Rufmord



    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Kirsten Hager, Carmen Stozek, Sabine Wenath
      Erscheinungsjahr: 2018
      Regie: Viviane Andereggen
      Drehbuch: Claudia Kaufmann, Britta Stöckle
      Kamera: Martin Langer
      Schnitt: Constantin von Seld
      Spezialeffekte:
      Budget: ca. -
      Musik: Annette Focks
      Länge: ca. 88 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Rosalie Thomass, Johann von Bülow, Ulrike C. Tscharre

      Inhalt:

      Seit wenigen Monaten arbeitet Luisa Jobst als Lehrerin in Kails. Sie ist mit dem jungen Schreiner Finn glücklich zusammen, der für sie seine langjährige Freundin verlassen hat. Sie fühlt sich in den bayerischen Ort und in der Schulgemeinschaft gut integriert. Als aber auf der Homepage der Schule Nacktfotos von ihr auftauchen, merkt Luisa, dass sie sich mit ihren modernen Unterrichtsmethoden und ihrer unkonventionellen Art nicht nur Freunde gemacht hat.

      Eine Lawine kommt ins Rollen: Wütende Eltern und aufgebrachte Kollegen hetzen gegen die Lehrerin, und ehe Luisa das ganze Ausmaß erkennt, ist sie Opfer einer Rufmord-Kampagne geworden. Sie erstattet Anzeige, doch das Löschen der kompromittierenden Seiten im Netz genügt nicht, um ihren geschädigten Ruf wieder herzustellen. Luisa sieht sich immer dreister werdenden Gehässigkeiten ausgesetzt. Sie beschließt, selbst herauszufinden, wer ihr Leben zerstören will.

      Trailer:


      TV-Premiere: 19.05.2019 (ZDF)
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 28.06.2019
    • Kritik:

      So ein Aufstand wegen ein Bild wo jemand nicht voll angezogen ist? Kann doch nicht wahr sein, wobei gerade die Spießbürgerliche-Bewegung daran sich gerne aufhängt. Besonders das Problem deutsches Schulsystem, wo Lehrer gar nichts mehr dürfen und Eltern immer ihre Kinder dann in Schutz nehmen, ist brisant. Schön zu sehen der Konflikt im Elternsprechzimmer, dass einige Eltern sich extrem an einer unfreiwilligen Verfehlung stoßen. Zumal die Lehrerin glaubhaft beteuert unschuldig zu sein. Das Thema ist frisch im Bezug auf das Cybermobbing, die Umsetzung recht typisch für eine ZDF Produktion, aber definitiv der besseren Sorte. Das Aufsuchen der Dorfkneipe und eine Szene vor den männlichen Trunkenbolden veranstalten, nur weil anonyme perverse Nachrichten zu der Lehrerin verschickt haben? Das geht von der Logik her etwas zu weit, wie Rosalie Thomass sich dabei gibt. Wobei der Nervenzusammenbruch oft nicht logische Entscheidungen nach sich zieht. Zum Ende hin gibt es noch eine Wendung, die kann man allerdings erahnen.

      Also ganz gute ZDF Krimiunterhaltung, mit frischem und dramatischem Thema unterlegt. Der Film holte eine starke TV-Quote für das ZDF, die gewohnt zumeist aus der älteren Stamm-Schicht bestand, aber dieser dramatische Krimi taugt auch für ein junges Publikum.

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      Edit:
      Der Film ist bis Ende des Monats noch auf zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/rufmord-100.html zu sehen.