Produktionsland: USA
Produktion: Mike Fleiss, Chris Briggs, Lynette Howell
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: David R. Ellis
Drehbuch: Will Hayes, Jesse Studenberg
Kamera: Gary Capo
Schnitt: Dennis Virkler
Spezialeffekte: Matt Kutcher / Switch VFX & Crater Studio
Budget: ca. 28.000.000 $
Musik: -
Länge: ca. 91 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Sara Paxton, Chris Carmack, Courtney Hope, Joel David Moore, Chris Zylka, Katharine McPhee, Donal Logue, Dustin Milligan, Sinqua Walls, Christine Quinn, Damon Lipari, Gill Montie
Inhalt:
Wildes Flirten, hemmungsloses Feiern und jede Menge Fun: Für Sara und ihre College-Freunde soll es das ultimative Party-Sommerwochenende im Ferienhaus ihrer Eltern auf einer kleinen Insel im Morris Salzwassersee, Louisiana werden. Die Stimmung ist ausgelassen, der See lockt und die Freunde stürzen sich mit ihren Wake-Boards ins Wasser. Doch die Partylaune sinkt schnell, als College-Footballstar Malik bei einem seiner übermütigen Stunts stürzt und wenig später an Land taumelt - mit einem abgerissenen Arm. Unter Schock machen sich die Freunde in einem kleinen Motorboot auf den Weg zum Krankenhaus Richtung Festland. Erst auf dem See wird ihnen klar: Es war kein Unfall. Unter ihnen lauert das Grauen. Im Wasser wimmelt es von monströsen, mordlustigen Haien, die sie in Sekundenschnelle in Stücke reißen werden. Was als perfider Racheplan einheimischer Jugendlicher rund um Saras Ex-Freund begonnen hat, wird für die Clique zum verzweifelten Kampf ums Überleben...
Infos:
Drehbeginn ist im Sommer 2010 in Louisiana.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 01.12.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 27.04.2012
Kritik:
Der Weiße Hai war Gestern Kult, Shark Night ist es für die heutige Generation in 3D.
Zumindest der Verglich muss angebracht sein, wenn ich anhand eines Interviews von Regisseur David R. Ellis sein Kommentar auf die Schippe nehmen muss, der aber auch eingeräumt hat, dass der Weiße Hai für ewig die Speerspitze des Genre sein wird. Eher muss sich Shark Night 3D mit Alexandre Aja seinem sehr gelungenen Trashtittenhit Piranha 3D aus dem letzten Jahr messen lassen. Es wird hier zumindest ersichtlich viel Wert auf flotte Dialoge und Witz gelegt, so wie es schon seit Jahren im Tierhorrorgenre üblich ist und der Film ist diesbezüglich keineswegs auf den spuren des Weißen Hais, der noch durchweg ernst und bedrohlich war. Die Charaktere bestehen aus Quotenschwarzer, Proll und die Blodnine darf auch nicht fehlen. Es dürfte schnell klar sein worauf Regisseur Ellis hier hinaus will. Spätestens wenn der flippige Sheriff Büchsenbier weg haut und Dancemusik gespielt wird, sogar die „Büchsen“ langsam mehr nackte Haut zeigen, dürfen die Bierdeckel langsam fliegen. Der Beginn ist also Genre typisch. Es fällt aber auch auf, dass neben der ganz passabel besetzten Blondine Sara Paxton (Last House on the Left) und dem schwarzen Sinqua Walls der Cast ansonsten etwas betröpfelt drein schaut. Wahrscheinlich hatte jeder Tierhorrorfilm des B-Genre in den letzten Jahren im Schnitt eine bessere Besetzung als dieser Shark Night 3D. Der Rest vom Cast wirkt zunehmend verkrampft, insbesondere die jungen männlichen Darsteller sind mal wieder eine Katastrophe in Hollywood, aalglatt, schleimig und somit für mich nervig.
