Originalltitel: Incubus
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Jess Franco
Darsteller: Carsten Frank, Carina Palmer, Lina Romay, Fata Morgana
Schnitt: Juan Jose Villar
Kamera: Jess Franco
Musik: Daniel J. White
Produktion: One Shot Productions
Genre: Sexploitation/Mystery/Trash
Handlung: Der Maler und Künstler John (Carsten Frank) verpfändet die Seele seiner ungeborenen Tochter einer mysteriösen Frau (Carina Palmer), welche eine Art Hexe ist. Im Gegenzug verspricht sie ihm ein erfolgreiches und schönes Leben. Doch 20 Jahre später, als John´s Tochter sich zu einer schönen, für Marquis de Sade-Bücher interessierenden Frau entwickelt hat, verlangt die Hexe ihren Tribut....
Kritik: Bei Incubus handelt es sich um einen sehr kuriosen, aber durchaus interessanten Film. Man kann ihn hauptsächlich ins Genre (Soft-)Sexploitation einordnen, obgleich der Grundton recht augenzwinkernd ist. Anders als Franco´s Frauengefängnisfilmen ist Incubus ziemlich locker gehalten und die Story wird , passend zur Gesamtstimmung des Films ruhig erzählt. Man bekommt sehr viel nackte Haut zu sehen, die Sexszenen sind aber ausschließlich im Softcorebereich und lediglich die finale Orgienszene mutet etwas bizarr an.
Der oft gezeigte nackte Körper von Lina Romay, welche 2002 schon sehr betagt war, dürfte eher nicht dem Massengeschmack treffen, wird aber sehr häufig im Film eingesetzt. Optisch erfreulicher war dann schon eher Carina Palmer, obgleich ihr Schauspiel selbst sich eher dem sehr hohen Trashfaktor des Filmes anpasst. Positiv fand ich klar die Kameraarbeit sowie die musikalische Begleitung, insgesammt ensteht eine gewisse Atmosphäre. Die Story selbst konnte mich nicht überzeugen und fesselt leider auch nicht. Spannung kommt ebenso nicht auf und Splatter/Gore gibts überhaupt nicht zu sehen. Der Film zielt aber auch nicht darauf ab, ich vermute aber dass Incubus eine Art ironische Homage von Jess Franco an sich selbst und seine Filme darstellt.
Größter Pluspunkt für mich persönlich: Carsten Frank. Da ich selbst kein großer Jess Franco-Fan bin, war dies der einzige Grund, warum ich mir Incubus angeschaut habe. Er spielt hier die Hauptrolle und wer ihn mal in einer "normalen", lockeren Rolle sehen möchte, dem kann ich Incubus auf jeden Fall empfehlen. Erwähnenswert ist noch der Kurzfilm "Journey into Perversion" von Marian Dora, welcher quasi ein Making of von Incubus darstellt.
Fazit: Ich konnte den Film aufgrund meines persönlichen Carsten-Frank-Fetisch ohne Langeweile ansehen und hab ihn daher auch deshalb im mittleren Bereich bewertet. Allerdings kann ich Incubus nicht guten Gewissens weiterempfehlen, da ich mir vorstellen kann, dass er die meisten Leute langweilen wird. Eine totale Zumutung wie "Killer Barbys vs. Dracula" ist er allerdings nicht und auch um einige Klassen besser. Jess Franco-Fans können durchaus mal einen Blick riskieren, ebenso Freunde und Interessierte von skurrilen und trashigen Filmen.
Ich vergebe gut gemeinte Punkte