Midsommar



    • Produktionsland: USA, Schweden
      Produktion: Patrik Andersson und Lars Knudsen
      Erscheinungsjahr: 2019
      Regie: Ari Aster
      Drehbuch: Ari Aster
      Kamera: Pawel Pogorzelski
      Schnitt: Lucian Johnston
      Spezialeffekte: Gabor Kiszelly
      Budget: ca. 10.000.000 Mio US $
      Musik: György Mohai
      Länge: ca. 147 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:

      Florence Pugh
      Will Poulter
      William Jackson Harper
      Jack Reynor
      Julia Ragnarsson
      Björn Andrésen

      Handlung:

      Nach mehreren Todesfällen in ihrer Familie ist die junge Doktorandin Dani völlig verzweifelt, auch die Beziehung mit ihrem Freund und Kommilitonen Christian bröckelt.
      Der plant eine gemeinsame Reise mit seinen Freunden, dem Anthropologen Josh und seinem Kumpel Mark.
      Sie wollen nach Schweden, um dort an den Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende in einer abgelegenen ländlichen Gemeinde teilzunehmen, zu der sie ihr Freund Pelle eingeladen hat, der hier aufgewachsen ist.
      Dani trifft die unüberlegte Entscheidung, mitzufahren.
      Da sie glaubt, kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen, sieht sie keine bessere Möglichkeit, sich zu entspannen und die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

      Nachdem sie unterwegs Pilze konsumiert haben, erreichen sie die abgelegene Siedlung Halsingland, wo die Neuankömmlinge von den weiß gekleideten, ausgelassenen Dorfbewohnern lächelnd begrüßt werden.
      Einer von Pelles Verwandten hat ebenfalls Freunde eingeladen, ein junges Paar aus England.
      Josh arbeitet an einer Dissertation über europäische Mittsommerrituale, die hier gefeierte Tradition namens Hårga ist ihm bislang jedoch unbekannt.
      Die Ältesten der Gemeinde geben ihm bereitwillig Auskunft über diese eigentümliche, heidnische Tradition.




      Kinostart in Deutschland: 26.09.2019
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 07.02.2020
      Mein Herz schlägt für meine Mama &

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von tom bomb ()

    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Endlich wieder ein Horrorfilm für mich...sieht sehr vielversprechend aus...wird gesichtet!


      "Gedrucktes ist tot"
      - Dr. Egon Spengler
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Hoffentlich wirds was, von Hereditary war ich dann doch nicht so richtig überzeugt
    • Hmm... Sieht erst mal nicht schlecht aus, obwohl "Hereditary"
      für meine Begriffe Schrott war, aber gut, deshalb muss es dieser nicht auch sein.
      Irgendwo habe ich gelesen, dass der fast 3 Stunden dauern soll, das schreckt mich
      etwas ab.
    • Bin grade dabei meine guten Vorsätze bezüglich Erwartungshaltung, über Bord zu werfen.
      Naja, dann bin ichs wenigstens selber Schuld, wenns nix ist. :17:
    • Kritiken sind ja überwiegend positiv.
      Hat den einer schon gesehen von euch?
    • Nein. Ich wollte erst, aber ich warte doch auf den Director's Cut.
    • Auf den Film freu ich mich schon sehr. Wäre toll wenn der wirklich in Richtung Wicker Man geht.
      Läuft aber anscheinend nicht bei mir in der Nähe, werde also auch auf die Heimkino-VÖ warten.
    • Bonzaimann schrieb:

      Wäre toll wenn der wirklich in Richtung Wicker Man geht.
      Was ist für Dich "Richtung Wicker Man"? Ich habe die Inhaltsangabe nicht studiert, aber das Ehepaar müsste nach Deiner Vorstellung streng christlich-gläublich sein. Sie werden mit einer heidnischen Religion konfrontiert, deren Weltbild völlig ins Wacken gerät, und im Finale werden sie geopfert. Ach so, in Midsommer muss auch gesungen und getanzt werden.
    • Desmodus schrieb:

      Bonzaimann schrieb:

      Wäre toll wenn der wirklich in Richtung Wicker Man geht.
      Was ist für Dich "Richtung Wicker Man"? Ich habe die Inhaltsangabe nicht studiert, aber das Ehepaar müsste nach Deiner Vorstellung streng christlich-gläublich sein. Sie werden mit einer heidnischen Religion konfrontiert, deren Weltbild völlig ins Wacken gerät, und im Finale werden sie geopfert. Ach so, in Midsommer muss auch gesungen und getanzt werden.

      Gesungen und getanzt wäre doch mal ein guter Anfang shack .
      Ich meine ansonsten aber weniger die Handlung an sich, sondern eher die Atmosphäre des Films. Also eine ruhige Erzählweise, fremde und heidnische Rituale, gerne auch Musik und Tanz, eine sich langsam verdichtende Atmosphäre, die gezielt auf einen Höhepunkt zusteuert und bloß keine Jump-Scares und Humor.
    • Heute geschaut. Im Apple Store vorbestellt. In meinen Augen sehr gut umgesetzt. Hat mir Spaß gemacht.


      [film]8[/film]
    • Verstörend, brutal, genial.
      Eine wahnsinnig gute Hauptdarstellerin.
      Ein richtig guter Film

      [film]8[/film]
    • Jetzt bin ich schon irgendwie neugierig.
      Hatte eigentlich nicht vor, den Film zu gucken, vor allem, da ich "Hereditary" zum Kotzen fand.
      Aber nun schaue ich ihn demnächst mal.
      Werde berichten.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Ist schon eher speziell und wird sicher den meisten eher nicht gefallen da es absolut kein Horrorfilm im klassischen Sinn ist.
    • Rumpstumper schrieb:

      Ist schon eher speziell und wird sicher den meisten eher nicht gefallen da es absolut kein Horrorfilm im klassischen Sinn ist.
      Ich befürchte das.....
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • 2,5 Stunden ist der nächste Punkt der sicher nicht jeden schmeckt :)
    • So, habe den Film nun gesichtet.

      Worum geht´s?
      Dani ist eine völlig gestörte Persönlichkeit. Hinzu kommt, daß ihre Schwester am Borderline-Syndrome leidet und bei einer ihrer Tiefs dann sich und ihre Eltern umbringt. Das wirft Dani komplett aus der Bahn.
      Ihr Freund spielte schon länger mit dem Gedanken, die Beziehung zu beenden (eben weil Dani so eine Nervensäge ist), hat sich aber nie getraut. Jetzt will ihr Freund mit ein paar Kumpels nach Schweden und dort das Sommersonnenfest feiern.
      Dani macht natürlich wieder eine Szene, weil sie von dem Vorhaben angeblich nichts wußte. Kurzerhand lädt ihr Freund sie ein, mitzukommen. Und das macht sie auch.
      In Schweden angekommen treffen die Freunde nach langer Fahrt endlich ein paar Mitglieder einer kleinen Kommune, wo das Fest gefeiert werden soll. Es werden Pilze und sonstige Halluzinogene konsumiert.
      Danach geht es weiter zum eigentlichen Ort der Kommune. Dort werden sie von sektenartig gekleideten Typen fröhlich empfangen. Viele singen oder spielen Flöte und Trommeln. Blumenkinder, wie wir sie aus den 60ern her kennen.
      Die Freunde werden in der Kommune aufgenommen, die seltsame Rituale pflegen: gemeinsam essen, wobei einer den Rhythmus vorgibt. Gemeinsam in einem Holzhaus schlafen und noch andere Dinge, die nach und nach ans Licht kommen.
      Als die Freunde dann mitbekommen, wie man mit 72-Jährigen umgeht, bricht das Entsetzen aus. Einige wollen weg, schaffen es aber nicht.
      Nach und nach zeigt sich die echte Bedrohung hinter der Kommune...

      Ist das gut?
      Naja, das Zitat von Ari Aster: "Er ist sehr makaber, aber die Leute sollten nicht erwarten, Hereditary zu sehen“, konnte im Grunde nur positiv sein, da Hereditary echter Müll war.
      Midsommar kommt mit seinem Grauen subtiler her, aber ist ein keiner Weise überraschend. Alles ist vorhersehbar, man wartet eigentlich nur darauf, wann es denn endlich passiert.
      So fröhliche Blumenkinder-Sekten sind per se schon bedrohlich und eher mit Mißtrauen zu begegnen. Wenn dann noch die strengen Gebräuche bekannt werden, würde jeder normale Mensch sofort abreisen. Nicht so unsere Freunde.
      Daß es schlußendlich zu Menschenopfern kommen muß, war von Anfang an klar und von daher weder überraschend noch besonders beeindruckend.
      Und das, was Dani am Ende macht (ihre Wahl) ist vor dem Hintergrund ihrer Familientragödie verständlich und von daher auch nichts, was mich überrascht hätte.
      Gut an dem Film ist der permanente bedrohliche Unterton, obwohl ständig lächelnde und fröhliche Menschen gezeigt werden.
      Dies ist aber auch die größte Schwäche am Film - das Ganze "Heile Welt"-Gedöns wird viel zu dick aufgetragen.
      Nach Ankunft der Freunde in der Kommune ist sofort klar, wohin der Film gehen wird.

      Die Brutalität ergibt sich eher in der völligen Fremdheit der Traditionen und Rituale, die sich dem normalen Menschenverstand komplett entziehen und an Sekten wie Scientology oder die Holic-Gruppe erinnern.

      Der Vergleich mit "Wicker Man" geht meines Erachtens fehl, basiert Wicker Man immerhin auf belegte Traditionen der Druiden. Ob so eine Sekte im Norden Schwedens existiert, möchte ich mal bezweifeln. Daher kann man sich den Film aus einer gebührenden Distanz anschauen.

      Von mir:

      [film]4[/film]

      [GORE]3[/GORE]

      [pilz]8[/pilz]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Komakopf ()

    • Gerade gesichtet, hat mir so gefallen wie erhofft.
      Florence Pugh in einer grandios gespielten Rolle.
      Insgesamt hätten es 120 Min. Laufzeit auch getan.
      Auf jeden Fall eine Empfehlung.
    • Hätte ich mich doch nur nicht durch die positiven Feedbacks im Vorfeld täuschen lassen. Da mir " Hereridity" schon nicht sonderlich gefallen hat, wollte ich von Midsommar die Finger lassen
      Stinklangweiliger, übelst in die Länge gezogener Schund.
      Meine Empfehlung : Finger weg!!!!! Ausser ihr wollt irgendwelche Menschen in weissen Gewändern auf grünen Wiesen tanzen sehen

      Gnädige 2 von 10 Punkten
    • Rumpstumper schrieb:

      Verstörend, brutal, genial.
      Eine wahnsinnig gute Hauptdarstellerin.
      Ein richtig guter Film

      [film]8[/film]
      Ja. Die Haupdarstellerin ist erste Sahne. :254:
    • Ich hab ihn jetzt gestern Abend auch endlich gesehen.
      Ich machs kurz, mir hat er sehr gut gefallen und ich fand ihn auch durchgehend spannend und mit sehr dichter Atmosphäre, die zwischen Idylle und Bedrohung hin und her pendelt.

      Die Schauspieler waren durch die Bank weg gut, Kamera und Musik haben es geschafft, dass ich richtig in den Film eintauchen konnte und die 170 Minuten des Director's Cut vergingen wie im Fluge.

      Ich kann absolut nachvollziehen, wenn andere von euch ihn langweilig finden, aber meinen Nerv hat er getroffen.

      Gute [film]8[/film] mit Tendenz nach oben :6: .
    • Emotionslos und mit einer dicken Packung an Laufzeit versehen. Ohne Tempo kann sowas nicht wirklich konsumiert werden. Midsommar hat zwar ein paar Szenen, wo mit der Kamera verzerrte Effekte kreiert werden, die man so im Film kaum gesehen hat. Dies lässt durchaus auch mal das Adrenalin steigen, aber ansonsten ist das arg langweilig und ergibt auch lange Zeit keinen richtigen Sinn, außer man steht auf Bilderkunst, denn die Schauplätze sind Arthaus mäßig sehr kunstvoll ausgeschmückt. Nach 50 Minuten abgebrochen, da viel zu uninteressant vom lahmen Ablauf her. Die Darsteller spielen künstlich (also emotions-star), aber sehr mainstreamig modern mit diesen Puppengesichtern. Florence Pugh könnte eine neue Jennifer Lawrence werden.

      [film]2[/film]
    • Wer den Film noch nicht kennt sollte sich das Video nicht anschauen, Spoiler Gefahr - ansonsten ganz interessant auf welche Details geachtet wurde.

      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Der spaltet teils wirklich extrem, von einigen hochgelobt und im selben Effekt gnadenlos verrissen.
      Lange Laufzeit kommt hinzu, muss natürlich nichts heißen.
      Werd ihn wohl auslassen, trailer sieht ok aus aber ich denke als Ganzes wird er kein Film für mich sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Black_Cobra ()

    • Klasse Film.
      Von vorne bis hinten durchdacht. Macht beim 2. mal sehen noch mehr Spaß weil man dann noch mehr Details sieht die man beim ersten mal nicht mitbekommt.
      Langsam, vorhersehbar (absichtlich) und dennoch spannend und verstörend.
      Wie bereits erwähnt eine geniale Hauptdarstellerin. Auch der Soundtrack ist positiv zu erwähnen.

      Die Aussage, dass alle dableiben wollten nachdem die "Selbstmorde" stattfanden stimmt so auch nicht. Wie ich es in Erinnerung habe, wollte die Hauptdarstellerin weg, das englische Paar auch. Der Freund war ein egoistisches Arschloch, der schwarze wusste was kommt und wollte unbedingt seine Arbeit drüber schreiben, der "Narr" war nicht dabei und auch eher ein egoistischer "Gaffer".
      Sie wurden ja auch freundlich aufgenommen und später eh alle unter Drogen gesetzt. Und Pelle war ja eh der Freund der sie dahin gelockt hat. Und ihm haben sie ja auch vertraut. Ich fand alles nachvollziehbar.

      Aber nicht für jedermann. Wundert mich eigentlich, dass ich den gut fand. :0:
    • Midsommar feiert Free-TV Premiere. Das ganze auf 3sat am 26.06.2021 um 22:25Uhr, gezeigt wird die ungekürzte Kinofassung, nicht der Director's Cut!
    • Sicher kein Meisterwerk, aber auch kein totaler Ausfall.
      Von der Optik her sehr gelunden, aber wirklich mit einigen unnötigen Längen. Nach den "Selbstmorden" hätte ich mir Tempo gewünscht. Naja, die ganzen Eastereggs sind schon cool und zeigen, dass man sich etwas beim Film gedacht hat...
      [film]6[/film]
    • Den geistigen Vorgänger "The Wicker Man" hab ich mittlerweile gesehen und den fand ich nicht schlecht. Vielleicht gönn ich mir irgendwann mal "Midsommar", wobei mich die Laufzeit etwas abschreckt.
      Da muss schon einiges passieren um nicht in Längen zu verfallen.
      ^(^.^)^
    • Neu

      Komakopf schrieb:

      Dani ist eine völlig gestörte Persönlichkeit. Hinzu kommt, daß ihre Schwester am Borderline-Syndrome leidet und bei einer ihrer Tiefs dann sich und ihre Eltern umbringt. Das wirft Dani komplett aus der Bahn.
      Okay? Also... ist sie nicht einfach nur äußerst besorgt um ihre Schwester und durch deren bipolare Störung (= manische Depression) schon sehr lange in psychische Mitleidenschaft gezogen? Dass einen sowas auch als Angehörigen belastet und negativ verändern, auch die Unbeschwertheit der eigenen Partnerschaft trüben kann, steht außer Frage. Aber ist sie hart gestört noch ehe ihre Schwester sich umbringt und die Eltern gleich mit in den Tod reißt? Ich würde eher sagen, dass sie, wie gesagt, sicher belastet und dadurch unfrei ist, sich ihre Sorge letztlich natürlich auch stark steigert, wenn sie von ihrer Schwester kein Lebenszeichen mehr erhält und dann aber erst durch die Todesfälle so richtig aus der Bahn geworfen wird, ja. Aber ist das nicht recht normal? Würde es nicht fast jedem so gehen? Zumindest jeder jungen, sensiblen Frau? Zeigt sich hier nicht einfach nur verständliches Entsetzen und extreme Trauer und Überforderung, die einfach nur aufgefangen und verarbeitet werden müssten? Ihr Freund kann das nicht, er ist egoistisch und kein Zuhause für sie. Ich sehe dort jdf. keine "völlig gestörte Persönlichkeit", sondern eine noch sehr leidende, aber auch sehr rücksichtsvolle, die ihrem Macker viel durchgehen lässt, Dinge weglächelt und immer wieder die Schuld auf sich nimmt :215:

      Hab den Film nun zum zweiten Mal gesehen und fand ihn weder besser noch schlechter als damals schon. Irgendwie kriegt er mich nicht so richtig. Ich finde die Idee interessant und kann mich eigtl. ganz gut auf kulturelles Zeug, das manchmal albern anmuten kann, einlassen. Aber über die Länge des Films hinweg wurde mir die weißgetünchte Fröhlichkeit dieser Sekte, wo jeder und alles zu jeder Sekunde, gefühlt jede Handbewegung, eine traditionell-rituelle Bedeutung hatte, iwann etwas zu anstrengend. Ist zwar klar, dass es dort um besondere Festivitäten ging und man eben darauf auch den Fokus legen wollte, als wären Szenen erwartbar gewesen, die die Leute auch mal mit trivialen Dingen beschäftigt oder einfach nur "abhängend" zeigen würden. Zumal ich mir, je nach Volk und Kult, durchaus vorstellen kann, dass es Gruppen oder Stämme gab, die wirklich 24/7 nonstop in ihrer spirituellen Welt & Wahrnehmung lebten. Aber, ja, eben das machte es für mich auf Dauer einfach anstrengend und ich war übersättigt. Zumal ich auch den Wechsel hin zur eindeutigen Abschlachterei irgendwie... nicht überzeugend fand. Ich fand es zu dick aufgetragen, dass jmd. im Hühnerstall so pompös und blutadlermäßig aufgehangen wurde. Auch, dass plötzlich Extremitäten aus dem Blumenbeet ragten etc. Das wirkte mir zu unglaubwürdig konstruiert, zu abrupt erzwungen. Allerdings kann ich die Frage, für wie authentisch ich sowas vor dem Hintergrund alter Kulte halte, weltweit, nicht genau beantworten. Denn man weiß natürlich, dass es viele gab, wo Menschen geopfert wurden. Auch Kinder. Dass entsprechende Zeremonien sehr blutrünstig waren und für das Opfer eine Todesqual bedeuteten. Dass man Menschen gefressen hat. Oder die Körper besiegter Feinde auf sehr brutale Weise zur Schau gestellt hat und verwesen ließ. Das ist alles keine Frage. Aber innerhalb des Films wirkte mir das nach hinten raus zu blümchenverschnörkelt aufgesetzt. Vielleicht ging's genau darum? Eben keine authentische Tradition (samt ihren brutalen Elementen), sondern einfach nur Bekloppte? Ich weiß es nicht...

      Filmisch top und inhaltlich anfangs sehr einfangend (die Szene mit den zwei Alten am Felsen z.B. war grandios, dort hatte ich noch dieses sehr authentische, archaische Naturkultgefühl), doch ab einem bestimmten Punkt hat mich der Film stark verloren und das ärgert mich.

      [film]6[/film]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Voorheesian Witch ()