Systemsprenger

    • Systemsprenger



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Peter Hartwig, Jonas Weydemann, Jakob D. Weydemann
      Erscheinungsjahr: 2019
      Regie: Nora Fingscheidt
      Drehbuch: Nora Fingscheidt
      Kamera: Yunus Roy Imer
      Schnitt: Stephan Bechinger, Julia Kovalenko
      Spezialeffekte: Martin Goeres
      Budget: ca. -
      Musik: John Gürtler
      Länge: ca. 118 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Deutscher Kinostart: 19. September 2019
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 27.02.2020

      Darsteller:

      Helena Zengel: Bernadette („Benni“)
      Albrecht Schuch: Michael („Micha“) Heller
      Gabriela Maria Schmeide: Frau Bafané
      Lisa Hagmeister: Bianca Klaaß
      Melanie Straub: Dr. Schönemann
      Victoria Trauttmansdorff: Pflegemutter Silvia
      Maryam Zaree: Elli Heller
      Tedros Teclebrhan: Erzieher Robert

      Handlung:

      Die 9-jährige Bernadette, genannt „Benni“, gilt als aggressiv und unberechenbar. Aufgrund traumatischer Erfahrungen in frühester Kindheit darf niemand ihr Gesicht berühren. Von der Sonderschule wird sie dauerhaft suspendiert und auch in keiner Pflegefamilie oder Wohngruppe hält sie es lange aus, als sogenannter „Systemsprenger“ droht sie durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe zu fallen.
      Dabei sehnt sich Benni nur danach, wieder mit ihrer Mutter zusammen zu leben.
      Bianca ist aber ebenso überfordert und hat Angst vor der eigenen Tochter.
      Gleichzeitig ist sie Mutter zweier weiterer minderjähriger Kinder.

      In einem verzweifelten Versuch engagiert die warmherzige Frau Bafané vom Jugendamt einen Anti-Gewalt-Trainer für Benni.
      Micha, der dem Boxsport zugetan ist und bisher mit straffälligen Jugendlichen zusammengearbeitet hat, wird als Schulbegleiter eingestellt.
      Nach neuerlichen Gewaltausbrüchen verbringt er auf eigenen Vorschlag drei Wochen mit dem Mädchen im Wald.
      Obwohl er bei der Erlebnispädagogik an seine Grenzen stößt, lässt sich Benni auf ihn ein und er findet Zugang zu ihr, als der Aufenthalt mit dem Mädchen endet, klammert sich Benni an Micha und möchte bei ihm bleiben.
      Micha hat aber eine eigene Familie und droht seine professionelle Distanz zu verlieren...

      Bilder
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      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Entstehungsgeschichte:
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      Nora Fingscheidt bei der Vorstellung von Systemsprenger auf der Berlinale 2019:

      Für Nora Fingscheidt ist Systemsprenger der erste abendfüllende Spielfilm als Regisseurin.
      Eigenen Angaben zufolge wurde sie auf das Thema bei den Dreharbeiten zur gemeinsam mit Simone Gaul inszenierten Dokumentation Das Haus neben den Gleisen (2014) aufmerksam.
      Der Film zeigt den Alltag in der Frauenpension Stuttgart, einem Heim für wohnungslose Frauen. Unter den Frauen, die Fingscheidt dort kennenlernte, war auch ein 14-jähriges Mädchen, das als Systemsprenger in keiner anderen Institution der Jugendhilfe mehr Aufnahme gefunden hatte.

      Das Drehbuch zum Film schrieb Fingscheidt nach langer Recherche über einen Zeitraum von fünf Jahren.
      In dieser Zeit lebte oder arbeitete sie in Wohngruppen, in einer Schule für Erziehungshilfe, einer Obhutnahmestelle, einer Kinderpsychiatrie und führte Gespräche mit Mitarbeitern von Institutionen oder Ämtern sowie Kinder- und Jugendpsychologen.
      Fingscheidt drehte Systemsprenger eigenen Angaben zufolge, um Verständnis für Kinder wie Benni zu wecken.
      Sie entschied sich bewusst für ein 9-jähriges Mädchen als Hauptfigur, auch wenn Jungen als Systemsprenger in der Überzahl sind. Eigenen Angaben zufolge wollte sie sich damit von „Klischees und vorschnellen Kategorisierungen fernhalten“, wie z. B. der pubertären Rebellion bei einem 14-jährigen Mädchen.

      Einen Dokumentarfilm über Systemsprenger zu drehen, habe für Fingscheidt nie als Option gedient.
      „Ich wollte ein wildes energiegeladenes audiovisuelles Kinoerlebnis erschaffen, das keinen Anspruch auf Realitätswiedergabe erhebt. Denn die Realität ist viel schlimmer“, so Fingscheidt.
      Hauptdarstellerin Helena Zengel auf der Berlinale 2019

      Für die Hauptrolle wurde die Berliner Kinderdarstellerin Helena Zengel verpflichtet.
      Obwohl sich Fingscheidt etwa 150 Mädchen ansah, befand sich Zengel bereits in der ersten Auswahl von zehn Kandidatinnen. Die Filmemacherin kam immer wieder auf das Mädchen zurück.
      Laut Fingscheidt war sie das einzige Kind, das Aggression gemeinsam mit Not spielen konnte.

      „Da war nie etwas rein Verzogenes oder Freches zu sehen, es war immer mit Fragilität und Verletzlichkeit verknüpft“, so Fingscheidt. Als Vorbereitung für Systemsprenger las Zengels Mutter zuerst allein mit ihrer Tochter das Drehbuch.
      Sechs Monate vor Beginn der Dreharbeiten begann Fingscheidt mit dem Mädchen zu arbeiten, das auch bei der Auswahl der Schauspieler bis in die kleinste Nebenrolle mitintegriert war.
      Bei den eigentlichen Dreharbeiten wurden mit Zengel jeweils einen Tag vorher Texte und Szenen geprobt.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Auszeichnungen:

      Nora Fingscheidt, Helena Zengel und Albrecht Schuch mit dem gewonnenen Silbernen Bären (Alfred-Bauer-Preis)

      Noch vor Realisierung von Systemsprenger wurde Fingscheidts unveröffentlichtes Drehbuch mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet.
      2019 konkurrierte sie erstmals bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin um den Goldenen Bären, den Hauptpreis des Festivals.
      Der Film wurde im August 2019 als deutscher Beitrag für die Kategorie „bester internationaler Spielfilm“ bei der Oscarverleihung 2020 ausgewählt.





      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Wie geschrieben, hoffe sein Kinoauffenthalt dauert nicht lange, um so schneller kommt die DVD :254:
      i-wie lässt mich das Gefühl nicht los, der Film wird ihre Visitenkarte und gibt nen ordentlichen Karriereschub!
    • Bericht aus der Berlinale mit Zuschauermeinungen:

    • Komplettsichtung erst entweder via Stream oder DVD. Letzteres so oder so.
    • Ich weiß genau dass deine Fragen ein Großteil darauf hinauszielen Antworten zu erhalten, welche dann stets mit kläglichem Versuch eingesetzt werden um von mir wo auch immer abgegebene Kommentare im Mund zu verdrehen bzw. zu widerlegen sprich gegen mich zu verwenden, wie jüngst in Wildcats um nur ein vergangenes Beispiel zu nennen. Ich kann das gleiche schreiben wie jeder andere, was von dir noch zugestimmt wird,
      führt bei mir plötzlich zur Diskussion. Als hoffst du penetrant auf den Moment einmal zu schaffen meine Behauptung/Sichtweise als bewiesenen Blödsinn abzutun um mich vorzuführen! Und genau so verhält es sich hier im Thread. Man muss Filme nicht gesehen haben um sein Avatar zu ändern, und angenommen ich wäre auf der Berlinale gewesen, würde ich hier sicher meine Meinung schreiben bzw. bewerten und im Gesehen Thread was hinterlassen, und bestimmt nicht den Mund halten. Auch der Hinweis

      Desmodus schrieb:

      Außerdem könntest Du uns erzählen, ob sich der Film überhaupt lohnt.

      ist daher unnötig, und dient im Zusammenhang nur zur Reizung. Oder glaubst ernsthaft ich weiß nicht von selbst was ich hier kann?

