Straße nach Nirgendwo

    • Straße nach Nirgendwo




      Herstellungsland: Deutschland
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Günther Brandl, Monika Brandl, Helmut Brandl
      Drehbuch: Günther Brandl, Monika Brandl
      Kamera: Helmut Brandl
      Musik: Michael Donner
      Länge: ca. 81 Minuten
      Darsteller: Günther Brandl, Helmut Brandl, Monika Brandl, Romy Glasel, Kevin Hofbauer, Alois Brandl, Oliver Schiessl, Stefan Mayerhofer, Friedrich Baumgartner, Stephan Holzner, Alina Baumgartner, Peter Eherer


      Inhalt:

      Eine Straße... Ein Auto... Dunkelheit...
      Andre ist unterwegs auf einer Straße, die nirgendwo hinzuführen scheint. Sie ist leer, und dennoch ist da irgendwas. Unheimliche Phänomene begegnen ihm. Ein Alptraum beginnt. Und die Straße scheint nicht zu enden...



      Trailer:


      Deutsche DVD Fassung: 02.09.2009


      Meinung:

      Brandl Pictures genießt schon länger einen guten Ruf in der deutschen Amateurfilmszene. Insbesondere „Strasse nach Nirgendwo“ hat zuletzt mich doch wieder aufhorchen lassen.
      Wir begleiten einen Mann, der sich auf einer Straße befindet und einen Friedhof besucht, trauernd um jemand verstorbenen.
      Laute Kirchenglocken werden auf dem Friedhof die trauernden Personen begleiten. Unheimlich laut sind diese Glocken und das Bild ist während des ganzen Filmes komplett in schwarz/weiß gehalten. Die Gruselschauer sind von der ersten Minute an vertreten und der Atemhauch unserer Charaktere lässt die Kälte spürbar auf den Zuseher wirken.
      Der Ablauf ist sehr surreal gehalten, mit dem typisch bodenständigen Amateurfilm-Flair wirkt das Werk dennoch wie aus dem Leben gegriffen. Zudem ist es die sehr gute Schauspielleistung aller Laiendarsteller, was dieses Gruselszenario so stark Wirkung entfalten lässt. Insbesondere Günther Brandl meistert die Rolle als Hauptdarsteller mit Bravur.
      Zuviel preisgeben werden ich sicherlich nicht, wenn bekannt wird, dass der Mann sich im Totenreich bewegt. Dies erahnt der Zuschauer auch recht früh, was sicherlich ein Schwachpunkt sein kann, es aber in meinen Augen nicht ist. Nur der Mann merkt es halt nicht und er bewegt sich so zu sagen in einer Art Schleife alla „Blair Witch Project“, die zum Ende hin jeweils immer sehr schockierend hergerichtet wurde, um anschließend eine neue Schleife zu beginnen. Vom Gruselfaktor und den Schockeffekten her, braucht sich „Strasse nach Nirgendwo“ weder hinter einem „Blair Witch Project“, noch hinter einem „Paranormal Activity“ zu verstecken.
      Die Schreckensvisionen werden im Verlauf langsam zunehmen, wo neben der Autofahrt des Grauens von unserem Mann noch eine Schenkwirtschaft aufgesucht wird, wo das Rätsel in Grunde genommen für den Zuseher entschlüsselt wird. Nach genau einer Stunde werden die surrealen Erscheinungen richtig derb hervortreten und der Spuk wird auf seinen Höhepunkt münden. Diese werden auf einen einprasseln und sehr schaudern dürfen, denn sie sind durchweg gelungen und immer wieder plötzlich schockierend in Szene gebracht. Zu sehen gibt es viele Totenkreuze, insbesondere an den Straßenrändern platziert. Die Sounduntermalung von Michael Donner ist schlicht weg brillant und unterstreicht die gruseligen Bilder bestens. Hinzu kommen dann noch wiederkehrende Radiosender oder das gleiche Lied auf den Programmplätzen, was ein wenig an „Final Destination“ erinnert. Die Spielzeit wird ausschließlich nachts sein. Ein Kritikpunkt ist für mich nur die letzte Schnittszene, diese habe ich beim ersten durchlaufen lassen überhaupt nicht verstanden und ich finde auch, dass sie deplaziert eingesetzt wurde. Ein offener Schluss wäre doch die bessere Variante gewesen, denn nachvollziehbar wird der Schlussakt für den Zusehenden kaum sein dürfen. Somit bin ich auch gezwungen 1-2 Wertungspunkte abzuziehen. Dennoch ist der Film lange Zeit schlüssig und die Alptraumsequenzen werden auch einem „Eraserhead“ von David Lynch in nichts nachstehen, wo sich ja auch nicht alles so ganz erklären lässt. „Strasse nach Nirgendwo“ ist also ein experimentaler Alptraum, was oft genug eine Gradwanderung zwischen Geniestreich und Totalschrott ist, gelingt der Brandl Picture hier und der Film sollte seine Fans finden, wenn der Bekanntheitsgrad steigt. Mir hat er jedenfalls wie Lynch sein „Eraserhead“ sehr gut gefallen. Aus technischer Sicht ist alles bestens, Bild, Ton, Kamera passt!
      Wer mal einen Abspann Rückwärts ablaufen sehen möchte, sollte sich diesen „Strasse nach Nirgendwo“ auch nicht entgehen lassen. Aufwerten wird den Film auch, dass es eine alternative Schnittfassung auf der DVD gibt, die den Handlungsstrang in seiner eigentlichen Form wiedergibt und somit evtl. Fragwürdigkeiten entschlüsseln wird.

      Das besondere an diesem Film ist, dass er anhand der real wirkenden, ruhigen und immer wieder schockierenden Aufmachung sehr stark zum nachdenken verleitet, wie schnell es doch möglich ist, plötzlich durch einen Verkehrsunfall sein Leben zu verlieren und dabei aus den Armen der Liebsten gerissen zu werden.

      [film]8[/film]


      Die ca. 6€ (inkl. Porto) hat denk ich mal jeder Filmfan des Grusel- und Experimental-Horrors parat.

      Homepage: brandl-pictures.de/
    • Die Filme aus dem Hause Brandl Pictures sind ja nicht jedermanns Geschmack,da sie recht eigen agieren.Ich kenne noch nicht viele,aber die,die ich gesehen habe waren für mich doch recht schaubar.Das war in diesem Fall leider nicht so.Erstmal möchte ich das Positive ansprechen.Und das ist der Soundscore.Dieser ist aus der Feder von Michael Donner und wunderbar atmosphärisch.Teils hat er mich ein wenig an die Musik vom Horrorklassiker Das Böse erinnert.So,das war auch schon das Gute,was ich dem Film abgewinnen konnte.

      Meiner Meinung nach wurde ein wesentlicher Fehler bei dem Film gemacht.Es fehlt mir einfach die Indifizierung.Man weiss nicht genau,welchem Genre man dieses Werk zuordnen kann.Er ist weder Horror,noch Thriller oder gar ein Experimentalfilm.Gut,ein wenig experimentell geht er schon zur Sache,gerade bei der Autofahrt,wenn dem Fahrer die Geister oder was auch immer erscheinen.Diese wirken teils ein wenig gruselig und abgefahren.

      Beim schauen des doch für mich recht merkwürdigen Films wurde ich sehr schläfrig,da er vom Ablauf und vom Aufbau her sehr monoton agiert.Ein Mann steigt in sein Auto,fährt los,wird müde,kommt in eine seltsam erscheinende Kneipe,merkt,das dort was nicht stimmt,fährt weiter,kommt an eine Unfallstelle,wird umgeleitet,fährt weiter,kommt wieder an die Unfallstelle und dabei erscheinen ihn halt diese besagten Geister.Das war es schon.Die Art ist extrem schleppend,da überhaupt kein Bezug auf Personen oder gar der Handlung vorhanden ist.

      Normal mag ich es ja,wenn ein wenig expeimentiert wird,aber hier hätte man sich ein wenig mehr Mühe geben können.Hätte man dem Film ein paar Farbfilter eingebaut,dem ganzen ein wenig mehr an Dynamik verliehen und dem ganzen ein wenig Schliff verliehen,jaaa dann hätte ein guter Film entstehen können.

      Das Bild der gebrannten DVD(DVD-R)ist extrem verrauscht und teils ein wenig abgedunkelt.Das wurde meiner Auffassung nach mit Absicht gemacht,da ich eigentlich vom Bild her nur recht gutes aus dem Hause Brandl kenne.Der Film wurde im grossen und ganzen in Schwarz/Weiss gehalten.Ich nehme mal an aus atmosphärischen Gründen.Gebracht hat es kaum was.Der Ton geht in Ordnung,da man hierbei kaum Toneffekte braucht.

      Fazit:

      Will man als Betthupferl was haben,das nebenher laufen kann,ist man hiermit gut bedient.Als abendfüllender und unterhaltsamer Film ist er definitiv nicht geeignet.Unterhaltung sieht anders aus.

      Ich gebe dem Film: [film]3[/film] Punkte
    • Hi. ;) Also Farbfilter hätten hier mal gar nicht reingepasst. rofl Ich weis jetzt nicht ob du Paranormal Activity/Blair Witch Project magst oder mit Irreversible was anfangen kannst, find dort keine Meinung von dir. Wenn dir allgemein so was nicht gefällt dann ist deine schlechte Meinung zu dem mit abstand besten Brandl Film verständlich, ansonsten nichts. Du hast aber mitbekommen, dass der Film rückwärts läuft (wenn mich jetzt nicht alles täuscht)?
    • Rückwerts laufen???Ja,so in der Art habe ich den Film auch aufgefasst.Aber die Umsetzung ist nicht so der Brüller.Da finde ich den Deep in my Mind wesentlich besser.Ob ich mit Paranormal Activity was anfangen kann???Ein deutliches NEIN!!!Da wurde ja mit dem Slogan geworben,das er wohl der gruseligste Film der Filmgeschichte sein soll.Naja,Käuferfang halt.Das ist aber ein anderes Thema und gehört nicht in diesen Thread.Wie schon gesagt,Ich habe bis jetzt-diesen hier einbezogen 4 Filme von Brandl Pictures gesehen.Mit 3 davon konnte ich mich anfreunden-der hier gehört(leider)nicht dazu.Mal schauen,ob mir aus dem gleichen Hause stammenden Online besser gefallen wird.Werde berichten :-)
    • @Mr.Splatter: Natürlich hat jeder seinen eigenen Filmgeschmack und das wird auch von mir voll und ganz akzeptiert, kein Thema - obwohl ich die Filmreihe des Brandl-Teams sehr zugeneigt bin. Die ersten Produktionen waren noch nicht so ausgefeilt wie die letzten.
      Und zu den Letzten gehört m.E. schon dieser oben besagte Film.
      Ich gebe zu, dass sich der Zuschauer fragt: In welchem Genre ordne ich den ein?
      Ich denke nicht, dass bei diesem Film ein Fehler gemacht wurde. Eher, dass es von dem Team so gewollt ist und sie sich schon was dabei gedacht haben.
      Ich würde den als einen Mystery-Horror mir surrealen Elementen bezeichnen.
      lg :3: