Verlierer



    • Produktionsland: Deutschland
      Produktion: ZDF
      Erscheinungsjahr: 1986
      Regie: Bernd Schadewald
      Drehbuch: Bernd Schadewald, Michael Lentz
      Kamera: Wolfgang Dickmann
      Schnitt: Karsten Hoffmann
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 86 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      Darsteller:
      Ralf Richter: Richie
      Mario Irrek: Mücke
      Campino:
      Aram Basyurt: Hasan
      Yüksel Bicici: Erdal


      Trailer:
      -

      Film aus den späten 80ern über die Szene im Ruhrgebitet. Gedreht wurde in Bochum und Essen, u.a auch im besezten Heusner-Viertel und in der Zeche Carl.

      Verlierer zeigt das einstige Leben im Ruhrpott, wenn es hier und da auch etwas überspitzt und ein wenig an der Realität vorbei geht. Die Hauptdartseller sind z.T. Laiendatsteller, wie z.B. die des Heavy Metal Fan Clubs Velbert. Neben Ralf Richter und Mario Irrek sind Campino, Bollock (Ex Roady der Toten Hosen und mittlerweile verstorben) und Mille von Kreator zu sehen.

      Der Film zeigt die Rivalität der Strassengangs Sharks und Rats inmitten eines sehr auf asozial getrimmen Ruhrgebietseindruck. Für Freunde von Jugenddramen über Randgruppen ist dieser Film eine wahre Freude. Der Film weist einen Humor auf, der auch nur solchen Leuten gefallen wird

      Das Sunny Bastards Label hat den Film zum einem in einer Amaraybox, zum anderen in einer Special Edition im einer aufwendigen Pappbox veröffentlicht. Diese enthält eine weitere DVD mit umfangreichem Zusatzmatereal, wie z.B. Intervies mit Mille, Mario Irrek, Tom Angelripper und Mitglieder des HMFC Velbert.



      Ja watt wohl? [film]10[/film]
    • Hab den mal vor Jahren gesehen...Sollte auch mal gekauft werden.
    • Ist zwar nicht meine Musik, aber den Film lass ich mir auch nicht entgehen. :6:
    • Auch hier wieder gehobene Qualität was das ZDF vor Jahrzehnten noch produziert hat, kein Vergleich zu dem Rosamunde Pilcher Schrott von heute. Wo bleiben solche Werke? Hier ist man schnell im Geschehen, skurile Typen und wieder einmal wird das Lebensgefühl Ruhr gut wiedergegeben. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Schadewald war an der Basis. Heute sind Regisseure eher weit weg mit ihren Vorstellungen. Das bringt leider die USA orientierte Zeit mit sich.
    • Original von sid.vicious
      Schadewald war an der Basis. Heute sind Regisseure eher weit weg mit ihren Vorstellungen. Das bringt leider die USA orientierte Zeit mit sich.
      ...Ich denke nicht das es damit was zu tun hat, oder kaum. Das ZDF zb ist gar nicht mehr daran interessiert solche Stoffe zu verfilmen. Bedenken eher ihre Zielgruppen... bei RTL ist es die Superstar Generation, oh mein Gott.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Alles ein Genrationsproblem

      So wie mich die Generation vor mir gehasst und für krank befunden hat, so denke ich heute über die Superstars.

      lol
    • Es wundert mich, dass es noch keine Szenefilme über Emos gibt. Oder gibt es sowas?
    • Die machen auch nicht gerade auf sich aufmerksam. :0:
    • Dann bekommst du aber wenig mit muss ich sagen...nun gut, ja, wirklich was anzetteln tun die ja nicht, ausser mit Hello Kitty Sachen auf Alice im Wunderland zu machen und ab und an mal Herzschmerzauabuhbushows abzulegen...Wirklich nicht verfilmungswürdig, vorallem nicht tiefgründig genug lol
    • Kritik:

      Der Film wirkt durch die Nebenrollen der Erwachsenen anhand langes draufhalten teils so schlecht gestellt, dass er zumindest belustigen kann. Allein wie hier eine Bar ausgeraubt oder Passanten nach Zigaretten abgezockt werden, wo sich die Betroffenen wie versteinert dabei kaum bewegen, ist schon arg dämlich. Mir kommt es so vor als ob der Film das Image der Band Die Toten Hosen als echte Punker untermalen soll, nicht nur Campino als Bandmitglied sondern auch diese Hosen Symbole wie die Totenköpfe kommen hier genau so vor wie bei der Band, dazu auch Lieder von den Hosen, die hier gespielt werden. Es wirkt aber eher wie Mode-Punk für das TV und wirkt gewiss nicht Underground was die Hosen aber wohl nie waren, was der Punk aber darstellt. „Mücke“ Mario Irrek (Manta) präsentiert mit Milchgesicht und Haarstyle wohl das was Justin Biber Heute ist, der nuschelt so das man ihn nur schwer versteht. Die jungen Darsteller wissen aber schon was Punks sind und schauspielern ansonsten recht ordentlich, ok Campino kann man nicht wirklich als Schauspieler bezeichnen. rofl

