1000 Arten, den Regen zu beschreiben

    • 1000 Arten, den Regen zu beschreiben



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Melanie Andernach, Christian Fürst
      Erscheinungsjahr: 2017
      Regie: Isabel Prahl
      Drehbuch: Karin Kaci
      Kamera: Andreas Köhler
      Schnitt: Daniel Scheuch
      Spezialeffekte:
      Budget: ca. -
      Musik: Volker Bertelmann
      Länge: ca. 91 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Louis Hofmann, Bjarne Mädel, Bibiana Beglau

      Inhalt:

      Seit vielen Wochen ist die Tür zu: Mike, gerade 18 geworden, hat sich eingeschlossen. Er ist nicht krank. Er hat sich bewusst dazu entschieden, am Leben draußen nicht mehr teilzunehmen. Sein einziges Fenster in die Welt ist das Internet. Die Eltern Susanne (Bibiana Beglau) und Thomas (Bjarne Mädel) sowie Schwester Miriam (Emma Bading) stehen buchstäblich ratlos vor seiner Tür und erleben wie Mikes Verschwinden ihr Leben verändert.
      Um vor Nachbarn und Freunden zu verheimlichen, dass Mike sein Zimmer nicht mehr verlässt, denken sie sich einen Schulaustausch aus, der immer wieder verlängert werden muss.

      Mikes Vater Thomas verbeißt sich in die Idee einem gelähmten Patienten mit technischen Hilfsmitteln die Sprache und somit seine Familie zurück zu geben. Mikes Mutter Susanne hofft über Mikes Schulfreund Oliver (Louis Hofmann) mit Mike kommunizieren zu können und holt mit Ersatzsohn Oliver vieles nach, was sie eigentlich mit Mike hätte machen wollen.

      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 29.03.2018
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 30.11.2018
    • Kritik:

      Einige Dialoge sind mal wieder nicht so gut zu verstehen, da zu schnell und leise gesprochen wird, typisch für deutsche Produktionen. Zwar ist der Ablauf schon irgendwo interessant, kommt auch stimmungsmässig wie in einer Elektro-Diskothek atmosphärisch rüber, die harte Beats an Board hat. Die deutsche Jugend mit ihrem Basecap schräg und schlampig aufzusetzen, also ich weis nicht warum das hierzulande so Mode ist und hab ich nun schon öfters in kürzlich erschienen deutschen Jugendfilmen und auch auf der Straße so gesehen.

      Das sich der Junge tagelang in sein Zimmer einschließest und ich nehme es vor weg, bis zum Filmende nicht zu sehen ist, also da müssten die Eltern normal mehr dagegen vor gesehen, es kann doch auch was passiert sein. Die meisten Fälle des hier aufgezeigten Hikikomori, eine Art Autismus, kommt so in der Form wie im Film aufgezeigt, sicher kaum oder nicht vor. Erst recht nicht wenn Eltern sich um ihr Kind kümmern. Die überspitzte Darstellung ist somit unglaubwürdig. Der Vater schreit zwar rum, ist aber guter letzt vollkommen inkonsequent, den Sohn aus seinem Zimmer zu holen und was macht der Sohn im Zimmer, Zocken? Realy? Die Mutter lässt hingegen alles mit sich machen, lässt sich sogar extra krank schreiben, wenn ihr Sohn im Zimmer hockt, macht sie ihm das Essen und stellt es vor die Tür. Realy? Glaubwürdigkeit sieht also irgendwie ganz anders aus. Es wird noch auf die Arbeit der Eltern eingegangen, dabei wird die sentimentale Seite des Vaters gezeigt, wenn er schwerkranke Leute betreut, kann aber nicht auf die Unzulänglichkeit des umgesetzten Themas hinwegtäuschen.

      Die Anwandlung der Mutter und einem Freund des Sohns der eigentlich nur in der Grundschule ein Freund war, ist auch seltsam. Gespielt wird dieser Junge von Instagram Star Louis Hofmann, der in deutschen Jugendfilmen mittlerweile ein bekannten Stellenwert hat. Mutter und dieser Junge werden sogar in der Nacht in der Sporthalle miteinander ringen, dass sie dann noch ins Bett steigen ist voraussehbar und konsequent, aber so richtig kommt es dann auch nicht dazu, um wenigstens zu provozieren. Die Aussage des Films ist auch etwas seltsam aber zumindest gibt es kein Happy End, dass hätte den Film dann aber ganz zerstört.

      Diese Art Regen zu beschreiben ist nicht wirklich ein schlechtes deutsches Fernsehspiel, auf seine lächerliche Art ist es unterhaltend und ich komme somit auf eine durchwachsene Wertung, wo das Thema zwar meinen Nerv trifft, aber die Umsetzung ist nicht gelungen.

      [film]5[/film]

      Artikel zu Hikikomori Erkrankungen 2019:
      spiegel.de/gesundheit/psycholo…l-isoliert-a-1260359.html