Die Schnellspuleinlagen, die wie in einem Musikclip ablaufen, hätte man sich hier verkneifen können. Wenn die jungfräuliche Sara Paxton mit Bikini und Hund Stöckchen holen spielt, werd nicht nur ich mir gewünscht haben, an Stelle des Hundes zu sein. Ein bisschen leid kann einen Paxton hier schon tun, allerdings gibt es auch keine Nacktszenen mit ihr, was den Film sicher etwas gut getan hätte um mehr zu unterhalten. Die Haie kommen nur spärlich zum Vorschein, vielleicht fehlt ihnen das richtige pubertäre Treiben der Teenager, die einfach zu brav wirken um die Bestien richtig zu provozieren. Eine gelungene Szenerie ist, wenn eines der Mädels in einem eingezäunten Becken der Hinterwäldler, durch Piranhas gemeuchelt wird. Die beste Szene des ganzen Films. Ja ihr habt richtig gelesen, Hinterwäldler. Die passen allerdings nicht so richtig in den Film, denn man möchte doch hier die Meeresbestien sehen, zumal die Hinterwäldler auch eher schwach besetzt sind und keinen richtig fiesen Eindruck machen. Zudem ist es unerklärlich was sie mit den Sharks nun wirklich zu tun haben, dass wikrt doch alles recht aufgesetzt und unglaubwürdig was hier aufgetischt wird. Es werden alte Filme wie „Gesichter des Todes“ im Dialog gehuldigt, so richtig passend hierzu hat man die Titel aber auch nicht gewählt, dann hätte man doch gleich Der Weiße Hai erwähnen können oder irgendwelche Hinterwäldlerfilme. Es wirkt hier fast alles unrund. Von den angriffslustigen Meerestieren gibt es übrigens auch insgesamt viel zu wenig zu sehen, dafür sehen sie optisch gut aus, ja um einiges besser gar als in Piranha 3D. Hier hat man sich bei den Sharks etwas vom Weißen Hai abgeschaut, auch wenn es natürlich trotzdem CGI ist, schauen die Tiere wirklich gut aus. Die Effekte sind rare, aber nie billig. Allerdings hätten viele billige Effekte so wie auch bei Piranha 3D den Unterhaltungs- und Trashwert gewaltig ankurbeln können. Bessere Optik funktioniert nicht, wenn die Geschichte sich nicht auch steigern kann, ansonsten wird man ja erst recht gelangweilt, da man nicht mal was zum Lachen hat. Allgemein kann man hier eher von Hinterwäldler 3D reden als von Shark Night 3D. Wo war eigentlich die Nacht? Es ist in der ganzen Spielzeit Tag. Die Spannung will sich hier nach dem noch ganz brauchbaren ersten Drittel nicht aufbauen und witzig ist es auch nur selten, dadurch plätschert das Geschehen nur vor sich hin. Nur der Showdown ganz zuletzt liefert etwas mehr Hai Action ohne wirkliche Härte, wie man es ansonsten hier wenigstens etwas der Unterhaltung wegen, schon eher bringen muss.
Regisseur David R. Ellis (Snakes on a Plane, Final Destination 2) hat wahrscheinlich ebenfalls des Alters wegen den Zenit nun endgültig überschritten. Hat er doch zuletzt schon den 4.Teil der Final Destination Reihe völlig versaut, wo erst mit Teil 5 vom bis dato recht unbekannten Steven Quale vielleicht noch mal die kultige Reihe gerettet wurde. Was Ellis aber hier wieder verzapft, spricht dafür, dass auch er dringend in den Ruhestand gehen muss, so wie viele anderen Kollegen, von Craven, Romero, Argento bis Carpenter. Es ist nicht mehr mit anzuschauen, was die bis dato Besten und mittlerweile Bekanntesten, aber gealterten Horrorfilm-Regisseure für einen seelenlosen und teils 3D verseuchten Kino-Dreck für den Mainstream von Heute produzieren.
Selbst für Tierhorror-Allesseher liefert Shark Night 3D zu viel Durststrecke und Ideenarmut. Gott das machen ja die aktuellen Asylum und die Roger Corman Produktionen um einiges besser. Was für rausgeschmissenes Geld hierfür. David R. Ellis hat sich mit Shark Night 3D bis auf die Knochen blamiert.