Welcome to Sodom - Dein Smartphone ist schon hier

    • Welcome to Sodom - Dein Smartphone ist schon hier



      Produktionsland: Österreich
      Produktion: Christian Krönes, Roland Schrotthofer
      Erscheinungsjahr: 2018
      Regie: Christian Krönes, Florian Weigensamer
      Drehbuch: Roland Schrotthofer, Florian Weigensamer
      Kamera: Christian Kermer
      Schnitt: Christian Kermer
      Spezialeffekte:
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 92 Minuten
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Mohammed Abubakar, Awal Mohammed, Kwasi Yefter

      Inhalt:

      „Sodom“ nennt man den Teil der ghanaischen Hauptstadt Accra, den nur jene betreten, die unbedingt müssen. Die Deponie von Agbogbloshie ist Endstation für Computer, Monitore und anderen Elektroschrott aus Europa und aller Welt. Rund 250.000 Tonnen ausrangierte Computer, Smartphones, Drucker und andere Geräte aus einer weit entfernten, elektrifizierten und digitalisierten Welt gelangen Jahr für Jahr hierher. Die Nachfrage nach den neusten elektronischen Accessoires in der Ersten Welt explodiert. Hersteller melden regelmäßig Umsatzrekorde. Doch diese Lifestyle-Produkte sind oft schon nach kurzer Zeit wieder „out“ und damit Schrott. Hunderttausende davon landen in Ghana, wo Kinder und Jugendliche den Elektroschrott unter freiem Himmel zerkleinern. Durch das Schmelzen alter Kabel in pechschwarzen Rauchwolken werden neue Rohstoffe gewonnen. Für die einen ein „sauberes“ Geschäft, für die Anderen giftiger Alltag.


      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 02.08.2018
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 10.10.2019
    • Kritik:

      Irgendwie sah das am Anfang so aus als ob die Leute hier ihren Sonntagsfummel anhaben, also so saubere und schicke Kleidung beim Arbeiten, ziehen nicht mal die Westeuropäer an. Die Leute haben Smartphones um sich gegenseitig beim Tanzen zu filmen, man bekommt den Eindruck ihnen geht es gut dort. Ghana ist allerdings auch nicht so arm wie manch andere afrikanische Länder, Nahrung gibt es genug. Sogar eine Art McFit gibt es hier, ich meine wenn die jungen Männer noch täglich Hanteln Stämmen können, dann werden sie sich nicht Tot-Arbeiten (man sieht sie zumeist Gammeln) oder an Nahrungsmangel leiden, das Problem sind hier die Gifte, die wohl auch zu einer sehr frühen schweren Erkrankung und zum Tot führen.

      Das Tanzen der jungen Schwarzen sieht popmodern aus, für mich war das mehr lächerlich, vor allem mit der Buchse auf halb neun im Hopperstyle, aber so ist das halt auch. ^^ Es gibt dann durch weg die Bilder von einer Müllhalde, ok die Leute arbeiten dort, vor allem das Viehzeug wie Rinder die da noch rum wühlen. Misslungen sind die monotonen Erzählstimmen im Off, auch wenn sie nicht oft vorkommt und die Doku dann schon nicht unbedingt eingestaubt sondern modern wirkt, also sie ist durchaus noch sehenswert und bleibt als Filmtipp gerechtfertigt. Die Thematik Schwul sein, passt nicht so richtig rein, wer sich dazu Outet in armen Afrikanischen Ländern, muss nun mal mit Konsequenzen rechnen und Afrika hat schlimmere Probleme als Coming Out. Ausser auf der Schrifttafel am Ende erfährt man nichts vom Elektroschrott, wie er nach Ghana in Massen illegal kommt und welche Industrie genau dahinter steckt. Zudem erfährt man auch nichts eindringliches zu den gesundheitsschädigenden Dämpfen und die evtl. Auswirkungen dort in der Nahrungskette. Auch über die hohe Kriminalität und die Sterberate im Alter von 20 Jahren schweigt sich die Doku aus.

      Optisch atmosphärisch verdreckt allerdings auch mit klaren Hochglanzbildern macht Welcome to Sodom was her, auch die Verbindung mit der Musik ist zumindest stimmungsvoll und hoffnungsvoll in diesem Slum. Zu viele Schwächen im Inhalt machen sich aber bemerkbar.

      [film]5[/film]

      Informationen zur Elektrodeponie Ghanas:
      de.wikipedia.org/wiki/Elektron…ttdeponie_in_Agbogbloshie