Obsessed - Vom Teufel besessen

    • Obsessed - Vom Teufel besessen





      Obsessed - Vom Teufel besessen
      (Exorcist House of Evil)
      mit Amy Holland Pennell, Connor Trinneer, Mark Holzum, Peter Mayer, Matuschka Lindo, Candice M. Coleman, Margaret Kimble, John Pierson, Ford Fanter
      Regie: David Trotti
      Drehbuch: David Trotti
      Kamera: Brian Schrage
      Musik: Tim Jones
      FSK 16
      USA / 2016

      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 01.03.2018 (Verleih: 01.03.2018)

      Basierend auf wahren Begebenheiten. Amy kehrt nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurück. Eigentlich sollte es längst verkauft werden, denn auf dem Haus lastet ein böser Fluch, seit man vor langer Zeit hier an einem kleinen Jungen einen Exorzismus durchgeführt hat. Amy glaubt aber nicht an diese Geschichte. Sie will mit ihrem Mann Luke in diesen alten Mauern leben. Doch schon bald merken die beiden, dass irgendetwas nicht stimmt. Zuerst ignoriert das Paar die seltsamen Dinge, die hier vor sich gehen. Doch dann beginnt für Amy ein Alptraum, der ihre schlimmsten Vorstellungen übertrifft denn der Teufel hat nie das Haus verlassen.


      Vor allem im Horrorgenre lockt man den Zuschauer gern mit der Behauptung, das diverse Filme auf wahren Begebenheiten beruhen. Ebenso verhält es sich beim vorliegenden Beitrag "Obsessed - Vom Teufel besessen", in dem einmal mehr die Exorzismus-Thematik bearbeitet wird. Das entbehrt nicht eines gewissen Reizes, denn schließlich haben Werke mit religiöser Thematik seit jeher eine gewisse Faszination ausgestrahlt. Allerdings kann Regisseur David Trotti mit seinem Spielfilmdebüt nur begrenzt punkten, da seine Geschichte lediglich im letzten Drittel ein wenig in Fahrt kommt und bis dahin viel eher belanglose Filmkost anbietet. Dabei beginnt die Erzählung doch recht interessant und konfrontiert einen mit einem Rückblick in das Jahr 1949, bei dem man für eine kurze Zeitspanne einem Exorzismus beiwohnen darf. Gleich danach springt das Geschehen dann in die Gegenwart und konfrontiert den Betrachter mit der jungen Amy, die nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurückkehren will. In der Folge probiert Trotti einen konstanten Spannungsbogen zu erzeugen, was ihm allerdings nicht so wirklich gelingen will.

      Gute Ansätze fallen immer wieder in sich zusammen und den Ereignissen fehlt es ganz einfach an der nötigen Intensität, damit der Funke überspringen kann. Die ganze Chose gestaltet sich viel zu vorhersehbar und beschäftigt sich im Prinzip einzig und allein mit dem Versuch von Amy, hinter das Geheimnis des Elternhauses zu kommen. Das könnte zwar ohne Weiteres dafür ausreichen einen bei der Stange zu halten, aber die gewählte Umsetzung gestaltet sich dann doch ziemlich dröge und streckenweise langatmig. Denn obwohl hier fast ständig von Geistern und Dämonen die Rede ist bekommt man in visueller Hinsicht so gut wie gar nichts geboten. Und das, obwohl man zu Beginn des Filmes noch darauf hingewiesen wird, das eine Sichtung des Werkes auf eigene Gefahr stattfindet. Dabei handelt es sich wohl recht eindeutig um einen mittelschweren Witz, denn die wenigen enthaltenen Effekte sind ehrlich nicht der Rede wert und können noch nicht einmal einen Hund hinter dem Ofen hervor locken. Lediglich die letzten gut 15 Minuten können ein wenig entschädigen, kommt an dieser Stelle doch endlich einmal die eigentliche Thematik der Geschichte zum Ausdruck. Zwar sollte man an dieser Stelle keinerlei Wunderdinge erwarten, aber im Vergleich zur vorherigen Laufzeit ist eine enorme Steigerung zu erkennen.

      Das rettet "Obsessed - Vom Teufel besessen" aber keinesfalls davor, das sich insgesamt gesehen ein eher schwacher Eindruck bildet, denn Trotti fehlt es ganz augenscheinlich am nötigen Talent, um das gewählte Thema auch interessant und durchgehend spannend in Szene zu setzen. So will sich auch beispielsweise zu keiner Zeit die nötige Grundstimmung aufbauen und bedrohliche Züge sind höchstens in zarten Ansätzen zu erkennen. Da hilft es dann auch nicht, das man mit Amy Holland Pennell zumindest in optischer Hinsicht für einen kleinen Farbtupfer gesorgt hat. Die hübsche Hauptdarstellerin sieht zwar ganz appetitlich aus, kann aber in darstellerischer Hinsicht nicht wirklich überzeugen, was in der Summe aber auf die gesamte Darstellerriege zutrifft. Das passt aber nahezu in den gewonnenen Gesamteindruck dieser scheinbar recht kostengünstigen Produktion, die zu keiner Zeit wirklich zu überzeugen weiß. Man kann dem guten Herrn Trotti zwar keinesfalls das Bemühen absprechen seine Story mit der nötigen Atmosphäre auszustatten, jedoch ist dieser Versuch ziemlich daneben gegangen.

      Letztendlich bleibt ein Horrorfilm übrig, der maximal am unteren Rand des Durchschnittsbereichs kratzen kann und so auch nicht in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird. Dabei sind die notwendigen Zutaten für einen Film dieser Art durchaus vorhanden, allerdings fehlt es durchgehend an der nötigen Konsequenz, um diese auch richtig heraus zu arbeiten. Es wurde zu viel Potential liegen gelassen, aber das größte Manko ist sicherlich am fehlenden Talent des Regisseurs fest zu machen, die Thematik des Exorzismus mit der dafür nötigen Intensität zu verfilmen.


      Fazit:


      "Obsessed - Vom Teufel besessen" zählt bestimmt nicht zu den Genrebeiträgen die man sich merken muss. Viel zu belanglos plätschern die Geschehnisse vor sich hin und ein echter Spannungsaufbau schimmert lediglich in schwachen Ansätzen durch. Das ist einfach zu wenig für wirklich gute Unterhaltung und man sollte lieber auf diverse andere Vertreter zurückgreifen.


      [film]4[/film]
      Big Brother is watching you