Valerie - Eine Woche voller Wunder

    • Original von FUN
      Der Film hat durchaus seine Stärken. Die süße Valerie, die schöne Musik, die tolle Ausstattung und die herrlich surrealen Bilder, aber insgesamt war er mir doch zu strange, lückenhaft, aprubt und naiv, sodass er mich nicht vollends überzeugt hat.


      Sehe ich genau so.
    • Also mich hat dieser Film einfach fasziniert.
      Ich war sofort in dem Film drinnen und empfand zu keiner Minute Langeweile. Es stimmt zwar, dass "Valerie" schon etwas verworren, bzw seltsam ist, aber ich habe selten vorher so etwas gesehen. Und selten vorher habe ich mich von einem Film so einfangen lassen.

      Es ist etwas schwer, "Valerie" zu beschreiben, aber das haben meine Vorredner schon gut hinbekommen und dazu kann ich eigentlich auch nicht mehr viel hinzufügen, nur noch einmal kurz meine Eindrücke:
      Es stimmt schon, das Ganze ist wirklich sehr strange, ich glaube, eine Beschreibung zu dem Film hieß "Alice im Wunderland-auf LSD" und das trifft es schon ganz gut insgesamt.
      Es gibt auch erotische Szenen, die auf mich selbst aber einen wirklich schönen, ästhetischen Eindruck machen. Genauso hübsch anzusehen ist eigentlich der gesamte Rest: Wunderbare Farben, hier scheint Bildstörung bei der Restaurierung dieses älteren Films wieder einmal einiges herausgehauen zu haben, faszinierende Bilder, alles sehr schön gefilmt und eine wirklich süße Hauptdarstellerin, die wunderbar in die Rolle der "Lolita" passt.
      Ich persönlich würde sie aber am liebsten einfach nur knuddeln. ;)

      Mein persönlicher Favorit war übrigens die Großmutter. Die weiß-geschminkte "Alte".

      Was ich zum Ende hin noch schreiben möchte ist, dass ich die Sprache auch sehr schön finde, absolut passend zu diesem Film und ich könnte ihn mir jetzt auch nicht mehr so recht in einer deutschen Synchronfassung vorstellen.

      [film]9[/film]


      Robert Englund, der einzig wahre Freddy. :58:
    • Freut mich, dass er dir auch sehr gut gefallen hat. Es ist einfach schwer sich nicht von diesem Film faszinieren zu lassen. Aber klar, Geschmäcker sind verschieden...

      Wenn dir der Film so gut gefallen hat, dann schau dir mal "Zeit der Wölfe" von Neil Jordan an! Er basiert auf zwei Erzählungen der Schrifstellerin Angela Carter, die sich beim Schreiben dieser Geschichten angeblich von "Valerie" inspirieren ließ. In beiden Filmen spielt eine junge Heranwachsende die Hauptrolle und es geht, metaphorisch gesehen, in beiden auch ums Erwachsenwerden und das zaghafte "sexuelle" Erwachen der "Heldin". Natürlich nicht geizend mit massig Interpretationsmöglichkeiten, fernab des normalen Mainstreams, wobei "Zeit der Wölfe" zu seiner Entstehungszeit mehr Beachtung bekam als "Valerie".
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Danke für den Tip, Sawyer.
      Deine Beschreibung hört sich schon einmal gut an, dann werde ich mal nach diesem Film Ausschau halten!
      Ich bin auch momentan wohl in der passenden Stimmung für einen weiteren Film, in "Valerie"-Art.


      Robert Englund, der einzig wahre Freddy. :58:
    • Gerngeschehen, Intoc!
      Ich denke, der Film könnte dir auf jeden Fall zusagen. Er ist stellenweise sogar etwas "hart", was die Effekte angeht, besonders dann, wenn der "Wolf im Manne" buchstäblich zum Vorschein kommt... Das ändert jedoch nichts an der tollen, leicht düsteren Märchenatmosphäre und der Endwirkung.
      Ich freue mich auf deine Meinung!
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Scheint mittlerweile ja ziemlich rar zu sein.Günstigstes Angebot bei Amazon 49 (gebraucht) teuerstes 69,99 Euro neu.Bin ich froh diesen grandiosen Film noch zum normalen Preis bekommen zu haben.
    • Es ist komisch, denn für normal hätte ich das Teil wohl geradedessen wieder verkauft. Beim ersten Ansehen mochte ich ihn gar nicht, habe ihm eine zweite Chance gegeben und nun schätze ich ihn als wertvolles und abseitiges Juwel. Über den Film zu philosophieren wäre so unnötig wie darüber nachzudenken, wie man als Mensch 50€ für 84er Hartboxen bezahlen kann. Das ist keine leichte Kost und in den meisten Fällen kryptisch und nicht nachvollziehbar. ...
    • Original von Trasher
      Scheint mittlerweile ja ziemlich rar zu sein.Günstigstes Angebot bei Amazon 49 (gebraucht) teuerstes 69,99 Euro neu.Bin ich froh diesen grandiosen Film noch zum normalen Preis bekommen zu haben.


      Das finde ich allerdings etwas verwunderlich, da bin ich aber auch sehr froh, dass ich ihn vor nem halben Jahr noch für die obligatorischen 20,-€ bekommen habe lol
    • Hoffentlich bleibt Bildstörung auch dabei, find es nämlich gut wenn Filme nicht zu viele Auflagen haben das man sie hinterhergeschmissen bekommt. Ich find den Film von der Story her Käse, aber von der Atmosphäre her ist er sehr einprägsam.
    • @Dr.Doom Bei Bildstörung mach ich mir da keine Gedanken.Die limitierten Auflagen mit Bonus-DVD oder Soundtrack-CD wie in diesem Fall wurden danach bei keinem Film bisher wieder aufgelegt.Da finde ich andere Label wesentlich schlimmer und unglaubwürdiger.Ich denke das jeder hier im Forum aktive weiss welche Label ich damit meine.
    • Original von Trasher
      @Dr.Doom Bei Bildstörung mach ich mir da keine Gedanken.Die limitierten Auflagen mit Bonus-DVD oder Soundtrack-CD wie in diesem Fall wurden danach bei keinem Film bisher wieder aufgelegt.Da finde ich andere Label wesentlich schlimmer und unglaubwürdiger.Ich denke das jeder hier im Forum aktive weiss welche Label ich damit meine.


      Das verwunderliche ist ja eigentlich, dass Bildstörung ihre Limitierungen nichtmals offiziell macht. Aber ich denke bei solchen Titeln ist die Nachfrage auch höher als bei Titeln, die schon in zig Versionen veröffentlicht wurden und immer wieder in pseudolimitierte Hartboxen gesteckt werden. Kann man ähnlich sehen wie bei den Anolis Hammer Edition Titeln, die auch nie limitiert in dem Sinne waren, aber einige Titel teilweise 100€ kosten.
      Und ja, Bildstörung rockt schon, auch wenn einige sehr schwache, bisweilen zu bizarre Titel dabei sind...Valerie und Lärm und Wut sind allerdings sensationell.
    • @Fun Gerade das Bildstörung obskure und unbekannte Titel in solch guten Editionen veröffentlicht macht das Label für mich ja so sympathisch und Totalausfälle konnte ich bisher auch keine entdecken.Gleicher gilt für Camera Obscura.Solch Label sind mir wesentlich lieber als diese Repack- oder Uncutlabel die Filme in Hartboxen stecken und für überteuerte Preise auf den Markt bringen.Das traurige an dieser Sache ist das sich solche Sachen auch noch gut verkaufen.

      Sorry für's kurze Offtoppic
    • Bildstörung oder 84?
      Definitiv Bildstörung, auch wenn mir Possession und Ein Kind zu töten gar nicht gefallen haben. Muss mal wieder in ihr Programm schauen, vielleicht finde ich ja noch was interessantes. Kannst du mir noch was empfehlen?
    • @Fun Ich kann dir von Bildstörung definitiv den vor kurzem erschienenen "Leben und Tod einer Pornobande" empfehlen.Ist allerdings sehr kontrovers und Du solltest vor einem Kauf erst mal einige Reviews durchlesen damit du weisst was dich erwartet.Hier ist mal wieder ein Beispiel dafür wie wilkürlich und unverständlich die BPJM arbeitet die 18er Freigabe für solch einen Film ist mehr als unbegreiflich.

      PS: Ich war ja der dankbare Abnehmer von "Posession" une "Ein Kind.." die Filme haben mir hervorragend gefallen.
    • Grad entdeckt für 17.99 Euro. .....und kein Geld dabei.:-( Hab ihn versteckt und hoffe bis Montag hat ihn keiner gefunden;-)
      .
      Xpli: proud member of the:
      .
      ......
      .
    • Wichtige News:

      Am 04.11.2011 kommt ein Rerelease als Singledisc, für alle die den Film noch nicht haben ;)

    • Original von Xpli:

      Grad entdeckt für 17.99 Euro. .....und kein Geld dabei.:-( Hab ihn versteckt und hoffe bis Montag hat ihn keiner gefunden;-)


      Owei.... Keine EC-Karte? :(
      Dann wünsche ich dir mal viel Glück für Montag! :3:


      Robert Englund, der einzig wahre Freddy. :58:
    • Original von Intoccabile:

      Original von Xpli:

      Grad entdeckt für 17.99 Euro. .....und kein Geld dabei.:-( Hab ihn versteckt und hoffe bis Montag hat ihn keiner gefunden;-)


      Owei.... Keine EC-Karte? :(
      Dann wünsche ich dir mal viel Glück für Montag! :3:


      Liebe Intoc, das war am 3.09.2011 ;)
    • Original von FUN:

      Original von Intoccabile:

      Original von Xpli:

      Grad entdeckt für 17.99 Euro. .....und kein Geld dabei.:-( Hab ihn versteckt und hoffe bis Montag hat ihn keiner gefunden;-)


      Owei.... Keine EC-Karte? :(
      Dann wünsche ich dir mal viel Glück für Montag! :3:


      Liebe Intoc, das war am 3.09.2011 ;)


      Oje, stimmt. Das habe ich mal wieder nicht gecheckt. :3:
      Aber dann mag ich auch wissen, wie es nun ausgegangen ist. ;)


      Robert Englund, der einzig wahre Freddy. :58:
    • :)... naja Dank Intoc habe ich diese 2DVD/CD-Version bekommen. Es verhält sich hier ähnlich wie bei Pratchetts Scheibenwelt. Da gibt es Gemüse, was in diesem Jahr geerntet wird, nächstes Jahr aber erst angebaut wird. Verrückte Dinge die die Zeit manchmal bewerkstelligt.

      Wenn Intoc nicht nachträglich (vorträglich) Daumen gedrückt hätte, wäre die Geschichte sicherlich nicht so positiv für mich ausgegangen.

      Tatsächlich kam ich Montags in den Müller und habe mit Erschrecken festgestellt, dass die DVD nicht mehr am verstecktem Platz stand. Nachdem ich den Schock überwunden habe, habe ich nochmal in jedem Regal geschaut und sie tatsächlich noch erblickt.

      Freu. Habe also diese 2 DVD/CD Version im feinem Schuber nun als Erweiterung meiner Sammlung. Z.zt. liegt sie in meinem Auto. Falls mal wieder alle Ampeln auf Rot sind ;-)
      .
      Xpli: proud member of the:
      .
      ......
      .
    • Glückwunsch zur Special Edition, die ist auch einfach nur wunderschön und ein wahres Schmuckstück. :6:
      Dann noch zu dem Preis... Nahezu perfekt!

      Original von Xpli:
      Tatsächlich kam ich Montags in den Müller und habe mit Erschrecken festgestellt, dass die DVD nicht mehr am verstecktem Platz stand. Nachdem ich den Schock überwunden habe, habe ich nochmal in jedem Regal geschaut und sie tatsächlich noch erblickt.


      Da hätte ich auch erst einmal einen Schock bekommen. Zum Glück hast du die DVD dann ja nochmal gefunden. Wer weiß... Vielleicht hat ein anderer den gleichen Einfall bekommen und auch versucht, sie zu verstecken. Aber jetzt ist der Kampf um "Valerie" ja entschieden. ;)


      Robert Englund, der einzig wahre Freddy. :58:
    • Läuft heute Nacht auf ARTE!!! Um 1 Uhr und in HD ;)
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Ich habe einen surrealen Film erwartet und bekam mehr, als ich verstehen konnte.
      Ich begreife bis jetzt noch nicht, was in dem Film eigentlich passiert. Einen wirklichen Handlungsstrang gibt es wohl nicht. Es sind wohl eher Eindrücke, die jeder Zuschauer selber irgendwie anders aufnimmt und deutet.
      Zu sehen bekommt man die merkwürdigsten Dinge in Kombination mit Horror und Erotik - untermalt mit wirklich toller Musik.

      Ich kann wirklich nicht mehr zu dem Film sagen. Ich glaube es ist auch nicht Sinn der Sache, dass man den Film komplett versteht. Auf jeden Fall wurde hier ein toller Film geschaffen, den jeder einmal gesehen haben sollte. Denn man kann den echt schwer mit Worten beschreiben.

      Wertung entfällt.

      (ARTE hatte ihn im Originalton mit deutschen Untertiteln gezeigt. Ich meine der Ton ist tschechisch.)
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Habe den jetzt mal geschaut, da ich ihn auf der Festplatte hatte. Habe ich nicht zu Ende geschaut. Hat mich nicht gerockt. lolp


    • Originaltitel: Valerie a týden divu
      Produktionsland: Tschechoslowakei
      Produktion: Jirí Becka
      Erscheinungsjahr: 1970
      Regie: Jaromil Jires
      Drehbuch: Vítezslav Nezval (Roman), Jaromil Jires, Ester Krumbachová
      Kamera: Jan Curík
      Schnitt: Josef Valusiak
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Lubos Fiser, Jan Klusák
      Länge: ca. 73 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Helena Anýzová, Karel Engel, Jan Klusák, Petr Kopriva, Jirina Machalická, Jirí Prymek, Jaroslava Schallerová, Martin Wielgus

      Inhalt :

      Valerie ist ein 13jähriges Mädchen, welches nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter lebt.
      Sie hat grade ihre erste Menstruation erlebt und befindet sich nun an der Schwelle zum erwachsen werden.
      Eines Nachts werden ihr im Schlaf ein Paar Ohringe gestohlen und weil der Dieb so dummdreist war sie ihr direkt von den Ohren zu stibitzen erwacht Valerie und sieht den Langfinger noch als er versucht sich davonzumachen.
      Natürlich kann sie es nicht zulassen, das ihr das einzige Erbstück welches sie von ihrer Mutter hat, gestohlen wird und heftet sich dem Dieb an die Fersen.
      Während der Verfolgung bemerkt sich ziemlich schnell das auf eine seltsame Weise auf sie alles sehr befremdlich und anders wirkt als wie es zuvor war.
      Am nächsten Tag trifft eine Gauklergruppe im Dorf ein die auf der Hochzeit eines befreundeten Paares für die Unterhaltung sorgen soll und während das Mädchen vom Fenster aus dem bunten Treiben auf dem Dorfplatz zuschaut bemerkt sie wie ein mystischer und zugleich furchteregender Mann unter den Dorfbewohner weilt.Dieser ist ganz in schwarz gehüllt und hat eine dämonische Fratze.
      Als dann auch noch ihre Großmutter anfängt sich zu verändern und letztendlich unauffindbar verschwindet und es ein lüsterner Priester auf die junge Schönheit abgesehen hat fängt Valerie's Welt an vollkommen aus den Fugen zu geraten.
      Warum erscheint ihr alles so anders und welche Absichten hat der dämonische Mann?
      Macht der Priester mit ihm gemeinsame Sache uns sind die beiden vielleicth sogar für das verschwinden ihrer Großmutter zu verantworten?

      Trailer :


      Meinung :

      Es ist nun wahrlich kein Geheimniss das die Tschechen in den 70gern und 80gern für ihre Märchenfilme und Serien bekannt waren.
      Titel wie DIE MÄRCHENBRAUT, 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL,WIE MAN DORNRÖSCHEN WAC KÜSST und DAS KALTE HERZ, um nur einige zu nennen, dürften den älteren Lesern wohl wahrlich noch ein Begriff sein.
      Mit "VALERIE - EINE WOCHE VOLLER WUNDER" hat das Label BILDSTÖRUNG uns wieder ein ganz besonderes Schmanckerl beschert welches wohl in einem Atemzug mit den oben genannten und beliebten Titeln aufgezählt werden kann.
      Und dank dem Enthusiasmus des Labels aus Köln dürfen wir in Deutschland nun endlich in den Genuss der Films kommen, welcher hierzulande seine Premiere feiert.
      Aber VALERIE als reinen Märchenfilm abzutun wäre zu einfach!
      Was den Zuschauer hier erwartet ist ein einzigartiges Erlebnis und definitiv nicht nur einem Genre zuzuordnen.
      VALERIE ist ein in überwältigenden Bildern gefilmter Genremix aus Fantasy, Horror, Märchenfilm und Comig-of-Age Drama; ein surreales Meisterwerk.
      Ich bin mir sicher das ich mich mit der folgenden Aussage nicht zu weit aus dem Fenster lehne :
      Was ALEJANDRO JODOROWSKY für Chile ist, ist JAROMIL JILES für die Tschechei!
      Jiles schafft es mit mit einer tollen Geschichte (welche Vítezslav Nezval 1935 geschrieben hat, welche aber erst 1945 veröffentlicht wurde) uns in seinen Bann zu ziehen.
      Er schafft es perfekt dem Roman in surrealen und imposanten Bildern mit der Hilfe von Ester Krumbachová visuell umzusetzen und verleiht dem Traum und Albtraumhaftigem im Film ein Aussehen.
      Alles wirkt wie ein Ölgemälde dessen Pinsel vor dem malen in Poesie getränkt wurden und JAROMIL JILES ist nicht zu Unrecht einer der berühmtesten Vertretter der tschechischen Neuen Welle der 70ger Jahre.
      Man hat ja vielleicht schon das ein oder andere Coming-of-Age Drama gesehen, aber nicht in dem Umfang wie man es hier zu Gesicht bekommt.
      Jiles nimmt uns nicht nur mit auf eine Reise die vom Kind zum erwachsensein führt, er katapultiert uns mit hinein in diese fantasievolle Traumwelt uns läßt sie uns in all ihren Facetten miterleben.
      Und dabei wird nichts ausgelassen; von der ersten Menstruation bis hin zu ersten sexuellen Erfahrungen zeigt uns Valerie im Film was man alles erleben kann während man die Transformation zu einem heranwachsendem und geschlechtsreifem Menschen erleben kann.
      Der fantastische Soundtrack von Luboš Fišer ist dann noch das Sahnehäubschen auf dem Kuchen und er weiß perfekt die surrealen und gruseligen cineastischen Impression mit Orgeltönen und Chorgesängen zu untermalen.
      Unsere Heldin die von Jaroslava Schallerová gespielt wird agiert wirklich grandios vor der Kamera und entführt den Zuschauer mit ihren schauspielerischen Qualitäten in ihre Welt und läßt uns für knapp 70 Minuten den Alltag vergessen.
      Auch die anderen Darsteller im Film, wie z.B. Helena Anýzová als Großmutter wissen was sie tun und wie sie ihre Rollen zu spielen haben, was dem Film die notwendige Tiefe gibt.
      Am besten kann man den Film als Konglomerat aus aus Fantasy, Horrormärchen und Coming-of-Age Drama mit einer Prise Terry Gilliam,Alejandro Jodorowsky garniert mit Dracula,Alice im Wunderland und den Gebrüdern Grimm beschreiben.
      Wer also gerne, öfter und ohne Problem mal über den filmischen Tellerrand hinaussieht dem sei VALERIE - EINE WOCHE VOLLER WUNDER wärmsten und unbeding ans Herz zu legen!
      Für mich ist der Film eine filmische Offenbarung die voll ist von simpel nachzuvollziehender Symbolik und auch nach mehrmaligem Sehen noch lange nicht ihren Reiz verloren hat.
      Ein Juwel des europäischen New Wave Kinos und definitiv ein Meisterwerk welches seinesgleichen sucht;ein Film den man ohne lange zu überlegen als "Eye Candy" und Balsam für die Seele des anspruchvollen Cineasten bezeichnen kann!

