Die Teuflischen von Mykonos

    • Die Teuflischen von Mykonos

      Originaltitel: Ta Pedhia tou dhiavolou
      Produktionsland: Griechenland, Australien
      Produktion: Nico Mastorakis
      Erscheinungsjahr: 1976
      Regie: Nico Mastorakis
      Drehbuch: Nico Mastorakis
      Kamera: Nikos Gardelis, Nico Mastorakis
      Schnitt: Vasilis Syropoulos
      Budget: wenig
      Musik: Nikos Lavranos
      Länge: ca. 103 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Robert Behling, Jane Ryall, Jessica Dublin, Gerard Gonalons, Jannice McConnell, Clay Half, Mike Murtagh, Jeremy Rousseau, Nikos Tsachiridis, John Blackman, Nico Mastorakis




      Inhalt:

      Ein Geschwisterpaar kommt auf die Insel Mykonos, gibt sich allerdings zu meist als Ehepaar aus. Nicht schlimm genug, dass die Geschwister eine Vorliebe für Inzest haben, sie haben auch noch die Wahnvorstellung, dass sie Gottes Befehle ausführen und den Sündern den Tod bringen müßten. So pflastern Schwule, Lesben, Ehebrecher und andere ihren Weg. Von den Taten, die die beiden begehen machen sie Fotos, an denen sie sich nach ihren Taten aufgeilen. Die Schwester befürchtet allerdings dass ihnen schon bald die Polizei auf den Fersen sein wird und sie hat Recht. Denn da sie die diesen Wahn schon vorher in London hatten, ist die Polizei hinter den beiden bereits her. Als sie ihre Mutter anrufen und sagen wo sie sind, weiß auch die Polizei, die das Telefon der Mutter abhört, bescheid. Doch das Ende wird nicht die Polizei darstellen...



      Meinung:

      Hier handelt es sich um ein Low Budget Film von Nico Mastorakis, der ihn nur des Geldes wegen drehte, was er bei dem Interview auf der DVD von Cine Plus auch zugibt. Herausgekommen ist dabei ein kleiner Kultfilm.
      Als Inspiration diente dabei der damalige "The Texas Chainsaw Massacre", dieser Film sollte genau so brutal werden.
      Das mainstreamverwöhnte Publikum darf allerdings einen Bogen um Island Of Death machen, auch Slasher Verwöhnte ist er nicht zu empfehlen.
      Das Geschwisterpaar Jane und Christopher kommen als Touristen nach Mykonos um dort auf perverse Art und Weise zu töten.
      Schon bald ist ihnen ein Kommissar auf den Fersen.
      Der Film bricht so ziemlich alle Tabus. Ausgefallene Sexspiele, Schwulen und Lesben-Sex, Vergewaltigung, Drogen spritzende Aktionen und ein Liebespiel mit der Ziege. Die Praktiken enden anschließend mit dem Tod.
      Der 70er Jahre Style ist kaum zu übersehen, auch Hippies mischen mit. Die Darsteller sind auf gutem Amateurniveau anzusehen.
      Blut und Splatter sind zwar ziemlich rar, aber der Härtegrad ist hoch, vieles spielt sich davon im Kopf ab.
      Die Spannung kann sich gegen Ende noch steigern. Die Atmosphäre ist durch fabelhafte Landschaftsbilder und dem entspannenden Sound Klasse geworden.

      [film]8[/film]
    • Fand den früher recht gut, heute eher Durchschnitt.

      [film]5[/film]
    • "Die Teuflischen von Mykonos" aka "Die Teuflischen der Insel" ist eigentlich ein durchweg unterhaltsamer Film ohne Längen. Was den Film allerdings etwas schwieriger (für mich) macht ist die eine oder andere Szene. Da ist der Film für seine Entstehungszeit schon harter Stoff.

      [film]7[/film]
    • Original von Hyperakusis:

      Was den Film allerdings etwas schwieriger (für mich) macht ist die eine oder andere Szene. Da ist der Film für seine Entstehungszeit schon harter Stoff.

      [film]7[/film]


      Stimmt.
    • Sleaziger 70er-Jahre-Film, der keine Schweinerei auslässt. Damals vielleicht skandalös, aber heute lockt er sicher keine Maus mehr hinter dem Ofen hervor. Die Atmosphäre passte, aber was Gore o.ä. angeht - da gibt es kaum was zu sehen, vieles wird der Fantasie des Zuschauers überlassen. Trotzdem kann man dem Film eine gewisse Härte nicht absprechen. Alles in allem ein kleiner, dreckiger Film, der gut unterhält.

