Originaltitel: Valerie a týden divu
Produktionsland: Tschechoslowakei
Produktion: Jirí Becka
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Jaromil Jires
Drehbuch: Vítezslav Nezval (Roman), Jaromil Jires, Ester Krumbachová
Kamera: Jan Curík
Schnitt: Josef Valusiak
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Lubos Fiser, Jan Klusák
Länge: ca. 73 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Helena Anýzová, Karel Engel, Jan Klusák, Petr Kopriva, Jirina Machalická, Jirí Prymek, Jaroslava Schallerová, Martin Wielgus
Info:
Angela Carter soll von einer Vorführung des Films in London so begeistert gewesen sein, dass sie sich davon zu ihrer literarischen Vorlage für Neil Jordans ZEIT DER WÖLFE inspirieren ließ – die offenkundigen Parallelen sind jedenfalls kaum zu übersehen. Fantastische Bilder, eine tolle Ausstattung, die wunderbare Musik von Lubos Fiser und Jan Klusák und eine umwerfende Jaroslava Schallerová in der Hauptrolle machen aus Valerie ein hypnotisches Filmrätsel, das selbst 40 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner magischen Anziehungskraft verloren hat.
Trailer:
Deutsche DVD Fassung: 13.08.2010 Bildstörung (Drop Out 008)
Bonusfeatures:
- Separate Soundtrack-CD mit der Filmmusik von Luboš Fišer
- Zusätzliche optionale Audiospur mit der Filmmusik von The Valerie Project
- Audiokommentar vom Peter Hames & Daniel Bird
- »Waking Valerie« - exklusive Dokumentation über die Entstehung des Films
(ca. 20 Min.)
- »Valerieholics« - Andy Votel, Trish Keenan, Gergory Week & Joseph A.
Gervasi im Interview (ca. 12 Min.)
- Musikclip zum Track »Valerie« von Broadcast
- 64-seitiges Booklet mit Texten von Giuseppe Dierna, Andy Votel, Peter
Hames, Joseph A. Gervasi, Tanya Krzywinska und Daniel Bird
(alle Features mit deutschen UTs)
Review:
Valerie ist ein Film voller surrealer und fantasievolles Wunder, die für den normalen Filmkonsumenten nicht nachvollziehbar bleiben werden.
Das Werk schafft es aber einen schon mit dem Vorspann zu verzaubern, wo ein sehr liebliches osteuropäisches Musikstück ertönt und wobei eine hübsche junge Damen mit voluminösem Haar zu beobachten ist, die so etwa in der Pubertät stecken müsste.
Im Verlauf wird der Betrachter das Gefühl bekommen, höchstpersönlich in der Totenwelt zu verweilen, stetig wird jemand gekreuzigt sein und unsere Valerie befreit diese Personen und auch sich selbst aus den Klauen der Vampire oder der Hexenverbrennung. Zudem werden oft makabere Sexspiele veranstaltet und zwar mit lesbischen Anspielungen, gesteigert durch Missbrauch von älteren Männern an Minderjährige und auch das Liebkosen des eigenen Nachwuchses ist angesagt. Mit Tiere wird hier auch etwas makaber umgegangen, wie das spielen im Wasser mit den Fischen, die ins Oberteil von jungen Damen getan werden. Zudem darf ein Marder kräftig zulangen, indem er Hühner rupft, worauf dieser dann erschossen wird, dabei wird auch mit der Kamera drauf gehalten. Nebenher wird noch die Pest umhergehen und Tiere sowie einige Menschen dahinraffen. Im Mittelpunkt steht zudem die Vampir-Thematik, wo stetig mit spitzen Zähnen zugebissen wird. Alles Gute hat aber auch seinen Preis und ich bin keiner der nur die schönen Dinge an einen Baum mit roten Äpfeln sieht. Den Durchblick bei den Themen zu bekommen, verlangt schon einen Geniegeist oder es ist nicht zu erklären, was inhaltlich aufgezeigt wird. Jedes Mal wenn die hübsche Valerie ihre Kapseln zu sich nimmt oder an andere verfüttert, so weis man, das gleich wieder etwas unerklärliches geschehen wird oder die Szenerie aus dem Erzählstoff heraus zu wechseln gedenkt. (Da waren Drogen in der Kapsel :55:)
Der Sinn hinter diesem Kunstmärchen ist nicht wirklich zu verstehen, aber es kann ohne nachzudenken verzaubern. Welches pubertäre Mädchen mag schon solch eine Fantasie- oder Traumwelt erlebt haben? So verstörend und schön der Film auch ist, so verwirrend ist der Ablauf wiederum ausgefallen. Zu gute halten möchte ich beim Gesamteindruck aber noch, dass der Film einem mit dem Finale eine ungezwungene, vollkommen melancholische Freiheit offenbart.
Experimental Horror:
meine Wertung: