Iwans Kindheit

    • Iwans Kindheit




      Originaltitel: Ivanovo detstvo
      Produktionsland: Sowjetunion
      Produktion: -
      Erscheinungsjahr: 1962
      Regie: Andrei Tarkovsky
      Drehbuch: Andrei Tarkovsky, Vladimir Bogomolov, Andrey Konchalovskiy, Mikhail Papava
      Kamera: Vadim Yusov
      Schnitt: Lyudmila Feiginova
      Spezialeffekte: Sergei Mukhin, V. Sevostyanov
      Budget: ca. -
      Musik: Vyacheslav Ovchinnikov
      Länge: ca. 91 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Nikolai Burlyayev, Valentin Zubkov, Yevgeni Zharikov, Stepan Krylov, Nikolai Grinko, Dmitri Milyutenko, Valentina Malyavina, Irma Raush, Andrei Konchalovsky, Ivan Savkin, Vladimir Marenkov


      Inhalt:

      Regisseur Andrej Tarkowskijs erschütterndes Erstlingswerk von 1962 beschreibt in Rückblenden die Geschichte einer kurzen und vom Krieg zerstörten Kindheit. Im Mittelpunkt steht der erst 12-jährige Iwan Bondarow. Sein Vater fiel bereits zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Grenzsoldat, seine Mutter und seine kleine Schwester wurden umgebracht. Iwan selbst konnte nur mit viel Glück aus dem deutschen Todeslager fliehen. Seitdem verfolgen ihn Träume, die mit schönen Kindheits-Erinnerungen beginnen und in schreckliche Alpträume münden. An der Ukrainefront riskiert der Waisenjunge als Späher für die Rote Armee bei jedem Einsatz sein Leben. Ein ihm nahe stehender Vorgesetzter will Iwan ins sicherere Hinterland auf eine Militärakademie schicken. Doch diesen Befehl verweigert er. Iwan möchte weiter Rache an jenen nehmen, die ihm die Familie nahmen und letztlich um seine Kindheit betrogen. Schließlich gibt sein Vorgesetzter nach, was sich aber als tragische Entscheidung herausstellen sollte…


      Trailer:





      Meinung:

      Die s/w Bilder erscheinen in einigen Szenen noch zusätzlich abgedunkelt. Die Darsteller spielen gut, insbesondere unser junger Hauptcharakter Iwan ist sogar brillant besetzt. Der etwa 12 jährige Junge wird in der Front im Krieg zwischen Russen und Deutsche als eine Art Späher seine Arbeit verrichten, Dieser Kriegsfilm wird auch lange aus der Sicht des Jungen erzählt.

      Es werde bis zum Schlusspunkt ein paar kleinere Kunstgriffe mit surrealen Ereignissen aufgezeigt, für die damalige Zeit sicherlich außergewöhnlich, dabei wird der Erzählfluss aber nicht groß gestört, es ist bis 5 Minuten vor Filmende alles zu verstehen. Ich hab bei diesem Andrej Tarkowskijs aufgrund seines Rufes als Experimentalfilmer noch abgedrehteres erwarte. Was in den letzten Minuten noch ausgesagt werden sollte, weis wohl noch der Regisseur und ist ein Fest für jemanden der gerne spekuliert oder bis auf kleinste Detail aufpassen kann, mir ist es jedenfalls völlig verschlossen geblieben.Sehr ansprechend dürfen einige Kamerafahrten sein, wo eine Szene uns aufzeigt, wie die Kamera zwischen Bäumen hin und her schwankt und dabei Walzermusik gespielt wird, recht ungewöhnlich und durchaus Stimmungs-auslösend schaut dies dann aus.

      Aufgezeigt werden uns zumeist die dramatischen Erlebnisse von Iwan zur Kriegszeit, wo er Alpträume hat und wodurch der Junge auch so seelisch abgehärtet geworden ist. Iwan redet hier mit den Soldaten aufgrund der Abhärtung auch wie ein Vorgesetzter Offizier. Zum Filmende werden Szenen vom besiegten Nazi-Deutschland und die hingerichtete Familie Goebbels gezeigt. Ein paar Leichen mit Einschusslöchern gibt es.
      So befinden wir uns aber stetig abseits des Kriegsschauplatzes und es wird zumeist nur erzählt, was mir dann doch irgendwann viel zu langweilig und völlig unspektakulär war, auch als Drama hat es für mich ab Filmmitte nicht mehr gereicht.

      Wer auf künstlerische Filme steht wird sicher gut bedient.

      [film]5[/film]