Produktionsland: Alfred Vohrer
Produktion: Horst Wendlandt
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Harald G. Petersson
Kamera: Karl Löb
Schnitt: Jutta Hering
Musik: Peter Thomas
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Pierre Brice, Harald Leipnitz, Rod Cameron, Rik Battaglia, Nadia Gray, Marie Versini, Todd Armstrong
WINNETOU UND SEIN FREUND OLD FIREHAND divergiert deutlich vom Erfolgsschema der Karl May-Rialtos, macht somit alles anders und so manches (Besetzung, Score) nicht richtig, aber ich mag den Film nicht gänzlich in die Tonne feuern, da er auch einige ansprechende, am Italo-Western orientierte, Ingredienzien liefert.
Winnetou ist nur noch Teil einer Methode und nicht mehr das Kernstück eines einstigen (Erfolgs)Konzepts. Der Held, der tapfere und edle Apache, findet einfach nicht mehr statt. Er ist eine von vielen Figuren und Charakteren, die durch einen Karl-May-Western schlendern, der mit einigen (am IW orientierten) Brutalitäten garniert wurde.
Der Paradebösewicht, Rik Battaglia, wird ausnahmsweise zum Guten. Der zweite Held, der einstige Vermittler zwischen Rot und Weiß, erhält mit Old Firehand einen schlechten Nachfolger und der Narr, Ravenhurst, kann ebenfalls nichts reißen. Was bleibt ist der zuverlässige Routinier, Harald Leipnitz, der allerdings so manche Meile von seiner Ölprinz-Klasse entfernt ist.
WINNETOU UND SEIN FREUND OLD FIREHAND stärkt mich darin, zu behaupten, dass Atze Brauner und Harald Reinl dem Karl-May-Western der 1960er Jahre mit WINNETOU UND SHATTERHAND IM TAL DER TOTEN den Abschluss lieferten, den das Genre auch letztendlich redlich verdient hat, denn an diese Stelle durfte einfach kein FIREHAND und schon gar keine APANATSCHI treten.