      10 von 10 Ohringen
    • Von mir gibts auch 10 von 10 Punkten! Und das nicht nur, weil es ein tschechischer Film ist und ich totaler Tschechien-Fan bin. Valerie ist fernab vom Mainstream und ein bisschen sonderbar - also genau das richtige für mich :0: Ich mag tschechische Märchen und Valerie gehört definitiv in diese Kategorie. Okay, die Story ist zum Teil ein wenig undurchsichtig und ich muss mir den Film irgendwann nochmal anschauen, damit ich ihn voll und ganz nachvollziehen kann. Aber die Grundelemente - Valeries Entwicklung vom Mädchen zur Frau - versteht man sofort. Valerie nimmt im Film oft eine beobachtende Rolle ein - sie schaut ihren Mitmenschen bei ihrem Treiben zu und versucht dabei, ihre eigene neue Position zu finden.
      Was mir besonders gut an dem Film gefallen hat, sind die wunderbaren Aufnahmen der Darsteller. Immer wieder wird Valerie mit einem verträumten Ausdruck in den Augen gezeigt und man kommt nicht umhin anzuerkennen, dass sie ein wirklich hübsches Mädchen ist.

      Einziger Negativpunkt: Der Film ist komplett auf tschechisch und man muss den Untertitel lesen, um mitzukommen. Das ist auf Dauer ein bisschen nervig. Aber für Valerie hab ich das gerne in Kauf genommen und ich hoffe, dass irgendwann auch meine Tschechischkünste ausreichen werden, um es mir im Original anzuschauen.

      Wer also mal eine Pause von blutigen Horrorfilmen braucht und sich eine künstlerische Geschichte zum Thema sexueller Selbstfindung anschauen mag, dem kann ich Valerie nur empfehlen.

      [film]10[/film]
      Mit einem Kopf voller Nägel sieht die Welt ganz anders aus!





    • Valerie - Eine Woche voller Wunder
      (Valerie a tyden divu)
      mit Jaroslava Schallerova, Helena Anyzova, Petr Kopriva, Jiri Prymek, Jan Klusak, Libuse Komancova, Karel Engel, Alena Stojakova, Otto Hardecky, Martin Wielgus, Jirina Machalicka, Michaela Klocova, Zdenka Kovarova, Bedriska Chalupska, Robert Nezval
      Regie: Jaromil Jires
      Drehbuch: Vitezsval Nezval / Jaromil Jires
      Kamera: Jan Curik
      Musik: Lubos Fiser / Jan Klusak
      FSK 16
      Tschechoslowakei / 1970

      Als der jungen Valerie eines Nachts ein paar Ohrringe gestohlen werden, erwacht sie gerade noch rechtzeitig, um den Dieb davonlaufen zu sehen. Siel läuft ihm nach, doch auf ihrem nächtlichen Streifzug wirkt alles auf einmal seltsam fremd. Als am nächsten Tag eine Truppe Schausteller in ihr Dorf kommt, um für ein Hochzeitsfest zu spielen, bekommt die bisher heile Welt von Valeries wohlbehütetem Zuhause langsam Risse. Eine furchterregende Fratze lächelt sie aus der Menge an und auch ihre Großmutter scheint irgendwie verändert, während Vampire, lüsterne Priester und Dämonen im Dorf plötzlich ihr Unwesen treiben.


      Das Independent-Label Bildstörung ist ja mittlerweile sehr bekannt dafür, das es sich bei seinen Veröffentlichungen auf Filme speziallisiert hat, die nicht unbedingt der breiten Masse zugänglich sind, sondern vielmehr für eine kleinere Gruppe gedacht sind, die aussergewöhnliche Kunstwerke zu schätzen wissen. Und das "Valerie" ein solch aussergewöhnliches Kunstwerk darstellt, wird dem Zuschauer schon in den ersten Minuten des Filmes klar, denn offenbart sich doch von der ersten Minute an eine Film-Mixtur, die man recht schwierig mit Worten beschreiben kann, da man die Faszination dieses surrealistischen Meisterwerkes selbst erlebt haben muss, um die dabei entstehenden Eindrücke verarbeiten zu können. Im Prinzip dreht sich alles um die 13-Jährige Valerie, die mit ihrer ersten Menstruation konfrontiert wird und im Laufe der Geschichte die einzelnen Stufen der Pubertät durchlebt, die ein junges Mädchen auf dem Weg begleiten, wenn es langsam zu einer Frau heranreift. Es ist jedoch die surreale Darstellung dieser einzelnen Phasen, die hier absolut grandios in Szene gesetzt wurden und den Zuschauer auf eine Reise mitnehmen, während der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion ineinander übergehen und so ein Szenario entstehen lassen, das wie ein wuchtiger Fiebertraum auf einen einwirkt.

      Regisseur Jaromil Jires hat es absolut meisterhaft verstanden, teils märchenhafte Elemente mit denen des Horror-Genres zu kombinieren, was im Endeffekt diese einzigartige Mixtur ergeben hat, die einen hier vollkommen in ihren Bann zieht. Sicherlich werden die Meinungen über "Valerie" ziemlich stark auseinandergehen, denn diese symbolbehaftete Geschichte wird nicht jeden Geschmack treffen, jedoch ist es ein absolutes Erlebnis, sich an den hier präsentierten Bildern zu ergötzen, die wie ein wilder Rausch der Sinne auf den Betrachter einwirken und eine schon fast hypnotische Wirkung erzeugen können. Gern begleitet man das junge Mädchen auf ihrer Reise durch die unterschiedlichen Entwicklungsstufen, in denen sie sogar auf dem Scheiterhaufen ihr Leben verliert, um dann in der nächsten Phase wieder aufzuerstehen. Ebenso wie Traum und Realität verschwimmen hier auch Zeit und Raum und so mag es einige Passagen geben, in denen der Film scheinbar keinen Sinn ergibt. Vielleicht muss aber auch nicht alles einen Sinn ergeben und man sollte sich ganz einfach der visuellen Wucht der Bilder hingeben, die sich einem hier offenbaren.

      Denn insbesondere in visueller Hinsicht ist dieses Werk eine absolute Granate, man kann sich seiner Bildgewalt und der dadurch entstehenden Intensität des Geschehens ganz einfach nicht entziehen, so das man fast schon zwangsläufig in den berauschenden Sog der Ereignisse hineingezogen wird und keinerlei Möglichkeit hat, sich diesem zu entziehen. Dieser rauschartige Zustand wird von einem absolut stimmigen Score untermalt, der teilweise märchenhaft schön mit einschmeichelnden Klängen aufwartet, um dann auf einmal fast schon brachiale und bedrohliche Ausmaße annimmt, die das surreale Element der Geschichte noch einmal zusätzlich hervorheben. Ganz generell sollte man auch die gelungene Kombination aus ästhetischer Schönheit und bedrohlichen Passagen hervorheben, denn neben den märchenhaften und einfach wunderschönen Phasen gibt es die immer wieder eingefügten horrorartigen Szenen, die insbesondere durch die teils dämonischen Charaktere in den Vordergrund treten. So muss sich Valerie in ihrer Entwicklung zur Frau mit vampirartigen Wesen, Dämonen und Hexen ausenandersetzen, die wohl symbolmäßig die negativen Seiten der Pubertät darstellen sollen. Das dabei entstehende Szenario nimmt so auch phasenweise recht bizzare Ausmaße an und dem Geschehen einen ganz besonderen Stempel aufdrücken.

      Auch wenn "Valerie - Eine Woche voller Wunder" jenseits jeglichen Mainstreams angesiedelt ist, so kann man dieses Werk nur jedem Film-Freund ams herz legen, da es ein absolutes Erlebnis ist, sich von der ausgehenden Bildgewalt gefangennehmen zu lassen. Der Film ist wie ein visueller Fiebertraum, in dem die Grenzen zwischen Realität, Fiktion, Zeit und Raum vollkommen ineinander verschwimmen und so ein rauschartiges Film-Erlebnis offenbart, das eine ungeheure Faszination entfacht und sich zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt. Und auch, wenn nicht jede Passage der Geschichte verständlich erscheint, sollte man sich dieses Werk auf jeden Fall anschauen, da es nicht sehr oft vorkommt, eine solch bizzare Mischung aus Märchen-und Horror zu Gesicht zu bekommen. Auch nach nunmehr vier Jahrzehnten, die der Film schon auf dem Buckel hat, ist rein gar nichts von seiner Faszination und seinem Reiz verlorengegangen, erst recht die immense Bildgewalt verfehlt keineswegs die Wirkung auf den Betrachter, der auch noch längst nach dem Ende des Filmes noch nachhaltig unter den gewonnenen Eindrücken steht, die man erst einmal sacken lassen muss.

      Bildstörung hat mal wieder einen wirklich aussergewöhnlichen Film veröffentlicht, der eine gelungene Mischung aus Ästhetik und Bedrohlichkeit bietet, die man in dieser Form wohl noch nicht gesehen hat. Ein teils verwirrender Mix aus Märchen-und Horror, bizzare Charakter und eine herausragende Hauptdarstellerin sorgen für ein brillantes Film-Erlebnis, das auch nachhaltig im Gedächtnis des Zuschauers haften bleibt. Die DVD erscheint in der üblichen Aufmachung, die im Bezug auf Qualität einmal mehr keine Wünsche offen lässt. So gibt es wieder jede Menge Extras, wie beispielsweise eine Soundtrack-DVD, Audiokommentare uvm.


      Fazit:


      Freunde des aussergewöhnlichen Films werden bei "Valerie - Eine Woche voller Wunder" sicherlich auf ihre Kosten kommen, denn bietet der Film doch vor allem in visueller Hinsicht ein absolut berauschendes Erlebnis. Unterstützt von einer absolut stimmigen Filmmusik begibt man sich auf eine Reise, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen, so das das gesamte Geschehen größtenteils wie ein wirrer, aber vollkommen genialer Fiebertraum anmutet, der durch die Kraft seiner Bilder besticht. Ein Film, den man gesehen haben sollte, allein um die gewaltigen Eindrücke wie ein Schwamm in sich aufzusaugen, die hier auf einen einprasseln und die nicht immer ganz verständlich erscheinen, was aber meiner Meinung nach durchaus beabsichtigt ist, um auch Spielraum für die eigene Fantasie zu lassen.


      Die DVD:

      Vertrieb: Bildstörung
      Sprache / Ton: Tschechisch DD 2.0 Mono
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1:1,30 (4:3 Vollbild
      Laufzeit: 73 Minuten
      Extras: Separate Soundtrack-CD mit der Filmmusik von Lubos Fiser, zusätzlicher Audiotrack mit der Musik von The Valerie Project, Audiokommentar von Peter Hames, "Waking Valerie" -- exklusive, ca. 40-minütige Dokumentation inkl. Interviews mit Darsteller Jan Klusak, DJ und Labelbetreiber Andy Votel, Trish Keenan von Broadcast und Gregory Weeks und Joseph A. Gervasi von The Valerie Project, ca. 50-seitiges Booklet mit Texten von Andy Votel, Peter Hames, Joseph A. Gervasi, Tanya Krzywinska, Daniel Bird
      Big Brother is watching you