      Der Stil des Films ist etwa wie Lindenstraße oder Tatort nur mit Punks, es ist halt fürs TV gedreht und diesen Stil hat der Film. Inhaltlich geht es neben der Rebellion gegen die Spießbürgerschaft auch um die Auseinandersetzung mit anderen Punkgruppen, dass wohl auch den Kampf zwischen Ärzte und Hosen darstellen könnte, was hier an Rivalen unter den Punkgruppen aufgezeigt wird. Mit dabei „Kommt mir einer quer, kriecht er n Brett“ Ralf Richter (Das Boot, Abwärts).

      Verlierer ist zumindest trotzdem gut unterhaltsam und mit Sicherheit besser als üblich für deutsche TV Filme, kommt er sehr 80er stylisch daher, mit Lederjacke oder Buchstabenjacke, Sonnenbrille und Hundehalsband und hat teils gute Hosen-Mukke an Board.

      [film]6[/film]



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      Filmsound:
    • Ich bin damals als der Film auf DVD veröffentlicht wurde, das erste mal drauf aufmerksam geworden. Das Label kannte ich vorher schon wegen seinen Veröffentlichungen aus dem "Punk & Skin"-Bereich und der Name Bernd Schadewald war mir auch bekannt, also habe ich ihn mir damals zugelegt. Bernd Schadewald hat beispielsweise das Drehbuch für den "Tatort - Voll auf Hass" geschrieben, bei dem es um rechte Skinheads geht und bei dem übrigens auch Mario Irrek, aus "Verlierer" als "Mücke" bekannt, mitspielt. Die nähe zu Campino kam glaube ich davon, das "Die toten Hosen" damals als Bernd Schadewald das Theaterstück zu "Uhrwerk Orange" inszenierte, die Bühnenmusik schrieben und das Lied "Hier kommt Alex" beisteuerten. Ach ich schweife wieder ab, zurück zum Film. Also worum es geht? Schnell erzählt. Im Vordergrund steht der Alltag zweier verfeindeter Gangs, den "Rats" und den "Sharks" und der Alltag besteht aus saufen, prügeln, stehlen und so weiter. Der kleine Bruder, des Anführers der "Sharks", haut von zuhause ab, als er wieder mal von seinem Vater verprügelt wurde und möchte wie sein Bruder ein Leben am Rande der Gesellschaft führen, doch der hat was dagegen einzuwenden. Ich denke mal das genügt als Einstand. Also für mich zeigt der Film richtig schön das subkulturelle Lebensgefühl der 80er-Jahre und wenn man selbst Mitglied einer Subkultur ist, ganz egal von welcher, dann sieht man Filme dieser Art mit ganz anderen Augen. Mir geht es jedenfalls so. Passend wie die Faust aufs Auge, ist auch die musikalische Untermalung des Films. Was noch hinzu kommt, dieser typische Ruhrpott-Charme, für den ich wirklich eine schwäche habe. Daher war die Wahl von Ralf Richter als Gang-Chef der "Sharks" wirklich erstklassig. Mario Irrek als kleiner Bruder "Mücke" passt auch optimal. So kannte ich ihn vorher nur aus einigen Serien, sowie aus "Manta - Der Film". Ansonsten bekommt man halt einige unbekanntere Schauspieler zu sehen aber auch ein paar die man schon mal irgendwo gesehen hat. So sieht man beispielsweise bei dem Konzert im Publikum Mille Petrozza von der Band "Kreator" und ein Mitglied der Band "Sodom". Ja was soll ich noch großartig sagen bzw. schreiben? Fazit: Eine harter Film über das Leben in Subkulturen.

      [film]9[/film]
      "Manche sehen mich nicht richtig, manche doch viel zu genau,
      meine Meinung ist mir wichtig, denn sie ist absolut Perfekt!"
    • "Voll auf Hass" kenne ich auch noch. Den Bruder von Mario Irrek spielte ein Tattoowierer aus Hamburg namens Luuk. Hatte den in meiner damaligen Sturm und Drang Zeit durch einen Kollegen und Tattoowierer aus Bochum mal kennen gelernt.
    • Den habe ich gestern wieder gesehen und konnte - mit 7 Jahren Unterschied zu meiner letzten Meinung - nun weniger, viel weniger damit anfangen.
      Die Thematik bleibt top, aber der Rest... hui hui.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &