Systemsprenger

    • Nora Fingscheidts Inspiration scheint bei Truffaut (SIE KÜSSTEN UND SIE SCHLUGEN IHN) zu liegen, zumindest lassen sich für mich einige Parallelen lesen. Der dortige Hauptcharakter, Antoine Doinel, wird übrigens auch in das Urheberrätsel um die immer gern mit Richard Hell assoziierte Strubbelfrisur eingebracht. Mit Punk hat das von Fingscheidt zentralisierte Mädchen (Bennie) jedoch rein gar nichts am Hut. Das Kind ist wahrscheinlich Satans Rache für seinen Ausstoß aus dem Himmelreich. In einer Szene befürchtete ich etwas ähnlich Fieses wie man es in Klicks BÜBCHEN über sich ergehen lassen muss. Die Hauptdarstellerin Helena Zengel haut in dem Film übrigens ganz gewaltig auf den Putz. Heitewitzka, was das Mädel abzieht ist extrem erschreckend und wirkt einhergehend durch und durch glaubwürdig.

      Der Film wird legal in der Theke angeboten, also unbedingt kuck´n.

      zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/systemsprenger-114.html

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    • Originaltitel: Systemsprenger
      Herstellungsland: Deutschland
      Erscheinungsjahr: 2019
      Regie: Nora Fingscheidt
      Darsteller: Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister, Melanie Straub, Victoria Trauttmansdorff, Maryam Zaree, Tedros Teclebrhan, Matthias Brenner, Louis von Klipstein, Barbara Philipp, Amelle Schwerk


      Die Sichtung liegt jetzt zwei Tage zurück, aber beruhigt habe ich mich immer noch nicht, also nun etwas ausführlicher:

      Die 9-jährige Bernadette, stets Benni gerufen, ist prima facie ein aufgewecktes und freundliches Mädchen. Dieser nicht wirklich überraschende Eindruck erhält, sobald Benni eine Enttäuschung erlebt oder in einen Konflikt gerät, postwendend eine Abkehr. Denn das Mädchen wird urplätzlich von unbremsbaren Wutausbrüchen befallen, die katastrophale Folgen für das Mädchen wie für ihre Mitmenschen haben. Eigentlich würde Benni liebend gern bei ihrer Mutter (Bianca) leben, doch die hat einen Partner, den Benni abgrundtief hasst, sowie zwei weitere Kinder. Bianca ist Benni nicht gewachsen, ja, sie fürchtet (wer sich vor diesem Kind nicht fürchten?) sich gar vor ihrer eigenen Tochter.

      Da die Situation tagtäglich eskaliert, bringt die herzensgute Frau Bafané vom Jugendamt einen Anti-Aggressions-Trainer namens Micha ins Spiel. Nachdem jedoch weiterhin jegliche Therapieversuche fruchtlos bleiben, schlägt Micha vor, gemeinsam mit Benni drei Wochen in einer einsamen Hütte im Wald (ohne Strom) zu verbringen. Ein letzter Rettungsanker, ein letzter Versuch, um Benni fernab des Alltäglichen, ergo via Isolation und Ruhe vor der endgültigen Einweisung in die Klapsmühle zu retten…

      Nora Fingscheidts Inspiration scheint bei Truffaut (SIE KÜSSTEN UND SIE SCHLUGEN IHN) zu liegen, zumindest lassen sich für mich einige Parallelen lesen. Der dortige Hauptcharakter, Antoine Doinel, wird übrigens auch in das Urheberrätsel um die immer gern mit Richard Hell assoziierte Strubbelfrisur eingebracht. Mit Punk hat das von Fingscheidt zentralisierte Mädchen (Benni) jedoch rein gar nichts am Hut. Das Kind ist wahrscheinlich Satans Rache für seinen Ausstoß aus dem Himmelreich. In einer Szene befürchtete ich etwas ähnlich Fieses wie man es in Klicks BÜBCHEN über sich ergehen lassen muss. Die Hauptdarstellerin Helena Zengel haut in dem Film übrigens ganz gewaltig auf den Putz. Heitewitzka, was das Mädel abzieht ist extrem erschreckend und wirkt einhergehend durch und durch glaubwürdig.

      Was macht SYSTEMSPRENGER eigentlich zu etwas Besonderem? Nun, es gibt mit Sicherheit massig Filme, die ein ähnliches Thema inkludieren, aber diese Filme liefern ziemlich rasant den Weg zum Happy End. Der Therapeut, der sich in die Mutter des Kinds verliebt und zum neuen Vater wird. Die mittels Freudianer praktizierte Hypnose, die das Kind aus seinem katastrophalen Kreislauf befreit… Hatten wir alles schon. Das hat uns auch schon der bundesrepublikanische Heimatfilm gelehrt. Immer wegschauen, denn Doktor Fröhlich wird das schon irgendwie regeln. Nee, hier ist Ende Gelände, denn hier hat das System schlicht und ergreifend versagt...

      ...Systemsprenger!



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    • Kaum zu glauben, dass die Cobra so viel Wirbel um diesen "Film" gemacht hat. Heute kräht kein Hahn mehr danach. :0:
    • Dat du selbst stänkerst, wo der gar nicht mehr am Start is, is auch nicht ganz unauffällig :217: Und der Film sieht gar nicht mal uninteressant aus. Wie man allerdings SO hart drauf abfahren kann, kultartig, versteh ich auch nicht ganz. Das würd eigtl. nur Sinn machen, wenn man selbst 'n Kind dieser Art hat oder... selbst so war :97:
    • Voorheesian Witch schrieb:

      Dat du selbst stänkerst, wo der gar nicht mehr am Start is, is auch nicht ganz unauffällig
      Die Sperre war ein Trauma. Ich dachte Doom mobbte mich. Auch wenn alles aufgeklärt wurde, verfolgt mich Cobra noch im Traum. :0:

      Spaß beseite ... Ich bin zufällig wieder auf diesen Film gestoßen, und das hat mich schon damals tierisch genervt, wie er sich als Influencer aufgeführt hat.
    • Kann ich u.U. gut verstehen, jo. Wobei dieses "unter Umständen" echt wichtig is. Denn ich kann's andererseits auch verstehen, wenn man total euphorisch auf iwas steil geht und das unbedingt ausdrücken muss. Kenn ich von mir selbst. Wenn das paar Andere auch so sehen, haste Glück, denn dann haste automatisch 'n Dialog, der dich nicht wie so'n einsamer Kanzel-Preacher wirken lässt. Wenn du allerdings nahezu der Einzige bist, kann dat schon mal unangenehm auffallen. Weil sich der Rest dann fragt: Alter, was geht mit dem?! Schwierig manchmal. Hätt ich ihn für kennen müssen. Aber wenn jmd. dann später 'n Knall schiebt und hier alles löscht und so... dann weißte: instabil. Und dat passt auffällig gut zum Film hier 8))
    • Desmodus schrieb:

      Kaum zu glauben, dass die Cobra so viel Wirbel um diesen "Film" gemacht hat. Heute kräht kein Hahn mehr danach. :0:
      Das stimmt so nicht, der hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Ist sehr oft wie bei Amazon bewertet, mit zumeist der höchsten Wertung. Hat bei uns täglich 200 Klicks und gehört immer wieder mal zu den 10 meist gesuchten Filmen bei uns, nur der Serbe holt noch deutlich mehr raus in der Rubrik. Das einzig positive an BC war seine Werbung für vielversprechende Filme aus Deutschland, lange bevor ein Hype entsteht und hier hat er ins Schwarze getroffen.
    • 200 Klicks am Tag?
      Wow.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Trotzdem keine schlechten Zahlen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &