Produktionsland: Niederlande
Produktion: Maarten Swaart
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Flip van der Kuli, Steffen Haars
Drehbuch: Flip van der Kuli, Steffen Haars
Kamera: Joris Kerbosch
Schnitt: Flip van der Kuli
Musik: Tessa Rose Jackson, Michil Marsman
Länge: 83 Minuten
Freigabe: FSK 16, NL 12
Darsteller: Tim Haars, Henry van Loon, Bo Maerten, Chris Zegers
Originaltitel: Ron Goossens, Low-Budget-Stunman
Originalsprache: niederländisch
Genre: Drama/Komödie

Trailer:


Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 26.07.2018


Handlung: Ron ist schwerer Alkoholiker und verbringt die meiste Zeit in der Kneipe, wo sein bester Freund Peter Barkeeper ist. Eines Abends filmt Peter Ron dabei, wie er völlig betrunken einen Auto-Stunt begeht und lädt das Video bei YouTube hoch. Über Nacht erhält das Video mehrere tausend Klicks und Ron wird schlagartig berühmt.
So wird ein Filmproduzent auf Ron aufmerksam und macht ihm das Angebot, nun in Low-Budget-Filmen als Stuntman zu arbeiten. Zunächst ist Ron nicht begeistert, doch seine Frau stellt ihm ein Ultimatum: Sollte er nicht annehmen und es obendrein nicht schaffen, die schöne und bekannte Schauspielerin Bo ins Bett zu bekommen, verlässt sie ihn. Für Ron beginnt nun eine Zeit voller Alkoholexzesse und schweren Verletzungen, die ihn letztendlich in eine Sinnkrise katapultiert.


Meinung/Kritik: Diesen Film zu bewerten bzw. zu beschreiben fällt nicht leicht. Wir haben es hier mit einem sehr außergewöhnlichen Film zu tun, den man auch nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen kann. Ich persönlich konnte nur wenig mit den New Kids-Filmen anfangen, mit denen Tim und Steffen Haars berühmt wurden, allerdings gingen sie mit der Kifferkomödie Bros before Hoes einen völlig anderen Weg und als ich diesen Film sehen durfte, begann ich mich näher mit den niederländischen Filmemachern zu beschäftigen. Denn Bros before Hoes finde ich richtig genial und es war einer der lustigsten Filme, die ich je gesehen habe.

Als ich die Beschreibung von Low-Budget-Stuntman las, erwartete ich einen ähnlich gelagerten Film. Leider wurde ich aufgrund meiner Erwartungshaltung dementsprechend enttäuscht, da dieser Film eine ganz andere Art von Humor präsentiert und überwiegend eigentlich ein Drama ist. So richtige Schenkelklopfer gibt es nicht, auch wenn man sich aufgrund der Inhaltsangabe einen rasanten Comedy-Kracher vorstellt. Low-Budget-Stuntman ist ein ziemlich einzigartiger Film, denn einen Genre-Mix auf diese Weise habe ich noch nicht gesehen. Wie gesagt überwiegen die melancholischen Elemente, während aber der tragisch-komödiantische Unterton permanent präsent ist. Slapstick-Einlagen gibt es kaum. Besonders hervorheben möchte ich den Soundtrack, welcher mir wirklich gut gefallen hat. Er setzt sich hauptsächlich aus Western-artigen Stücken zusammen und ist richtig toll gemacht. Zwischendrin werden 80er-Jahre Hits wie z.B. "Broken Wings" oder "Push it to the Limit" aus Scarface eingestreut.

Alles in Allem kann ich diesen Film nicht unbedingt weiterempfehlen, da er sicher nicht jeden Geschmack treffen wird. Ich bin auch sehr unsicher mit meiner Punktewertung. Der Low-Budget-Stuntman ist auf jeden Fall ein äußerst ungewöhnlicher Film, den ich durchaus als Arthouse bezeichnen würde. Wer sich diesen Film ansehen möchte, sollte, um Enttäuschungen zu vermeiden, keinesfalls eine Stoner-Comedy oder derben Proll-Humor alá New Kids erwarten, von beiden ist der Low-Budget-Stuntman sehr weit entfernt. Für mich war dieser Film eine sehr interessante, wenn auch nicht durchgängig positive Film-Erfahrung und ich gebe (vorerst)

Punkte