallen hat war,das der Film leider nicht so ganz seinem Titel gerecht wird und hier statt auf Kannibalismus mehr auf Tier Snuff gesetzt wird.Für die damalige Zeit mag dieser Streifen mit Sicherheit ein absoluter Aufreger gewesen sein,weshalb Fans des neueren Horrors vielleicht hiermit wenig bis gar nichts anzufangen wissen.Mir jedenfallsl hat er ganz gut gefallen und ich überlege,ob ich mir auch noch Teil 2 zulegen werde.

      [film]7[/film]
    • "Mondo Cannibale" aus dem Jahr 1972 ist einer der berühmt berüchtigtste Filme überhaupt.
      Er wurde bereits vom Index gestrichen , und erscheint mit FSK 18 Freigabe ungekürzt ab dem 23. September 2022 auf DVD & Blu-ray.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &