Friedhof des Satans

    • Friedhof des Satans



      Alternativer Titel: Friedhof der Zombies
      Originaltitel: Cementerio del terror
      Produktionsland: Mexiko
      Erscheinungsjahr: 1985
      Produktion: Raúl Galindo, Rodolfo Galindo
      Regie: Ruben Galindo
      Drehbuch: Rubén Galindo Jr.
      Kamera: Rosalío Solano
      Schnitt: Carlos Savage
      Musik: Chucho Zarzosa
      Länge: ca. 88 Min.
      Freigabe: juristisch geprüft
      Darsteller: Edna Bolkan, Erika Buenfil, Eduardo Capetillo, Hugo Stiglitz, René Cardona III, Jacqueline Castro, Andrés García Jr., Servando Manzetti, Raúl Meraz, Mineko Mori, María Rebeca


      Inhalt:
      Ein Mann namens Devlon, der sich mit schwarzer Magie beschäftigt hat, ist gestorben. Bevor Dr. Cardan den Leichnam verbrennen kann, wird dieser von Jugendlichen gestohlen. Auf dem Friedhof veranstalten die Jugendlichen mit der Leiche eine schwarze Messe, die zur Folge hat, dass nicht nur Devlon zum Leben erwacht, sondern auch andere Tote sich aus ihren Gräbern erheben und sich über die Teenager hermachen. Eine Nacht des Grauens beginnt.




      Mexikanische Dauerwellenzombies, Tigerkralleoberzombie vs. Hugo Stiglitz

      Ein seltsamer Doktor (Hugo Stiglitz), der in seinen Alpträumen die Auferstehung Devlons, ein Satangewordener Mensch, herbeisieht, macht sich auf zum Crematorium um den Fluch ein vor allemal zu stoppen, doch 6 Teenager in Feierlaune beschaffen sich unwissend seine Leiche, um ihre Halloweenparty durch ein Ritual auf einem Friedhof aufzupeppen. Währenddessen streift ebenfalls eine kleine Gruppe von Kindern in Richtung Friedhof, der perfekte Ort für Halloween, doch Devlon hat bereits seine untote Armee geweckt.

      Ehrlich gesagt ist das Drehbuch dieses mexikanischen Zombiespätbeitrag allergrösster Käse, aber wer erwartet im Jahre 1985 schon Grösstleistungen in dem unterdessen dahinfaulenden Genre, dass bis dato schon knapp ein paar Jährchen überm Verfallsdatum war.

      Meine Erwartungen waren auf ein Minimum beschränkt, denn was könnte nach der Welle italenischer und grösstenteils unterirdisch schlecht inszenierter und dahingeklatschter Zombiestreifen noch innovatives erscheinen. Schlichtwegs nichts wäre falsch, denn mit Zombie 2: Day of the dead erschien 1985 zweifelsohne eine der besten Interpretationen.

      Aber Friedhof der Zombies gehört da mitunter sicherlich nicht dazu, denn dieser exotisch mexikanische Zombieflick ist ein Flickenteppich von absoluten Horrorklischees und klaut sich nahtlos durch das komplette Genre, ohne denn zu wissen was er wirklich will. Aber das macht grösstenteils nichts, denn auch ähnlich miserable innovationslose Billigschinken wie zb. Flesh - Eater (1988) (der mit den Dauerwellen), Video Dead (1987), Rache der Zombies (1987) (der mit den weiblichen Fakezombies) oder Zombie 3 (1988) konnten unterhalten, waren sie denn vorallem schundig miserable aber wiederrum charmante Schmalspurfilme mit massig lachhaften Dummheiten, Gekröse und billigem Gruselflair.

      Das ich davon bekanntlich Fan bin, zeigen meine etlichen anderen Reviews, die sonst keiner mag, und so ist es auch im Falle dieses Filmes, der mit meiner Wertung 6, die Höchste im Reviewsektor darstellt. Der Film ist gewiss schlecht, ohne Frage, er nervt an allen Ecken und Enden und hat Charaktere mit dümmlich dreisten Dialogen zum Haare raufen, aber das macht dieser Schrott wahrlich mit seiner gekonnten Inszenierung wett.

      Nicht das er extrem blutig wäre, denn das ist er beiweitem nicht, nein, trumpfen kann er allemal durch seine billig ausgeleuchteten aber wiederrum atmosphärischen Locations. Typisch eingenebelt und mit tosendem Score versehen, bieten durchweg viele Szenen zum unterhalten ein, auch wenn der Film gehaltlos ohne Ende ist.

      Die Tötungsszenen beschränken sich auf diverse Rumkratzereien im Gesicht, ein wenig Gedärm darf ruhig auch mal fliessen und einer der fickbereiten Teenies im verlassenen Friedhofshaus darf auch mal in einer Axt landen, die wie durch Geisterhand in seinem Gesicht landet. Und das mag wohl ein grosser Faktor von vielem sein, welcher den Film in unfreiwillig komische Gefilde abdriften lässt, denn zwischen all der Rumkratzerei des bösen untoten Devlons wirken diverse Szenen, die aus Poltergeist stammen könnten wie allergrösster Mumpitz, der nicht nur sinnlos erscheint, aber zum Lachen einlädt.

      Zum Lachen allerdings auch die vielen Klauereien im Film. Der Ganze Film hat dann etwas von Night of the Demons (1988) (Das leere Haus an Halloween / die feierenden Teenies) das Buch Devlon, aus dem vorgelesen wird (Tanz der Teufel), die immerzickenden Tussis, mit Dauerwellhaar (Flesh - Eater) und die Idee mit dem Ritual an dem Toten (Children shouldn't play with dead things - 1972).

      Das macht aber nichts, denn die Szenen auf dem Friedhof, in dem Haus und die Kamerafahrten in den Devlonattacken sind atmosphärisch, schundig gruselig und bestechen mit ordentlich Flair. Vorallem die später auferstehenden Zombies sind verdammt gut anzusehen, denn wenn sie sich mit ihren recht kreativen Masken im Stile von Rückkehr der Zombies (1981) (der mit dem Ödiphalsohn Peter Bark) aus ihren neonfarbenbeleuchteten Gruften und Gräbern räkeln ist schon verdammt geil anzuschauen, sofern man denn auf solchen Schrott steht.

      Lustig auch, dass sich die Kinder mit Cruzifix gegen Zombies wehren, obwohl auf dem Friedhof überall Kreuze stehen? Logik? Ach, scheiss egal, das hier ist ein Spätzombiefilm aus den 80 -ern. Man.

      Fazit:
      Absolut schundig schlechter Zombiefilm mit allerlei Filmklaus und allen möglichen Klischees. Gewiss von einem guten Film weit entfernt, für Trashfans aber dennoch ein kleines solides Fest schäbiger Unterhaltung mit dem gewissen Charme und Schundatmosphäre.

      Realistische Wertung: 33%

      Trash - Unterhaltungswertung:
      57%

      Night of the demons (5) < Friedhof des Satans (6) = Flesh - Eater (6) < The dead Pit (7) < Zombi 3 (8)
    • Netter Trailer,fehlt mir auch noch in meiner Sammlung,hat aber Zeit.
    • TJa leider habe ich diesen Film in der "Red Edition"! Wie gesagt, wenn Hugo Steglitz nicht wäre, aber es macht den FIlm allemal nicht besser und schlechter! Von einen Zombiefillm im Stil von Über den Jenseits und Dawn ofh the Dead kann man zwar hier nicht reden, aber es geht noch! Es gab schlechtere Filme in der Richtung!
    • Ich find den irgendwie echt unterhaltsam, auch wenn er echt ziemliche Grütze is...Mit Beyond oder Romero würd ich den schonmal gar nicht vergleichen. Das hier geht eher in die typische End 80er Ecke...
    • Ich hab mir die ungeschnitte Fassung von CMV eben bestellt. Die Red Edition fand ich ganz lustig, die darsteller waren verpeilt, aber die Atmosphäre ist gegeben. Die Qualität war allerdings ziemlich schlecht und da der Film darauf geschnitten ist, hab ich sie entsorgt. lol
    • Ich find den Film auch sehr unterhaltsam, vorallem die dreckige Atmosphäre ist genial, und die Location ist auch gruselig, ansonsten, hätte man dem Film mehr Pfiff und ein wenig mehr Splatter verabreicht wär es ein kleiner Klassiker geworden, aber so reicht es allemal noch für

      [film]7[/film]

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    • Der Filmanfang, mit der Erklärung wer unser Mörder (Devlon) ist, wird etwas holperig von statten gehen. Anschleißend werden wir mit Teenager konfrontiert, die im Schnitt sehr schlechte Schauspielleistungen präsentieren, aber der Belustigung trotzdem dienlich sind. Dieser Trash wird von der Besetzung her sogar noch ins dämlichste Gipfeln, was es auf den Horrorfilmmarkt wohl zu sehen gibt und zwar wenn zur Halloweenszeit, die noch auftauchenden, ganz verpeilt agierenden Kinder einen Friedhof besuchen und dann beschworene Zombies ulkig und gut aussehend aus ihren Gräbern steigen. Besonders hervorzuheben ist die gruselige Atmosphäre, mit reichlich Nebelschwaden im Gepäck. Es gibt natürlich ein abgelegenes Haus, wo von den Teens schnell ein altes Buch gefunden wird, woraus vorgelesen wird um aus „Spaß“ den Teufel zu beschwören. Dabei kommen ein paar Erinnerungen an „Tanz der Teufel“ auf, auch anhand von gruselig schwingenden Schaukeln ersichtlich oder spätestens beim verrückt spielen der Innenausstattung des Hauses, sowie beim Selbstmord mir dem Beil, kann man anhand von „Tanz der Teufel“ parallelen erkennen. Die gruselige Sounduntermalung ist ebenfalls sehr gut geworden. Woran es diesem „Friedhof der Zombies“ mangelt, sind nicht etwa die reichlich verpeilten und pubertären Spielereien unserer Teens, die dafür von einem Monster (Devlon) auch bestraft werden, sondern dass wir hier zu wenig und unprofessionelle Härte sehen. Die Prankenangriffe des Devlon sind nicht wirklich kreativ geworden, sehen teils billig aus oder es wird auch nur das gorige Opfer präsentiert und der richtige Splatter uns somit erspart.


      „Wie schööön, wie schööön, heut ist Halloweeeeen. Wie schööön, wie schööön, heut ist Halloweeeeen.“

      Erstaunlich dass die Zombies hier vor einem Kruzifix weichen. „Friedhof der Zombies“ ist als reiner Trash sehr gut genießbar.

      [film]6[/film]

      [bier]8[/bier]
    • Sorry, Doom, aber dein Review ist mal wieder höchstamüsant.
    • Original von funeralthirst
      Sorry, Doom, aber dein Review ist mal wieder höchstamüsant.


      Der Film ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Zumindest können wir beide was mit anfangen. :5:

      Usi Velasco als Kinderdarstellerin war der größte Lacher hier. (im 2.Clip oben auch zu sehen) :87: :48:
    • RE: Friedhof der Zombies / Friedhof des Satans

      Oooha, was ihr hier für Grütze rauskramt...den hab ich ein einziges mal "damals" noch auf VHS gesehen...6 - 7,5/10! Holla! Im ernst? Ok...jedem das seine. Der ist doch ne Katastrophe als Film, als " Zombiefilm " sowieso...naja Trashfaktor ist natürlich schon hoch...aber trotzdem...naja...da kann man ja Theoretisch jeder Scheisse ne hohe Punktzahl geben. So trashig ist der auch nicht, nur schlecht...da gibts unterschiede...
      Aber egal...ich will ja nicht angfangen über Punktevergaben zu meckern...da ich mich ja selbst immer drüber aufrege! lolp

      Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen... :3:
      lolp

      Frohe Ostern!
    • Ich hab in meinem Kurz-Review ja einiges stehen, was funeralthirst schon erwähnt hat. lolp

      Der Vergleich mit Rückkehr der Zombies und dem ollen Peter Bark find ich auch ganricht mal zu weit hergeholt.

      @deodato

      Es gibt ein mal den gewollten Trash (Troma) und den unfreiwilligen, wie "Friedhof der Zombies", man muss sich nur drauf einlassen können und auch pubertäre Teens der Marke Freitagder 13. gerne sehen wollen. lol
    • Natürlich hat deo recht was er so schreibt, denn rein filmtechnisch und im Vergleich zu anderen Zombiefilmen stinkt das Teil wahnsinnig ab und ist objektiv betrachtet kein sonderlich grosser Wurf, sondern eher absoluter Müll, der aber zurecht in der Trash Collection von CMV erschienen ist und auch als solches wahrgenommen werden sollte. Trash at its best, und auf diese neonbeleuchteten Gruften und diese Friedhöfe steh ich einfach. Der Film ist so überfrachtet mit Peinlichkeiten, dass man ihn einfach mögen muss. Ein kleiner Nasty und Cheasy, der eben nur dann funktioniert, wenn man richtig an das Teil herangeht...
    • ...ist auch schon recht lange her das ich ihn gesehen habe, wie gesagt zu VHS-Zeiten... :0:
      Vielleicht muß ich mir den mal wieder besorgen. Ich kann mich aber noch "einigermaßen" gut an den Film erinnern und war auf jeden Fall "damals" sehr enttäuscht.

      Da gefällt mir ein schon genannter "Rückkehr der Zombies" doch wesentlich besser!
      Auch als Zombiefilm an sich. Bei Zombiefilmen habe ich aber auch schon im vorherein vielleicht eine etwas strengere Meinung da dies mein Lieblingsgenre ist...da sind solche Gurken bei "mir" nicht wirklich gerne gesehen... :5:

      Rückkehr der Zombies ist zwar auch trashig, aber er hat doch eine gute Atmosphäre wie ich finde, das hatte "Friedhof" nicht...ist aber Geschmackssache...ich steh nicht so auf die Neon-Gruft-Athmo...

      Naja, ich werd mir den Film mal wieder anschauen. Vielleicht find ich ihn ja mit etwas Abstand betrachtet doch ganz amüsant...wer weiß?
      Gruß,
      deo
      :3:
    • Original von deodato
      ich steh nicht so auf die Neon-Gruft-Athmo...

      Naja, ich werd mir den Film mal wieder anschauen. Vielleicht find ich ihn ja mit etwas Abstand betrachtet doch ganz amüsant...wer weiß?
      Gruß,
      deo
      :3:


      Wenn du nicht so auf die Neongruftatmo stehst und dir auch die dazugehörigen Nebelexzesse nicht so zusagen, dann wird er dir auch dieses Mal nicht gefallen. Aber stell dir den Sixpack schonmal kalt... lol
    • Ich trink jetzt schon...Film kommt später!
      :6:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von deodato ()

    • Ich hab die LaserDisc davon und ihn gestern Abend gesehen. Ich hatte einen nicht ganz so guten Film erwartet, aber es kam noch schlimmer.

      Was wirklich positiv war ist die Atmosphäre. Die ist gut gelungen und sorgt auch für einigermaßen spannende Szenen. Anfangs habe ich dem Film noch eine Chance gegeben. Viel zu alte Jugendliche, eine Party und dumme Ideen. Sah für mich nach einem schönen 80er Jahre Film aus. Nach der Beschwörung ging es aber nur noch bergab. Der Auferstandene wirkt langweilig, die Zombies sind billig gemacht und ebenfalls nicht angsteinflößend. Entweder ist die Synchronisation einfach nur schlecht oder der Originaltext ist wirklich so grottig. Die Personen reden oft aneinander vorbei oder hauen Sätze raus, die unpassend sind. Dazu kommen so einige Logiklücken. Von den schlecht gemachten "Gore"-Momenten will ich gar nicht reden. Eine Hand fliegt mit einem Fauchen und dann auf einmal ist ein Kratzer da.

      Vielleicht seh ich mir den nochmal an und beurteile dann anders, aber ich denke nicht. Denn der Film wurde nach den ersten 40 Minuten nur noch schlecht.

      [film]4[/film]
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.