3 Drehorte von Horrorfilmen in Deutschland

    • 3 Drehorte von Horrorfilmen in Deutschland

      Habt ihr euch auch schon mal gefragt, in welchen verlassenen Villen, düsteren Wäldern und unheimlichen Sanatorien eure Lieblingshorrorfilme gedreht wurden? In welch abgeschiedene Winkel der Erde die Regisseure reisenmussten, um solch unheimliche Szenarien zu kreieren? In Wahrheit verbergen sie sich in den gewöhnlichsten Ortschaften und Gegenden. Auch in Deutschland wurden einige hochkarätige Horrorfilme gedreht. Es ist alles eine Frage der Inszenierung und den richtigen Kameraeinstellungen. Viele von den Drehorten existieren heute weiterhin und können auch ohne weiteres besucht werden. Wir haben hier 3 Orte in Deutschland für euch zusammengetragen, an denen Horrorfilme gedreht wurden!

      Nosferatu” in Wismar




      Den Beginn macht der allererste Horrorfilm überhaupt. “Nosferatu” ist ein Klassiker des Genres und begeistert auch heutzutage noch viele Filmfans. Der ikonische Streifen über Dracula wurde 1921 im mecklenburgischen Wismar gedreht. Dieser Stummfilm der Weimarer Republik wurde von Friedrich Wilhelm Murnau inszeniert und lehnt an dem Roman “Dracula” von Bram Stoker. Sie hatten allerdings keine Filmrechte und wurden deswegen später verklagt. Der Film überlebte allein deswegen, weil schon viele Kopien davon in Umlauf waren.

      Im Film wurde die Stadt Wismar zu Wisborg umbenannt. Im Film selbst sind diverse Teile der Stadt zu sehen: unter anderem der Marktplatz, die Marienkirche und der Hof der Heiligen-Geist-Kirche. Auf dem Kirchenvorplatz findet zum Beispiel die Szene statt, in der Graf Orlok mit seinem Sarg nach Hause schleicht. Im Hof der Heiligen-Geist-Kirche wurden zwei Szenen gedreht. Zum einen die Aufbruchsszene von der Filmfigur Hutter und zum anderen die Hauptfigur Graf Orlok, die zu ihrem gekauften Haus schleicht.

      Zudem wurden Szenen vom Segler “Empusa” auf der Ostsee vor Wismar gedreht, auf welchem sich Graf Orlok und die Ratten befanden. Bei der Hafeneinfahrt ist deutlich das Stadtpanorama mit der Georgskirche zu erkennen. Eine der eindrucksvollsten Szenen wurde am Wassertor von Wismar gedreht. Graf Orlok schreitet in dieser mit seinem Sarg von Bord der “Empusa” in Richtung Stadt. In den Filmaufnahmen lässt sich deutlich erkennen, dass das Schiff gleich auf der anderen Seite des Stadttors ankert. Tatsächlich reichte das Hafenbecken 1921 bis dahin. Heute ist das Hafenbild etwas anders.


      Heilstätten” am Grabowsee






      Dieses verlassene Sanatorium eignete sich ideal für den Dreh eines Gruselfilms. Das dachten sich auch die Regisseure vom gleichnamigen Found-Footage-Films “Heilstätten” aus dem Jahr 2018. In der Handlung geht es um 6 Youtuber, die eine Nacht in den alten Heilstätten verbringen und dabei versuchen, sich gegenseitig zu erschrecken und das Ganze zu filmen. Was harmlos klingt, verwandelt sich in einen blanken Alptraum und die Jugendlichen bemerken zu spät, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

      Das Areal des ehemaligen Heilzentrums umfasst mehr als 20 Gebäude, in denen von 1890 bis 1933 Tuberkulose-Patienten behandelt wurden. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurden die Räumlichkeiten von der roten Armee als Krankenhaus genutzt und seit 1995 steht die Anlage leer. Deshalb ist die Heilstätte mittlerweile auch ziemlich verkommen: verfaulte Türen, eingestürzte Dächer und eingeschlagene Fensterscheiben bestimmen das Bild. Also genau das richtige für die gruselige Stimmung von “Heilstätten”.

      Ursprünglich war geplant, den Film in den “Beelitz Heilstätten” zu drehen anstatt am Grabowsee, jedoch entsprach er aufgrund von kürzlichen Sanierungen für einen anderen Filmdreh nicht mehr dem gewünschten Lost-Places-Look. Zudem liegt die Anlage am Grabowsee nicht wie die andere Location an einer Hauptstraße und ist komplett umzäunt und recht isoliert. All diese Eigenschaften kamen dem Filmdreh zugute.


      Netflixserie “Dark” in Brandenburg





      „Dark” Drehort, Wohnhaus der Familie Kahnwald, Brandenburg © Andrea David

      Die Netflixserie “Dark” von den Showrunnern Baran bo Odar und Jantje Friese ist zwar kein Horror per se, jedoch sorgt sie mit ihren Verflechtungen und dem gruseligen Setting dennoch für Gänsehaut. In “Dark” gibt es mehrere Erzählstränge und Zeitachsen, die erst im Verlauf der Serie einen Sinn ergeben.

      Die Geschichte findet in dem fiktiven Ort Winden statt, der tatsächlich in Brandenburg liegt. Genau genommen wurde “Dark” gänzlich in Berlin und Umland gedreht. Das purpurrote Haus der Familie Kahnwald ist das Kernstück der Serie, da dort der Protagonist Jonas wohnt, und liegt am nördlichen Rand von Berlin. Direkt hinter dem Haus befindet sich die große Waldlichtung, wo eine Hundestaffel in “Dark” nach dem vermissten Jungen gesucht hat. Ebenso erscheint dort der Fremde mit dem Koffer und es tauchen immer wieder tote Tiere auf. Das Haus selbst wurde 1930 gebaut und ist seit 2004 von seinem jetzigen Besitzer bewohnt.

      Offensichtlich hat es eine ganz besondere Ausstrahlung, da bereits das zweite Filmteam bei dem Hausbesitzer angefragt hat, ob sie es als Drehort verwenden dürfen. Dabei handelt es sich um die Thriller-Serie “You are wanted”. Als sie erfahren haben, dass schon “Dark” dort gedreht wird, haben sie sich jedoch nach etwas anderem umgesehen.

      Den ikonischen Höhleneingang, der ein Zentralpunkt der Handlung darstellt, gibt es im echten Leben leider nicht. Er ist ein Nachbau, der im Saarmunder Wald in einer Senke aufgebaut wurde. Die Filmcrew hat sich aufgrund von hohen Produktionskosten gegen eine echte Höhle entschieden. Einzig ein paar Innenaufnahmen wurden in der Einhornhöhle im Harz gedreht.

      Na, neugierig geworden? Dann steigt doch in die nächste Bahn und fahrt zu einem der Drehorte. Falls ihr von weiter her kommt, könnt ihr auch eines der günstigen Angebote von Travellink nutzen. Die Begeisterung, die man verspürt, wenn man Orte aus Filmen und Serien wiedererkennt, an denen man noch nie war, ist unvergleichlich. Da ist es eine gute Idee, seine Kamera einzupacken und das Erlebnis zu dokumentieren. Bei ifolor könnt ihr diese Bilder dann ausdrucken lassen oder besonders gelungene Aufnahmen auf Leinwand ziehen. So hat man noch lange etwas von seinem Ausflug in Horrorgefilde.
    • Schöner Thread!
      Mein Herz schlägt für meine Mama &