      Vom reinen Forentroll bist du weit, sehr weit entfernt, aber du suchst und nutzt jede Gelegenheit mit dem Versuch dich zu profilieren.
      Dem Anschein nach (besonders) auf meine Kosten, doch damit hast du dich vertan.

      So, genug Off Topic!

      Desmodus schrieb:

      Einen schönen Sonntag noch!

      Danke gleichsam!

      PS: Danke für den Daumen nach unten, getroffene Hunde bellen.

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    • Ich bin nicht so der Deutschfilmfan, aber ne Chance kriegt er.
    • Das nenne ich mal ein Kino. :251:
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ja, sehr schönes Ambiente :254:

      "Hauseigene" Werbung ;

    • Heut ist ein ca. 7 Jahre altes, dunkelhäutiges Mädel rumgerannt und hat Leute mit voller Inbrunst angeraunt (wahrscheinlich is sie heiser jetzt :0: ),
      bis Mama sie ermahnte aufzuhören und anzutanzen. Was wohl erst passiert wenn sie den Film sieht :3:
    • Ab Morgen gehts los, hier nochmal die Städte & Daten ;


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    • Systemsprenger ist nun für den 27.03.2020 von (kotz) EuroVideo angekündigt.
      Ausgrechnet von dem Laden :31:
    • Erste Lobkommentare gab es bereits im Vorfeld, nun nach gestarteter Kinopremiere zeigen sich mehr Besucher ebenfalls begeistert.
      Auch die Kritik bei Filmstarts liest sich gut, endlich wieder Großes, Deutsches Kino. War klar :6:

      Der landet sicher bald irgendwo Online, keine Lust bis zur DVD zu warten.


    • Die DVD erscheint am ca. 27.03.2020 von EuroVideo.



      Oh oh, ich hoffe doch sehr auf Nutzung des kompletten Bonusmaterials, das ging bei denen schonmal schief...
      Mal sehen was die finalen Infos hergeben...

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    • Laut Weydemann Bros., Produktionsgesellschaft für Dt. wie internationale Filme, sahen bereits 75.000 Kinobesucher Systemsprenger nach nur 1 Woche.

    • Passend zu den Bildern weiter oben noch folgendes ;

    • Sieht für mich nach Kinowerbung aus, da auf der Leinwand "Ab 19.09. im Kino" steht.
    • Der Film hat es auf Platz 1 der Arthouse Filmhits geschafft.

      programmkino.de/content/index.php?id=313

      Laut Filmstarts sind nach 2 Wochen auf Grund des großen Interesses, die Kopienanzahl von 93 auf 177 gestiegen.

      Weiter unten noch ein Bild mit Cast & Crew

    • Ach so. Es ist die Premiere. Wusste ich nicht. :0:
    • Während Systemsprenger bereits auf Hochtouren in vielen Kinos läuft, befindet sich die Hauptdarstellerin Helena Zengel bereits beim nächsten Projekt
      und dreht mit Tom Hanks in den Staaten. Beide lassen es sich nicht nehmen per Videobotschaft zu grüßen ;

