Todeshochzeit

    • Todeshochzeit




      Originaltitel: Mørke
      Alternativtitel: Todeshochzeit - Niemand sollte alleine sterben
      Produktionsland: Dänemark
      Produktion: Thomas Gammeltoft, Hanne Palmquist
      Erscheinungsjahr: 2005
      Regie: Jannik Johansen
      Drehbuch: Jannik Johansen, Anders Thomas Jensen
      Kamera: Rasmus Videbæk
      Schnitt: Per K. Kirkegaard
      Musik: Antony Genn
      Länge: 119 Min. 55 Sek.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Nicolaj Lie Kaas, Nicolas Bro, Lærke Winther Andersen, Morten Lützhøft,
      Lotte Bergstrøm, Lisbet Lundquist


      Handlung:

      Als der Journalist Jakob den neuen Partner seiner schwerbehinderten Schwester Julie kennenlernt, ist er zunächst skeptisch: Denn der freundlich wirkende Anker möchte Julie heiraten, obwohl die beiden sich erst seit kurzer Zeit kennen und Anker selbst nicht behindert ist.
      Als dann die Hochzeit gefeiert wird, kommt es noch in der Hochzeitsnacht zu einem tragischen Ereignis: Julie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten und offensichtlich Selbstmord begangen. Jakob ist zutiefst traurig, Anker verlässt die Stadt.

      Als Jakob einige Zeit nach der Beerdigung die Sachen seiner Schwester durchsieht, stößt er auf eine Todesanzeige, die zufällig aus einem Buch fällt, welches Anker Julie geschenkt hatte. Die Todesanzeige gleicht in Form und Schrift exakt derer, welche Anker für Julie aufgegeben hatte. Das macht Jakob misstraurisch, zumal auch die Telefonnummer Ankers nicht funktioniert. Jakob findet Ankers Adresse heraus und beschließt, in das Dorf Morke zu fahren, in dem Anker nun lebt.

      Dort muss Jakob feststellen, dass Anker bereits wieder heiraten möchte, nämlich die ebenfalls schwer behinderte Hanne. Jakob wird immer misstrauischer und als er Recherchen bezüglich der Frau aus der Todesanzeige anstellt, muss er endgültig feststellen, dass mit Anker etwas nicht stimmt...


      Meinung/Kritik:

      Todeshochzeit hat mir richtig gut gefallen und er hebt sich meiner Meinung nach durch mehrere Aspekte von anderen Genre-Vertretern ab. Zum einen bekommt man eine durchgängig düstere Atmosphäre geboten. Die Bilder sind grau und trostlos, so wie man es von vielen dänischen Filmen gewohnt ist. Dazu sorgt die verlassene und altmodische Umgebung des Dorfes für einen gewissen zusätzlichen Grusel. Der Darstellung des Anker, gespielt von Nicolas Bro, kann überzeugen und man bekommt eine Figur zu sehen, die eben nicht den klassischen Hollywood-Psychopathen zeigt, was ich persönlich sehr erfischend fand.
      Alle anderen Darsteller sind auf höchstem Niveau, besonders nennenswert sind hier die weiblichen Darsteller, welche die schwerbehinderten Frauen absolut hervorragend verköpern. Der Protagonist, gespielt vom dänsichen Superstar Nicolaj Lie Kaas bietet zudem eine solide Identifikationsfigur für den Zuschauer.

      Teilweise bedient sich Todeshochzeit bekannter und einfacher filmischer Tricks, um Spannung zu erzeugen. Diese sind aber trotzdem sehr effektiv umgesetzt. Am Rande, aber trotzdem nicht beiläufig werden auch zwischenmenschliche Situationen sehr gekonnt und interessant dargestellt. Vermutlich dürfte die etwas "andere" Erzählweise nicht jedem Zuschauer gefallen, da der Film eben nicht nur strigent die Basis-Handlung verfolgt, sondern auch intensiv auf die verschiedenen Charaktere eingeht. Sowohl Sympathie und Antipathie werden äußerst realistisch gezeigt und könnten so auch direkt aus dem Leben stammen. Ein Merkmal, was allgemein im dänischen Film häufig anzutreffend ist.

      Fazit: Wer sich allgemein für das dänsiche Kino begeistern kann, dem möchte ich Todeshochzeit auf jeden Fall empfehlen. Zwar ist er kein Meilenstein, was er auch nicht sein muss, denn für einen unterhaltsamen Genre-Abend ist er in jedem Fall geeignet. Ein spannender, sehr gut gespielter und atmosphärischer Thriller und vor allem sehenswert für Alle, die sich für diese Art Film begeistern können.

      Ich gebe gute [film]7[/film] Punkte



      Trailer: