Produktionsland: Italien
Produktion: Joe D'Amato, Daniele Stroppa
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Claudio Lattanzi, Joe D'Amato
Drehbuch: Sheila Goldberg, Daniele Stroppa
Kamera: Joe D'Amato
Schnitt: Kathleen Stratton
Spezialeffekte: Robert Gould, Harry Harris III, Martin Schwerk
Budget: ca. -
Musik: Carla Maria Cardio
Länge: ca. 90 Min.
Freigabe: Ungeprüft
Darsteller: Leslie Cumming, Robert Vaughn, Lara Wendel, Timothy W. Watts, James Villemaire
Inhalt:
Als Fred Brown (Robert Vaughn) aus dem Krieg nach Hause kehrt, überrascht er seine Frau (für die er noch extra ein Geschenk dabei hat) mit einem anderen Typen im Bett. Da fackelt Fred nicht lange und bringt beide, und später nochmals zwei Menschen, um. Noch am selben Tag rächt sich sein Morddurst: Einer seiner Vögel pickt ihm seine Augen aus, er wird für immer blind sein.
Jahre später:
Eine Gruppe von Jugendlichen macht eine Studienfahrt, um nach einer seltenen Vogelart zu suchen und darüber eine Arbeit zu verfassen. Doch dabei geraten sie zuerst an unseren alten blinden Fred, was aber noch das kleinste Problem zu sein scheint, als plötzlich zombieartige Kreaturen auftauchen und unsere Schüler zu Hackfleisch verarbeiten.
Trailer:
Das Joe D'Amato nicht der grösste Regisseur der italienischen Exploitationsära um die Jahre 1975- 1985 war, dürfte wohl jedem bekannt sein, doch dennoch machte er sich mit solchen, eigentlich total unterbewerteten und auf ihre Ekeleffekte reduzierte Werke wie Man-Eater (1980), Absurd (1981) und Sado (1979) einen Namen. Das das italienische Horrorkino gegen Ende der 80er immer mehr in Versenkung versank, sah man nicht nur an den Billigflicks von Fulci, denn D'Amato, der immer mehr zum Ein - Mann Team avancierte, in jener Zeit mehr auf billige Softerotik spezialisiert, machte sich noch mehr an den Umständen zu schaffen, wodurch seine wenigen Horrorflicks mehr gewollt als gekonnt waren.
Diese Umstände gingen auch nicht an Killing Birds vorbei, der auf den ersten Blick schon seine Billigkeit offenbart. D'Amato zelebriert einen billigen "Die Vögel" Abwatsch, der zwar in seinen Anfängen recht goriges Material liefert, aber den Zuschauer für Sachen Logik, Sinn und die Sprünge in der Story allein lässt. Denn wenn ein Soldat ein Haus betritt und kommentarlos Mann und Frau ermordet, kann man nur erahnen, dass er gerade seine eigene Frau und Liebhaber auf den Gewissen hat, denn der Zuschauer tappt im Dunkel, sofern er nicht die Inhaltsangabe auf der DVD Hülle durchließt. Gründe oder Erklärungen, warum die Vögel, die die Familie hält, plötzlich ausrasten und dem Soldat die Augen auskratzen gibt es nicht, aber immerhin sorgt sich der mittlerweile demolierte Arzt um ein Baby.
Umschnitt zur nächsten Szene offenbart uns ein Team erkundungslustiger Teenager, die in einem Sumpfgebiet einen tropischen Vogel suchen wollen. Das da Nebelschwaden meterhoch umhertollen, ist nicht so schlimm, und auch der Mann mit den ausgekratzten Augenhöhlen, der dort vereinsamt wohnt, scheint etwas wirr, der aber, komischerweise direkt den Namen des Gruppenanführers kennt. Und auch hier nichts mit Erklärungen, stattdessen kann oder soll der Filmseher erahnen, dass plötzlich ein Zeitsprung bewältigt wurde. Das Vogelhaus mit den ermordeten Personen ist schnell gefunden, mittlerweile sieht zwar aus, als hätte man 50 Jahre nicht geputzt, aber immerhin ist das blutverschmierte Bett noch immer so wie am ersten Tag.
Von der Qualität hat das den dilletantischen Gruselfaktor von Zombi 3 (1988) und auch mit wirklicher Vogelaction ist hier nichts, stattdessen fährt D'Amato unerwartet die Mysterieschiene auf, wodurch die ollen, platten Dauerwellprotagonisten in Neonkleidung scheinbar das Jenseits mit all seinen Nebelmaschinen betreten. Auch hier wird der Zuschauer allein gelassen, aber immerhin watschen dufte zurecht gemachte Zombies umher. Woher die kommen, ist egal, aber immerhin bekommt man reichlich Latex mit Ahornsirup spendiert.
D'Amato filmt seinen Fleckenteppichflick zusammenhanglos, und beweist zumindest Möchtegernatmosphäre, doch die abstruse Logik, dieses Durchwursteln einzelner Faktoren, ist bloss die reinste Lächerlichkeit, wodurch es eigentlich schon gerechtfertigt ist, dass es zu dem Film soviele Alternativtitel gibt. Ob Zombiefilm , Vogeltierhorror, Giallo, Teenieslasher oder Mysteriefilm, D'Amato kaut alles mehr als halbgar durch, sodass das Endergebnis zum ermüdenden Trasherlebnis verkommt, um uns dann schlussendlich aufzuklären, dass der Gruppenführer Steve, der Sohn des Soldaten und somit das Baby aus den ersten Szenen ist. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass mittlerweile wohl 20 Jahre vergangen sind. Und wo war jetzt der Tierhorror? Was haben die Vögel damit zu tun?
Fazit:
Absolut billigster, unlogischer und vollkommen trashigst - blöder Flick, ohne erkennbare Höhepunkte, stattdessen eine sinnentleerte Melange aus Zombiefilm , Billigmysterie, Vogelhorror, Familiendrama, Giallo, Teeniehorror und Sumpfhorror mit Nebelmaschinaction. Billiggore gibts en masse, Schauspieler auf Schultheaterniveau und Spannung auf Sparflamme. Das Drehbuch kann man getrost in die Tonne kloppen, aber zumindest ist das nur allzu typisch für Italohorror dieser Zeit.
37%
Trashwertung: 66%
4/10