      [film]7[/film]
    • Ich tue mich bei den 70ziger Streifen recht schwer. Zu 90% rocken die mich nicht mehr. Kann ich so ziemlich pauschal für mich sagen. Ob das an meinem Alter liegt lol Bin ja auch was das Bild betrifft eine wahre Grafikhure lolp
    • lol
      Aber den kann man sich angucken. Das Bild war okay, aber da achte ich bei bestimmten Filmen nicht so drauf. Finde die ohne Hochglanz und allem, oft atmosphärischer.

      Manchen Filmen, wie diesem oder auch Bloodsucking Freaks und Last House on Dead End Street, eilt - wenn man verschiedene Kritiken liest - ein gewisser Ruf voraus. Das empfindet sicher jeder anders, aber mich haben die nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Viel Wind um (fast) nichts. Wahrscheinlich hat man heutzutage schon schlimmeres gesehen. Aber für die damalige Zeit, waren die sicher hart und jeder empfindet das anders.
    • Mir geht es da nicht immer um hart. Wenn Atmosphäre und Schauspieler passen, kann ich auch mit leben. Habe etliche Filme aus der damaligen Zeit gesichtet. Da rocken mich wirklich nur sehr wenige(damals haben die mich gerockt). Dern hier kenne ich nicht. Denke das wird auch so bleiben :5: Trotzdem Danke.
    • Ein echter Klassiker.
      Nicht besonders in Hinblick auf Blood & Gore, aber die Härte und Perversitäten werden durch die Handlungen der Charaktere skizziert.
      Immer wieder genial.

      Von mir:

      [film]8[/film]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk





    • Die Teuflischen von Mykonos
      (Ta Pedhia tou dhiavolou)
      mit Robert Behling, Jane Lyle, Jessica Dublin, Gerard Gonalons, Jannice McConnell, Ray Richardson, Marios Tartas, Efi Bani, Clay Half, Jeremy Rousseau, Elizabeth Spader, Nikos Tsachiridis, Mike Murtagh, John Blackman
      Regie: Nico Mastorakis
      Drehbuch: Nico Mastorakis
      Kamera: Nikos Gardelis / Nico Mastorakis
      Musik: Nikos Lavranos
      SPIO/JK
      Griechenland / 1975

      Das junge Pärchen Celia und Christopher begibt sich zum Urlaub auf die idyllische griechische Insel Mykonos. Allerdings sind die beiden keine alltäglichen Touristen: Christopher scheint von dem Gedanken beseelt, Mykonos von allen „Perversen“ zu säubern. Und da sich auch Celia mit dieser Idee anfreunden kann, beginnen beide bereits kurz nach der Ankunft mit der Säuberung der Insel. Gefahr droht dabei allerdings nicht nur von Seiten der Polizei, die dem mordenden Pärchen schon länger auf den Fersen ist – auch auf Mykonos selber ist nicht alles so hell und strahlend wie die ständig scheinende Sonne und die weißen Häuser…


      Es gibt definitiv immer wieder Filme, die man auf gar keinen Fall nach der inhaltlichen Substanz ihrer Geschichte bewerten darf. Ganz eindeutig dürfte auch die vorliegende Low Budget Produktion von Nico Mastorakis aus dem Jahr 1975 dazu zu zählen sein, der durchgehend keinen wirklichen Leitfaden durch die Geschichte erkennen lässt. Das macht aber ehrlich gesagt rein gar nichts, denn laut eigenen Angaben hat Mastorakis dieses Werk sowieso nur wegen des Geldes gedreht und wollte dabei gleichzeitig den brutalsten Film aller Zeiten in Szene setzen. Nun gut, Letzteres ist ihm sicherlich nicht gelungen, doch gerade zur damaligen Zeit dürfte "Die Teuflischen von Mykonos" ein echter Hammer gewesen sein, beschäftigt sich das Geschehen doch mit so ziemlich jedem Tabu Thema, das man sich in der Mitte der 70er Jahre nur vorstellen konnte. Dabei reihen sich Themen wie Homosexualität, Vergewaltigung, Inzest, oder auch Sodomie fröhlich aneinander, wobei damit nur einige der zur Schau gestellten Perversionen genannt sind. Im Mittelpunkt des Ganzen steht dabei das Geschwisterpaar Celia und Christopher, die sich nach ihrer eigenen Ansicht als Engel Gottes ansehen und in dessen Auftrag die Welt von allen perversen Menschen befreien wollen. Da sie aufgrund diverser Verbrechen schon in Amerika gesucht werden, haben sich die beiden nun die griechische Insel Mykonos zur Säuberung auserkoren und dezimieren dabei deren Einwohnerzahl ganz erheblich.

      Fast makaber erscheint dieser Umstand unter der Prämisse, das die beiden Geschwister selbst ein inzestiöses Verhältnis zueinander pflegen, das ihrer Ansicht nach aber witzigerweise vollkommen normal zu sein scheint. Dieser Aspekt lässt das Szenario noch kontroverser erscheinen als es von Haus aus schon ist, denn diese selbstgerechte und anmaßende Differenzierung der Dinge verleiht den Abläufen einen zusätzlich schalen Beigeschmack. Andererseits wirkt es streckenweise so, das die beiden wirklich von dem überzeugt sind was sie anderen antun, aber gleichzeitig niemals ihr eigenes abnormes Verhalten in Frage stellen. Trotz des eher maximal durchschnittlichen Schauspiels der Akteure schimmert dieser Punkt immer wieder durch und lässt so auch eine stark beklemmende Grundstimmung aufkommen, die sich im Prinzip durch den gesamten Film zieht und den Zuschauer voll in Beschlag nimmt.

      Wie schon kurz erwähnt gibt "Die Teuflischen von Mykonos" rein inhaltlich nicht sonderlich viel her, wirkt das Ganze doch aus der Sicht des Betrachters nicht anders als die pure Aneinanderreihung von brutaler Gewalt und sämtlicher Perversionen, die man sich nur vorstellen kann. Gerade darin liegt aber die große Stärke des Werkes begründet, das auch in der heutigen Zeit rein gar nichts von seinem teils verstörenden Eindruck verloren hat. Gleichzeitig schwingt hier auch noch eine nicht zu übersehende blasphemische Note mit, denn wenn das Geschwisterpaar in diversen Dialogen immer wieder betont im Namen Gottes zu handeln, kommt hier eine unverhohlene Gotteslästerung zum Ausdruck. Diese Dinge hat Mastorakis trotz eines ganz offensichtlich geringen Budgets erstklassig in den Fokus seiner Erzählung gerückt, die äußerst extrem und intensiv auf den Zuschauer einwirkt. Der Film soll schockieren und dieses Ziel wird auch keinesfalls verfehlt, denn man stellt sich ganz unweigerlich die ganze Zeit über die Frage, wie Menschen dazu in der Lage sein können, andere Menschen für etwas zu bestrafen, das sie zumindest teilweise selbst praktizieren.

      Aus rein filmischer Sicht ist "Die Teuflischen von Mykonos" ganz bestimmt alles andere als ein Meisterwerk, dafür handelt es sich jedoch um ein äußerst kontroverses Szenario, das definitiv zu den besten Exploitations Filmen zu zählen ist. Die extrem harte Wirkung der Ereignisse gibt sich dabei eher selten in visueller Hinsicht zu erkennen, denn die wirklich harten Passagen werden zumeist nur in Ansätzen gezeigt. Das macht aber gar nichts, denn dadurch wird erst die Fantasie des Betrachters so richtig in Wallung gebracht, wodurch sich ganz automatisch eine immer stärker ansteigende Gewaltspirale in dessen Kopf in Gang setzt. Wer also in der Hauptsache auch Mainstream gebürstet ist sollte gar nicht erst zum gerade erschienenen Mediabook von OFDB Filmworks greifen, andererseits dürften die Liebhaber von Exploitation und kontroversen Filmen geradezu begeistert sein.


      Fazit:


      Dank OFDB Filmworks ist dieser verstörende Klassiker nun endlich auch auf Blu-ray zu bewundern. Dabei kann man entweder zur einzelnen Scheibe greifen, oder gönnt sich auch gern einmal eines der beiden sehr schön aufgemachten Mediabooks, die den Film auf Blu-ray wie auch auf DVD enthalten und gleichzeitig auch noch mit einem informativen Booklet sowie sehenswerten Extras ausgestattet sind. Lohnenswert erscheint eine Anschaffung auf jeden Fall für all jene, die auch gern einmal über den Tellerrand hinaus schauen und einen sehr kontroversen Beitrag zu schätzen wissen.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you