      en-ud.latest.facebook.com/syst…m/videos/493673798133499/
    • Während der Arbeit schoß mir der Film und damit Helena Zengel in den Kopf.
      Die Nachwuchsschauspielerin geht ja steil, echt unglaublich!
      Fängt wie im Grunde jeder mit kleineren, "unbedeutenden" Rollen an, bekommt in Die Tochter ihre erste Hauptrolle
      und ist mit ihrer Leistung sogar noch das Beste am ganzen Film, wird dann bisher von allen Seiten auf Grund der ausgezeichneten Darbietung
      im Oskaranwärter "Systemsprenger" gelobt (welchen ich hoffentlich bald sehen werde) und schafft derzeit etwas, wovon manch Dt. Darsteller wenn überhaupt mal geträumt haben, einen Film in Hollywood zu drehen!
      Potztausend das Mädel geht ab :254: Mal schauen wie sich die weitere Karriere entwickelt, ich hoffe nur sie wird nicht verheizt, bleibt auf dem Boden, und findet sich nicht später in
      belanglosem Zeug wieder. Der Hanks Film ist in jedem Fall definitiv vorgemerkt.
    • @Black Cobra, ich begeistere mich (wirklich) das du dich so auf "Systemsprenger" freust und ihn pushst.
      Mache ich auch bei einigen Filmen wie aktuell "Three from Hell" um nur einen zu nennen.
      Verdiene ich hier einen Cent?
      Nein, ich gebe einen Teil meiner Freizeit um mir und (möglicherweise) anderen Menschen eine Freude zu machen.

      Wenn es dann noch so kommt das dieser eine gewisse Klasse besitzt und sogar erfolgreich wird - dann ist das ein Grund zu jubeln.
      Bin halt ein Film Fan, und genau darum geht es hier.

      :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop: :prop:
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Danke Tom!!

      Kann dir in allen Punkten zu 100% zustimmen & zurückgeben!

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      So ein Gefühl der innerlichen Überzeugung im Vorfeld, mehr als "nur" die normale Vorfreude, geschieht wirklich, Wirklich Ganz Selten.
      Genau dieses Gefühl hat mich bisher in all den Jahren, niemals im Stich gelassen.
      Der Film ist jetzt schon ne 10 mit Tendenz zum *!

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    • Systemsprenger wird auf dem Cork Film Festival, dem ersten und größten in Irland, anlaufen.
    • Systemsprenger ist Deutschlands Antwort auf Joker!

      Auszug der Kritik bei Filmstarts (Rest auf Grund von Spoilern nicht enthalten)

      „Joker“ behandelt Themen wie die Kluft zwischen Arm und Reich und die Ausgrenzung psychisch kranker Menschen.
      Warum bei unserem Redakteur Christian Fußy davon aber nichts hängen geblieben ist, weiß er, seit er „Systemsprenger“ gesehen hat.


      Todd Phillips Joker mit dem deutschen Oscar-Beitrag Systemsprenger zu vergleichen, scheint zugegebenermaßen schon etwas weit hergeholt.
      Immerhin handelt es sich bei ersterem um einen rauen und blutrünstigen Thriller mit Comic-Wurzeln im Stil von Taxi Driver und bei
      letzterem um ein berührendes, nur punktuell filmisch stilisiertes Sozialdrama. Dennoch haben die beiden Filme mehr gemeinsam als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
      Sowohl in Systemsprenger als auch in Joker steht eine Figur im Mittelpunkt, die von Kindheits-Traumata gezeichnet ist und deren Leben von Ablehnung und Einsamkeit geprägt ist.
      Der große Unterschied ist jedoch, dass die Gesellschaftskritik in Systemsprenger nachhaltig wirkt und selbst lange nach dem Kinobesuch nachdenklich stimmt,
      während sie in Joker zahnlos und unscharf daherkommt und eigentlich nur die Frage aufwirft, was Todd Phillips denn nun eigentlich mit seinem Film sagen will.
      So wurde mir auch erst nach meinem Besuch einer Systemsprenger-Vorstellung wirklich bewusst, warum genau die sozialkritische Ebene in Joker so überhaupt nicht für mich funktioniert.
      Der entscheidende Unterschied in der Darstellung der Tragödie eines von der Gesellschaft im Stich gelassenen Menschen ist der, dass Systemsprenger seine Figuren nicht wie Werkzeuge behandelt,
      deren Taten gegenüber der Hauptfigur einzig und allein dazu dienen, ihren Fall herbeizuführen.

      Wie mir Systemsprenger den Boden unter den Füßen wegriss


    • Zwischenzeitlich sind nun auch die kalten Norweger überzeugt weswegen Systemsprenger dank freundlicher Zusammenarbeit mit merfilm,
      dort zu sehen sein wird!