Die letzten Stunden von Pompeji
(Anno 79: La distruzione di Ercolano)
mit Brad Harris, Mara Lane, Susan Paget, Jany Clair, Jacques Berthier, Philippe Hersent, Carlo Tamberlani, Ivy Stewart, Isarco Ravaioli, Djordje Nenadovic, Niksa Stefanini, Vladimir Leib, Giuseppe Mattei, Ignacio Dolce, Arnaldo Martelli
Regie: Gianfranco Parolini
Drehbuch: Helmut Harun, Gianfranco Parolini, Giovanni Simonelli
Produktion: -
Kamera: Francesco Izzarelli
Schnitt: Edmond Lozzi
Musik: Carlo Franci
Spezialeffekte: Roberto Morelli
FSK 16
Frankreich / Italien / 1962
Trailer:
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Im Jahre 79 nach Christus: Marcus Tiberius (Brad Harris), siegreicher Feldherr, warnt den römischen Kaiser Titus Flavius (Philippe Hersent) vor den Umsturzplänen seines Beraters Tercius. Aber der Kaiser schenkt ihm kein Vertrauen. Er schickt ihn stattdessen nach Pompeji, um die wahren Feinde des römischen Reiches zu vernichten die Christen. Marcus Tiberius weigert sich und schlägt sich auf die Seite der Gladiatoren, um gemeinsam mit ihnen gegen Tercius und seiner Häscher zu kämpfen. Doch eine noch viel größere Gefahr droht: Der Vesuv ist ausgebrochen und seine glühende, alles verzehrende Lava bewegt sich unaufhaltsam auf Pompeji zu...
Es ist doch immer wieder ein Erlebnis, sich diese alten Historien-Klassiker anzuschauen, die auch liebevoll "Sandalen-Filme" genannt werden. Und auch wenn sich diese Film-Gattung der jüngeren Generation erschließt, beinhaltet sie doch ihren ganz eigenen Reiz und erweckt doch so manch nostalgisches Gefühl bei den Liebhabern dieser Filme. Natürlich darf man hier kein Monumental-Epos erwarten, wie es in der heutigen Zeit produziert wird, denn im Gegensatz zu Filmen wie beispielsweise "Gladiator" geht es hier doch weitaus bescheidener zur Sache, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, das es sich bei vorliegendem Film um eine sogenannte Billig-Produktion handeln würde.
Wie fast immer, wenn es in einem Film um die damalige Weltmacht Rom geht, stehen auch hier Intrigen, Verrat und Mord im Vordergrund der Geschichte, die flüssig und interessant erzählt wird. Dabei ist das Geschehen mit etlichen Nahkämpfen angereichert wurden, doch sollte man jetzt keineswegs ein Action-Spektakel erwarten, da die Kämpfe auch aus der heutigen Sicht eher etwas hölzern und ungelenk erscheinen und nicht annähernd so spektakulär sind, wie man es in neueren Monumentalfilmen sieht. Aber meiner Meinung nach macht gerade dieses leicht antiquierte Kampf-Verhalten den besonderen Reiz solcher Filme aus, in dieser Zeit war der Härtegrad noch nicht das Ausschlaggebende, um den Zuschauer und die teilweise vorhandene Blutgier der heutigen Zeit zu befriedigen, man hat sich ganz einfach von dem einzigartigen Charme der "Sandalen-Filme" gefangennehmen lassen.
Und dieser Charme kommt auch in vorliegendem Werk ganz klar zum Vorschein und drückt sich insbesondere in den farbenprächtigen und tollen Kostümen aus, die man hier zu Gesicht bekommt. Ein weiteres untrügliches Markenzeichen für Monumental-Filme dieser Zeit-Dekade ist das ausdrucksstarke Schauspiel der Darsteller, das in manchen Passagen schon etwas theatralisch anmutet, aber nahezu perfekt in diese Zeit hineinpasst und den Filmen eine ganz eigene Note verleiht. So entsteht hier zum Beispiel in einigen Passagen auch eine Art unfreiwilliger Humor, der bei aller Ernsthaftigkeit des Geschehens für so manchen Schmunzler beim Zuschauer sorgt und das insgesamt tolle Gesamtbild des Films noch einmal zusätzlich aufwertet.
Man muss sicherlich schon eine gewisse Vorliebe für diese alten Klassiker haben, um hier ein uneingeschränkt kurzweiliges Film-Erlebnis genießen zu können, denn mit heutigen Genre-Kollegen kann "Die letzten Stunden von Pompeji" selbstverständlich nicht mithalten. Doch trotz seiner mittleweile fast 50 Jahren, die der Film nun schon auf dem Buckel hat, ist er von einer Art unvergänglichem Charme beseelt, der sich letztendlich aber hauptsächlich nur den Nostalgikern offenbart, die alte Historien-Filme zu schätzen wissen.
Fazit:
"Die letzten Stunden von Pompeji" zählt sicherlich nicht zu den ganz großen Vertretern seiner Art, ist aber ein herrlicher Klassiker, den man sich immer wieder gut anschauen kann. Nostalgiker werden ihre helle Freude an diesem Kleinod der 60er Jahre haben, in dem Nahkämpfe noch auf eine Art und Weise dargestellt wurden, das phasenweise schon so etwas wie unfreiwilliger Humor entsteht, der diesen Filmen seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt und sie so absolut unverwechselbar macht.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / DD 2.0 Mono
Bild: 2,35:1 (anamorph)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras Slideshow mit Original Artwork-Material, Trailershow
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