Produktionsland: Deutschland
Produktion: Manfred O. Jelinski
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Jörg Buttgereit
Drehbuch: Jörg Buttgereit, Franz Rodenkirchen
Kamera: Manfred O. Jelinski
Schnitt: Jörg Buttgereit, Manfred O. Jelinski, Franz Rodenkirchen
Spezialeffekte: Heike Eger, Michael Romahn
Budget: ca. -
Musik: Max Müller, Gundula Schmitz
Länge: ca. 62 Minuten
Freigabe: juristisch geprüft
Darsteller: Micha Brendel, Carolina Harnisch, Volker Hauptvogel, Gerd Horvath, Florian Koerner von Gustorf, Monika M., Anne Presting, Franz Rodenkirchen, Michael Romahn, Xaver Schwarzenberger, Eddi Zacharias
Inhalt:
Lothar Schramm ist ein unauffälliger Mann. Der Taxichauffeur lebt alleine in einer kleinen Wohnung. Was niemand vermutet: Schramm ist der sogenannte Lippenstiftmörder. Er tötet im Affekt wahllos Menschen, beschmiert sie teilweise mit Lippenstift – und vergeht sich schliesslich an den Leichen... Seine Nachbarin, eine attraktive Prostituierte, verwirrt ihn vollends. Ob sie sein nächstes Opfer werden wird?
Trailer:
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Meinung:
Jörg Buttgereit hat mit Nekromatik den kontroversesten deutschen Amateurfilm erschaffen, der eine große Fangemeinde gefunden hat. Der wesendlich unbekannter gebliebene Schramm von Buttgereit hat von der verstörenden Wirkung, der eigenwilligen süffigen Atmosphäre und dem ähnlichen Soundtrack in etwa selbiges zu bieten, was Nekromatik und dessen Fortsetzung zuvor auch lieferten. Hinzu kommt der Ekelfaktor, eine Szene ist sehr aufstoßend und zwar wenn ein echter Penis, dann sicherlich gut getrickst, mit 3 Nägeln durch die Vorhaut durchstochen wird, dabei fließt auch Blut. Auf die Magengrube schlagen laute Atemgeräusche, hingerichtet und schon in einem durchsichtigen Sack verpackte Leichen oder wenn sich unser Charakter Lothar Schramm an eine Gummipuppe zu schaffen macht, während er beim Akt mit der Puppe, von lauten Sexspielen der Nachbarn stimuliert wird. Die Hälfte des Filmes besteht aus Alptraumvisionen von unserem psychisch kranken Schramm oder es sollen echte Geschehnisse sein, die nur sehr verschleiert aufgezeigt werden. Oft weis man nicht, ob Schramm hier Morde begeht oder er sich dies in seinem kranken Gehirn einbildet. Eine Auflösung gibt es zwar am Ende, wo auch die Szene vom Beginn wiederholt und somit entschlüsselt wird, dennoch werden viele die Nekromatik mochten, sich hiermit schwer tun. Die Story wirkt zu experimentell, es gibt einige die mögen dies auch sehr, aber eine große Fangemeinde kann damit nicht gefunden werden, denn das Geschehen ist anstrengend mit anzusehen, als es verstörende Wirkung hinterlassen kann. Mit der Kamera wird experimentell gearbeitet, vor allem anhand von langsamen Komplettüberschlägen oder ein wirres Karussellspiel beim Autofahren, wo die Straße nebenher im schnellen Tempo verscheidende Richtungen einschlägt, da ist mir auch etwas schwindlig bei geworden. Richtig gesplattert wird bis auf die Penisszene mit der Vorhaut eigentlich nicht, hab ich auch nicht erwartet, aber auch Suhlungen mit toten Leichen, wie bei den 2 Nekromantik Filmen oder viele Gorematerialien gilt es leider nicht zu erwarten. Somit fällt der Ekelfaktor auch nicht so hoch aus und dies reicht kaum, um sich die experimentelle und verwirrende Story damit schöner zureden. Schramm ist sicherlich Geschmacksache, wer experimentelle und schwer zugängliche Storys mit recht versüfften Inhalt mag, der sollte hier ruhig reinschauen.
meine Wertung:
als experimenteller Film: