Dancer in the Dark

    • Dancer in the Dark



      Produktionsland: Schweden, Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Niederlande, Norwegen, USA
      Produktion: Malte Forssell, Tony Grob, Peter Aalbæk Jensen, Vibeke Windeløv
      Erscheinungsjahr: 2000
      Regie: Lars von Trier
      Drehbuch: Lars von Trier
      Kamera: Robby Müller
      Schnitt: François Gédigier, Molly Marlene Stensgaard
      Budget: ca. 120.000.000 schwedische Konen (12.800.000 $)
      Musik: Björk
      Länge: ca. 134 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Björk, Udo Kier, Catherine Deneuve, David Morse, Peter Stormare, Joel Grey, Cara Seymour, Vladica Kostic, Jean-Marc Barr, Vincent Paterson, Siobhan Fallon, Zeljko Ivanek


      Inhalt:

      Amerika, Mitte der 60er Jahre: Die tschechische Einwanderin Selma arbeitet von früh bis spät. Nicht nur, um sich und ihren 10-jährigen Sohn Gene zu versorgen, sondern vor allem um für dessen Operation zu sparen, die ihn vor dem eigenen Schicksal bewahren soll: allmähliches Erblinden. Einziger Trost für Selma ist Musik, die ihr die harte Arbeit in der Fabrik erleichtert. Als sie dem verschuldeten Nachbarn unvorsichtigerweise von ihrem Geld erzählt, bestiehlt der sie und tritt damit eine Ereignis-Lawine los, die Selma in eine aussichtslose Lage bringt...


      Trailer:






      Meinung:

      Die Charaktere werden ruhig und sehr realistisch vorgestellt. Dabei wird auf leicht wackelige Homevideo-Kamera gesetzt, wo man sich zunächst fühlt wie bei einer echten Dokumentation. Die realistische Wirkung wird hier jedenfalls bestens entfaltet. Die Dialoge sind alltäglich mit einigen derben Szenen untermalt.
      Es wird gezeigt wie der Junge von seiner halbblinden Mutter wegen einer Kleinigkeit eine gewischt bekommt. Die Darsteller spielen sehr überzeugend und man baut schnell Sympathie auf, ein mitfühlen und Dramatik können sich so hervorragend ausbreiten. Die Musikerin Björk, spielt die Hauptrolle in ihren einzigen richtigen Film sehr gut.
      Die ernsten Dialoge sind gelegentlich sarkastisch, wie ein: „Die Nachtschicht? Du kannst nicht mal genug sehen um deine eigene Schicht zu machen.“ Die Halbblinde arbeitet in einer Fabrik und dabei fängt sie auch an zu träumen, wobei die Maschinen einen instrumentalen Klang abgeben, was sich wie marschieren anhört und das sehr stimmungsvoll, worauf dann das rockige Musical als Traum beginnt. Ein wenig erinnert dies an Lynch seinen ersten und düstersten Film „Eraserhead“, nur noch wesendlich ausgefeilter. Die arme Halbblinde wird dann auch noch von ihren Mitbewohnern schamlos ausgenutzt, indem sie ihr Geld für sich beanspruchen, was die halbblinde Björk für ihren ebenfalls langsam blind werdenden Jungen gespart hat, um ihn eine Operation zu ermöglichen. Dabei wird die Halbblinde auch erpresst. Es kommt es zu enormen Psychoterror und Mord.
      Die eingespielten Musikstücke sind von Björk und zu dieser Zeit sehr angesagt gewesen. Sehr verträumt und etwas elektronisch werden diese Stücke präsentiert. Sie sind zwar nicht ganz mein Geschmack, passen aber gut in den Film. Diese Songs kommen immer dann zum Vorschein, wenn unsere Halbblinde zu träumen beginnt, war immer passend eingesetzt wird, bis zum bitterbösen Finale hin. Es gibt keine Effekthascherei und auch absolut keinen Kitsch oder langgezogene Dialoge, wo der Film nicht vorankommt, wie bei Tarantino und Lynch. Ein paar Goreszenen gibt es, wenn unsere fast Blinde jemanden seinen Kopf zertrümmert (Die FSK 12 ist schon etwas überraschend.). Natürlich hat Lars von Trier hier auch unmissverständlich die Todesstrafe angeprangert, wie wohl kein 2 in einem Film.

      Ein geiles Stück Film, ein Meiserwerk der Kunst. Lars von Trier ist der aktuelle König des europäischen Films.

      [film]9[/film]
    • RE: Dancer in the Dark

      Habe ich mich noch nie getraut anzuschauen. Bin bis jetzt immer davon ausgegangen das dies für mich Pseudokunst sei, Björk ist so gar nicht mein Ding, bin aber nun neugierig geworden.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Mit vorgespielte Kunst haben es einige gerne, aber nicht von Trier. Für den Mainstream sind seine Filme aber alles Skandalfilme irgendwo, ob sie nun gut oder schlecht sind. rofl
    • Dancer in the Dark ist nach Antichrist, Idioten und Melancholia nun der vierte Film von Lars von Trier den ich sichte, und wie die anderen drei ist auch dieser Film absolut hervorragend. Die verschiedenen Charaktere werden behutsam vorgestellt, ohne dass jemals der Eindruck entsteht dass es sich hier um eine schöne Familienidylle handeln könnte, zu omnipräsent und greifbar sind die Probleme, ob privat oder auf der Arbeit. Schliesslich schlägt auch noch das Schicksal in der Gestalt eines guten Freundes zu und stellt die Hauptprotagonistin vor eine nahezu unmögliche Entscheidung. Dargestellt wird diese sehr überzeugend von Björk, die auch den starken Soundtrack des Films stellt. Aber auch die anderen Schauspieler sind jederzeit überzeugend. Sehr stark war dann noch das Ende inszeniert, das auch eine klares Statement vermittelt. Starker Film
      [film]9[/film]
      I'm the cool dad. That's my thing. I'm hip. I surf the Web. I text. LOL: laughing out loud. OMG: Oh my God. WTF: Why the face? Um you know, I know all the dances to High School Musical so..

      [ Dienstag | 23:48 ] <Anyu> also wenn three fingers würstchen einen agenten hat, dann muss ich es mal anerkennend schütteln